• Schulstufe
  • Klassenstufe
  • Schulform
  • Fach
  • Materialtyp
  • Quelle 2
    zurücksetzen
Sortierung nach Datum / Relevanz
Kacheln     Liste

Grammatik und Sprachbetrachtung: Fremdsprachen

Dossier

Das Erlernen neuer Sprachen fördert nicht nur kommunikative und interkulturelle Kompetenzen – es trägt auch zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit bei und stärkt junge Menschen. Dieses Themendossier bündelt Unterrichtsmaterialien zum Fremdsprachenerwerb für Grundschule, Sekundarstufen I und II und die berufliche Bildung. Grammatik und Sprachbetrachtung spielen im Fremdsprachen-Unterricht eine zentrale Rolle – ob im Fach Deutsch als Zweitsprache, Englisch, Französisch, Spanisch oder Latein. Die Vermittlung von fremdsprachlicher Handlungskompetenz im Bereich der Grammatik und des Wortschatzes nimmt vor allen in den ersten Lernjahren der Grundschule und der Sekundarstufe I viel Raum ein. Sie fließt aber auch immer wieder in den fortgeschrittenen Fremdsprachen-Unterricht in der Sekundarstufe II und der beruflichen Bildung ein. Auf dieser Seite haben wir für Sie Unterrichtseinheiten, Arbeitsblätter, (Erklär-)Videos, interaktive Übungen und Fachartikel zusammengestellt, die im Themenbereich Grammatik und Sprachbetrachtung im Fremdsprachen-Unterricht verortet sind: spannende, schülerorientierte Einführungsstunden in neue grammatikalische Phänomene und Wortfelder sowie hilfreiche Übungsmaterialien zur Wiederholung und Festigung bereits bekannter sprachlicher Mittel. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und gutes Gelingen bei der Unterrichtsvorbereitung und mit Ihren Schülerinnen und Schülern! :-) Ihre Redaktion von Lehrer-Online

  • Fächerübergreifend
  • Sprache und Literatur

Die bunteste Klasse der Schule

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zum Thema "Diversity" beschäftigt sich mit der kulturellen und sprachlichen Vielfalt als Lebensrealität im Alltag. Am Beispiel der Vielfalt in der eigenen Schulklasse nähern sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema Multikulturalität und werden zu einem wertschätzenden Umgang miteinander angeregt.In so gut wie jeder Klasse an deutschen Schulen sind ausländische Mitschülerinnen und Mitschüler oder Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund vertreten. Dies kann zu Problemen, aber auch zur Bereicherung des gemeinsamen Lernens führen. Die Gymnasialklasse 8g der Wilhelm-Heinrich von-Riehl-Schule in Wiesbaden setzt sich aus Schülerinnen und Schülern zusammen, die neun verschiedene Nationalitäten repräsentieren und sowohl aus EU-Ländern als auch aus nicht EU-Ländern stammen. Sie steht exemplarisch für die Lebenswirklichkeit an vielen deutschen Schulen und bietet einen fokussierten Blick auf die Multikulturalität unserer Gesellschaft als Folge unterschiedlicher Wanderungsbewegungen. Ausgehend von dieser "bunten" Schulklasse, deren Schülerinnen und Schüler verschiedene Nationalitäten repräsentieren, steht im Mittelpunkt dieser Unterrichtseinheit die Untersuchung der eigenen Lerngruppe: woher die einzelnen Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern stammen, wann und warum sie in den jeweiligen Ort gekommen sind. Die gemeinsame Thematisierung der Multikulturalität der Lerngruppe soll im besten Fall auch zu einer positiven, wertschätzenden Atmosphäre und Integration aller beitragen.Die Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Multikulturalität in der Klasse erfolgt in mehreren Schritten: Arbeitsaufträge für Einstieg und Erarbeitungsphase Die Klasse 8g der Wilhelm-Heinrich-von Riehl-Schule behauptet, sie sei die bunteste Klasse der Schule. Was kann damit gemeint sein? Untersuche daraufhin das Klassenfoto (Arbeitsblatt 1). Schätze, aus wie viel verschiedenen Ländern die Jugendlichen stammen. Überprüfe deine Vermutung anhand von Arbeitsblatt 2. Überlege, welche Vorteile, aber auch Probleme eine solch "bunte" Klasse haben kann. Fertige eine Liste an. Untersucht eure eigene Lerngruppe. Schreibt dafür jeweils eure Namen, euren Geburtsort und den Namen und Geburtsort der Eltern auf Zettel und sammelt diese an der Tafel. Zu welchen Ergebnissen kommt ihr? Vielleicht mögen die "Zugezogenen" etwas über ihre "alte" Heimat berichten, über Gründe für den Umzug und welche Erfahrungen sie in der "neuen" Heimat gemacht haben. Weiterführende Aufgaben und Projektideen Die Schülerinnen und Schüler vertiefen die Untersuchung ihrer Klasse. Sie ziehen eine Weltkarte hinzu und informieren sich über die Herkunftsländer ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler (Internet-Recherche), laden Eltern oder Großeltern als Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in die Klasse ein oder beauftragen einzelne Schülerinnen und Schüler, diese zu befragen. Sie dokumentieren ihre Ergebnisse als Wandzeitung oder "Klassenbuch". Auch eine mediale Aufbereitung der Ergebnisse als PowerPoint-Präsentation oder Webseite ist möglich. Die Kinder und Jugendlichen erstellen eine Typisierung: Welche Migrantengruppen (also beispielsweise Flüchtlinge, Aussiedlerinnen und Aussiedler, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, Wirtschaftsmigrantinnen und -migranten et cetera) gibt es in ihrer Klasse oder Schule? Die Schülerinnen und Schüler untersuchen, inwieweit sich die Nationalitäten auch insgesamt an ihrem Wohnort wiederfinden lassen, welche Migrantengruppen sich zu welcher Zeit verstärkt angesiedelt haben und welche Motive diese für ihre Zuwanderung hatten. Anmerkung Je nach Zusammensetzung der Lerngruppe wird das Ergebnis unterschiedlich ausfallen, wobei in fast jeder Lerngruppe "Zugezogene" im weitesten Sinne vertreten sein werden. Grundsätzlich scheint ein sensibles Herangehen geraten, gerade wenn einige Schülerinnen und Schüler nicht unbefangen über ihre Herkunft oder Migrationsgründe berichten können oder in der Klasse Probleme im Miteinander aufgetreten sind. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler untersuchen ihre eigene Klasse hinsichtlich der unterschiedlichen Nationalitäten und Kulturen. erforschen die jeweiligen individuellen Hintergründe für Einwanderung. informieren sich über die Herkunftsländer der verschiedenen Schülerinnen und Schüler. Sozialkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler werden durch die Bewusstmachung der verschiedenen Nationalitäten für die multikulturelle Gesellschaft sensibilisiert.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Primarstufe, Sekundarstufe I

