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Deutsche Teilung und Einheit

Dossier

Wissen vermitteln 1989 führten revolutionäre Ereignisse zur Ablösung der kommunistischen Diktaturen in der DDR und Ostmitteleuropa: Die vierzigjährige Teilung Deutschlands und Europas fand ihr Ende. Die mit Förderung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erstellten Materialien bringen Kindern und Jugendlichen diese zeitgeschichtlichen Themen nahe, regen Besuche an Lernorten zu deutscher Teilung und Einheit an und unterstützen Lehrkräfte beim "Lernen vor Ort" mit ihrer Klasse. So wird der Lernerfolg der Besuche erhöht und das Wissen der Jugendlichen über die jüngere deutsche Geschichte verbessert. Lernen am historischen Ort und im Museum Rund 600 Gedenkstätten und Erinnerungsorte bundesweit befassen sich mit SED-Staat, deutscher Teilung und Einheit. Je ein Lernort in jedem ostdeutschen Bundesland sowie in Berlin ist ausgewählt und dokumentiert. Weitere ausgewählte Lernorte stellt die Linkliste vor. Die Materialien eignen sich zum Einsatz in den Fächern Geschichte, Politik/SoWi, Sachkunde, Religion/Ethik und Deutsch sowie in fächerübergreifenden Projekten. Nutzung auch ohne Besuch vor Ort möglich Alle Unterrichtseinheiten sind so konzipiert, dass sie auch unabhängig vom Besuch des beschriebenen Lernorts genutzt werden können. Alle Unterrichtsvorschläge beziehen digitale Medien ein. So wird immer auch die Medienkompetenz geschult, wenn zum Beispiel Zeitzeugnisse im Web kritisch analysiert werden. Als besonderer Service stehen individuell anpassbare Materialien wie Lesezeichen, Lernpläne und Courselets für die Nutzung auf WebWeaver®-Lernplattformen wie eduneo zur Verfügung.

  • Fächerübergreifend
  • Geschichte, Politik und Gesellschaftswissenschaften

Die Friedliche Revolution in der DDR 1989

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Friedliche Revolution in der DDR" gehen die Lernenden den Ereignissen nach, die zu dem historisch bedeutsamen 9. November 1989 führten, und suchen unter anderem selbstständig nach Zeitzeugen der Geschehnisse. Im Jahr 1989 erkämpften sich die Menschen in der DDR durch eine gewaltlose Revolution die Freiheit von der SED-Diktatur.Dem Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs über Europa waren politische und gesellschaftliche Prozesse des Umbruchs vorausgegangen, denen in der Unterrichtseinheit nachgespürt wird. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Friedlichen Revolution und ihrer Erinnerungskultur auseinander, indem sie eigenständig Quellen recherchieren und kommentieren sowie die Ereignisse analysieren und diskutieren. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Leipziger Ereignisse des Herbstes 1989 und ihr Stellenwert für den friedlichen Verlauf der Revolution. Schließlich erlernen die Schülerinnen und Schüler Grundfertigkeiten im Umgang mit Zeitzeugen und für das Vorbereiten und Durchführen von Interviews. Mit einem Besuch im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig und dafür zugeschnittenen Aufgaben lässt sich das erworbene Wissen am musealen Lernort vertiefen. Modularer Aufbau Die Unterrichtseinheit ist modular aufgebaut. Die Materialien sind so konzipiert, dass sie sowohl als Vorbereitung für den Besuch des Lernortes Zeitgeschichtliches Forum Leipzig dienen, als auch unabhängig davon genutzt werden können. Vorbereitung Zur Vorbereitung auf die Unterrichtseinheit sollten folgende Dinge bereitgestellt werden: ein Lehrkraft-Computer und mehrere Computer für die Lernenden mit Microsoft Office (oder einem anderen Office-Programm), Internet-Anschluss, Sound-Karte, Real-Player oder Windows-Media-Player, Lautsprecherboxen. Didaktisch-methodischer Kommentar zur Unterrichtseinheit "Friedliche Revolution in der DDR" Verschiedene Gründe und Ursachen führten zur Friedlichen Revolution und zum Mauerfall. Diesen sollen die Schülerinnen und Schüler in der Unterrichtseinheit auf den Grund gehen. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler lernen einen bedeutenden Teil der jüngeren deutschen Geschichte kennen. setzen sich mit dem Kampf um Freiheit und Demokratie der DDR-Bürger auseinander. erhalten die Erinnerung an ein historischen Ereignis - die Friedliche Revolution und den Mauerfall - aufrecht. üben den Umgang mit Quellen und Originaldokumenten. Medienkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler arbeiten ein historisches Thema im Internet auf - dabei steht die Suche nach fachlich relevanten Quellen im Vordergrund. lernen einen verantwortungsvollen Umgang mit Materialien aus dem Internet. Dazu gehört die Achtung der Urheberrechte (Bilder, Texte), das richtige Zitieren, die Angabe von Quellen und das Vemeiden von Copy-and-Paste-Praktiken. bewerten, analysieren und kommentieren im Internet angebotenes Quellenmaterial zur Geschichte der DDR. recherchieren Zeitzeugenberichte, Biographien und Dokumente eigenständig. Lernende begeben sich auf Spurensuche Außenpolitisch waren es die Reformbewegungen in der Sowjetunion (SU) und anderen osteuropäischen Staaten wie Polen und Ungarn, die das DDR-Regime unter Druck setzten. Zusätzlich sorgte die stetig ansteigende Ausreisewelle sowie eine erstarkte Opposition dafür, dass die Mauer am 9. November 1989 fiel. Kritische Auseinandersetzung mit Zeitzeugen Die Lernenden rekonstruieren den historischen Verlauf mithilfe originaler Schriftquellen, aber auch durch eigenständige Recherche sowie anhand von Zeitzeugenberichten und Filmaufnahmen. Vertiefend setzen sich die Schülerinnen und Schüler selbst mit Zeitzeugen auseinander, lernen Interviewtechniken kennen und führen Zeitzeugengespräche im eigenen Umfeld. So lernen sie nicht nur die historisch-politischen Abläufe des "heißen Herbstes" 1989 kennen, sondern setzen sich auch mit der Erinnerungskultur auseinander. Die Arbeitsergebnisse werden auf Arbeitsblättern festgehalten, aber auch in selbst erstellten Blogs und Wikis beziehungsweise Power-Point-Präsentationen vorgestellt. In einem Rollenspiel lernen die Schülerinnen und Schüler, sich in die Lage von DDR-Bürgerinnen und Bürger hineinzuversetzen und ihrer Rolle entsprechend zu argumentieren. Modul 1: Die Situation in der DDR 1960 bis 1989 In einem ersten Schritt informieren sich die Schülerinnen und Schüler über das Leben in der DDR in den sechziger bis achtziger Jahren, über Alltagssorgen und Versorgungsprobleme, aber auch über Überwachung und Schikane durch die staatlichen Organe. Modul 2: Die Friedliche Revolution: Ursachen und Verlauf Hier werden zunächst die komplexen Ursachen und Gründe für die Friedliche Revolution sowie die ihr vorangehenden Ereignisse in der DDR und ihren sozialistischen Nachbarländern nachvollzogen und analysiert. Anschließend erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler die unmittelbaren Geschehnisse rund um den Fall der Mauer. Vertiefend wird der besondere Stellenwert der Leipziger Ereignisse für den weiteren Ablauf der Friedlichen Revolution in der DDR nachvollzogen. Dabei untersuchen die Schülerinnen und Schüler insbesondere die Gründe für den friedlichen Verlauf der großen Leipziger Montagsdemonstration des 9. Oktober 1989, die einen wichtigen Wendepunkt im revolutionären Herbst 1989 markierte. Modul 3: Zeitzeugeninterviews Die Schülerinnen und Schüler lernen den Umgang mit Zeitzeugen am konkreten Beispiel der Friedlichen Revolution von 1989. Sie recherchieren im Internet Zeitzeugenportale und üben Interviewtechniken. In einer Wahlaufgabe können sie entscheiden, ob sie einen Zeitzeugen des Mauerfalls in ihre Schule einladen oder ob sie Befragungen im Bekannten- und Familienkreis durchführen wollen, um Erinnerungen und Erfahrungsberichte über die Zeit des Mauerfalls zusammenzutragen. Demonstrationsplakate im "heißen Herbst" Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig lässt sich eine Vielzahl von Aspekten dieser Unterrichtseinheit veranschaulichen. In Arbeitsblatt 9 beschäftigen sich die Lernenden in der Dauerausstellung zur DDR-Geschichte vertiefend mit der Rolle und Funktion der Demonstrationsplakate im "heißen Herbst" des Revolutionsjahres 1989. Sie analysieren und kommentieren Motive, Lösungen und Sprüche, die in der vorletzten Station des Rundganges, in Bereich 11, zu finden sind. Stadtrundgang Es bietet sich an, die Schauplätze der Friedlichen Revolution in Leipzig auf einem Stadtrundgang vor Ort zu besichtigen. Geführte Stadtrundgänge zu den wichtigsten Schauplätzen des Leipziger Herbstes bietet unter anderem das Museum in der "Runden Ecke". Projekttag im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig Schülerinnen und Schüler der Oberstufe können sich im Rahmen des Projekttages "Alltag in der DDR und die Friedliche Revolution" des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig intensiv mit dem Jahr 1989, seiner Dynamik und den heterogenen Beteiligten der Revolution auseinandersetzen. Bahrmann, Hannes und Christoph Links Chronik der Wende. Die DDR zwischen 7. Oktober und 18. Dezember 1989, Berlin 1994. Eckert, Rainer Was stimmt? DDR. Die wichtigsten Antworten, Freiburg 2007. Eckert, Rainer SED-Diktatur und Erinnerungsarbeit im vereinten Deutschland - Auswahlbibliographie zu Widerstand und politischer Repression, Berlin 2011. Gorbatschow, Michail Umgestaltung und neues Denken für unser Land und die ganze Welt, Berlin (Ost) 1987. Havel, Vaclav Der Versuch, in der Wahrheit zu leben, Reinbek 2000. Henke, Klaus-Dietmar (Hg.) Revolution und Vereinigung 1989/90: Als in Deutschland die Realität die Phantasie überholte, München 2009. Kowalczuk, Ilko-Sascha Endspiel. Die Revolution von 1989 in der DDR, Bonn 2009. Kowalczuk, Ilko-Sascha Für ein freies Land mit freien Menschen. Opposition und Widerstand in Biographien und Fotos, Berlin 2006. Kühn, Hartmut Das Jahrzehnt der Solidarnosc. Die politische Geschichte Polens 1980-1990, Berlin 1999. Krug, Manfred Abgehauen, Düsseldorf 1996. Loest, Erich Nikolaikirche. Roman, Berlin 1997. Neubert, Ehrhart Unsere Revolution. Die Geschichte der Jahre 1989/90, München 2008. Neubert, Ehrhart Geschichte der Opposition in der DDR 1949-1989, Bonn 2000. Rödder, Andreas Deutschland einig Vaterland. Die Geschichte der Wiedervereinigung, München 2009. Schuller, Wolfgang Die deutsche Revolution 1989, Berlin 2009. Wolle, Stefan Die heile Welt der Diktatur, Berlin 2009. Zeitgeschichtliches Forum Leipzig (Hg.) Demokratie jetzt oder nie! Diktatur - Widerstand - Alltag, Leipzig 2001.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe II

