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Schulpartnerschaften - multimediale Konzepte

Fachartikel

Einmal im Jahr treffen sie sich real: Die Begegnung von Lehrenden und Lernenden in und mit dem fremden Land, der fremden Kultur und Lebensweise ist das Highlight der Schulpartnerschaft. Aber was passiert im Rest des Jahres? Und wie funktioniert eine Schulpartnerschaft, bei der ein Besuch nicht oder nur selten möglich ist?Das Internet und die neuen Medien können Schulpartnerschaften um die digitale Dimension erweitern. So bieten sie vielfältige Möglichkeiten für neue Konzepte - sei es im realen Schüler- oder im virtuellen Gedankenaustausch. Dieser Beitrag möchte dazu anregen, bestehende Partnerschaften in das schulische Medienkonzept zu integrieren und neue, multimedial gestützte Partnerschaftsmodelle zu konzipieren und zu erproben. Im Folgenden finden Sie außerdem einige Beispiele für den konkreten Einsatz der neuen Kommunikationsmöglichkeiten bei der Zusammenarbeit von Partnerklassen. Zudem gibt es Hinweise auf vorhandene Strukturen und Plattformen, die Ihnen die Gründung und Durchführung von Partnerprojekten erleichtern.

  • Kunst / Kultur / Pädagogik / Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I, Berufliche Bildung

E-Mail-Kontaktbörsen für Schulen

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "E-Mail-Kontaktbörsen" knüpfen die Schülerinnen und Schüler schulübergreifende Kontakte.Viele Schulen und Klassenräume verfügen mittlerweile über mindestens einen Computer und einen Internetanschluss. Auch zuhause gehören Computer, Tablets und Smartphones und damit auch das Internet zum Alltag von Kindern. Alles ist miteinander vernetzt. Im Zeitalter des Internets und der sozialen Netzwerke bietet es sich daher an, wenn bereits Schülerinnen und Schüler der Grundschule früh Medienkompetenzen entwickeln, um sich sicher im Internet bewegen zu können. Eine Möglichkeiten diese Kompetenzen zu fördern und zu fordern, sind Schulpartnerschaften und (E-Mail-)Kontaktbörsen mit Schulen aus anderen Nationen. Diese fächerübergreifende Unterrichtseinheit unterstützt Lernende der Grundschule bei der Entwicklung von Medienkompetenzen durch den gezielten Einsatz des Computers und fördert sogleich fachliche Sprachkompetenzen in Englisch, indem Texte in Form von E-Mail verfasst werden.Die "Öffnung des Klassenzimmers", gerade im Zusammenhang mit der Einführung von Englisch, bietet den Kindern viele Möglichkeiten, die Fremdsprache anzuwenden und Verständnis für anderer Kulturen zu entwickeln. Kontakte mit Kindern aus englischsprachigen Ländern, von Großbritannien bis Australien, von den USA bis nach Kanada, ergänzen den Englischunterricht und bieten zum Teil die Möglichkeit, sich beim gegenseitigen kommunikativen Austausch zu unterstützen Von hier aus auf Englisch - von dort zurück auf Deutsch. Als Plattform zur Umsetzung des Vorhabens bietet sich beispielsweise eTwinning an. Diese Plattform beschränkt sich bis auf wenige Ausnahme zwar auf Europa, bietet aber Lehrkräften und damit auch den Lernenden eine Plattform, um zu kommunizieren, kooperieren und Projekte zu entwickeln. eTwinning wird dabei von Erasmus+ kofinanziert. Eine Alternative stellt Partnerschulnetz dar. Dort sind aktuell knapp 5000 Schulen registriert (Stand August 2020) und bietet deutschen Schulen die Möglichkeit, sich mit internationalen Schulen auf der ganzen Welt zu vernetzen. Umgekehrt dient es auch als Plattform für ausländische Schulen, um Kontakt mit einer deutschen Schule aufzunehmen. SchoolOnline des British Council ist ein weiteres Portal zu Förderung internationaler Kontakte und des länderübergreifenden Lernens. Nach der kostenlosen Registrierung können Schulen Partnerschulen finden und schnell miteinander kooperieren. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wenden die englische Sprache an. üben den gegenseitigen kommunikativen Austausch. erschließen Texte Sinn entnehmend. messen und vergleichen Wetterdaten. tauschen Kochrezepte aus und probieren sie aus. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen den Umgang mit E-Mails. erfahren die E-Mail als sinnvolles Kommunikationsmittel. erstellen Fotos mit der Digitalkamera und versenden sie als Anhang. Sozialkompetenze Die Schülerinnen und Schüler knüpfen Kontakte und erhalten sie aufrecht. lernen fremde Kulturen kennen. entwickeln Interesse an der Lebensweise anderer Kinder.

  • Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co.
  • Primarstufe, Berufliche Bildung, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Spezieller Förderbedarf

eTwinning: Podcasting mit Partnerklassen

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtsreihe sollen Partnerklassen eigene französische Podcasts erstellen und sich darin mündlich über für sie relevante Themen austauschen. Damit werden Hör- und Sprachkompetenzen sowie der Umgang mit zielsprachigen Dokumenten nachhaltig gefördert.Die Arbeit mit Podcasts steigert die Motivation nicht nur aufgrund der Einbindung der digitalen Medien in den Unterricht. Die Individualisierung der Unterrichtsinhalte lässt vielmehr jedem Schüler und jeder Schülerin die Möglichkeit, die eigenen Themen - von Mode über Musik bis zur Schule - zu bearbeiten. Letztlich verringert das hör- und sprechbasierte Medium des Podcastings die Angst vor Fehlern: Die Audiodateien können nicht rot unterstrichen werden. Die Individualisierung der Inhalte und deren kreative Umsetzung lassen Jugendliche mit der Sprache spielerisch umgehen.Die Lernenden erhalten in dieser Einheit konkrete Arbeitsaufträge, die ihnen dennoch die Freiheit lassen, eigene Ideen einzubringen. Die Idee des Lernens durch Lehren wird an verschiedenen Stellen verfolgt. Selbstständiges Arbeiten, die Organisation im Team und arbeitsteiliges Vorgehen stehen im Vordergrund. Reflexionen zur Podcast-Produktion im Unterricht Podcasting in den Unterricht zu integrieren, kann dabei helfen, verschiedene Ziele motivationsfördernd zu erreichen. Plattform für die Zusammenarbeit Eine Möglichkeit der Online-Zusammenarbeit der Partnerklassen ist die Nutzung des TwinSpace, der Arbeitsplattform der Aktion eTwinning. Ablauf der Unterrichtseinheit Wie eine Unterrichtseinheit, in der gemeinsam mit der Partnerschule Podcasts erstellt werden, aussehen kann, lesen Sie hier. Fremdsprachenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Kompetenzen in der zielsprachigen Textkonzeption erweitern. die Sprach- und Hörkompetenz ausbauen. kulturelle Differenzen kennen und lernen ihnen zu begegnen. Medienkompetenz und Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen die kreative, selbst gesteuerte Umsetzung eigener Ideen erproben. sich Kenntnisse und Fertigkeiten hinsichtlich des Mediums Podcast aneignen und diese nutzen. ihr Wissen um die Produktionsbedingungen und Wirkungsweisen von Medien vergrößern. ihre Recherchefähigkeit erproben und erweitern. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Teamfähigkeit ausbauen. die interkulturelle Begegnung erleben. Thema Podcasting mit Partnerklassen - ein Beispiel für den Französischunterricht Autor Felix G. Lund Fach Französisch, adaptierbar für Deutsch, alle Fremdsprachen Zielgruppe realisierbar ab Klasse 5 Referenzniveau ab Referenzniveau A - Elementare Sprachverwendung Zeitraum eine Projektwoche oder schul-(halb-)jahrsbegleitend Technische Voraussetzungen Hardware: PC mit Soundkarte und Headset; Software: Audacity, www.podspot.de, iTunes oder andere Planung Verlaufsplan "Podcasting mit Partnerklassen" der Sequenz Audio-Dateien nutzen Podcasting kann auch als Internetradio bezeichnet werden, denn hier werden via Internet regelmäßig Audio- oder Videodateien angeboten. Diese können mittels einer Software abonniert und auf den Computer oder mobile Geräte geladen werden. Wer über einen Internetzugang verfügt, kann Podcasts zu bestimmten Themen abonnieren. Audio-Dateien selbst erstellen Zudem sind technisch alle Internetnutzer in der Lage, eigene Ideen in Form dieser regelmäßig aktualisierten Audiodateien zu produzieren. Damit erweitert Podcasting den Bereich der neuen Medien um ein weiteres Modul, das für internationale und interkulturelle Begegnungen genutzt werden kann. Selbstverantwortung und Motivation Die Konzentration des Lehr-Lernprozesses auf die Form und die Methodenkompetenz lässt den Schülerinnen und Schülern großen Gestaltungsfreiraum. Damit werden die Motivation