Musik und Instrumente aus Afrika

Unterrichtseinheit

Musik ist eine universelle Sprache, die Grenzen überwindet und viel zum Kulturaustausch beiträgt. In dieser Einheit über Musik aus Afrika lernen die Schülerinnen und Schüler neue Instrumente und darüber auch unterschiedliche afrikanische Länder kennen. Im Internet können sie dazu interaktiv arbeiten. Musikalische Beiträge machen sie mit einigen afrikanischen Sprachen, angesagten Weltstars aus Nigeria und Südafrika sowie neuen Hörwelten bekannt.Diese Unterrichtseinheit zum Globalen Lernen vermittelt Einblicke in afrikanische Musikkulturen. Klassische und zeitgenössische Instrumente aus verschiedenen Regionen Afrikas werden vorgestellt und sinnlich erfahrbar gemacht – mit dem Ziel, den Reichtum und die Diversität afrikanischer Musik kennenzulernen. Gleichzeitig lernen die Schülerinnen und Schüler einige Länder Afrikas kennen (Mali, Simbabwe und Nigeria). Globales Lernen im Musik-Unterricht anhand des Themas "Musik und Instrumenten aus Afrika" "Gerade im Musikunterricht in Deutschland ist eine lange Tradition eurozentrischer Sichtweisen auf Musiken festzustellen, die im 19. Jahrhunderts global verbreitet wurde und bis heute in weiten Teilen akzeptiert wird. Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bereich der Musik erfordert in einem ersten Schritt, sich mit diesem Blickwinkel reflektierend auseinanderzusetzen und durch Perspektivenwechsel die eigenen musikbezogenen Praxen (das heißt den vielfältigen Umgang mit Musik) wahrzunehmen" (Clausen, Mascher, Vogels; in: Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung ; S. 192). Anhand der Beschäftigung mit Musik und Instrumenten aus Afrika wird insbesondere der Themenbereich 1 "Vielfalt der Werte, Kulturen und Lebensverhältnisse: Diversität und Inklusion" (vgl. KMK-Papier Seite 197) bedient und wichtige Kompetenzen wie der Perspektivenwechsel und Empathiefähigkeit sowie das Erkennen von Vielfalt geschult. Vorkenntnisse Interesse und Vorwissen zu afrikanischen Musikkulturen und aktueller Popmusik aus Afrika sind wünschenswert, aber nicht Bedingung. Grobe Unterschiede zwischen klassischer, moderner und Popmusik sollten bekannt sein. Didaktische Analyse Die Unterrichtseinheit trägt zu einer Erweiterung und Korrektur des Afrika-Bildes bei. Denn auch in Schulbüchern gibt es nur wenige positive Beispiele zum afrikanischen Kontinent. Die anschaulichen Beispiele über Musik und Instrumente aus Afrika sollen zur positiven Wahrnehmung Afrikas und seiner Menschen beitragen und den kulturellen Reichtum afrikanischer Länder verdeutlichen. Das bedeutet für die Lernenden, sich eine differenzierte Perspektive zu bilden und Vorurteile zu überdenken. Methodische Analyse Die Darstellung sinnlich erfahrbarer Beispiele, wie durch die Hörbeispiele afrikanischer Instrumente und das Kennenlernen weltweit gefeierter Popstars aus Nigeria, stellt Bezüge zum Alltagsleben der Kinder her und bietet die Möglichkeit zur positiven Identifikation. Die kulturelle Diversität unseres Nachbarkontinents wird sicht- und erfahrbar gemacht. Fachbezogene Teilkompetenzen bezogen auf die Kernkompetenzen des Lernbereichs Globale Entwicklung Die Schülerinnen und Schüler erfahren etwas über die afrikanische Musikgeschichte. entdecken afrikanische Instrumente, Musikerinnen und Musiker und damit neue Musikkulturen. nehmen verschiedene musikalische Stilistiken hörend wahr und belegen sie mit Beispielen. öffnen sich noch nicht vertrauter Musik einfühlend und gehen der Wertschätzung, die diese Musik durch andere erfährt, nach. verstehen Musik als transkulturelles Phänomen, das uns ermöglicht, die Vielfalt der Musikwelten über die Wahrnehmung des Fremden in uns zu erschließen. beziehen zur Kommerzialisierung von Musik im Zuge der Globalisierung Stellung. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler rufen vorgegebene Webseiten auf, suchen dort passende Informationen und stellen diese zusammen. präsentieren ihre Ergebnisse vor der Klassengemeinschaft. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Gruppen. können rassistische und diskriminierende Vorurteile abbauen und lernen sie zu hinterfragen. üben sich im Perspektivwechsel und erkennen Diversität als Bereicherung menschlichen Lebens. lernen Diversität auch im eigenen Klassenzimmer zu schätzen. üben sich in interkultureller Kompetenz.

  • Musik
  • Primarstufe, Sekundarstufe I

Ostern – Traditionen, Bräuche, Frühlingsfest und Daten

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit wird den Lernenden in DaF-/DaZ-Klassen Wissenswertes rund um das Thema "Ostern" vermittelt. Die Materialien greifen das Thema im Rahmen der Interkulturalität auf und die Lernenden setzen sich mit Traditionen, Bräuchen, Daten und Fakten sowie der Bedeutung von Frühlingsfesten auseinander.Anhand dieser Unterrichtseinheit kann das Thema Ostern, unabhängig der Spracherwerbssituation, in DaF- und DaZ-Klassen aufgegriffen und erarbeitet werden. Die Materialien eignen sich aufgrund ihrer Umsetzung für Lernende unterschiedlicher Sprachniveaus und religiöser Hintergründe. Fokus der Einheit stellen dabei nicht nur Spracherwerb und Spracherweiterung, sondern auch die Förderung der interkulturellen Kompetenz und der Austausch untereinander dar. Die Arbeitsblätter gehen jeweils auf einzelne Aspekte rund um Ostern ein und sind dabei so angelegt, dass sie sowohl im Präsenz- als auch Distanz-Unterricht eingesetzt werden können. Das Thema "Ostern" im Unterricht Mit dieser Unterrichtseinheit soll den Lernenden unterschiedlicher Herkunft und religiöser Zugehörigkeit das Thema Ostern nähergebracht werden. Die Lehrkraft sollte für diese Einheit über allgemeines Hintergrundwissen sowohl zu christlichen Traditionen, Symbolen und Bräuchen als auch Frühlingsfesten verfügen. Des Weiteren ist es von Vorteil, wichtige Tage und Daten des Kirchenjahres sowie gesetzliche Feiertage zu kennen. Das Arbeitsblatt zum Thema "Ostern – Christliche Tradition und Frühlingsfest" kann verwendet werden, um den Schülerinnen und Schülern den doppelten Charakter des Frühlingsfestes zu vermitteln. Gerade nicht-christlichen Lernenden wird die Perspektive eröffnet, Ostern als Frühlingsfest zu begreifen und daran teilzuhaben. Das Arbeitsblatt zum Thema "Ostern – Symbole und Bräuche" kann verwendet werden, um verschiedene Osterbräuche zu thematisieren. Die Lernenden nähern sich den Begriffen spielerisch und bringen eigenes Vorwissen ein. Das Arbeitsblatt zum Thema "Ostern – Tage und Daten" kann verwendet werden, um die Verortung des Osterfestes im Kirchenjahr zu erarbeiten. Gleichzeitig lernen die Schülerinnen und Schüler, mit dem Kalender umzugehen und gesetzliche Feiertage zu erkennen. Vorkenntnisse Die Lernenden benötigen keine thematischen Vorkenntnisse. Wenn Lernende bereits welche mitbringen, kann an diese angeknüpft werden. Die Arbeitsblätter greifen die verschiedenen Aspekte auf sprachlich einfachem Niveau auf, gegebenenfalls ist eine Einführung oder Wiederholung von themenspezifischem Wortschatz im Vorfeld von Vorteil. Didaktisch-methodische Analyse Die Unterrichtseinheit umfasst thematische Schwerpunkte, auf die auf den jeweiligen Arbeitsblättern eingegangen wird (siehe oben). Die Aspekte stellen in sich geschlossene Teilthemen dar. Dies ermöglicht zudem einen interessengeleiteten und zeitlich variablen Einsatz der Materialien. Die Materialien sind so konzipiert, dass sie sowohl im Präsenz- als auch Distanz-Unterricht eingesetzt werden können. Im Online-Unterricht kann die Kopiervorlage als Datei an die Schülerinnen und Schüler verschickt werden. Sie bearbeiten sie zum Beispiel in virtuellen Kleingruppen am PC. Um die Ergebnisse zu vergleichen, teilt die Lehrkraft anschließend ihren Bildschirm im Plenum. Alternativ kann die Kopiervorlage ausgedruckt werden, um sie analog zu bearbeiten. Diese Möglichkeit eignet sich vor allem für Schülerinnen und Schüler, die aufgrund fehlender technischer Voraussetzungen nicht am Online-Unterricht teilnehmen können. Das Thema bietet sich zur Förderung der interkulturellen Kompetenz an. Im Austausch lernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur sich selbst, sondern auch andere besser kennen. Dabei ist es wichtig, auf einen sensiblen sowie wertschätzenden und respektvollen Umgang während der Gespräche zu achten, in denen gegebenfalls kulturelle und religiöse Unterschiede aufgegriffen und thematisiert werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit christlichen, vorchristlichen Traditionen und Symbolen sowie Frühlingsfesten auseinander. lernen den Umgang mit dem Kalender und gesetzliche Feiertage kennen. erweitern ihren Wortschatz rund um das Thema Ostern. lernen Bräuche und Traditionen aus den Herkunftsländern ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler kennen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler vertiefen das (kooperative) Arbeiten in virtuellen Lernumgebungen. lernen, im Internet gezielt Informationen zum Thema zu recherchieren. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler trainieren im Rahmen verschiedener Sozialformen (auch virtuell) die Zusammenarbeit mit anderen Personen. werden angeleitet, sachlich und gleichberechtigt über unterschiedliche, teils religiöse Themen zu sprechen. präsentieren einen Teil ihrer kulturellen Identität und integrieren ihn in das neue Umfeld.