Die Geschichte der SED

Unterrichtseinheit

Über vier Jahrzehnte herrschte die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) über die Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Scheinwahlen und ein Parlament ohne Einflussnahme sollten Demokratie vortäuschen. Doch in Wirklichkeit kontrollierte und regelte die Partei in ihrem Alleinvertretungsanspruch die gesamte Gesellschaft in der ehemaligen DDR.Die Unterrichtseinheit behandelt die Gründung und den Machtausbau der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die sich nur mit Hilfe der sowjetischen Besatzungsmacht und der Zwangsvereinigung von KPD und SPD gründen konnte. Neben der engen Verflechtung zwischen Partei und Staat und der Herausbildung autoritärer Strukturen sollen auch Machtausbau und Machtsicherung nachvollziehbar gemacht werden. Dazu zählten die Verfolgung Andersdenkender und der Aufbau regimetreuer Massenorganisationen sowie die Duldung von Parteien ohne Macht und Einfluss. Vertiefend geht die Unterrichtseinheit auf die Bedeutung der Wahlen als scheindemokratisches Feigenblatt ein. Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig können sich die Schülerinnen und Schüler zudem mit dem Schicksal jugendlicher Oppositioneller eingehender beschäftigen. Modularer Aufbau Die Unterrichtseinheit ist modular aufgebaut. Insbesondere das Vertiefungsmodul Wahlen, das auch Vergleiche zur Bundesrepublik Deutschland enthält, kann ohne die übrigen Module in den Unterricht integriert werden. Die Materialien sind so konzipiert, dass sie sowohl als Vorbereitung für den Besuch des Lernortes Zeitgeschichtliches Forum Leipzig dienen, als auch unabhängig davon genutzt werden können. Vorbereitung Zur Vorbereitung auf die Unterrichtseinheit sollten folgende Dinge bereitgestellt werden: ein Lehrkraft-Computer und mehrere Computer für die Lernenden mit Microsoft Office (oder einem anderen Office-Programm), Internet-Anschluss, Sound-Karte, Real-Player oder Windows-Media-Player, Lautsprecherboxen. Didaktisch-methodische Hinweise Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich die Geschichte der SED mit Hilfe von unterschiedlichen Quellen aus dem Internet. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit einem wichtigen Teil der jüngeren deutschen Geschichte auseinander. bekommen ein differenziertes Bild über die Wirkmechanismen einer Diktatur. arbeiten die Unterschiede zwischen freiheitlich-demokratischen und autoritären Gesellschaftssystemen heraus. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich ein historisches Thema eigenständig und mit Hilfe von Quellenmaterial. lernen den Umgang mit verlässlichen und fachlich relevanten Seiten im Interne – insbesondere gilt es, nicht zuerst auf Wikipedia zurückzugreifen, sondern andere Quellen zu finden. üben einen verantwortungsvollen Umgang mit Materialien aus dem Internet ein. Dazu gehört die Achtung der Urheberrechte (Bilder, Texte), das richtige Zitieren, die Angabe von Quellen und das Vemeiden von Copy-and-Paste Praktiken. bewerten, analysieren und kommentieren im Internet angebotenes Quellenmaterial zur Geschichte der DDR. recherchieren Zeitzeugenberichte, Biographien und persönliche Dokumente eigenständig. Aufstieg und Machtsicherung Zunächst soll es vor allem um die frühe Zeit des vom Stalinismus geprägten Gesellschaftssystems gehen. In einem ersten Schritt steht die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED im Mittelpunkt. In einem zweiten Schritt werden Machtausbau und Machtsicherung der SED beleuchtet, die ihre politischen Gegner ausschaltete und jeden Protest oder Widerstand rücksichtslos verfolgte. Gleichzeitig baute sie ein sozialistisches Gesellschaftssystem nach sowjetischem Vorbild auf. Dazu gehörte die Gründung von Massenorganisationen und ein scheindemokratisches Mehrparteienparlament, das sich der herrschenden Linie der SED unterzuordnen hatte. Wahlen in der DDR Vertiefend sollen sie die Bedeutung von Wahlen in der DDR nachvollziehen und einen Vergleich zur Bundesrepublik ziehen. Wenn das Zeitgeschichtliche Forum in Leipzig besucht werden soll, bietet diese Unterrichtseinheit zudem eine Vor-Ort-Aufgabe (Jugendopposition gegen das SED-Regime) zur Bearbeitung durch die Klasse. Methodisch können sich die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von Vergleichen, Erörterungen und Diskussionen den Unterschieden zwischen Demokratie und Diktatur annähern. Die Arbeitsergebnisse werden auf Arbeitsblättern, aber auch in selbst erstellten Blogs, Websites und Wikis beziehungsweise Power-Point-Präsentationen vorgestellt. Modul 1: Partei- und Staatsgründung unter sowjetischer Besatzung Im ersten Modul lernen die Schülerinnen und Schüler die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Nachkriegszeit kennen, unter denen die SED gegründet wurde. Die Schülerinnen und Schüler diskutieren, warum man von einer "Zwangsvereinigung" der Parteien SPD und KPD spricht. Anhand einer Quelle erörtern sie, welchen Einfluss die sowjetischen Besatzer bei diesem Prozess gespielt haben. Die unterschiedliche Entwicklung des geteilten Deutschlands, also die Gründung von DDR und Bundesrepublik im Jahr 1949, wird in einem zweiten Schritt nachvollzogen. Vertiefend geht die Wahlaufgabe auf ideologische und machtpolitische Aspekte ein: In Gruppenarbeit können die Lernenden den Text des Liedes "Die Partei hat immer Recht" analysieren oder sich mit der Biographie des Kommunisten Walter Ulbricht auseinandersetzen. Modul 2: Die Sicherung der Macht In Rahmen des zweiten Moduls wird der Auf- und Ausbau autoritärer Strukturen erkennbar gemacht. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Etablierung eines sozialistischen Gesellschaftssystems nach sowjetischem Vorbild. Einen Überblick über die Parteien und Massenorganisationen der DDR, ihre Entwicklung und Funktion als Stütze des Systems verschaffen sich die Lernenden, indem sie ein digitales Nachschlagewerk erstellen (Wiki). Dabei beschäftigen sie sich auch mit der anderen Seite des Machtausbaus: dem Kampf der Machthaber gegen Opposition und Widerstand. Sie analysieren ein Flugblatt, informieren sich über die verschiedenen Arten der Opposition und die Aufgabe des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) bei der Verfolgung Andersdenkender. Identifikation erzeugen Da bei der Annäherung an ein historisches Thema auch Identifikation eine Rolle spielt, beschäftigt sich die Zusatzaufgabe mit der Jugend- und Schüleropposition in der DDR. Dafür sollen die Biographien junger SED-Gegner recherchiert und eine Website auf lo-net² erstellt werden. Diese Aufgabe dient gleichzeitig der Vorbereitung auf den Besuch des Lernortes. Modul 3: Vertiefungsmodul Wahlen Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Funktion und den Ablauf der Wahlen in der DDR. Sie sehen sich dazu einen Dokumentarfilm an und stellen die Ergebnisse in einer PowerPoint-Präsentation vor. Im Vergleich mit dem Wahlsystem der Bundesrepublik erarbeiten sie den Unterschied zwischen demokratischen und undemokratischen Wahlen anhand einer tabellarischen Übersicht. Abschließend diskutieren die Lernenden das Wahlprozedere und seinen Einfluss auf die Gesellschaft. In der Dauerausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig können sich die Schülerinnen und Schüler im Ausstellungsbereich 3 "Herrschaftssicherung durch die SED" über Opposition und Widerstand gegen das SED-Regime informieren. Hier soll es insbesondere um den Widerstand von Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden gehen, die in den fünfziger Jahren aktiv wurden. Die Lernenden fassen die Aktionen und das Schicksal der jugendlichen Regimegegner in einem Kurzreport zusammen. In der gemeinsamen Diskussion geht es darum, die Taten zu bewerten, sich in die Lage der Oppositionellen zu versetzen und über heutige Formen des Protestes nachzudenken. Gniffke, Erich Jahre mit Ulbricht, Köln 1966. Leonhart, Wolfgang Die Revolution entlässt ihre Kinder, Leipzig 1990. Malycha, Andreas Geschichte der SED. Von der Gründung bis zur Linkspartei, Bonn 2009. Neubert, Ehrhart Opposition in der DDR, Erfurt 2009. Schroeder, Klaus Der SED-Staat. Geschichte und Strukturen der DDR, Dresden 1998. Weber, Hermann Geschichte der DDR, München 2000. Werkenthin, Falco Recht und Justiz im SED-Staat, Bonn 2000. Zur Mühlen, Patrik von Der "Eisenberger Kreis". Jugendwiderstand und Verfolgung in der DDR 1953-1958, Bonn 1995.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe II, Berufliche Bildung, Sekundarstufe I

