So geht Aufklärungsunterricht heute!

Ob in den sozialen Medien, auf einschlägigen Portalen oder in der Werbung: Die sogenannte "Generation Porno" wird heute so stark wie nie zuvor mit dem Thema Sexualität konfrontiert. Was nicht bedeutet, dass Jugendliche viel besser informiert wären als früher - ganz im Gegenteil. Wer heute heranwächst, hat es noch immer mit irreführenden Idealen und falscher Perfektion zu tun. Was wirklich wichtig ist - Intimität, Liebe, Kommunikation - hat keinen Platz in den modernen Medien. Und auch die Schulen tun sich bei der Gestaltung des Aufklärungsunterrichts nach wie vor schwer.

Pflichtlektüre für Teenager und junge Erwachsene

Umso erfreulicher, dass jetzt mit "Make Love" eine neue Art Aufklärungsbuch als Taschenbuch erscheint. Der Bestseller behandelt das Thema unvoreingenommen und ohne Tabus - sicherlich der Hauptgrund für den großen Erfolg. Autorin Ann-Marlene Henning im Interview mit Spiegel-Online: "In unserem Buch ... schwingt in jedem Wort Liebe mit: Wahrnehmung von Bedürfnissen, Gefühlen und Grenzen des anderen." Dieser sensible Stil und die Authentizität - nicht zuletzt bei der Bildauswahl - überzeugen. Kein Wunder, dass die Sexual- und Paartherapeutin längst auch im ZDF mit der gleichnamigen TV-Doku große Erfolge feiert.

Ideal für die Mittelstufe

Natürlich gehen die Kultusminister der Bundesländer mit ihren Lehrplänen unterschiedlich an das Thema Aufklärung heran. "Make Love" kann jedoch ergänzend in den Unterricht eingebracht werden. Das Buch, das in der Presse durchaus zu Debatten Anlass gab, kann im Klassenverband vorgestellt und besprochen werden. Ein Durchreichen im Aufklärungsunterricht, sodass die Schüler die Möglichkeit haben, im Buch zu blättern, ist in jedem Fall empfehlenswert - speziell bei älteren Jahrgängen.