gesteigert und die Verbindlichkeit erhöht: Die Lernenden sind für die Arbeitsergebnisse verantwortlich. Die Motivation wird noch weiter erhöht, wenn die besten Beiträge gekürt und auf der Schulhomepage öffentlich zugänglich gemacht werden. Individuelle Förderung Das multiperspektivische Projekt kommt sowohl den technisch versierten als auch den schreib- und sprachbegabten Schülerinnen und Schüler entgegen und fördert die individuellen Fähigkeiten jedes und jeder einzelnen. Der Idee des kooperativen Lernens folgend können kleine Expertengruppen als Ansprechpartner für methodische, technische oder inhaltliche Probleme gebildet werden, die die Mitschülerinnen und Mitschüler beraten und ihnen weiterhelfen. Die Vermittlungsleistung wird von dem oder der Lehrenden auf die Schülerinnen und Schüler verteilt, und die störende Wissenshierarchie wird so relativiert. Die Weiche für neue Unterrichtsformen stellen Ein Podcasting-Projekt ist in jedem Lernjahr und in jeder Altersstufe umsetzbar. Je früher die Schülerinnen und Schüler an die Arbeit mit virtuellen Plattformen herangeführt werden, desto selbstverständlicher und unkomplizierter werden computergestützte Unterrichtsformen. Erfahrungen zeigen, dass gerade die jüngeren Lernenden diszipliniert und sorgfältig mit virtuellen Arbeitsumgebungen umgehen können. eTwinning - Schulpartnerschaften in Europa eTwinning ist eine Aktion des EU-eLearning-Programms und fördert europäische Schulpartnerschaften, die über das Internet geknüpft werden. Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen, -fächer und Jahrgangsstufen können sich mit ihren Klassen beteiligen. Auf der einfach zu bedienenden virtuellen Arbeitsplattform "TwinSpace" können Partnerschulen per E-Mail, Chat, Forum, Kalender, Klassenhomepage und Dateiaustausch in 22 Sprachen miteinander arbeiten. Die Arbeitsplattform "TwinSpace" Wenn Sie sich mit Ihrer Schule bei eTwinning anmelden, können Sie im TwinSpace vielfältige kostenfreie Angebote nutzen. Anlegen der Schüleraccounts im TwinSpace Vor dem Einweisen in den kennwortgeschützen Twinspace hat die Lehrkraft Schüleraccounts einzurichten, wozu konkrete Angabe der Schülerdaten vorher abgefragt werden müssen. Diese Liste können Sie nutzen, um bei den Lernenden die notwendigen Daten einzusammeln. Bei der etwas mühseligen Arbeit des Einrichtens der Accounts können einige Schülerinnen und Schüler Ihnen sicher helfen. Die Projektarbeit beginnt mit einer einmaligen Einstiegsphase, an die sich zyklisch die Durchführungs-, Präsentations- und Evaluationsphasen anschließen. Die zeitlichen Abläufe sind individuell zu steuern, da das Podcasting-Projekt sich sowohl für die Zeit einer Projektwoche als auch für die Dauer eines Schuljahres eignet. Bei langfristigen Projekten ist es ratsam, eine feste Projektstunde pro Woche einzuplanen, in der "Redaktionssitzungen" durchgeführt werden. Einstieg In der Einstiegsphase wird die Idee anhand eingängiger fachspezifischer Podcasts vorgestellt. Für das Fach Französisch lässt sich beispielsweise der Podcast "Français facile" verwenden. In dieser Phase begegnen die Schülerinnen und Schüler begleitet den Möglichkeiten der Podcast-Rezeption. Bevor sich die Redaktionsteams bilden und Ideen austauschen, sollte das Konzept des Internetradios vor dem Hintergrund informations- und medientheoretischer Fragen diskutiert werden: Welche Art der Informationsvermittlung und -verarbeitung liegt hier vor? Wo gibt es Grenzen medialer Informationsverbreitung? Was macht eine vertrauenswürdige Information aus? Einbindung der Partnerschule Wenn diese Partnerschul-Kooperation im Fremdsprachenunterricht realisiert wird, diskutieren die Lernenden in der Zielsprache. Natürlich kann dies auch in einem Internet-Forum geschehen. So können die Jugendlichen aus dem Zielland schon in dieser Phase eingebunden werden. Themenfindung In Kleingruppen werden die Themen erarbeitet. Die Lehrkraft kann einige Themenbereiche (wie Musik, Filme, Bücher, Mode, Tagesgeschehen) vorschlagen, wenngleich