Anne Frank online

Unterrichtseinheit

Das Tagebuch der Anne Frank ist eines der eindrücklichsten Schriftwerke der Zeit des Nationalsozialismus und macht das junge jüdische Mädchen nicht nur zu einer der wichtigsten und bekanntesten Personen der deutschen Geschichte, sondern ihre Tagebucheinträge zu einem zentralen Gegenstand des Deutsch- und Geschichtsunterricht in der Schule.Das im Amsterdamer Versteck geschriebene Tagebuch der Anne Frank ist das bekannteste Dokument eines Holocaust-Opfers und längst zur Schullektüre geworden. Bei der Analyse im Unterricht lassen sich Lektüre und Internet-Recherche gut verbinden. Neue Zugänge zum Schicksal der Anne Frank und zu ihrem Tagebuch ermöglichen unter anderem der Schülerwettbewerb "Ein Buch für Anne Frank" oder die interaktive Ausstellung "Ein Mädchen aus Deutschland". Gerade in der Einstiegsphase kann die Fülle an Internet-Angeboten zum Thema leicht verwirrend wirken. Umso wichtiger ist es, die Auswahl zu ordnen und auf einige wichtige Seiten zu beschränken. Dabei bieten sich vor allem die biografisch konzipierten Seiten (darunter auch eine illustrierte Version der "Anne Frank Story") für Referate oder Facharbeiten an. Museen und Ausstellungen informieren über Aktivitäten und liefern Hintergrundinformationen zum zeitgeschichtlichen Kontext. Viele Seiten lassen sich natürlich bestens für die selbstständige Vorbereitung eines Schulausfluges (in Gruppenarbeit) zu den verschiedenen Anne-Frank-Stätten (Amsterdam, Frankfurt am Main, Berlin) nutzen. Lohnend ist auch ein Blick auf die Seiten der zahlreichen Anne-Frank-Schulen in Deutschland, die oftmals ganz in der Nähe eigene Aktivitäten zum Thema durchführen. Die folgende Liste verschafft einen ersten Überblick über Internetseiten zum Thema, die als Ergänzung im Deutsch- oder Geschichtsunterricht genutzt werden können.Eine Literaturkartei mit Arbeitsblättern zum Tagebuch kann in Verbindung mit der CD-ROM genutzt werden: Uta Hartwig (1999). Literatur-Kartei. Anne Frank Tagebuch . Mühlheim: Verlag an der Ruhr. ISBN 3-86072-406-1 (inklusive Taschenbuch).

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Gesellschaft und Kultur: Alltagsgeschichte in der DDR

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Alltagsgeschichte in der DDR" setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Anspruch auseinander, den die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) sowohl gegenüber der DDR-Bevölkerung als auch gegenüber dem Westen formulierte. In ihrem offiziellen Selbstverständnis war die Deutsche Demokratische Republik (DDR) der "bessere" deutsche Staat und beanspruchte, ein politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Gegenentwurf zur Bundesrepublik Deutschland (BRD) zu sein.Im Rahmen dieser Einheit untersuchen Schülerinnen und Schüler vor allem, inwieweit der Anspruch der SED und die Wirklichkeit im alltäglichen Leben übereinstimmten, welche Probleme die Bürgerinnen und Bürger aufgrund der wirtschaftlichen Situation zu bewältigen hatten und wie diese tatsächlich bewältigt wurden. In einem weiteren Schritt vollziehen die Schülerinnen und Schüler nach, welche Ansatzpunkte der DDR-Alltag im vereinten Deutschland bis heute für eine nachträgliche Verklärung ("Ostalgie") bietet.Bei der Erarbeitung der Themen kommen unterschiedliche Internet-Quellen zum Einsatz und auch die Ergebnissicherung und -vertiefung erfolgt in methodisch vielfältiger Weise. Hier steht die Nutzung des Internets im Vordergrund. Einsatz im Unterricht Die Unterrichtseinheit kann ab der 9. beziehungsweise 10. Jahrgangsstufe in der Realschule und am Gymnasium sowie an Berufsschulen und Fachoberschulen eingesetzt werden. Die Themenbereiche Alltag, Wirtschaft- und Sozialpolitik in der DDR finden sich in den Lehrplänen der verschiedenen Bundesländer. Didaktisch-methodische Hinweise zur Unterrichtseinheit "Alltagsgeschichte in der DDR" Die Schülerinnen und Schüler sollen einen differenzierten Einblick in das Alltagsleben der Bürgerinnen und Bürger im SED-Staat gewinnen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen Probleme der Versorgung mit Lebensmitteln und Gebrauchsgütern kennen. erkennen die Funktion und Schwierigkeiten der Planwirtschaft. erfahren Mythen über das Alltagsleben, die soziale Situation und Sicherheit in der DDR und hinterfragen diese kritisch. lernen die sozialpolitische Grundausrichtung von DDR und BRD kennen. lernen die historischen Geschehnisse anhand unterschiedlicher Quellen kennen. gelangen zu einem kritisch-historischen Bild des Alltags im realexistierenden Sozialismus. nehmen Objekte als Quellen wahr und werten diese aus. erfahren Museen als Orte des kollektiven Gedächtnisses. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren im Internet nach Informationen. erproben Textarbeit am Bildschirm zielgerichtet. sichern die Rechercheergebnisse im virtuellen Klassenzimmer, verarbeiten diese weiter und tauschen sie aus. üben den gewinn- und erkenntnisbringenden Umgang mit Internetkommunikationsformen (Chat) ein oder vertiefen diesen. lernen, sach- und fachgerechte Online-Lexikoneinträge (Wikis) zu verfassen. erlangen die Befähigung, mit den Recherchequellen angemessen umzugehen und das Urheberrecht zu respektieren (richtiges Zitieren, Vermeiden der reinen Copy-Paste-Technik, Angabe der Quellen). präsentieren Rechercheergebnisse anspruchsvoll und angemessen. üben, im Team (online) zu arbeiten. lernen, die Einzel- und Teamarbeit selbstständig zu organisieren. Alltag und Versorgung in der Planwirtschaft Die Schülerinnen und Schüler sollen durch Zeitzeugenaussagen und zeitgenössisches Film- und Tonmaterial nachvollziehen, mit welchen Problemen und Sorgen die Menschen in der DDR Tag für Tag konfrontiert wurden (begrenzte Lebensmittelauswahl und Versorgungsengpässe). Sie lernen so die Mangelwirtschaft der DDR kennen und erfahren, wie sich das planwirtschaftliche Handeln auf den Einzelnen im Alltag auswirkte: einerseits günstige Preise beispielsweise für Grundnahrungsmittel, andererseits hohe Preise und wenige Produkte im Bereich der sogenannten Luxuswaren. Am für die Schülerinnen und Schüler sehr lebensnahen Beispiel des PKWs werden die Defizite der DDR-Planwirtschaft verdeutlicht. Geschichtserinnerung In einem weiteren Arbeitsschritt befassen sich die Schülerinnen und Schüler dann mit den Aspekten des DDR-Alltags, die bis heute Ansatzpunkte für die Verklärung des realsozialistischen Systems bieten, zum Beispiel Arbeitsplatzsicherheit, Versorgung mit Kinderkrippen und günstige Preise. Sie hinterfragen deren Wahrheitsgehalt. "Ostalgie" Darauf aufbauend beschäftigen sich die Lernenden mit der Problematik der individuellen und kollektiven Geschichtserinnerung an die DDR und der Mythenbildung im Zug der vor allem durch das Fernsehen verursachten "Ostalgie"-Welle. Dabei sollen sie die Befähigung erlangen, anhand selbst erarbeiteter Fakten derartige Geschichtsmythen, etwa die gute Versorgung mit Kinderkrippen, kritisch zu hinterfragen und zu einer eigenen Urteilsbildung zu kommen. Erweiterungsaspekt: Sozialpolitik im Systemwettbewerb Zur Abrundung der alltags- und sozialgeschichtlichen Durchdringung der DDR befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit einem Systemvergleich auf sozialpolitischer Ebene. Dabei sollen sie nicht nur die faktischen Unterschiede zusammentragen, sondern auch deren ideologischen Impetus erkennen. Abschluss und Höhepunkt Der Besuch des Zeitgeschichtlichen Forums in Leipzig kann und soll den Abschluss sowie den Höhepunkt der Unterrichtseinheit bilden. Dort wird das bisher Erarbeitete vertieft und erweitert. Die Begegnung mit Geschichte anhand der Ausstellungsgegenstände - die "Faszination des Objekts" - soll das "Begreifen" der Vergangenheit fördern und den Schülerinnen und Schülern klar machen, dass Geschichte nicht etwas ist, das nur in Büchern stattfindet, sondern dass Geschichte immer auch gelebtes Leben umfasst. Die Exkursion nach Leipzig ist aber nicht obligatorisch, die Unterrichtseinheit kann auch ohne diese durchgeführt werden. Verschiedene Arbeitsmaterialien verfügbar Das Zeitgeschichtliche Forum in Leipzig stellt eine Reihe von Arbeitsmaterialien zur Verfügung, anhand derer die Schülerinnen und Schüler die Dauerausstellung selbstständig in Kleingruppen erforschen können. Im Anschluss an eine Führung bietet sich hier noch die Möglichkeit einer Vertiefung und/oder Erweiterung der bisherigen thematischen Erarbeitung an. Frauen in der DDR So sind beispielsweise zur Vertiefung des Themas "Alltag in der DDR" acht einfache Arbeitsbögen zur politischen, privaten und beruflichen Situation von Frauen in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und DDR verfügbar. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten in Kleingruppen jeweils einen Aspekt (Bearbeitungszeit zirka 20 Minuten) und präsentieren anschließend ihre Ergebnisse (Präsentationsdauer rund 40 Minuten). So erhalten alle Lernenden einen guten Überblick über das gesamte Thema. Wolle, Stefan Die heile Welt der Diktatur: Herrschaft und Alltag in der DDR 1971 - 1989. 3., aktualisierte und überarbeitete Auflage. Berlin 2009. Großbölting, Thomas (Hrsg.) Friedensstaat, Leseland, Sportnation. DDR-Legenden auf dem Prüfstand. Berlin 2009. Wehler, Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1949 - 1990. München 2008. Roeseler, Jörg Ostdeutsche Wirtschaft im Umbruch. Bonn 2003 (Zeitbilder; Bundeszentrale für politische Bildung). Heydemann, Günther "Gesellschaft und Alltag in der DDR" sowie "Entwicklung der DDR bis Ende der 80er Jahre". In: Deutschland in den 70er/80er Jahren, Informationen zur politischen Bildung (Heft 270). Sabrow, Martin (Hrsg.) Erinnerungsorte der DDR. Bonn 2011. Judt, Matthias DDR-Geschichte in Dokumenten. Bonn 1998. Wengst, Udo und Hermann Wentker Das doppelte Deutschland. Bonn 2008. Port, Andrew I. Die rätselhafte Stabilität der DDR. Arbeit und Alltag im sozialistischen Deutschland. Bonn 2010.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Das "Anne Frank Haus" auf CD-ROM