  • DaF / DaZ
  • Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Erwachsenenbildung

Frankophone Länder: le Sénégal

Unterrichtseinheit

Diese landeskundliche Unterrichtseinheit thematisiert den Senegal in seinem Facettenreichtum. Ein interaktiv gestaltetes Hörsehverstehen, begleitet durch unterstützende Aufgabenformate und mündend in eine Internet-Recherche zu weiteren frankophonen Ländern in Afrika, erweitert das interkulturelle Verständnis sowie den Wortschatz der Schülerinnen und Schüler. Die Unterrichtseinheit zum Thema "Frankophone Länder: le Sénégal" gibt den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, neue Horizonte auf einem audiovisuellen Weg und mithilfe von digitalen Formaten aufzuzeigen, indem sie an erster Stelle ein afrikanisches frankophones Land entdecken, seine Leute kennenlernen und dann virtuelle Wege durch Afrika einschlagen. Senegal, die Senegalesinnen und Senegalesen bilden das Hauptthema. Zunächst findet eine Vorentlastung dank zweier Wortschatzaufgaben statt: Eine spielerische Zuordnungsübung mit Bildern und eine weitere Einsetzübung. Diese Unterrichtseinheit beschäftigt sich mit aktuellen kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Aspekten des Ziellandes. Es geht hierbei auch um seine Gastronomie und Mythen. Das Video wird mit interaktiven Aufgaben begleitet. Das Hören ist mit gutem Recht besonders präsent im Laufe dieser landeskundlichen Einheit, die anderen Sprachfertigkeiten des Lesens, Schreibens und Sprechens sind dabei aber durchaus präsent. Nach der intensiven Auseinandersetzung mit dem Senegal erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Recherche-Auftrag, wobei es darum geht, per Gruppenarbeit über interessante Informationen von fünf weiteren frankophonen Ländern mithilfe vorgeschlagener Links im Internet zu recherchieren und ihre Ergebnisse per PowerPoint zu präsentieren. Mehr über andere Zielsprachenländer zu erfahren ist ein wichtiger Bestandteil des Fremdsprachenunterrichts. In diesem Sinne fördert das Erlernen einer fremden Sprache interkulturelle Kompetenz und ermöglicht, Vorurteile gegenüber anderen Völkern und Kulturen abzubauen. Das im äußersten Westafrika direkt am atlantischen Ozean liegende Land Senegal gehört zu den frankophonen Ländern: Es hat eine Fläche von etwa 197.000 km2, die Bevölkerung beträgt circa 17 Millionen Menschen, mehr als 20 Volksgruppen – darunter 95 Prozent Muslime – leben friedlich zusammen. Senegal ist eines der politisch stabilsten Länder Afrikas. Die Diversität betrifft aber nicht nur die Demographie, sondern auch die Gastronomie, die Kulturen und Weiteres. Jede Volksgruppe hat ihre jeweilige Sprache. Französisch ist und bleibt aber doch die Amtssprache. Das Land ist zudem reich an Mythen. Unter anderem sind die Geschichten vom Tamarinier in Kaolack und die von Tabaa Konkoron erwähnt. Die senegalesische Gastronomie ist vielfältig. So ist die bekannteste Spezialität Thiéboudjeun – eine Speise aus Reis, Fisch, Öl, Gemüse und mehreren Gewürzen (darunter die Tamarin, die Früchte des Tamarinier Baumes) – , welche im Dezember 2021 sogar zum UNESCO-Welterbe anerkannt wurde. Die Zubereitung gelingt mit oder ohne Tomaten; daher unterscheidet man zwischen dem roten vom weißen Thiéboudjénne oder Cébu Jénn . Dass Reis das Grundnahrungsmittel der Bevölkerung bildet, wird im Video noch von zwei weiteren Spezialitäten bestätigt: Yassa poulet und Thiou . Senegalesinnen und Senegalesen essen dabei scharf und sie trinken ihren Kaffee und Tee stark gesüßt. Eine Tee-Zeremonie nach dem Essen ist ein wichtiger Aspekt der senegalesischen Kultur und trägt dazu bei, soziale und familiäre Beziehungen zu festigen. Im Senegal sind die Menschen sehr gastfreundlich. Dabei haben Gäste Vorrang und werden stets zuerst bedient. Eine Tee-Zeremonie dauert lange und gibt Zeit und Anlass, über alles Mögliche zu diskutieren. Das Heißgetränk wird mindestens zweimal serviert – mit oder ohne Minze beziehungsweise Nelken. Die vorliegende Einheit hat fortgeschrittene Schülerinnen und Schüler als Zielgruppe. Diese benötigen alltagssprachliche Grundkenntnisse und ein Minimalwissen über Geographie, Politik, Wirtschaft und so weiter. Der Einstieg und das Glossar können sich dann bei der Bearbeitung der interaktiven Übungen als hilfreich erweisen. Eine Recherche-Aufgabe im Internet zu fünf weiteren afrikanischen frankophonen Länder bildet den Schluss, erweckt nochmals Neugier und dient zur Anwendung und Festigung des Gelernten. Die Behandlung der Einheit erfolgt durch die Verwendung von Computer, Tablet oder Smartphone. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler hören und analysieren Inhalte in der Zielsprache. schreiben und sprechen in der Zielsprache. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler verwenden Computer, Tablet oder Smartphone. recherchieren zielorientiert Internet. arbeiten und präsentieren mit digitalen Formaten. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten individuell. recherchieren in Gruppen. lernen andere Menschen und ihre Kulturen kennen.

  • Französisch
  • Sekundarstufe II

Interkulturelle Handlungskompetenz als Schlüsselqualifikation für das Berufsleben

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit möchte die Schülerinnen und Schüler dazu anleiten, interkulturelle Handlungskompetenz aufzubauen, um kultureller Vielfalt im Alltag und im zukünftigen Berufsleben positiv zu begegnen. Die Lernenden erfahren, welche sozialen, fachlichen, strategischen und individuellen Schlüsselkompetenzen ihnen in kulturellen Überschneidungssituationen helfen und wie man Missverständnisse vermeiden kann. Für das fruchtbare Erleben kultureller Diversität ist die Entwicklung von interkultureller Handlungskompetenz unerlässlich. Kulturelle Vielfalt begegnet und begleitet uns jeden Tag: in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft. Sie bereichert das Zusammenleben, birgt aber auch immer wieder Herausforderungen. Die Fähigkeit, sich in andere kulturelle Kontexte hineinzuversetzen und dem Gegenüber respektvoll zu begegnen, ist eine der Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts. Deren Vermittlung muss Aufgabe von Schule und Unterricht sein, insbesondere im Rahmen der Berufsvorbereitung, da Globalisierung und Internationalisierung in nahezu allen Berufen eine Rolle spielen. Ausgehend von ihren Erfahrungen in anderen Ländern und mit anderen Kulturkreisen, versuchen die Lernenden den Begriff "Kultur" zu definieren. Dabei werden sowohl wahrnehmbare (zum Beispiel Kleidung, Sprache, Essen ) als auch verborgene Aspekte (beispielsweise Werte, Auffassungen ) aufgegriffen. Anhand eines Erklärvideos nähern sich die Schülerinnen und Schüler dem Begriff der interkulturellen (Handlungs-)Kompetenz . Sie diskutieren gemeinsam darüber, welche sozialen Kompetenzen in kulturellen Überschneidungssituationen hilfreich sein können beziehungsweise die Interaktion positiv beeinflussen. Welche Rolle interkulturelle Kompetenzen im Berufsleben spielen, entnehmen die Schülerinnen und Schüler den Steckbriefen mehrerer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Flugsicherung. In Kleingruppen informieren sie sich mittels Internetrecherche über weitere Berufe, in denen interkulturelle Kompetenz gefragt ist und stellen für die restliche Lerngruppe eine digitale Präsentation zusammen. Durch ein Interview mit einem Business-Trainer erfahren die Schülerinnen und Schüler, welche kulturellen Besonderheiten in Geschäftsbeziehungen und -verhandlungen immer wieder auftauchen und werden so für zukünftige interkulturelle Begegnungen sensibilisiert. Zuletzt reflektieren die Lernenden, ob sie sich vorstellen könnten, zukünftig in einem beruflichen Umfeld zu arbeiten, in dem interkulturelle Kompetenz gefordert wird. Worin der besondere Reiz steckt und welche Herausforderungen damit verbunden wären, halten sie in schriftlicher Form fest. Das Thema "Interkulturelle Kompetenz" im Unterricht Aufgrund von zunehmenden Globalisierungstendenzen kommt es in unserer Welt zu immer mehr interkulturellen Überschneidungssituationen. Menschen aus kulturell unterschiedlichen Kontexten kommen in Kontakt miteinander, sei es im beruflichen oder privaten Bereich. Wenn die "Eigenkultur" und die "Fremdkultur" aufeinandertreffen, entsteht ein Zwischenraum der Uneindeutigkeit und Neuartigkeit. Wir neigen jedoch aufgrund unserer kulturellen Prägung und/oder aufgrund von Unwissenheit über das "Fremde" dazu, das Verhalten anderer mit unseren Maßstäben zu messen und mit den eigenen Vorstellungen und Einstellungen zu erklären. Die Folgen sind häufig Fehlinterpretationen oder Missverständnisse. Der Perspektivwechsel sowie die Ausformung der eigenen Handlungskompetenz müssen daher mit Schülerinnen und Schülern eingeübt werden. Ziel ist der Transfer der Handlungskompetenz auf unbekannte interkulturelle Situationen, etwa in Form von Aushandlungsprozessen zwischen den Interaktionspartnern oder auch der Ausbau sozialer Kompetenzen wie Offenheit, Wertschätzung, Unvoreingenommenheit, Toleranz und Empathiefähigkeit. Die Unterrichtsbausteine sensibilisieren die Auszubildenden ebenfalls für weitere Job-Kompetenzen in interkulturellen Kontexten, etwa fachliche Kompetenz (Gestaltung von Arbeitsabläufen oder Kenntnisse der beruflich-fachlichen Infrastruktur), strategische Kompetenz (Organisationsfähigkeit, Problemlösestrategien) und individuelle Kompetenz (Arbeitsmotivation, Lernbereitschaft). Die Durchführung dieser Einheit bietet sich insbesondere in Berufsvorbereitungsklassen an, da konkrete Berufsfelder und Berufsgruppen vorgestellt werden, bei denen internationale Einsätze und interkulturelle Handlungskompetenz unbedingt erforderlich sind. Vorkenntnisse Die Schülerinnen und Schüler sollten geübt darin sein, Informationen aus Videos, (Schau-)Bildern, Modellen, Texten, schriftlichen Interviews sowie Steckbriefen zu sein. Didaktisch-methodische Analyse Die Unterrichtseinheit ist in vier aufeinander aufbauende Bausteine aufgeteilt, die auch so in ihrer logischen Reihenfolge durchgenommen werden sollten. Ausgehend von den Erfahrungen mit interkulturellen Begegnungen der Lernenden nähern sie sich den Begriffen kulturelle Diversität und interkulturelle Kompetenz. Immer wieder werden diese Begriffe mit Beispielen aus dem eigenen Leben der Schülerinnen und Schüler, aber auch von Berufstätigen, die international tätig sind, angereichert. Wechselnde Sozialformen, unterschiedliche Informationsangebote in Form von Video, Texten, Interviews etc. sowie kooperative Lernformen (Expertengruppen, Diskussionsgruppen) bieten die Möglichkeit eines abwechslungsreichen Unterrichts. Der zeitliche Rahmen sollte mindestens bei 8 Unterrichtsstunden liegen, je nach Diskussionsbedarf, Zeit für ausführliche Internetrecherche oder auch Zeit zur Präsentation der Job-Profile kann die Einheit ausgeweitet werden. Vielleicht besteht die Möglichkeit, einen Kommunikationstrainer/-trainerin oder eine andere Person, die täglich in einem internationalen Umfeld arbeitet, in den Unterricht einzuladen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entdecken und benennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der einen und fremden Kulturen. benennen verschiedene Facetten des Kulturbegriffs. beschäftigen sich in Expertengruppen mit unterschiedlichen Kulturen und präsentieren ihre Ergebnisse vor der Klasse. erfahren, wie man beim Zusammentreffen von Personen aus unterschiedlichen Kulturen Missverständnisse vermeiden kann. können den Begriff der Interkulturalität beschreiben. kennen positive soziale Kompetenzen (unter anderem Kontaktfreude, Zuhören, Unvoreingenommenheit) und formulieren mithilfe dieser Begriffe konkrete Tipps für interkulturelle Begegnungssituationen. benennen anhand eines Modells die Teilbereiche interkultureller Handlungskompetenz mit konkreten Beispielen: interkulturelle Fachkompetenz, interkulturelle soziale Kompetenz, interkulturelle strategische Kompetenz, interkulturelle individuelle Kompetenz. lernen Berufe kennen, in denen interkulturelle Kompetenz eine wichtige Schlüsselqualifikation ist. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten respektvoll miteinander in Klein- oder Großgruppen.