die Schülerinnen und Schüler vermutlich am liebsten selbst Themen benennen. Den Teammitgliedern werden zwecks effektiver und nachhaltiger Arbeitsweise Rollen zugewiesen, gemäß der Methode "Nummerierte Köpfe". Diese Rollen können sein: Referent, präsentiert die Arbeitsergebnisse Zeitwächter, achtet auf die Einhaltung (selbst gesetzter) Fristen Motivationswächter, liefert immer neue Impulse Materialreferent, recherchiert und sortiert Einführung in die Software Vor dem Start der Arbeit am Audio-Beitrag lernen die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit einer Audio-Bearbeitungssoftware, etwa Audacity, kennen. Dies kann in einer kurzen eingeschobenen Sequenz des Ausprobierens in Zweierteams am Computer passieren, die von der Lehrkraft oder einem Schüler beziehungsweise einer Schülerin moderiert wird. Audacity als Download Audacity ist ein einfach zu bedienendes, kostenloses Programm zur Audiobearbeitung, das nur wenig Platz auf der Festplatte benötigt. Lernende schulen Lernende Anschließend werden die Schülerinnen und Schüler mit der Unterstützung von computerversierten Lernenden in den TwinSpace und die Podcast-Software (iTunes, www.ipodder.de, www.podspot.de), mit der sie die Beiträge abonnieren und hören können, eingewiesen. Wenn alle Gruppenmitglieder wissen, wo sie ihre fertigen Beiträge ablegen und wie sie sie hören können, beginnt die konkrete Gruppenarbeit am Audio-Beitrag. Inhaltliche Arbeit In den Gruppen wird dann die inhaltliche und formale Ausgestaltung der einzelnen Episoden, also der einzelnen Audio-Beiträge, besprochen (mögliche Methoden: 3-Schritte-Interview, Platzdeckchen, D-A-B). Von der Teamsitzung zum fertigen Beitrag Die Bearbeitungsphase beginnt mit einer Teamsitzung im Klassenverband, in der jede Gruppe ihren Arbeitsprozess und ihr Arbeitsziel für die aktuelle Stunde vorstellt. Am Ende der Stunde werden die Arbeitsergebnisse präsentiert. Sollte das selbst gesetzte Ziel nicht erreicht sein, geben sich die Schülerinnen und Schüler selbst Aufgaben, die bis zur nächsten Sitzung erledigt werden müssen. Mehrere Episoden pro Team - regelmäßig aktualisierter Podcast Die Bearbeitungs-, Präsentations- und Evaluationsphasen bauen zyklisch aufeinander auf. Da nicht nur ein Beitrag pro Redaktionsteam produziert werden, sondern sich eine regelmäßige, das Halbjahr oder Schuljahr begleitende Projektarbeit einstellen soll, schließen sich an die Evaluationsphasen wieder neue Bearbeitungsphasen an. Die fertigen Podcast-Episoden werden von der Lehrkraft oder versierten Schülerinnen und Schülern regelmäßig in den Webspace hochgeladen. Loudblog: Mediablogging und Podcasting Loudblog ist eine Software, die aus hochgeladenen Audio-Dateien ganz einfach einen Podcast macht. Verschiedene Ebenen der Zusammenarbeit Je nach Internetaffinität der Lehrenden der Partnerschule und nach der inhaltlichen Ausrichtung der Partnerschaft bieten sich verschiedene Kooperationsmöglichkeiten an: Partnerschule gibt Feedback Die Podcasts der Zielsprachenlernenden können von den Muttersprachlern korrigiert oder kommentiert werden. Partnerschule erstellt Podcasts Werden auch von der Partnerschule Podcasts erstellt, können diese im Wechsel mit den eigenen angeboten und in die Schulhomepage eingebunden werden. Partnerschule nutzt Podcasts Erstellen die deutschen Lernenden Podcasts, in denen landes- oder kulturtypische Themen behandelt werden, können die Lernenden der Partnerschule diese für interkulturelle Fragestellungen nutzen. Partnerschule gibt thematische Anregungen Wie lange habt ihr Schule? Wann macht ihr Hausaufgaben? Solche und ähnliche Fragen könne von der Partnerschule kommen und die deutschen Lernenden zu neuen Themen für ihre Episoden anregen. Kommunikation mit der Partnerschule Die Kommunikation mit den Lernenden der Partnerschule findet am besten im Forum der genutzen Lernplattform, hier dem TwinSpace, statt. Aber auch bilaterale E-Mail-Austausche zwischen einzelnen Lerngruppen sind möglich.

  • Französisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Muerte en Valencia

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit wurde von Studierenden der Universitäten Bochum und Paderborn im Rahmen eines virtuellen Seminars erstellt. Das Beispiel für die Literaturarbeit im Fremdsprachenunterricht verknüpft Rezeption, Kommunikation und Textproduktion.Der ausgewählte Kriminalroman "Muerte en Valencia" eignet sich dafür, das selbstständige und über den Unterricht hinausgehende Lesen fremdsprachiger Literatur, sowie die Kommunikation in der Fremdsprache zu fördern. Zudem wird der Blick geschärft für Besonderheiten des Ziellandes - hinsichtlich seiner Literatur und Landeskunde. Das in dieser Einheit verfolgte Unterrichtskonzept bietet sich für die inhaltliche Arbeit mit einer Partnerklasse an.Die Lektürearbeit mit "Muerte en Valencia" soll zunächst das kreative und autonome Schreiben der Schülerinnen und Schüler unterstützen. Durch das anschließende Schreiben eines mögliches Endes der Kriminalgeschichte (im Wechsel per E-Mail mit einer spanischen Partnerklasse) und den Austausch an landeskundlichen Informationen wird eine hohe Eigenständigkeit im Arbeiten möglich. Durch den direkten kulturellen Austausch mit der spanischen Partnerschule werden die Motivation und nebenbei auch die Kompetenz im Umgang mit neuen Medien gesteigert. Didaktisch-methodische Anmerkungen Nach grundsätzlichen Gedanken zu Didaktik und Methodik werden die Phasen der Einheit näher betrachtet. Ablauf des E-Mail-Projekts "Muerte en Valencia" Gönnen Sie sich ausreichend Vorbereitungszeit, dann läuft die Einheit fast von selbst. Inhalt der Lektüre Inhalt "Muerte en Valencia" "Muerte en Valencia" wurde von Loreto de Miguel und Alba Santos geschrieben und ist ist in der Reihe "Otro caso del detective Pepe Rey" im Verlag Edelsa erschienen. Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen in einem weitgehend autonomen Lernprozess die Kriminalgeschichte "Muerte en Valencia" bis zu einem bestimmten Abschnitt bewältigen. den Inhalt der novela erarbeiten. ihre Kompetenz in Textverständnis und -produktion erweitern. ihre landeskundlichen Kenntnisse über Spanien erweitern. Methodische Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen E-Mails als alltägliche Kommunikationsform begreifen. E-Mails in spanischer Sprache verstehen und beantworten können. landeskundliche Informationen über Deutschland/Spanien erfragen/im Internet recherchieren und weitergeben können. Pepe Rey, eigentlich Anwalt, arbeitet als Privatdetektiv in Madrid. Die Bekanntschaft eines Wochenendes, Belén, in die sich der Single verliebt, lädt ihn nach Valencia ein, ihren Heimatort. Sie arbeitet dort als Philosophielehrerin und leitet eine Theatergruppe. In Valencia besuchen sie zusammen mit Beléns Freunden die fiesta "La Nit del Foc". Hier fällt Belén ein Mann in die Arme, von dem sie feststellen, dass er tot ist. Er wurde erstochen. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um Alberto Vicent, ein Mitglied aus Beléns Theatergruppe handelt. Pepe Rey verlängert seinen Urlaub und bleibt in Valencia, um den Mord aufzuklären. Die Spur führt in die homosexuellen Szene nach Carlet. Bei ihren Nachforschungen stoßen die beiden auf den Orangenmogul Manuel Torres, mit dem der Tote eine Affäre hatte. Vicent wollte mit dem Familienvater zusammenleben und drohte ihm, die Affäre publik zu machen, wenn er sich nicht zu ihm bekennen würde. Daraufhin brachte Torres ihn um. Auch Pepe und Belén sind durch diese Erkenntnis in Gefahr, umgebracht zu werden, als sie Manuel Torres mit ihrem Verdacht konfrontieren. Dieses kann jedoch durch das Eingreifen der Polizei verhindert werden und es kommt zu einem Happy End - Torres wird verhaftet und Pepe und Belén kommen sich näher. Loreto de Miguel y Alba Santos, Muerte en Valencia. Otro caso del detective Pepe Rey. Rogar: Edelsa 1999 (5) . ISBN: 84-7711-017-4 Literatur und Kommunikation Der ausgewählte Kriminalroman "Muerte en Valencia" eignet sich dafür, das selbstständige und über den Unterricht