Unterrichtseinheit

Der Besuch des Hauses in der Prinsengracht gehört zum Standardprogramm eines Schulausfluges nach Amsterdam. Stressfreier und nicht weniger informativ gestaltet sich ein virtueller Rundgang durch das Museum mit der CD-ROM "Anne Frank Haus. Ein Haus mit einer Geschichte".Das im Amsterdamer Versteck geschriebene Tagebuch der Anne Frank ist das bekannteste Dokument eines Holocaust-Opfers und längst zur Schullektüre geworden. In mühevoller Kleinarbeit wurde das Anne-Frank-Haus für den Rundgang per CD-ROM so rekonstruiert, wie es zu Annes Zeit aussah. Die zusätzlichen Angebote wie das Glossar, die Zeitleisten oder die zahlreichen historischen und aktuellen Fotografien machen die CD-ROM zu einer ebenso anschaulichen wie lehrreichen Ergänzung im Geschichts- oder Deutschunterricht. Die Macher der CD-ROM zeigen eine vorbildhafte Liebe zum Detail. Auf dem Rundgang durch die Räume des Hauses werden alle Punkte mit den entsprechenden Textstellen aus dem Tagebuch verknüpft. Neben dem virtuellen Rundgang bietet die CD-ROM noch eine Menge Optionen, mit denen sich der jeweilige Lebensbereich der Anne Frank anschaulich erschließen lässt.Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, auf Grundlage der CD-ROM einzelne Präsentationen in Arbeitsgruppen zu erarbeiten. Die Auswahl der Themen kann individuell in jeder Gruppe erfolgen, da das Programm ein Fülle an Möglichkeiten bereithält. Die Präsentation sollte im Plenum mithilfe des multimedialen Materials geschehen, sodass Texte, Bilder oder Tondokumente von den Schülerinnen und Schülern eigenständig in den Vortrag eingebaut werden. Mögliche Themen für die Präsentation sind: der Alltag der Versteckten: Ein Tagesablauf, die Sicherheitsproblematik, die Versorgung: Geld, Nahrung, Hygiene, die Beziehungen der Versteckten untereinander und zu den Helfern. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei lernen, aus der Fülle des zur Verfügung gestellten Materials auszuwählen und dieses produktiv bei einer Präsentation einzusetzen. Darüber hinaus wird die Lektüre des Tagebuchs durch die Erarbeitung der Situation, in der sich Anne Frank beim Verfassen befand, gefestigt und ergänzt. Fächerverbindendes Lernen: Deutsch und Geschichte Das Tagebuch der Anne Frank bietet sich bestens für fächerverbindendes Lernen in den Fächern Deutsch und Geschichte/Politik an. Die CD-ROM kann dabei parallel zum Buch vorteilhaft als Arbeitsgrundlage eingesetzt werden. Anhand der sorgfältig erstellten Zeitleisten lassen sich die Arbeitsthemen in zwei Bereiche gliedern: Die Lerngruppe Deutsch wählt diejenigen Tagebucheinträge aus, die sich zeitgeschichtlich verorten lassen, während die Lerngruppe Geschichte dazu die Hintergrundinformationen liefert. Zusammen können im Anschluss daran die Folgen der allgemeinen Geschehnisse für Anne Frank und die anderen Versteckten erarbeitet werden. Weitere Verwendungsmöglichkeiten Aufgrund ihrer Materialfülle bietet die CD-ROM eine Vielzahl an weiteren Verwendungsmöglichkeiten für den Unterricht: Kurzreferate: Antisemitismus, Judenverfolgung, die Nazis in den Niederlanden und weitere Themen Vergleich der Medien Buch und CD-ROM: Vor- und Nachteile Internetrecherche über das Leben der Anne Frank und die Wirkung ihres Tagebuchs (siehe Anne Frank online ) Die Vorbereitung eines Schulbesuchs des realen Anne-Frank-Hauses in Amsterdam

  • Geschichte / Früher & Heute / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Der Film "Metropolis" im Deutsch- und Religionsunterricht