  • Pädagogik / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Politik / WiSo / SoWi
  • Berufliche Bildung

Frauenbilder der Antike: Plinius Briefe über die Tochter des Fundanus

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit lernen die Schülerinnen und Schüler Plinius und seine Darstellungsweise von Frauen in der römischen Gesellschaft in der Gattung "Brief" kennen. Wie hat man sich in der Antike mitgeteilt? Wie hat man seine Ansichten und Ideen "an den Mann bringen" können? Hier stand als das Medium der Stunde der Brief zur Verfügung. Sei es als Kunstbrief oder als echter Brief. In jedem Fall mit besonderen Stilfiguren und charakteristischen Merkmalen. In dieser Unterrichtseinheit lernen die Schülerinnen und Schüler Plinius und seine Darstellungsweise von Frauen in der Gattung "Brief" kennen. Die Lektüre des Textes fordert so zum Nachdenken und zur Diskussion über antike, aber auch über aktuelle geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen heraus. Thematische Lektüre von Plinius: Epistulae V 16, 1–9 (Tochter des Fundanus) In seinem Brief 5,16 teilt Plinius der Jüngere seine Vorstellung der idealen Frau in der Kaiserzeit mit. Anhand der Schilderung des Charakters der Tochter des Fundanus zeigt er auf, welche virtutes an einer Frau schätzens- beziehungsweise bewundernswert waren. Dabei geht es Plinius primär nicht darum, uns Einblicke in seine Zeit zu geben, sondern er möchte uns ganz dezidiert seine Sichtweise der Dinge mitteilen. Somit sind seine Briefe Mittel zum Zweck. Natürlich kann sich hieraus die ein oder andere Diskussion über das Selbstverständnis der Frauen heutzutage ergeben, da uns Plinius ja durch seine Vorstellung der virtutes einen Blick in sein eigenes Idealdenken werfen lässt. Sicherlich ist er ein Beispiel für die damalige männliche Denkweise des römischen Patriarchats und die Schülerinnen und Schüler können durch diese Basis einen Vergleich über das genderspezifische Auftreten der Frauen damals und heute ableiten, zudem erwerben sie schrittweise weitere Übersetzungskompetenz und lernen die Grundzüge der Gattung des Briefs sowie Varianten davon kennen. Unterrichtsablauf Das Handout über Plinius und sein Werk soll die Schülerinnen und Schüler in die Thematik einführen. Sie lernen grundlegende Informationen zu dem Autor und seinem Schaffen kennen. Ebenso wird hier die für die Lernenden bis dato neue Gattung "Brief" erklärt und mit dem "Kunstbrief" und dem "echten" Brief verglichen. Die Erläuterungen sollen bei dem Verständnis des zu übersetzenden Textes beitragen und somit eine Erleichterung schaffen. Enthalten ist auch eine kleine Inhaltsangabe des Textes, die das globale Verständnis des Textes und des Autors erhöht. Die Interpretation bildet das Herzstück dieser Lektüreeinheit, da in ihr alle Erkenntnisse in Beziehung gesetzt und kombiniert werden. Daher steht sie am Ende der Unterrichtseinheit. Schwerpunktsetzung Dieses Modul kann beliebig in der Lektürephase eingesetzt werden. Es eignet sich sehr gut für den Einstieg in den Autor Plinius, kann jedoch ebenfalls sehr gut verwendet werden, um die Gattung des Briefs in seinen verschiedenen Funktionen aufzuzeigen. Unter entsprechender pädagogischer Begleitung eignet sich das Lernmodul gut zur Differenzierung und Vertiefung. Jederzeit besteht die Möglichkeit, die Inhalte als "Kickoff" für eine längere Lektürephase zu verwenden oder die Schülerinnen und Schüler mit einer Bearbeitung der Inhalte in Form von Gruppenarbeit zu beauftragen. Besonders die Darstellung des Frauenbilds eignet sich hervorragend, um einen Vergleich zur Jetztzeit ziehen zu lassen und die Schülerinnen und Schüler kritisch über die Entwicklung zum Reflektieren anzuregen beziehungsweise diese in das Bild der römisch-patriarchalen Gesellschaft zu setzen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler eignen sich Wissen über den Autor und die Epoche an. verfügen über Kenntnisse aus mehreren Themenbereichen der römischen Kultur und Geschichte (Alltagsleben der römischen Frau, rechtliche Stellung der römischen Frau, Rolle der Frau in der römischen Gesellschaft), die sie erweitern, systematisieren und zu einem Grundwissen über römische Kultur und Geschichte verbinden. verstehen Zusammenhänge der kulturgeschichtlichen Epoche und der literarischen Gattung. lernen spezifischen Wortschatz und erweitern ihre Sprachkompetenz im Deutschen. vergleichen die Textaussagen bezüglich des Mythos Schönheit mit ihren eigenen Erfahrungen, beziehen begründet Stellung und nutzen diese Vergleiche zu ihrer persönlichen und sozialen Orientierung. sind in der Lage, sich mit der antiken Kultur einerseits wissenschaftlich-sachlich, andererseits wertend-vergleichend auseinanderzusetzen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler verbessern durch eigene Recherchen ihre Informationskompetenz durch das Suchen geeigneter Websites. optimieren ihren Umgang mit Online-Wörterbüchern und Suchmaschinen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihre kommunikative Fähigkeit durch das Besprechen eventueller Übersetzungslösungen. erlangen durch die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlich-relevanten Themen ein weltoffeneres und kritisches Denken. lernen, ihre individuelle Ansicht vor einer Gruppe zu vertreten und gleichzeitig auch kompromissfähig zu sein.

