Upcycling und Reparieren im Unterricht

Längst ist den meisten Menschen bewusst, dass die technologischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte nicht nur Vorteile mit sich bringen, sondern auch Schattenseiten haben. Ein Problem, das damit einhergeht, ist, dass die Menge an Elektro-Schrott zunimmt. Das hängt zum einen damit zusammen, dass wir häufig nicht ganz so alte Geräte durch neue ersetzen. Zum anderen fehlt uns allerdings auch in vielen Fällen das Wissen, wie wir die elektronischen Geräte, die immer komplexer aufgebaut sind, reparieren können. RETIBNE möchte gegen die kurze Nutzungsdauer von elektronischen Produkten ankämpfen und ein Zeichen gegen die Verschwendung setzen.

Im Sinne der nachhaltigen Entwicklung veröffentlicht RETIBNE, eine Kooperation aus verschiedenen Universitäten und Schulen, Reparatur-Tutorials und Arbeitsmaterialien zum Thema Nachhaltigkeit. Schülerinnen und Schüler sollen im Unterricht dafür sensibilisiert werden, dass Geräte, die heute oft wie Wegwerfware behandelt werden, repariert oder wiederverwendet werden können.

Praxisorientierter Technik-Unterricht

Die Unterrichtsmaterialen, die von Universitäten und Schulen erstellt werden, befassen sich mit alltäglichen, lebenspraktischen Gegenständen.

So gibt es beispielsweise eine Unterrichtseinheit, die sich mit dem Austauschen eines Smartphone-Displays befasst oder eine, die den Lernenden beibringt, wie sie den Lüfter ihres Computers reinigen können. Schülerinnen und Schüler lernen so nicht nur fürs Leben, sondern setzen sich auch aktiv für eine nachhaltigere Lebensweise ein. Der hohe Lebensweltbezug der Unterrichtseinheiten wirkt sich dabei positiv auf die Motivation der Lernenden aus.

Upcycling im Kunst-Unterricht

Die vielfältigen Materialien, die auf der Website angeboten werden, lassen sich nicht nur im Technik- oder Informatik-Unterricht einsetzen. Das Thema "Upcycling" könnte auch in den Kunst-Unterricht integriert werden, wo Schülerinnen und Schüler beim Aufwerten von ausrangierten Gegenständen ihre Kreativität ausleben können.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

RETIBNE appelliert im konkreten Beispiel an Nachhaltigkeit und greift das Thema auch abstrahiert auf. Verschiedene Unterrichtseinheiten zur Nachhaltigkeit, dem ökologischen Fußabdruck oder Rebound-Effekten lassen sich beispielsweise im Geographie-Unterricht einsetzen. Eine ganzheitliche Bildung für nachhaltige Entwicklung kann in vielen Unterrichtsfächern aufgegriffen werden.

Mit lebensnahen Beispielen und praktischen Unterrichtsbestandteilen wird Nachhaltigkeit für Schülerinnen und Schüler zum Erlebnis. Das Gelernte bleibt lange im Gedächtnis und wenn das Handy-Display das nächste Mal reißt, wissen sich Einige mit Sicherheit selbst zu helfen!