Unterrichtseinheit

In diesem Unterrichtsprojekt für die Fächer Deutsch und Religion in der Sekundarstufe II interpretieren Schülerinnen und Schüler den Film "Metropolis" auf verschiedenen Ebenen.Wäre in der Weimarer Republik jemand auf die Idee gekommen, sich mit der Klasse den Film "Metropolis" anzuschauen, wäre es sicher zu Erklärungsproblemen gekommen, wenn diese Handlung gegenüber Vorgesetzten hätte begründet werden sollen. Schließlich galt der Film als künstlerischer Misserfolg, der auch in der zeitgenössischen Presse meist verrissen wurde. Heute, knapp 80 Jahre nach der Premiere, stellt sich die Situation anders dar: Metropolis wurde 2001 neben der Symphonie Nummer 9 von Beethoven und dem literarischen Nachlass Goethes ins Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen. Der Film feierte 1984 (neu vertont von Giorgio Moroder) in Cannes eine Wiedergeburt als Kultfilm der Popkultur und wurde zur Stil-Vorlage weiterer Filme, unter ihnen "Star Wars" von George Lukas und James Camerons "Titanic". Filmarbeit bereitet auf Literaturarbeit vor Die Arbeit mit Filmen gehört schon seit vielen Jahren zum Unterrichtsalltag. Meist wird die Filmschau jedoch nicht dazu genutzt, einzelne Filmszenen genauer zu analysieren oder Szenen zu vergleichen. Dabei stellt die Filmanalyse eine für die Schülerinnen und Schüler spannende Art und Weise dar, sie mit Interpretationsverfahren vertraut zu machen, die sich auch in der Literaturwissenschaft finden lassen. Filme und literarische Texte können - wie hier deutlich wird - unter verschiedenen Aspekten interpretiert werden. Ablauf der Unterrichtseinheit Einstieg: Filmschau und Gruppenarbeit In dieser Unterrichtstunde schauen sich die Schülerinnen und Schüler den Film an und diskutieren in Gruppen. 1. Deutschstunde: Interpretationsverfahren Die Klasse setzt sich mit dem historisch-kritischen Interpretationsverfahren auseinander. 2. Deutschstunde: Die Epoche des Expressionismus Die Schülerinnen und Schüler erstellen eine MindMap zum Thema "Expressionismus" und stellen die stilistischen Besonderheiten des Expresionismus vor. 3. Deutschstunde: Einführung in die Filminterpretation Die Schülerinnen und Schüler besprechen verschiedene Interpretationsverfahren und versuchen selbst die Filmsymbolik zu interpretieren. 1. Religionsstunde: Biblische Motive in Metropolis Die Lernenden suchen nach religiösen Symbolen im Film. Anhand eines Arbeitsblatts diskutieren sie Über deren Verwendung. 2. Religionsstunde: Zivilisationskritik In der letzten Stunde lernen die Jugendlichen die Geschichte vom Turmbau zu Babel kennen und vergleichen sie mit dem Film. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen anhand des Films "Metropolis" einen Einblick in die Epoche des Expressionismus bekommen. anhand einer PowerPoint-Präsentation wichtige Stationen der Rezeptionsgeschichte des Films kennen lernen. erkennen, wie wichtig die Berücksichtigung des historischen Kontextes für die Interpretation eines Kunstwerkes ist. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen am Beispiel von "Metropolis" einen Einblick in die Methoden der Filmanalyse erhalten. erkennen, dass selbst scheinbar triviale Filme bei näherer Betrachtung eine "zweite Bedeutungsebene" offenbaren. grundlegende Interpretationsverfahren der Filmwissenschaft kennen lernen und erkennen, dass sie sich im Grunde kaum von denen der Literaturwissenschaft unterscheiden. Einführung in den Film Nach einer kurzen Einführung in den Film mithilfe des ersten Arbeitsblattes schauen sich die Schülerinnen und Schüler den Film "Metropolis" an. Am Ende des Auftakts kann eine fünfzehnminütige Pause eingelegt werden. Anhand einer PowerPoint-Präsentation erhält die Klasse anschließend einen Einblick in wichtige Stationen der Rezeptionsgeschichte des Films. Filmschau Die Filmschau sollte an einem Nachmittag stattfinden, um den Film in Ruhe und in seiner ganzen Länge sehen zu können und die anschließende Gruppenarbeit zu den Musikvideos von Queen und Madonna durchzuführen. Gruppenarbeit Die Schülerinnen und Schüler werden auf zwei Räume aufgeteilt, die jeweils mit einem Computer und Beamer sowie einer DVD mit dem jeweils zu bearbeitenden Musikvideo ausgestattet sind. Gruppe 1 bearbeitet das Video "Express yourself" von Madonna; Gruppe 2 befasst sich mit dem Musikvideo "Radio Ga Ga" von Queen. Die Schülerinnen und Schüler tragen der Klasse die Ergebnisse der Gruppenarbeit vor. Anschließend werden die Ergebnisse in einem Unterrichtsgespräch diskutiert. DVD "Metropolis" Musikvideo "Express Yourself" von Madonna (erhältlich auf der DVD "Madonna - The Immaculate Edition") Musikvideo "Radio Ga Ga" von Queen (erhältlich auf der DVD "Queen - Greatest Video Hits 2") Zeitgeschichtliche Bezüge Die Schülerinnen und Schüler sollen in einem einleitenden Unterrichtsgespräch überlegen, welchen zeitgeschichtlichen Bezug aktuelle Filme aufweisen. Als Beispiel kann "Krieg der Welten" von Steven Spielberg angeführt werden, der viele Anspielungen auf die Anschläge des 11. September 2001 enthält. Geschichtliche Hintergründe Anschließend liest ein Schüler oder eine Schülerin das ausgeteilte Arbeitsblatt "Metropolis - der geschichtliche Hintergrund" vor. Die Schülerinnen und Schüler diskutieren daraufhin in Partnerarbeit über die Frage, wie der Film "Metropolis" den technischen Fortschritt der 1920er Jahre bewertet. Die Ergebnisse werden anschließend der Klasse vorgestellt und diskutiert. Gedichtinterpretation Ein Schüler oder eine Schülerin liest das Gedicht "Städter" von Alfred Wolfenstein vor. Anschließend wird besprochen, wie in diesem lyrischen Werk, das exemplarisch für viele andere expressionistische Werke steht, das Leben in der Großstadt geschildert wird. Alfred Wolfenstein: Städter Ein Sonett über das Leben in der Großstadt Basistext lesen Zwei Schülerinnen oder Schüler lesen jeweils eine Hälfte des Textes "Expressionismus" von Margarete Susman vor. MindMap erstellen Die Klasse setzt sich um ein in der Mitte der Klasse befindliches Plakat, in dessen Zentrum das Wort "Expressionismus" steht. Ausgehend von diesem Begriff sollen sie Stichworte, die diese Epoche charakterisieren, in Form einer MindMap auf dem Plakat notieren. Anschließend werden wesentliche Stilmerkmale des expressionistischen Films anhand einer ausgeteilten Übersicht vorgestellt. Filminterpretation Zu Beginn der Stunde wird den Schülerinnen und Schülern am Beispiel des Films "Alien" aufgezeigt, wie eine detaillierte Filminterpretation die Wahrnehmung eines Films grundlegend verändern kann. Die Lernenden sollen anschließend einzelne Elemente des Films "Metropolis" aus verschiedenen Blickwinkeln heraus interpretieren und dann ihre Ergebnisse vor der Klasse präsentieren. Trailer "Alien" Den Trailer des Films können sich die Lernenden online ansehen. Arbeitsblätter Dann wird ein Übersichtsblatt ausgeteilt, das verschiedene Interpretationen der Maria und der Maschine in Metropolis zeigt. Das Arbeitsblatt wird durch die Antworten der Lernenden ergänzt. Symbole und ihre Bedeutungen Im Anschluss an die Sammlung der sicherlich divergierenden Deutungen der Symbolik im Film werden unterschiedliche Interpretationsverfahren von Film und Literatur anhand eines Übersichtsblattes besprochen. Es wird darauf hingewiesen, dass die genannten Interpretationsverfahren der Filmwissenschaft sich kaum von denen der Literaturwissenschaft unterscheiden und also auch auf epische Texte, Lyrik und Dramen angewendet werden können. "Matrix" und Bibel Die Schülerinnen und Schüler werden zu Beginn der Stunde gefragt, ob sie den Film "Matrix" kennen und ob sie in dem Film religiöse Anspielungen entdeckt haben. Anschließend werden anhand eines Übersichtsblattes Parallelen zwischen "Matrix" und biblischen Geschichten präsentiert. Religiöse Zusammenhänge Die Schülerinnen und Schüler sollen anschließend in einer Gruppenarbeitsphase nach biblischen Anspielungen in "Metropolis" suchen und diese anschließend vorstellen. Danach werden drei der wichtigsten Parallelen auf einem Übersichtsblatt ausgeteilt und besprochen. Am Ende der Stunde sollen die Schülerinnen und Schüler darüber diskutieren, warum Filme christliche Symbole einbinden. Einstieg über ein Bild Zu Beginn der Stunde kann mithilfe einer bildlichen Darstellung des Turmbaus zu Babel das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler abgefragt werden. wikipedia.org: Der Turmbau zu Babel Das Bild von Pieter Bruegel ist hier im Netz zu finden. Textarbeit Anschließend trägt ein Schüler oder eine Schülerin die Geschichte vom Turmbau zu Babel vor. Die Lernenden sollen dann in Stillarbeit diesen Text mit der Darstellung im Film "Metropolis" vergleichen und Unterschiede herausarbeiten. Deutsche Bibelgesellschaft Im ersten Buch Mose, Vers 11.6 ist die Geschichte des Turmbaus zu Babel zu finden. Tafelbild Die gefundenen Unterschiede zwischen biblischer Geschichte und filmischer Umsetzung werden anschließend an der Tafel festgehalten: In "Metropolis" In der Bibel Der Turm wird zerstört. Der Turm bleibt unvollendet. Die Arbeiter zerstören den Turm. Gott verwirrt die Sprache der Menschen. Der Plan zum Turmbau wird von den Herrschern erstellt. Der Turmbau war der Wunsch aller Menschen. Es gibt zwei Klassen von Menschen. Alle Menschen bauen gemeinsam. Im Anschluss an die Stillarbeit soll die Frage geklärt werden, was der Film "Metropolis", die Epoche des Expressionismus und die biblische Geschichte gemeinsam haben. Diese Gemeinsamkeit wird mit dem Schlagwort der "Zivilisationskritik" umschrieben. Ausgehend von zwei Bildern sollen die Schülerinnen und Schüler Gründe dafür nennen, warum man optimistisch beziehungsweise pessimistisch in die Zukunft blicken sollte.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe II