  • Latein
  • Sekundarstufe I

Un día de colegio en los Andes. Bilinguale Erziehung als Mittel gegen Diskriminierung

Unterrichtseinheit

In dieser Einheit werden die Lernenden zu einer virtuellen Reise nach Peru eingeladen, wo sie einem anderen, indigenen Kulturraum begegnen und eine neue Sprache kennenlernen. Durch die Auseinandersetzung finden zentrale Themen wie die Folgen von Kolonialisierung, sozialem Wandel und zunehmender Globalisierung sowie die Bedeutung der indigenen Kultur Eingang in den Unterricht. Damit leistet das Material einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung im Fremdsprachenunterricht.Das Unterrichtsmaterial von Brot für die Welt verknüpft Lernziele des Globalen Lernens mit dem Spanischunterricht. Die Beschäftigung mit der spanischen und der indigenen Sprache Quechua, das Kennenlernen der soziokulturellen Wirklichkeit in der hispanophonen Welt, die Auseinandersetzung mit Gesellschaft, Geographie, Geschichte und kulturellen Ausdrucksformen in Peru sowie das Erleben der Vielfalt der unterschiedlichen Kulturräume tragen dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler zur verantwortungsvollen und aktiven Gestaltung einer zukunftsfähigen Welt befähigt werden. Die fünf Module im Überblick: Modul I: Einführung und Grundlagen: Leben der indigenen Bevölkerung in den Anden Modul II: Bilingualer Unterricht in Quechua-Spanisch: Kurzfilm eines Weltwärts-Freiwilligen Modul III: Quechua zum Ausprobieren (Alphabet, grammatikalische Struktur) Modul IV: Die Mystery-Methode Modul V: Rätsel zum Abschluss "Indigene Kulturen Lateinamerikas" als Unterrichtsthema In Peru sowie in vielen Ländern Lateinamerikas wird nicht ausreichend anerkannt, dass alle Bürgerinnen und Bürger dieselben Rechte besitzen. Indigene Völker sind besonders stark von Diskriminierung betroffen. Bei Konflikten um die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums werden diejenigen, die gegen die Verhältnisse protestieren, häufig kriminalisiert. Wenn Menschenrechte verletzt werden, werden die Verantwortlichen häufig nicht zur Rechenschaft gezogen. Im ländlichen Raum sind extreme Armut und der Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben ein weiteres Problem. Das Ackerland und andere produktive Ressourcen bleiben ungleich verteilt. Vor allem junge Menschen ziehen in die größeren Städte und ins Ausland, weil Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen mangelhaft sind und innovative Ansätze fehlen, um ein Leben auf dem Land attraktiv zu machen. Mit diesem Material möchte Brot für die Welt die Arbeit der Partnerorganisation TAREA vorstellen, die als Teil der Zivilgesellschaft zur Gestaltung eines gerechten, nachhaltigen und inklusiven Entwicklungsprozesses beiträgt. TAREA leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Bürgerbeteiligung, partizipative Entwicklungsplanung und Kontrolle des staatlichen Handelns nicht nur formal in Gesetzen verankert sind, sondern auch tatsächlich umgesetzt werden. Durch das Projekt werden der Bevölkerung in ländlichen Räumen neue Lebens- und Entwicklungsperspektiven eröffnet. Die Schülerinnen und Schüler in Deutschland sollen für diese Thematik sensibilisiert werden. Methoden- und Materialvielfalt Mit verschiedenen Materialien und Methoden, darunter ein Film, ein Mystery, Texte, Bilder und Rätsel gibt das Material den Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufen die Möglichkeit, sich mit einem spannenden Ansatz bilingualer Schulbildung und den damit verbundenen gesellschaftlichen Chancen auseinanderzusetzen. Damit leistet das Material einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung im Fremdsprachenunterricht. Den Schülerinnen und Schülern wird aufgezeigt, wie sie durch zivilgesellschaftliches Engagement und politisches Handeln einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung für eine zukunftsfähige Welt leisten können. Inhaltsbezogene Kompetenzen (soziokulturelles Orientierungswissen/Themen) Die Schülerinnen und Schüler entdecken Lebenswelten in Südamerika im Vergleich zur eigenen Lebenswelt (Schule, Freunde, Freizeitverhalten, Kommunikation). lernen die Alltagswirklichkeit und Zukunftsperspektiven junger Menschen in Peru kennen. lernen das Projekt von TAREA als Beispiel für Partizipation in der Zivilgesellschaft kennen. erwerben Kenntnisse der Geographie Perus. kennen Merkmale der Quechua Sprache. setzen gesehene und gehörte Informationen weitgehend selbstständig zueinander in Beziehung und verstehen sie in ihrem Zusammenhang und in ihrem kulturellen Kontext. erschließen der Leseintention entsprechend die Hauptaussagen oder Einzelinformationen aus den Texten und verstehen sie gegebenenfalls im Detail (Global-, Selektiv-, Detailverstehen). präsentieren ein selbstgewähltes Thema flüssig, sprachlich korrekt und adressatengerecht. Kompetenzen des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung Erkennen Die Schülerinnen und Schüler können unter Anwendung der erworbenen sprachlichen Fertigkeiten (Leseverstehen, Hörverstehen, Mediation) Informationen zum Thema erschließen. Unterschiede und Ähnlichkeiten in den Lebensverhältnissen eigener und nicht vertrauter Kulturen und Länder durch Beschäftigung mit fremdsprachlichen Texten erkennen. historische, geografische, ökonomische Gegebenheiten als Ursachen für sprachliche und kulturelle Vielfalt erkennen. anders-/fremdsprachliche Äußerungen als kulturspezifisch wahrnehmen (Dialekte, Soziolekte, Lexik). den Wandel der Lebensverhältnisse mithilfe der Zielsprache als nachhaltig/nicht nachhaltig erkennen und beschreiben. Einflussnahmen auf Entwicklungsprozesse in anderen Ländern in der Zielsprache analysieren. Bewerten Die Schülerinnen und Schüler können sich den Erwerb anderer Sprachen als Bereicherung in Bezug auf interkulturelles Verstehen und transkulturelle Verständigung bewusst machen. die Auswirkungen konkreter Entwicklungsmaßnahmen im kulturellen und sprachlichen Bereich einschätzen und bewerten. Handeln Die Schülerinnen und Schüler können in der Fremdsprache Aktionen zur Lösung von Umwelt- und gesellschaftlichen Problemen vorschlagen und sich daran aktiv beteiligen.

  • Spanisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Deutsch in Willkommensklassen: Texte lesen und verstehen