hinausgehende Lesen fremdsprachiger Literatur, sowie die Kommunikation in der Fremdsprache zu fördern. Die Schülerinnen und Schüler werden durch das offene Ende der Kriminalgeschichte zur kreativen Arbeit am Text angeregt. Des Weiteren wird die Präsentationsfähigkeit, wie auch der Zugang zu den virtuellen Medien der Schülerinnen und Schüler weiter ausgebaut. Die E-Mail dient hierbei als ein geeignetes Medium, um die Kommunikation in der Fremdsprache in den Unterricht zu integrieren. Arbeit am Computer Die Arbeit am Computer ermöglicht eine flexible Textgestaltung und eine schnelle Korrektur; nebenbei wird auch die Kompetenz im Umgang mit neuen Medien vertieft. Ein Rechtschreibprogramm in Spanisch oder der Gebrauch von Wörterbüchern kann außerdem Hemmungen abbauen, die gerade beim Schreiben auftreten können. Partnerschule in Spanien Durch das Zusammenwirken mit einer Partnerschule in Spanien wird die Motivation zur Teilnahme am Unterricht gesteigert. Für Schülerinnen und Schüler, die eher wenig an Literatur interessiert sind, stellt das Lesen des Romans selbst, wie auch das Lesen in der Fremdsprache Probleme dar, die möglicherweise durch die Arbeit mit den neuen Medien verringert werden können. Der Austausch mit der Partnerschule kann hier motivierend und helfend eingesetzt werden. Lektürearbeit Mithilfe einer MindMap zum Thema "muerte" beziehungsweise dem Brainstorming zum Thema "Valencia" wird in den ersten beiden Unterrichtsstunden ermöglicht, die unterschiedlichsten Begriffe relativ unsortiert an die Tafel zu schreiben. Auf diese Weise erhalten sie die Chance, sich intensiv am Unterricht zu beteiligen und die Motivation zu den Lehrinhalt zu steigern. Außerdem wird durch die MindMap beigesteuert, dass beim ersten Lesevorgang bereits ein Großteil des Textes verstanden wird, da die Schülerinnen und Schüler sich besser auf den Ablauf der geschilderten Szene konzentrieren können. Nach dem Lesen der ersten Seiten ist es wichtig, dass die Lehrpweson die ersten unbekannten Vokabeln erklärt und eine erste Zusammenfassung liefert. Anhand dieser ergibt sich eine erste Orientierung, der Beginn des Buches wird verständlicher. Binnendifferenzierung In den folgenden zwei Stunden ist der Inhalt des Romans bis zum Mord vorausgesetzt. Die Sicherung und Überprüfung des erarbeiteten Textes und Vokabulars geschieht mithilfe eines Arbeitsblatts. Es werden Gruppen aus jeweils stärkeren und schwächeren Schülerinnen und Schüler gebildet, damit die schwächeren im Teamwork unterstützt werden können, indem die stärkeren auftretende Verständnisfragen beantworten. Technisches und Regeln Die fünfte und sechste Unterrichtsstunde dient als Vorbereitung zum E-Mail-Projekt, um den Umgang mit dem E-Mail-Account und dessen Funktionen zu erläutern. Der Umgang mit virtuellen Medien stellt möglicherweise für viele Schülerinnen und Schüler ein fremdes Terrain dar. Es muss ein erster Zugang zum Computer geschaffen werden, um die Arbeit mit der Partnerschule erfolgreich zu bewältigen. Die Regeln zum E-Mail-Austausch sollen dabei etwa auf Kollagen für alle Kursteilnehmer sichtbar festgehalten werden für den Fall, dass Fragen entstehen. Erste E-Mails In den folgenden Doppelstunden (7./8.) stellen sich die beteiligten Schülerinnen und Schüler über E-Mail vor. Die einzelnen E-Mails über den weiteren Verlauf der Kriminalgeschichte in der 9. bis zur 16. Unterrichtsstunde erfolgen abwechselnd in Muttersprache und in Fremdsprache. Auf diese Weise können die bereits erworbene Sprachkenntnisse wieder aufgefrischt und erweitert werden und das, was gerade im Spanischunterricht gelernt wird, kann praktisch angewendet werden. Interkulturelle Begegnungen In der 17. und 18. Unterrichtseinheit wird auf bereits erstellte Materialien zurückgegriffen (Fragekatalog über Landeskunde von Valencia in der 3./4. Stunde), die durch den Austausch mit der Partnerklasse erweitert werden. So wird eine weitere Thematik zum Ende der Unterrichtseinheit einbezogen. Die Unterrichtseinheit hat erst den Zugang zu den Kenntnissen und Erfahrungen des jeweiligen Partners in Bezug auf sein Land und seine Kultur ermöglicht. Die Ergebnisse werden in den folgenden Stunden vertieft. Abschließend ist eine unterschiedliche Gestaltung der Präsentation der Ergebnisse über den Ausgang der Lektüre, wie auch über die Landeskunde der Partnerstadt möglich. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf lassen. Die Lehrperson sollte einen bis zwei Monate Vorbereitungszeit zur Verfügung haben. Während dieser Zeit stehen folgende Aufgaben an: Finden einer Partnerklasse in Valencia, die auch Deutsch als Unterrichtsfach hat. (Tipp: eTwinning vermittelt europäische Schulpartnerschaften) Austausch über das Projekt mit der spanischen Lehrkraft. Die Lektüre besorgen und bereithalten. Erstellen von E-Mail-Accounts für die Gruppen und Vorbereiten einer Lehrplattform. Nach Möglichkeit eine Digitalkamera besorgen. Für die Umsetzung des Projekts sollte nach Möglichkeit eine Doppelstunde pro Woche zur Verfügung stehen. 1./2. Unterrichtsstunde - Einstieg in die Textarbeit Das Projekt wird vorgestellt. Als Einstieg könnte mit den Schülerinnen und Schülern eine MindMap zum Thema "muerte" erstellt werden, um sie auf das Thema der Lektüre vorzubereiten. Dann erhalten die Schülerinnen und Schüler die Lektüre. Abhängig davon, wie die Klasse mit dem Thema zurecht kommt: Ohne in die Lektüre zu schauen, sondern nur Anhand der Überschrift kann die Lehrkraft mit den Schülerinnen und Schülern ein Brainstorming zum Thema Valencia machen. Anschließend sollte mit dem Lesen der ersten Seiten begonnen werden, und die bis dato entstandenen Vokabelfragen sollten geklärt werden. Zum Abschluss der Stunde wird der gelesene Abschnitt zusammengefasst, und als Hausaufgabe wird der Rest der Lektüre gelesen. Hierbei sollten die Schülerinnen und Schüler ihnen unbekannte Vokabeln herausschreiben. 3./4. Unterrichtstunde - Vokabelklärung Am Anfang der Stunde bespricht die Lehrkraft mit den Schülerinnen und Schülern den gelesenen Text im Plenum und klärt zusammen mit ihnen alle unbekannten Vokabeln. Im Anschluss werden Arbeitsblätter mit Fragen zur Lektüre verteilt, um zu kontrollieren ob das Buch gelesen wurde. Aufteilung in Gruppen Danach werden die Arbeitsblätter im Plenum besprochen und die Schülerinnen und Schüler werden in Gruppen zu jeweils vier bis fünf Mitgliedern aufgeteilt. Diese Aufteilung soll den Sinn haben, dass stärkere und schwächere Lernende zusammen in Gruppen arbeiten, so dass die Schwächeren von den Stärkeren ein wenig unterstützt werden. In diesen Gruppen erstellen die Schülerinnen und Schüler zunächst einen Fragenkatalog mit Fragen zu einem bestimmten landeskundlichen Thema zu Valencia (z.B. "la cocina valenciana", "las naranjas valencianas", "la ciudad de Valencia", etc.), die während des Lesens entstanden sind. 5./6. Unterrichtsstunde - Start der Gruppenarbeit In dieser Phase sollte das "Verhalten" beim E-Mail-Schreiben besprochen werden. "Was darf ich in einer E-Mail erfragen und welche Themen sollte ich tunlichst vermeiden?", denn durch das Ansprechen mancher brisanter Themen können schnell Missverständnisse auftreten (etwa brisante Fragen zur Franco-Ära). Um diesen Teil zu Erarbeiten, arbeiten die Schülerinnen und Schüler in den bereits bestehenden Gruppen am Rechner. Hierzu eignet sich die Webseite von Reinhard Donath (www.englisch.schule.de/reinhard.htm) sehr gut, da sie sich eingehend mit dem E-Mail-Verkehr an Schulen beschäftigt hat, allerdings eher an Englischsprachigen. Regeln für die E-Mail-Arbeit Die Schülerinnen und Schüler haben die Aufgabe, Regeln zum Schreiben von ihren E-Mails herauszuarbeiten und diese auf Collagen zu schreiben. Diese Kollagen werden im Anschluss in der Klasse aufgehängt, damit sie für alle Schülerinnen und Schüler während der ganzen Phase sichtbar sind. Anschließend erklärt die Lehrkraft die Arbeit mit dem E-Mail-Account und das komplette Projekt. Diese Erklärung kann unter Umständen auf deutsch erfolgen, damit alle den Erläuterungen problemlos folgen können. Danach erstellen die Schülerinnen und Schüler in dem E-Mail-Programm einen kurzen Kommentar dazu, wie ihnen die Lektüre gefallen hat, und senden diese an alle anderen Gruppen und die Lehrkraft. 