Loreley-Gedichte

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Loreley" beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler längsschnittartig mit verschiedenen Loreley-Gedichten.Eine Reise auf dem Rhein inspirierte Clemens Brentano zu seinem Roman "Godwi oder das steinerne Bild der Mutter" (1801), in ihm erschuf er die Phantasiegestalt Loreley. Es gibt eine Vielzahl von Loreley-Gedichten, fünf davon stehen im Mittelpunkt der Unterrichtseinheit: Clemens Brentano - "Lore Lay" (1801), Joseph von Eichendorff - "Waldgespräch" (1812), Heinrich Heine - "Lorelei" (1823), Erich Kästner - "Der Handstand auf der Loreley" (1932) und Rose Ausländer - "Lorelei" (1982).Die Schülerinnen und Schüler sollen durch die längsschnittartige Beschäftigung mit dem Sujet erkennen, dass diese Gedichte durch ein gemeinsames Thema/Motiv - Loreley - intertextuell miteinander verbunden sind. Es soll erarbeitet werden, dass die unterschiedlichen Gedichtsemantiken im engen Zusammenhang mit den jeweils zeitgeschichtlichen/ historischen Umständen und deren mentalitätsgeschichtlichen Unterschieden stehen - und dass sie mit anderen motivgleichen Gedichten korrelieren. Ablauf der Unterrichtseinheit Erkenntnisse der Intertextualität und Computereinsatz tragen zum Gesamtverständnis bei. Arbeitsaufträge Eine Übersicht über die Arbeitsaufträge für die Schülerinnen und Schüler. Die Schülerinnen und Schüler verstehen, dass Gedichte intertextuell miteinander kommunizieren können. erkennen, dass überlieferte Motive, die seit Jahrhunderten immer wieder auftauchen, auf andere Weise jeweils gegenwartsbezogen umgeschrieben werden können. erarbeiten die verschiedenen Analogien zwischen den fünf Gedichten. erweitern bei der Erstellung ihrer Arbeitsergebnisse ihre Medienkompetenz. Im Folgenden finden bekommen Sie eine Übersicht über die Arbeitsaufträge für die Schülerinnen und Schüler (siehe auch Download): Aufgabe 1 Unter dem Link 1 findest du einen Beitrag zur Namendeutung "Loreley". Lies ihn durch und fasse seine zentralen Aussagen schriftlich zusammen. (1 Stunde) Aufgabe 2 Reise per Internet zum Loreley-Felsen und verschaffe dir einen Eindruck über die landschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten (s. Link 2). Fasse deine Eindrücke in einem Aufsatz zusammen. (2 Stunden) Aufgabe 3 1801 erschien das erste Gedicht zu Loreley von Clemens Brentano. Recherchiere im Internet zu der Biografie des Autors und suche sein Gedicht "Lore Lay". Interpretiere es in Gruppenarbeit. (1 Stunde) Aufgabe 4 Heinrich Heines Gedicht "Lorelei" wurde 1837 von Friedrich Silcher vertont. Informiere dich über das Loreley-Lied (s. Link 2) und beschaffe dir eine Vertonung des Gedichtes und bespreche sie mit deinen MitschülerInnen. (2 Stunden) Aufgabe 5 Erich Kästner parodiert Heinrich Heines Loreley-Gedicht. Arbeite die Bedeutungsverschiebungen innerhalb der beiden Gedichte heraus, auch unter dem Stichwort Parodie (s. Link 4). Diskutiere in diesem Zusammenhang auch die Gedichte von Joseph von Eichendorff und Rose Ausländer. (2 Stunden) Begriff der Intertextualität Zu Beginn der Unterrichtseinheit "Loreley-Gedichte" wird der Begriff Intertextualität eingeführt. Dabei dürfen die Schülerinnen und Schüler und ihre Lebenswelt nicht aus dem Blickwinkel verschwinden, da sie und ihre literarischen Bedürfnisse im Zentrum des Unterrichtsvorhabens stehen sollten. Die grundlegenden Arbeiten zur Intertextualität können nicht besprochen werden, das Komplexitätsniveau dieser Schriften wäre nur ein Stolperstein für die angestrebte didaktische Reduktion. Ein knapper Hinweis zur Herkunft des Begriffs ist jedoch notwendig. In den späten sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts prägte die französisch Literaturwissenschaftlerin Julia Kristeva den Terminus Intertextualität, mit dem sie von einem breit gefächerten Textverständnis ausgeht. Intertextualität bezieht sich nicht nur auf literarische Werke, sondern auch auf orale Zeugnisse und soziale und symbolische Systeme. Entscheidend ist aber der Bezug von Texten auf andere Texte. Ein literarisches Werk kann demzufolge nur dann angemessen verstanden werden, wenn die Leserin oder der Leser über ein entsprechendes Vorwissen verfügt. Dieses besitzt sicherlich die Fachlehrerin oder der Fachlehrer, aber von den Lernenden kann man diese Vorkenntnisse nicht erwarten. Um dieses Defizit auszugleichen, muss den Schülerinnen und Schülern methodische (s. Arbeitsaufträge) und fachwissenschaftliche Hilfestellung angeboten werden. Textauswahl: Loreley-Gedichte Die Textauswahl ist wie folgt zu begründen: In den fünf Gedichten steht Loreley über einen Zeitraum von über 180 Jahren im Mittelpunkt, schon durch diese zeitliche Verteilung gibt es Bedeutungsverschiebungen zwischen den Gedichten. Die poetologischen Konzepte und die gesellschaftlichen Mentalitäten verändern sich sukzessiv, diese Verschiebungen schreiben sich auch in die Form und den Inhalt der Gedichte ein. Das lässt sich beispielhaft an Kästners Text ablesen. Er parodiert Heines Text 109 Jahre nach dessen Erscheinen: "Er dachte an die Loreley von Heine/und stürzte ab." Der Computereinsatz vor allem wegen der unterschiedlichen Recherche- und Visualisierungsmöglichkeiten sinnvoll. Aufbereitung Unterrichtseinheiten Ich bin durch die Loreley-Einheit mit Ihnen in Kontakt gekommen und finde Hinweise und Links sehr hilfreich und für den Unterricht praktikabel. Ich werde Ihre Seite jetzt häufiger kontaktieren. Danke Heike Seiler, 27.02.2006

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Widerstand gegen den Nationalsozialismus neu gedacht – das Social-Media-Projekt @ichbinsophiescholl…

Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit "Widerstand gegen den Nationalsozialismus neu gedacht – das Social-Media-Projekt @ichbinsophiescholl im Unterricht" klärt Schülerinnen und Schüler über die junge Widerstandsgruppe "Weiße Rose" um die Geschwister Hans und Sophie Scholl auf und gibt ihnen einen reflektierten Einblick in das Multimedia-Projekt @ichbinsophiescholl. Im Jahr 2021 wäre die junge Widerstandskämpferin Sophie Scholl 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass riefen der Südwest-Rundfunk und der Bayerische Rundfunk ein Social-Media-Projekt ins Leben, das jungen Menschen Einblicke in das Leben von Sophie Scholl liefert. In dieser Unterrichtseinheit wird der Widerstand gegen den Nationalsozialismus am Beispiel von Sophie Scholl und der Gruppe "Weiße Rose" thematisiert. Neben klassischen Unterrichtsmedien wird auch das Social-Media-Projekt @ichbinsophiescholl in die Unterrichtseinheit einbezogen und kritisch beleuchtet. Das Projekt startete im Mai 2021 auf der Plattform Instagram, einem sozialen Netzwerk, das bei jungen Menschen beliebt ist. Tägliche Videos, die Ausschnitte aus dem Leben von Sophie Scholl zeigen sollen, richten sich an jüngere Internetnutzerinnen und -nutzer, denen das Thema "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" näher gebracht werden soll. In den kurzen Clips werden nicht nur die für den Geschichtsunterricht wichtigen Fakten dargestellt. Vielmehr geht es auch darum, den Menschen Sophie Scholl kennenzulernen. Nachdem die Lernenden sich zunächst mithilfe von Arbeitsblättern und dem Geschichtsbuch näher mit den historischen Fakten zum Thema Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Sophie Scholl auseinandergesetzt haben, bearbeiten sie dieses Thema auch kreativ, indem sie fiktive Instagram-Posts erstellen. Anschließend lernen sie das Multimedia-Projekt @ichbinsophiescholl kennen und beurteilen kritisch, inwiefern es sinnvoll ist, ein sensibles Thema wie den Widerstand gegen den Nationalsozialismus mithilfe von neuen Medien aktuell und jugendnah aufzubereiten. Diese Unterrichtseinheit arbeitet mit vielen Videos und Zitaten, um das Unterrichtsthema "Sophie Scholl" aus einer schülernahen Perspektive mit digitalen Medien aufzugreifen. Eine PowerPoint-Präsentation, die auch im Unterricht genutzt werden kann, fasst alle Medien für Lehrerinnen und Lehrer zusammen. Auch die Schülerinnen und Schüler sollten für einige Aufgaben digitale Endgeräte zur Verfügung haben. Hier reicht auch ein Smartphone aus. Weiterführende Hintergrundinformationen finden Sie in dem ergänzenden Fachartikel . Das Thema "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" im Unterricht Inzwischen liegt die Zeit des NS-Regimes und der Zweite Weltkrieg fast 100 Jahre zurück. Noch immer ist diese dunkle Zeit der deutschen Geschichte nicht vollständig aufgearbeitet. Gleichzeitig wird die Zahl der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen immer kleiner und der Populismus in Europa sowie in Deutschland scheint in den vergangenen zehn Jahren wieder auf dem Vormarsch zu sein. Daher ist es wichtig, die Erinnerung an den Nationalsozialismus , seine Opfer und den Widerstand gegen das NS-Regime aufrecht zu erhalten. Im Geschichtsunterricht sollten Schülerinnen und Schüler daher faktenbasiert in das Thema eingeführt werden und für die Gefahren des Populismus sensibilisiert werden. Didaktische Analyse In dieser Unterrichtseinheit wird der Widerstand gegen den Nationalsozialismus anhand des Beispiels von Sophie Scholl und der "Weißen Rose" aufgearbeitet. Die junge Studentin war zum Zeitpunkt ihres Einsatzes gegen das NS-Regime mit 21 Jahren kaum älter als die Schülerinnen und Schüler. Die Lernenden können sich also gut in die Widerstandskämpferin hineinversetzen, wodurch ihnen das Thema besonders nahe ist. Darüber hinaus holt das Social-Media-Projekt @ichbinsophiescholl die junge Frau in die Medienlandschaft des 21. Jahrhunderts und mit Instagram auch in die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Unter Einbezug des Projekts löst sich der Geschichtsunterricht von trockenen Fakten und macht Sophie Scholl auch als Menschen mit Sorgen, Ängsten, Wut und Hoffnungen greifbar und erfahrbar. Aufbau der Unterrichtseinheit In der ersten Unterrichtsstunde sollen die Lernenden direkt durch die Rede von Jana aus Kassel als Beispiel aus der Gegenwart mit dem Namen "Sophie Scholl" konfrontiert werden. So werden sie auf die zeitgenössische Bedeutsamkeit von Sophie Scholl aufmerksam gemacht. Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler in der vorherigen Stunde mit Sophie Scholl als Person beschäftigt haben, folgt in der zweiten Stunde nun die Hinwendung zur "Weißen Rose" anhand eines Zitats von einem Flugblatt der Gruppe. In der dritten Unterrichtsstunde wird das zuvor eng gefasste Unterrichtsbeispiel auf andere Gruppen des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus erweitert. Außerdem markiert diese Stunde einen Übergang vom faktenbasierten Arbeiten, gestützt durch klassische Unterrichtsmedien, hin zur kreativen Arbeit mit sozialen Medien. Indem sie selbst eine Widerstandsgruppe in einem Social-Media-Post darstellen, werden sie sich der Problematik bewusst, dass hier zwischen Darstellung und Wirkkraft des Posts und bedeutsamen historischen Fakten abgewogen werden muss. Dies bereitet sie auf die umfassende Analyse und Bewertung des Projektes @ichbinsophiescholl vor, die in den letzten beiden Unterrichtsstunden durchgeführt wird. Kritische Betrachtung des Social-Media-Projekts Das Social-Media-Projekt von SWR und BR zog bei seiner Veröffentlichung viel Aufmerksamkeit auf sich. Dabei wurde die Geschichtsaufarbeitung in ihrem ungewöhnlichen Format nicht nur positiv bewertet. Kritische Stimmen gaben zu bedenken, dass es sich bei dem Projekt kaum um eine angemessene historische Würdigung handele. Außerdem wurde angemerkt, dass das Projekt in erster Linie darauf ausgelegt sei, Klicks zu generieren und Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, ohne dabei Grenzen einzuhalten. Im Sinne eines kritischen Geschichtsbewusstseins und der Förderung der Medienkompetenz bilden sich die Schülerinnen und Schüler in dieser Unterrichtseinheit eine eigene Meinung zu dem Projekt und diskutieren die Vor- und Nachteile der Aufbereitung von zeitgeschichtlichen Ereignissen und historischen Persönlichkeiten mit modernen Medien. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler kennen die Biographie und die Leistungen der Widerstandskämpferin Sophie Scholl. untersuchen die Arbeit der Widerstandsgruppe "Weiße Rose". erstellen Social-Media-Profile weiterer Gruppen, die Widerstand gegen das NS-Regime geleistet haben. bewerten ein Projekt, das die Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus modern aufbereitet, kritisch. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler informieren sich im Internet über Sophie Scholl und die "Weiße Rose". analysieren Instagram-Posts und beurteilen diese kritisch. stellen die Ansichten historischer Gruppierungen in Social-Media-Posts dar. untersuchen die Vor- und Nachteile des Social-Media-Projekts @ichbinsophiescholl und ziehen ein eigenes Fazit. entnehmen Texten fachbezogene Informationen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erstellen ein kreatives Arbeitsprodukt in Kleingruppen. verfassen einen Kommentar in Partnerarbeit. gehen mit den Beiträgen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler wertschätzend um.

  • Geschichte / Früher & Heute / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Gendern als gesellschaftlich kontroverses Thema im Unterricht

Fachartikel

Der Fachartikel beschäftigt sich mit dem Gendern als gesellschaftlich relevantem Thema, welches an Schulen behandelt werden sollte. Gendern ist ein relevanter Lerngegenstand, der Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, sich an aktuellen gesellschaftlichen Debatten zu beteiligen. Inhalt Gendern: Ein Definitionsversuch Gendern – eine umstrittene gesellschaftliche Praxis Gendern – was spricht dafür, was dagegen? Was sagt die Forschung? Anregungen für den Unterricht Literaturverzeichnis Gendern: Ein Definitionsversuch Gendern bedeutet die Anwendung einer gendersensiblen oder geschlechtergerechten Sprache . Dafür werden unterschiedliche sprachliche Mittel genutzt, um alle Menschen sprachlich sichtbar zu machen. Dazu gehört etwa die Sichtbarmachung von Männern und Frauen (zum Beispiel Lehrer und Lehrerinnen), die Verwendung von diversen Schreibweisen (zum Beispiel Lehrer*innen) oder der Gebrauch geschlechtsneutraler Bezeichnungen (zum Beispiel Lehrende) und Umformulierungen (zum Beispiel Person, die an einer Schule unterrichtet). Gendern – eine umstrittene gesellschaftliche Praxis Gendern ist im öffentlichen Diskurs oft ein Kampfbegriff. Beispielsweise nutzen rechtspopulistische und demokratiefeindliche Akteure das Thema für ihre eigenen politischen Anliegen (Lobin 2021). Die Rede ist vom "Genderwahn", "Genderunfug" oder der "Genderpolizei". Das Thema ist dabei Mittel zum Zweck, um Aufmerksamkeit zu generieren und politisch zu mobilisieren. Aber auch im demokratischen Spektrum gibt es affektiv aufgeladene Auseinandersetzungen um das Gendern. So geben zum Beispiel immer mehr Institutionen und Organisationen eigene Empfehlungen heraus, wie in der internen oder öffentlichen Kommunikation mit Sprache gendersensibel umgegangen werden sollte. Das erzeugt bei anderen Menschen Verunsicherungen. Sie empfinden das Gendern sowie die Leitfäden und Handlungsempfehlungen als Herausforderung und mitunter als Bevormundung. Es entsteht das Gefühl, ihnen werde eine neue Sprache vorgeschrieben, die sie vielleicht gar nicht umsetzen können – oder möchten. Gendern – was spricht dafür, was dagegen? Die gesellschaftlichen und politischen Diskussionen zum Thema Gendern sind vielfältig. Mit dem Heft "Geschlechtergerechte Sprache" liefert zum Beispiel die Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte" der Bundeszentrale für politische Bildung einen aktuellen Einblick in diese ambivalente Debatte (APuZ 2022). Einige Gründe, die gegen das Gendern angeführt werden: Das generische Maskulinum schließt alle Geschlechter ein. Formen wie Schüler sind in der Lage, ihre männlichen Konnotationen abzulegen. Gendern führt zu unverständlichen, schlecht lesbaren Texten und einer schwer verständlichen Sprache. Insbesondere die Gender-Zeichen (wie Schüler*innen) sind schwer umsetzbar, sie können irritieren und das Erlernen der deutschen Sprache erschweren. Gender-Zeichen sind nicht barrierefrei. Screenreader können diese meist nicht lesen. Daher rät der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband von Sonderzeichen beim Gendern ab (wobei er gleichzeitig für eine gendersensible Sprache plädiert). Einige Gründe, die für das Gendern angeführt werden: Gendern ermöglicht es, alle Menschen so anzusprechen, wie diese es sich wünschen. Durch gendersensible Sprache können alle Menschen wertschätzend, gleichwertig und anerkennend adressiert, benannt und sichtbar gemacht werden. Durch gendersensible Sprache lassen sich Geschlechterstereotype aufbrechen.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