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit ist für den Einsatz in internationalen "Willkommensklassen" an weiterführenden Schulen bestimmt. Die Lernenden lesen kurze, fiktive Geschichten über das Alltagsleben in Deutschland und beantworten anschließend Fragen zum Gelesenen. Die Materialien dieser Unterrichtseinheit beinhalten jeweils einen Text zu spezifischen Themenschwerpunkten sowie einen Fragenkatalog . Bei den Texten handelt es sich um kurze, fiktive Geschichten über das Alltagsleben in Deutschland : Material 1: "Neue Nachbarn" (Schwerpunkte: Kontaktaufnahme und Kennenlernen ) Material 2: "Sarah-Sophie ist krank" (Schwerpunkte: Krankheit und Arztbesuch ) Material 3: "Viel zu tun" (Schwerpunkte: Haushalt, Wohnen und Alltagstätigkeiten ) Material 4: "Familie Müller kauft ein" (Schwerpunkte: Einkauf und Supermarkt-Artikel ) Material 5: "Ein Tagesausflug nach Hamburg" (Schwerpunkte: Freizeit, Reisen, Verkehrsmittel und Landeskunde ) Die Voraussetzungen für das Lesen der Texte und die Bearbeitung der Aufgaben zum Textverständnis sind ein Basiswortschatz sowie ein einfaches schriftliches Ausdrucksvermögen . Somit eignet sich die Unterrichtseinheit für Lernende in Willkommensklassen, die bereits über solide Grundkenntnisse der deutschen Sprache verfügen. Durchführung der Unterrichtseinheit Erfahrungsgemäß lässt sich der Unterricht in internationalen Willkommensklassen nicht so präzise planen wie in Lerngruppen des regulären Schulsystems, wo die Schülerinnen und Schüler über ähnliche Vorkenntnisse und Lernvoraussetzungen verfügen. Willkommensklassen sind dagegen strukturell meist viel heterogener, da die Schülerschaft in der Regel aus völlig unterschiedlichen Kulturen, Werte- und Bildungssystemen stammt. Vor diesem Hintergrund ist eine pädagogische, didaktische und methodische Flexibilität der Lehrkraft erforderlich. Planen Sie pro Material circa drei bis vier Unterrichtsstunden ein. Für alle Materialien ist folgender Ablauf zu empfehlen: Die Lehrkraft liest den Text laut, langsam und deutlich vor. Die Schülerinnen und Schüler achten auf die Aussprache und markieren unklare Formulierungen. Abschnittsweise werden unbekannte Wörter beziehungsweise Sachverhalte geklärt. Ein Beamer zur Visualisierung von Begriffen ist dabei sehr hilfreich. (In Material 3 kommt beispielsweise das Wort "Schaufel" vor. Indem das Bild von einer Schaufel gezeigt wird, entfällt eine langwierige Erklärung.) Tipp: Die Schülerinnen und Schüler halten "neue" Wörter in einem Vokabelheft fest. Bei Nomen fügen sie den entsprechenden Artikel hinzu. Der Text wird von den Schülerinnen und Schülern abwechselnd laut vorgelesen. Alle tragen jeweils einen begrenzten Textabschnitt mit möglichst korrekter Aussprache vor. Im Idealfall korrigieren sich die Lernenden bei Ausspracheschwierigkeiten gegenseitig. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten einzeln, in Paararbeit oder in Kleingruppen die Aufgaben zum Textverständnis. Wichtig ist, dass alle Fragen in ganzen Sätzen beantwortet werden; nur so lassen sich das Ausdrucksvermögen und der Satzbau trainieren. Übersetzungshilfen sind ausdrücklich erlaubt. Die Schülerinnen und Schüler lesen abwechselnd die Textverständnisfragen und die entsprechenden Antworten vor. Auch bei diesem Schritt ist eine gegenseitige Korrektur bei Bedarf ideal. Abschließend ist ein freies, lockeres Gespräch über die im Text enthaltenen Themen sinnvoll. Die Schülerinnen und Schüler können individuelle Fragen stellen, zu einzelnen Aspekten mehr erfahren, Sachverhalte kommentieren und generell das Alltagsleben in Deutschland mit ihren Herkunftsländern vergleichen. Die vorliegende Unterrichtseinheit eignet sich für Jugendliche mit Migrationshintergrund in Willkommensklassen an weiterführenden Schulen, die bereits über grundlegende Deutschkenntnisse verfügen. Sie zielt darauf ab, die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in folgenden Bereichen zu fördern und zu vertiefen: Wortschatz Lesen und Vorlesen Aussprache Textverständnis Schriftliches Ausdrucksvermögen Rechtschreibung Zeichensetzung Grammatik Satzbau Landeskunde Reflexion über die Gesellschaft und den Alltag in Deutschland Diskussion auf der Grundlage von Textinformationen Die Materialien beinhalten jeweils eine kurze, fiktive Geschichte über das Alltagsleben in Deutschland. Die Wortwahl und der Satzbau entsprechen dem Sprachstand der Zielgruppe. Dies gilt auch für die Fragenkataloge zu den einzelnen Geschichten. Neben der Förderung der Lese- und Schreibkompetenz vermitteln die Texte auch wertvolle Einblicke in die Gesellschaft und den Alltag in der heutigen Bundesrepublik. Gerade für Jugendliche aus nicht-westlichen Ländern sind diese erkenntnisreich. Jede Geschichte bietet dabei einen bestimmten thematischen Schwerpunkt. Die Reihenfolge der Materialien ist ein Vorschlag und muss nicht zwingend eingehalten werden. Erfahrungsgemäß ist es empfehlenswert, die Lernenden individuell über die Arbeitsform entscheiden zu lassen: Manche Jugendliche wollen und können am besten allein arbeiten, andere bevorzugen Paar- oder Gruppenarbeit. Berücksichtigen Sie bitte folgende Punkte bei der Gestaltung der Auswertungsphase: Beziehen Sie möglichst alle Schülerinnen und Schüler der Lerngruppe bei der Besprechung der Arbeitsergebnisse ein. Korrigieren Sie gemeinsam mit den Lernenden Grammatik-, Satzbau- und Ausdrucksfehler. Optimieren Sie die Aussprache. Klären Sie unbekannte Wörter. Halten Sie wichtige Vokabeln – parallel zur Besprechung – in einer Vokabelliste fest und notieren Sie zu allen Nomen den entsprechenden Artikel. Nutzen Sie die Texte als Gesprächsanlässe für thematische Vertiefungen, Kulturvergleiche und Diskussionen. Korrigieren Sie die Arbeitsergebnisse in den Heften der Schülerinnen und Schüler zeitnah im Hinblick auf die Rechtschreibung und Zeichensetzung. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in folgenden Bereichen der deutschen Sprache: Wortschatz Lesekompetenz Textverständnis Schreibkompetenz Kommunikation Durch die Auseinandersetzung mit den Texten lernen sie darüber hinaus kulturelle und gesellschaftliche Aspekte des Alltags in Deutschland kennen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler übernehmen im Fall von Paar- und Gruppenarbeit Verantwortung für das Teamergebnis. halten sich an feste Gesprächsregeln und kommunizieren fair miteinander. präsentieren Arbeitsergebnisse im Plenum.