7./8. Unterrichtsstunde - Kontakt zur Partnerklasse In dieser Doppelstunde beginnen die Schülerinnen und Schüler mit der ersten Kontaktaufnahme zu ihrer Partnerklasse in Spanien. Sie stellen ihre Gruppe vor, sowie Schule und Stadt, allerdings nur in kurzen Beiträgen und nicht in "Romanen". Wenn beide Schulen zugleich Zeit hätten, könnte dies auch durch einen Chat auf der Plattform erfolgen (dies ist aber nicht sehr wahrscheinlich). 9. bis 16. Unterrichtsstunde - Start des Schreibprojekts Die Schülerinnen und Schüler beginnen mit dem Krimi-Projekt. Zuerst beginnen die deutschen Lernenden mit einer Fortsetzung des Krimis auf Deutsch (maximal ½ A4-Seite pro Gruppe), und die spanischen Schülerinnen und Schüler schreiben diesen Teil auf Deutsch weiter. Im Folgenden antworten die deutschen Gruppen auf Spanisch und auch die Spanier schreiben in ihrer Muttersprache, so dass immer ein Wechsel von Muttersprache und Fremdsprache zustande kommt. Ziel ist es, dass jede einzelne Gruppe, sowohl in Deutschland als auch in Spanien, mindestens vier Antworten ( also mindestens eine Antwort von beiden Seiten pro Woche) produziert und so die Geschichte beendet. Rücksprache mit der Lehrperson Während des Projekts ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler zwischendurch immer Rücksprache mit der Lehrperson halten. So soll vermieden werden, dass manche Gruppen "nur da sitzen und nichts tun" - einmal, weil sie vielleicht keine Lust haben und andererseits, weil sie vielleicht mit dem Stoff unter- oder überfordert sind. Durch diese Rücksprache können mögliche Probleme diskutiert werden, die in der Gruppe oder auch mit der spanischen Gruppe entstanden sind. Im Allgemeinen ist der oder die Lehrende sonst eher außen vor, fungiert als Berater oder auch als "lebendes Wörterbuch". Zwischenstand erfragen Es ist sinnvoll, nach zwei Wochen schon mal erste Zwischenergebnisse der Geschichte zu präsentieren, damit die Lehrkraft sieht, wie das Projekt voran geht und wie die Schülerinnen und Schüler mit der Aufgabe umgehen. 17./18. Unterrichtsstunde - Recherche landeskundlicher Fakten Nach dem Abschluss der Geschichte erfragen die Gruppen von den spanischen Gruppen landeskundliche und regionstypische Informationen zu Valencia. Als Grundlage hierzu dient der am Anfang bereits erstellte Fragenkatalog. Im Austausch geben die deutschen Schülerinnen und Schüler Informationen zu der eigenen Stadt und landestypischen Begebenheiten weiter an die spanischen Lernenden. 19./20. Unterrichtstunde - Zusammentragen der landeskundlichen Informationen In dieser Doppelstunde bearbeiten die Schülerinnen und Schüler die landeskundlichen Informationen, die sie zu ihrem Thema erhalten haben, und arbeiten diese bei Bedarf anhand von Internetrecherche nach. Diese Informationen können in eine Webseite eingetragen werden oder auch auf Kollagen gebracht werden. Fotos wären hierbei auch sehr hilfreich. 21./22. Unterrichtstunde Nachdem die Geschichte abgeschlossen ist und hoffentlich auch ein Ende gefunden hat, kann zur Präsentation der Ergebnisse nach verschiedenen Methoden vorgegangen werden: Print-Dokumentation Erstellen eines Readers mit allen Gruppengeschichten und dem landeskundlichen Teil Online-Dokumentation Erstellen einer gemeinsamen Webseite, auf der alle Geschichten präsentiert werden sowie der landeskundliche Teil vorgestellt wird Abschlussveranstaltung Eine landeskundliche Ausstellung in der Schule mit großen Collagen, so dass auch andere Schülerinnen und Schüler, Lehrerkräfte und auch Eltern die Möglichkeit haben, diese zu betrachten, da vielleicht nicht jeder einen Internetanschluss hat. Um diese Ausstellung noch landestypischer zu gestalten, könnten die Schülerinnen und Schüler, die sich mit dem Thema "cocina" beschäftigt haben, etwa eine Paella Valenciana kochen oder einige Tapas vorbereiten.

  • Spanisch
  • Sekundarstufe II
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