17. Juni 1953: Der Volksaufstand in der DDR – Arbeitsmaterial in Einfacher Sprache

Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit "17. Juni 1953: Volksaufstand in der DDR" wurde gemeinsam mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur anlässlich des 70. Jahrestages des Aufstandes entwickelt und bündelt Arbeitsmaterialien in Einfacher Sprache zur Plakatausstellung "17. Juni kompakt" der Bundesstiftung Aufarbeitung. Die Plakatausstellung "17. Juni kompakt" der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur umfasst sechs Plakate und bündelt verschiedene Materialien und Informationen. Sie finden hier neben Darstellungstexten auch Illustrationen, Infografiken, zeithistorische Fotos und weiterführende Medienhinweise in Form von Video- und Audioquellen. Die Plakatausstellung vermittelt Grundlagenwissen über den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 und macht das Thema auch für junge Menschen zugänglich. Die Materialien zur Ausstellung bearbeiten und vertiefen die Plakatinhalte. Schülerinnen und Schüler setzten sich hier mit der Vorgeschichte, dem Verlauf, den (europäischen) Folgen und der Bedeutung des Volksaufstands 1953 auseinander. Die Bearbeitung kann in die übergeordnete Fragestellung nach den Chancen und Grenzen von politischem Protest in Demokratien integriert werden und Schülerinnen und Schüler aktivieren, sich im Rahmen der Demokratiebildung mit freiheitlich demokratischen Werten auseinanderzusetzen. Einführung in das Thema: Der Volksaufstand 1953 Am 17. Juni 1953 protestierten eine Million Menschen in über 700 Städten und Gemeinden in der DDR gegen das kommunistische Regime. Sie bestreikten über 1.000 Betriebe und erstürmten über 250 öffentliche Gebäude. Der soziale Arbeiteraufstand entwickelte sich schnell zu einem Volksaufstand , der nicht nur vereinzelte Großstädte, sondern die gesamte DDR erfasste. Die Demonstrierenden forderten politische und persönliche Freiheiten wie freie Wahlen, die Wiedervereinigung, den Rücktritt Walter Ulbrichts sowie die Freilassung politischer Häftlinge. Die sowjetische Regierung verhängte den Ausnahmezustand und übernahm in weiten Teilen der DDR die Regierungsgewalt. Gemeinsam mit der Volkspolizei schlug sie den Aufstand militärisch nieder. 15.000 Menschen wurden festgenommen und 50 starben. In der DDR galt der Volksaufstand von 1953 als "faschistischer Putschversuch" , der Bundesrepublik hingegen diente er als "legitimatorischer Schub" für die eigene Demokratie. Der Volksaufstand steht "symbolisch für ein Ereignis, in dem die Gesellschaft versuchte, Freiheit zu erlangen" und ihm kommt "in der nicht gerade reichhaltigen deutschen Freiheitsgeschichte ein besonderer Platz [zu]" . Der Aufstand als Teil der deutschen Demokratiegeschichte erinnert an die Bedeutung demokratischer Werte. Allerdings werden in der deutschen Erinnerungskultur die Massenaufstände in der DDR um den 17. Juni 1953 als "demokratische Glanzpunkte" zu wenig beziehungsweise gar nicht gewürdigt. In der öffentlichen Wahrnehmung, aber auch im schulischen Kontext spielen diese Ereignisse im Vergleich zur Friedlichen Revolution 1989/1990 und der deutschen Einheit noch immer eine untergeordnete Rolle. Die Behandlung des Aufstands kann jedoch einen wertvollen Beitrag zur Demokratie- und Menschenrechtsbildung darstellen und als Teil der zeitgeschichtlichen Geschichtsvermittlung einen Beitrag zur Orientierung in unserer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft leisten. Vorwissen Die Schülerinnen und Schüler sollten sich schon im Vorfeld bereits im Geschichtsunterricht mit der Teilung Deutschlands 1949 (etwa Besatzungszonen und Staatsgründung) auseinandergesetzt haben und Vorwissen zu den politischen und wirtschaftlichen Systemen der DDR und Bundesrepublik besitzen. Didaktische Analyse Das Angebot lässt sich insbesondere in die Fächer Geschichte und Politik integrieren. Es eignet sich aber auch für einen fächerübergreifenden Unterricht – etwa im Rahmen von Projekttagen oder -wochen. Die deutsch-deutsche Geschichte 1945–1989 ist fest in den Lehr- und Bildungsplänen verankert (Geschichte, 9./10. Klasse). Im Fokus steht die Entwicklung der beiden deutschen Staaten nach 1945 (Demokratie und Diktatur) im Vergleich. Ebenso werden nationale und internationale Prozesse und Ereignisse betrachtet, die zur deutschen Einheit führten (etwa Herrschaftsformen, Menschen- und Bürgerrechte, Umgang mit Opposition und Widerstand, Friedliche Revolution als Herausforderung und Prozess). Das Fach Politische Bildung vermittelt Fähigkeiten und Kenntnisse, damit Schülerinnen und Schüler das Leben in einer Demokratie mitgestalten und gesellschaftliche Fragen und Probleme verstehen und beurteilen können. Sie sollen in der Entwicklung ihrer politischen Mündigkeit unterstützt werden. Schülerinnen und Schüler behandeln in der 9./10. Klasse unter anderem die Mitwirkung an der Willensbildung und an Entscheidungen (Wahlen, Parteien, Regierung und Opposition, Formen der Bürgerbeteiligung). Ein Schwerpunkt hier ist die Auseinandersetzung mit gefährdenden Elementen für die Demokratie und die wehrhafte Demokratie (Vergleich mit DDR-Diktatur). Das Arbeitsmaterial richtet sich insbesondere an: Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte ab Klasse 9 an integrierten Gesamtschulen, Gemeinschaft- und Sekundarschulen, Förderschulen, Schülerinnen und Schüler mit Sprach- und Lernschwierigkeiten in heterogenen Lerngruppen, Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt Lernen oder Sprache, Deutschlernende und weitere. Methodische Analyse Zur schulischen Einbindung der Plakate stehen Arbeitsmaterialien in Einfacher Sprache bereit. Zu jedem Plakat wurde ein Arbeitsblatt in Einfacher Sprache entwickelt, das die medial vielfältigen Inhalte bearbeitet. Die Arbeitsblätter können je nach Lerngruppe und zeitorganisatorischen Rahmenbedingungen angepasst werden und stellen Impulse und Ideen für den Unterricht dar. Neben Aufgaben zum Textverständnis, inhaltlichen Reproduktion und Sicherung der historischen Prozesse, finden Sie auch produktions- und handlungsorientierte Aufgaben. Weitere didaktisch-methodische Hinweise finden Sie im Leitfaden, den Sie im Download-Bereich herunterladen können. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können die Vorgeschichte, den Verlauf, die Akteure und die Auswirkungen des Volksaufstands 1953 nachvollziehen und strukturiert beschreiben. erschließen die Folgen und Auswirkungen des sozialistischen Aufbaus auf die Menschen. kennen die Forderungen des Aufstands und ordnen sie in den historischen Sachverhalt ein. können (historische) Fachbegriffe definieren, erklären und einordnen (z.B. Sozialismus, Volksaufstand, Demonstration). entwickeln eigene Fragestellungen zu historischen Ereignissen und Prozessen. bewerten die Niederschlagung des Volksaufstands, die darauffolgenden politischen Maßnahmen und deren Auswirkungen auf das Leben der Menschen. kennen die europäischen Dimensionen und Entwicklung der Rebellionen im Ostblock. erkennen die historische Bedeutung des Aufstands und bewerten diese aus heutiger Sicht. wissen, wie heute dem Volksaufstand gedacht wird und diskutieren Formen der Erinnerung. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler üben, umfassende Informationen in wenigen Worten zusammenzufassen und die wesentlichen Inhalte zum Verständnis zu erfassen. recherchieren eigenständig Informationen und nutzen bereitgestellte Informationen, um reproduktive Fragen zu beantworten, Transferaufgaben zu lösen und bewertend historische Entwicklungen zu erörtern. interpretieren schriftliche, bildhafte und audiovisuelle Quellen zum Zeitgeschehen. analysieren Zeitzeugenaussagen und ordnen diese in den historischen Sachverhalt ein. nehmen einen Video- oder Audioclip auf, in dem sie aus der Perspektive eines Zeitzeugen oder einer Zeitzeugin ihr Fachwissen anwenden können. entwerfen Ideen für eine Protestbewegung mithilfe moderner Kommunikationsmittel. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler stärken in der gemeinsamen Erarbeitung ihre Teamfähigkeit und üben sich im sachlichen und konstruktiven Diskutieren in einer Gruppe. gehen wertschätzend und respektvoll mit den Erfahrungen und Meinungen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler um. stärken ihr Empathievermögen durch die Übernahme anderer Perspektiven. reflektieren, dass historische Ereignisse unterschiedlich rezipiert werden. Die Ausstellung "17. Juni kompakt" ist ein Beitrag zum 70. Jahrestag des DDR-Volksaufstands von 1953. Herausgeberin der Ausstellung ist die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur . Die Texte und Illustrationen stammen von Clara Marz, die das Projekt gemeinsam mit Dr. Ulrich Mählert in der Bundesstiftung Aufarbeitung verantwortet. Das didaktische Begleitmaterial zur Plakatausstellung wurde von der Eduversum GmbH , Wiesbaden entwickelt und stellt Arbeitsmaterialien in Einfacher Sprache zur Verfügung.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I
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