  • DaF / DaZ
  • Sekundarstufe I

Inklusiver Unterricht: Das Vorstellungsgespräch

Unterrichtseinheit

Ein Bewerbungsgespräch stellt eine wichtige Bewährungsprobe dar, der sich die meisten Schülerinnen und Schüler und Auszubildenden voraussichtlich mehrmals im Berufsleben stellen müssen. In dieser Unterrichtssequenz werden die Lernenden auf ein solches Job-Interview vorbereitet und üben in einem Rollenspiel Strategien ein, wie sie sich einem potenziellen Arbeitgeber vorteilhaft und überzeugend präsentieren können. Die Arbeitsblätter sind für den inklusiven Unterricht in der beruflichen Bildung und der Berufsorientierung konzipiert. Die abgestuften Schwierigkeitsgrade berücksichtigen körperliche, geistige und sprachliche Förderbedarfe sowie geringe Deutschkenntnisse. Die Arbeitsblätter in dieser Unterrichtssequenz enthalten Basisbausteine für die Vorbereitung und Durchführung eines Vorstellungsgespräches: Körperhaltung und innere Einstellung trainieren Informationen über einen Betrieb einholen die eigenen Interessen und Fähigkeiten erkunden angemessene Bekleidung wählen allgemeine Verhaltensnormen bei einem Bewerbungsgespräch kennenlernen Vorstellungsgespräch als Rollenspiel simulieren Die Arbeitsblätter und Materialien wurden dabei so konzipiert, dass die Inhalte durch abgestufte Schwierigkeitsgrade und Variationen bei der Umsetzung von Lernenden mit unterschiedlichen Förderbedarfen oder geringen Deutschkenntnissen bewältigt werden können. Je nach Grad der Einschränkung können leichte, mittlere und anspruchsvollere Aufgaben herangezogen werden, schriftliche Aufträge durch mündliche Besprechung ersetzt oder theoretische kognitive Inhalte in Form von Rollenspielen praktisch erprobt werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Unterrichtssequenz ist die Vermittlung von interkultureller Kompetenz, indem Lernende mit Migrationshintergrund aufgerufen werden, unterschiedliche Verhaltensnormen in ihren Kulturen im Vergleich zu Standards in Deutschland in der Lerngruppe zu diskutieren. Die hier vorgestellten Unterrichtsinhalte sollen Lernende auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten, indem sie einzelne Aspekte für die Vorbereitung und für den Verlauf des Bewerbungsgespräches sowohl praktisch als auch theoretisch einüben. Die Bausteine sind frei kombinierbar, je nach Leistungsfähigkeit und Förderbedarf können Lehrkräfte einzelne Aufgaben auswählen und je nach Behinderung oder sprachlichen Defiziten an die Lerngruppe anpassen. Die Lernwege entsprechen schwerpunktmäßig der Methode des sozialen Lernens, bei der die Lernenden durch Rollenspiele ihr Sozialverhalten in einer Bewerbungssituation erproben und sich anschließend intensiv über ihre Beobachtungen, Gefühle und Eindrücke austauschen. Dadurch, dass die Lernergebnisse wie Einsichten in Verhaltensnormen und selbstreflektierende Selbst- und Fremdbeobachtung fast vollständig im Unterrichtsgespräch gemeinsam erarbeitetet werden, wird die Kommunikations- und Kritikfähigkeit der Schülerinnen und Schüler gefördert. Die wesentlichen Lernziele dieser Unterrichtseinheit können dabei fast vollständig mündlich erarbeitet werden. Mögliche Anpassungen bei verschiedenen Förderbedarfen Sehbehinderung Vergrößerung der Abbildungen oder des ganzen Arbeitsblattes; Einsatz von Leselupen, oder Einsatz von Software für Sehbehinderte und Blinde oder mündliche Beschreibung/Vorlesen dargestellter Bilder/Texte durch Lernpartner. Geistige Behinderung Verzicht auf schriftliche Bearbeitung, stattdessen ausführliche Besprechung und/oder simulatives Lernen; gegebenenfalls Hinzuziehung eines Lernpartners, der Texte vorliest. Sprachliche Defizite Genaue Klärung der Aufgabenstellung, gegebenenfalls Hinzuziehung eines Lernpartners, der übersetzen kann. Da es sich bei einem Bewerbungsgespräch um eine Gesprächssituation handelt, auf die die Lernenden vorbereitet werden, sollte ein Vokabelheft oder eine Kartei mit Satzbausteinen angelegt werden. Medieneinsatz Falls die einzelnen Rollenspiele eher ausführlich besprochen werden sollen, bietet es sich an, diese als Video aufzunehmen. So können konkrete Situationen, die den Lernenden aufgefallen sind, noch einmal abgespielt und somit ins Bewusstsein gerufen werden. Indem wichtige Fehler oder auch vorbildhaftes Verhalten bei einem Vorstellungsgespräch wiederholt vorgeführt werden, vertieft sich der Lerneffekt und das Erinnerungsvermögen - insbesondere bei Lernenden mit schriftlichen oder sprachlichen Defiziten, aber auch bei einer verkürzten Aufmerksamkeitsspanne der Lernenden. Unterrichtsablauf und Materialien Auf den folgenden Seiten finden Sie genauere Informationen sowie mehrere Möglichkeiten, die einzelnen Arbeitsblätter an den Förderbedarf Ihrer Klasse anzupassen. Ich und mein Gegenüber: Meine Körperhaltung – Meine Einstellung Die Schülerinnen und Schüler lernen anhand von Beispielen die angemessene Körperhaltung im Bewerbungsgespräch kennen. Informationen über den Betrieb einholen Dieses Arbeitsblatt fokussiert das Sammeln von Informationen als Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch. Was ich kann – wofür ich mich interessiere Was finde ich spannend, wo liegen meine Stärken? Vor einem Bewerbungsgespräch ist es sinnvoll, sich diese Fragen selbst zu stellen. Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs: Was ziehe ich an? Die Kleiderwahl spielt bei einem Vorstellungsgespräch eine wichtige Rolle. Anhand von Beispielen setzen die Lernenden sich mit dem Thema auseinander. Quiz: richtiges Verhalten beim Vorstellungsgespräch Dieses Quiz testet das Wissen der Schülerinnen und Schüler zum Thema "Verhalten im Vorstellungsgespräch" und gibt hilfreiche Tipps. Rollenspiel: Das Vorstellungsgespräch In einem Rollenspiel setzen die Schülerinnen und Schüler das Gelernte in die Praxis um und simulieren ein Vorstellungsgespräch. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler gewinnen einen Überblick über wichtige Verhaltensregeln, Umgangsformen und passende Bekleidung für ein Vorstellungsgespräch in unserem Kulturkreis. lernen, Informationen über einen potenziellen Arbeitgeber stickpunktartig zu notieren. üben ein, wie man Informationen zu einem Betrieb über die Homepage des Unternehmens einholen kann. werden über typische Fragen von Personalverantwortlichen in Vorstellungsgesprächen informiert und trainieren, wie man darauf angemessen und authentisch antwortet beziehungsweise reagiert. Medien- und Methodenkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler nutzen Rollenspiele, um eine schwierige und belastende Situation in der Lebenswirklichkeit leichter bewältigen zu können. arbeiten mit Kameraaufzeichnungen, um Gesprächssimulationen aufzuzeichnen und detailliert zu besprechen (fakultativ). lernen als Beobachter von Gesprächssituationen, ihre Eindrücke Stichpunktartig zu notieren. Sozialkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler setzen sich selbstreflexiv mit ihren eigenen Stärken, Fähigkeiten und Interessen auseinander. üben in Rollenspielen Verhaltensmuster ein, die im Vorstellungsgespräch, aber auch im Berufsleben allgemein vorteilhaft sind. schulen in Rollenspielen Selbst- und Fremdbeobachtungsfähigkeiten indem sie lernen, sich selbst und ihre Wirkung auf andere einzuschätzen. beobachten und analysieren intensiv Gesprächssituationen und ziehen daraus Rückschlüsse für eigene Handlungsmuster. trainieren als Zuschauer oder Teilnehmer der simulierten Vorstellungsgespräche, wie man konstruktiv Kritik übt oder Lob ausspricht. stärken ihre interkulturelle Kompetenz im Austausch über unterschiedliche Verhaltensregeln und Gesprächsführungen in anderen Kulturen. Es wird davon ausgegangen, dass die Schülerinnen und Schüler im Verlauf des Unterrichtsgespräches gemeinsam herausfinden, welche Sitzpositionen angemessen sind, und welche nicht. Signale wie "offen", "freundlich" oder "aufmerksam" sollten dabei erkannt werden. Hierbei kann es allerdings kulturell bedingt zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen. Beispielsweise gilt es in asiatischen Ländern als unhöflich, wenn man mit der Fußspitze auf jemanden zeigt, im arabischen Raum werden Frauen angehalten, ihre Beine nicht übereinanderzuschlagen. In einer simulierten Gesprächssituation sollen die Lernenden die unterschiedlichen Körperhaltungen ausprobieren. Alle Schülerinnen und Schüler sollten dabei mindestens einmal die Rolle des Bewerbers und des Interviewers einnehmen, um einen Perspektivwechsel vorzunehmen. So fühlen sie selbst, ob ihre innere Motivation beispielsweise bei einer "Lümmelhaltung" nachlässt, oder wie sie verwirrt werden und den Faden verlieren, wenn sich das Gegenüber die ganze Zeit sich mit dem Smartphone beschäftigt. Die Fotos von sitzenden Bewerbern dienen als gemeinsame Grundlage, um sich auf ein Vorstellungsgespräch einzustellen. Dabei geht es nicht nur um die korrekte Körperhaltung, sondern generell darum, welche Wertschätzung man seinem Gegenüber schenkt, wie man sich vorteilhaft präsentiert und wie man mittels der Körperhaltung eine für beide Seiten angenehme Gesprächsatmosphäre schafft. Sehbehinderung Bei starker Sehbehinderung kann ein sehender Lernpartner die dargestellte Körperhaltung einnehmen, die dann abgetastet wird. Geistige Behinderung Die Aufgaben 1 und 2, "Einkreisen des passenden Bildes", sollten möglich sein, auf die Beschriftung der Bilder durch die Adjektive kann verzichtet werden, stattdessen mündlicher Austausch, wie das Foto auf einen wirkt, beziehungsweise Übergang zu Aufgabe 5: Nachstellen der Sitzpositionen in einem Alltagsgespräch. Sprachliche Defizite Hier kann die schriftliche Übung (Aufgabe 3) ausgelassen werden, empfehlenswert ist jedoch eine Übersetzung und schriftliches Festhalten der Adjektive. In einem Vorstellungsgespräch wird von einem Bewerber erwartet, grundlegend über den Betrieb informiert zu sein. Wer über den potenziellen Arbeitgeber Bescheid weiß, kann seine Antworten und Fragen treffender den Gegebenheiten anpassen und sich vorteilhafter präsentieren. Als Übung dient ein fiktives Ausbildungsangebot einer Schreinerei. Die Lernenden notieren die Kerninformationen über den Betrieb auf einen Merkzettel und üben somit ein, wichtige Informationen schriftlich festzuhalten. In einem gemeinsamen Unterrichtsgespräch können die Schülerinnen und Schüler sich weitere Fragen überlegen, die sie als Bewerber dem Betrieb stellen möchten. Variation: Schülerinnen und Schüler, die Grundlagen einer Internetrecherche und die entsprechende Medien-, Lese- und Schreibkompetenz besitzen, können im Anschluss die Übung mit einem realen Unternehmen - beispielsweise im eigenen Umfeld - wiederholen, indem Sie Informationen zum Betrieb auf der Homepage einholen (Aufgabe 4). Sehbehinderung Vorlesen des Textes durch einen Lernpartner, Sehhilfen, Sprachsoftware Geistige Behinderung Arbeitsblatt 2 stellt die höchsten sprachlichen Anforderungen in dieser Unterrichtseinheit und kann für stark Lernbehinderte auch ausgelassen werden. Alternativ bietet es sich an, die fiktive Stellenausschreibung von einem Lernpartner vorlesen zu lassen und gemeinsam die Kerninformation herauszufiltern. (Aufgabe 2.) Sprachliche Defizite Falls die notwendige Medienkompetenz vorhanden ist, kann eine ausländische Unternehmenswebsite in der Heimatsprache untersucht werden. Der ausgefüllte Merkzettel sollte jedoch anschließend übersetzt werden, um sich Schritt für Schritt den notwendigen Basiswortschatz für das Vorstellungsgespräch zu erarbeiten. (Aufgabe 4.) Kernpunkt eines Bewerbungsgespräches ist eine überzeugende Präsentation der eigenen Interessen und Fähigkeiten. In diesem Arbeitsblatt werden die Lernenden dazu ermuntert, sich ihre Pluspunkte für den Job nochmals vor Augen zu führen und zu notieren: Schulfächer, in denen sie gut sind, handwerkliches Geschick, soziale Kompetenzen oder Erfahrungen und Kenntnisse, die für den Beruf relevant sind wie Praktika, Ehrenamt oder Hobbies. Bei diesem Schritt wird davon ausgegangen, dass der Bewerber als Voraussetzung für das Vorstellungsgespräch bereits eine Bewerbungsmappe mit Lebenslauf verfasst hat, daher geht es darum, nochmals die wichtigsten Punkte zu rekapitulieren. Sehbehinderung Vorlesen des Textes durch einen Lernpartner, Sehhilfen oder Sprachsoftware Geistige Behinderung Zusammen mit einem Lernpartner können wichtige Eckdaten aus dem Lebenslauf mündlich besprochen und eingeübt werden, damit sie bei einem realen Gespräch präsent sind. Sprachliche Defizite Da es sich um Kernpunkte eines Bewerbungsgespräches handelt, sollte dieser Schritt auch für Bewerberinnen und Bewerber mit geringen Deutschkenntnissen nicht ausgelassen werden. Es bietet sich an, die Aufgabenstellung in der Muttersprache des Lernenden abzufassen und später zu übersetzen, damit die sprachlichen Textbausteine gelernt werden können. Diese Frage dient der Vorbereitung eines Vorstellungsgespräches. Die Schülerinnen und Schüler beurteilen selbst, welche Kleidung angemessen ist und welche nicht. In diesem Unterrichtsbaustein beschäftigen sich die Lernenden mit Fotos von jeweils sechs Männern und Frauen, die in unterschiedlichen Stilen gekleidet sind. Nur jeweils zwei männliche und zwei weibliche Personen sind dabei für eine Bewerbungssituation angemessen bekleidet. Die Lernenden sind aufgerufen, die Fotos zu betrachten und sich auszutauschen, um ihre Entscheidung für die passende Kleidung zu begründen. Erwartungsgemäß entstehen dabei lebhafte Debatten: Was ist falsch an Blaumann und Schutzhelm, wenn man sich für ein Handwerk bewirbt? Warum geht der Strandlook gar nicht? Und wieso fällt der Typ im Muskelshirt unangenehm auf? Hier entsteht auch Raum für einen kulturellen Austausch, da Bekleidungsvorschriften in unterschiedlichen Kulturen abweichend wahrgenommen werden. Als Hausaufgabe werden die Lernenden aufgerufen, sich aus ihrem eigenen Fundus für ein Vorstellungsgespräch einzukleiden und ein Selfie zu machen. In der darauffolgenden Stunde werden die Fotos besprochen. Zum Erlernen einer sozialen Kompetenz gehört hierbei auch einzuüben, etwaige Kritik konstruktiv und nicht beleidigend vorzubringen und sich gegenseitig Tipps zu geben. Sehbehinderung Vergrößerung der Fotos, Sehhilfen, mündliche Beschreibung des Kleidungsstils durch einen Lernpartner Geistige Behinderung Die Auswahl des angemessenen Kleidungsstils sowie das Umkreisen des entsprechenden Fotos sollten möglich sein. Die schriftlichen Notizen können wegfallen. Die betreffenden Schülerinnen und Schüler sollten anschließend beim mündlichen Austausch intensiv einbezogen und nach ihren Eindrücken befragt werden. Sprachliche Defizite Genaue Klärung der Aufgabenstellung Typische Do's und Dont's beim Bewerbungsgespräch werden in diesem Unterrichtsbaustein vorgestellt und besprochen. Das Arbeitsblatt ist als Quiz aufgebaut, bei dem die Lernenden ankreuzen, ob eine Aussage über ein Verhalten im Vorstellungsgespräch angemessen ist oder nicht: Was tun, wenn der Bus Verspätung hat? Soll/darf man seinem Gegenüber in die Augen schauen? Wieviel Emotionen sind erlaubt? In einem weiteren Schritt begründen die Lernenden ihre Einschätzung, nachdem sie sich ausgetauscht haben. Dieses Quiz kann sowohl mündlich als auch schriftlich umgesetzt werden, als Ganzes oder in Teilen, im Plenum, in Einzel- oder Partnerarbeit. Es bietet sich ebenfalls als Ergänzung zum simulierten Vorstellungsgespräch an (Arbeitsblatt 6). Hierbei werden die einzelnen Fragen von der Lehrkraft immer dann aufgegriffen, wenn eine ähnliche Situation bei den Rollenspielen auftaucht und geklärt werden sollte. Da das Quiz relativ umfangreich ist, bietet es sich an, es nicht als Ganzes, sondern in Teilabschnitten durchzunehmen: "Vor dem Vorstellungsgespräch", "Bei der Begrüßung", "Während des Gesprächs" und "Bei der Verabschiedung". Die Lösungsvorschläge zum Quiz dienen der Orientierung. Es kann durchaus sein, dass die Lerngruppe abweichende Begründungen entwickelt. Auch dieser Unterrichtsbaustein bietet viel Raum für interkulturellen Austausch und Diskussionen. So gilt es in vielen asiatischen Ländern als unhöflich, jemandem direkt in die Augen zu schauen. In Deutschland wechselt man im Vergleich zu vielen anderen Kulturen nach der Begrüßung schneller von der persönlichen auf die sachliche Ebene. Auch das richtige Maß zwischen Selbstsicherheit und Arroganz, Zurückhaltung und Unterwürfigkeit wird in vielen Kulturen völlig anders bewertet. Als Variation kann das Quiz in Gruppenarbeit als Wettbewerb umgesetzt werden. Hierbei sollte allerdings auf eine gute Mischung der Gruppen geachtet werden, damit sich Defizite und unterschiedlicher Förderbedarf weitgehend ausgleichen und keine Gruppe benachteiligt ist. Sehbehinderung Vorlesen des Textes durch einen Lernpartner, Sehhilfen oder Sprachsoftware Geistige Behinderung Die schriftliche Begründung kann ausgelassen werden. Für diese Gruppe von Lernenden eignet sich die Variante der Gruppenarbeit, sofern sie von den übrigen Gruppenmitgliedern intensiv in die Entscheidungsfindung eingebunden werden. Einzelne Situationen, die das Quiz aufgreift, können auch vorgespielt werden. Es bietet sich an, das Quiz in kleinere Einheiten zu unterteilen, da es relativ umfangreich ist und eine hohe Aufmerksamkeitsspanne erfordert. Sprachliche Defizite Genaue Klärung der Aufgabenstellung. Hilfreich ist eine Unterstützung bei der schriftlichen Formulierung der Begründung, damit "richtiges" Verhalten nicht nur auswendig gelernt, sondern auch verstanden werden kann. Nachdem die unterschiedlichen Bausteine zur Vorbereitung eines Vorstellungsgespräches im Unterricht behandelt wurden, sollten die Schülerinnen und Schüler das notwendige Rüstzeug besitzen, um ein Vorstellungsgespräch als Rollenspiel durchzuführen. Hierfür übernimmt einer die Rolle des Bewerbers und einer die Rolle des Personalverantwortlichen. Vorgegeben sind typische Fragen, die im Verlauf eines Vorstellungsgesprächs üblicherweise gestellt werden. Der Rest der Lerngruppe begleitet das Rollenspiel als aufmerksame Zuhörer, die auf einem Beobachtungsbogen ihre Eindrücke, Fragen oder Anregungen notieren und im Anschluss an das Gespräch die "Schauspieler" mit konstruktiver Kritik, Lob und Verbesserungsvorschlägen begleiten. Es erfordert einige Zeit, bis alle in der Lerngruppe zumindest einmal als Bewerberin oder Bewerber auftreten, die Gesprächssituation sollte jedoch idealerweise mehrfach durchgespielt werden, um den Bewerbern die Möglichkeit zu geben, an Verbesserungen ihres Auftritts zu arbeiten und besonders gelungene Aspekte zu verfestigen. Hier bietet es sich an, dass Arbeitsgruppen weiter an den Rollenspielen arbeiten und sich dabei gegenseitig unterstützen, beispielsweise als Hausaufgabe. Die Rollenspiele können auch als Video aufgenommen werden, um auf diese Weise einzelne Situationen (kritisches ebenso wie geschicktes Verhalten) im Gesprächsverlauf gezielt ansteuern zu können und im Unterricht zu besprechen. Sehbehinderung Nur die Rolle des Personalverantwortlichen erfordert Lesekompetenz, in der Rolle des Bewerbers ist kein Sehvermögen erforderlich. Geistige Behinderung Die schriftlichen Notizen können wegfallen. Im Vorfeld der Simulation empfiehlt es sich, die Ergebnisse insbesondere aus Arbeitsblatt 3 "Was ich kann – wofür ich mich interessiere" mehrmals in Form von Satzaussagen für das Gespräch einzuüben. Sprachliche Defizite Bei starken sprachlichen Schwierigkeiten ist es wichtig, dass die vorbereitenden Unterrichtsbausteine (Arbeitsblatt 1 bis 5) bereits intensiv erarbeitet wurden und ein Vokabular beziehungsweise ganze Sätze eingeübt werden. Die Bewerberin oder der Bewerber sollte in der Lage sein, Kernelemente des Gespräches in deutscher Sprache zu führen (zum Beispiel Begrüßung, Verabschiedung, Interessen und Fähigkeiten). Falls die Lernenden detailliertere Antworten nur in ihrer Muttersprache ausdrücken können, diese aber in Deutsch einüben möchten, bietet es sich an, die Antworten schriftlich festzuhalten, sie zu übersetzen und die deutsche Entsprechung zu lernen.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Berufsvorbereitung /Berufsalltag / Arbeitsrecht
  • Berufliche Bildung, Spezieller Förderbedarf

Wie wohnst du? "Global Lifestyle" im digitalen Zeitalter

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichteinheit sammeln die Schülerinnen und Schüler in einem Facebook-Projekt Homestorys von Menschen aus anderen Ländern und ziehen daraus Schlüsse über die Auswirkungen der Globalisierung auf die Wohnkultur und den Lebensstil.Marokkanische Sitzkissen in Stuttgart, Esstisch mit Stuhlgruppe in Yokohama: Ein Blick in fremde Wohnzimmer aus aller Welt verrät uns viel über Menschen und Märkte. Man kann die Vielfalt unterschiedlicher Kulturen entdecken, aber auch die Einheitlichkeit eines neuen, "global lifestyle". Manchmal ist dieser global lifestyle individueller, bunter und urbaner als die traditionelle Wohnkultur. Doch mit dem Bruch der Traditionen wird auch vieles vereinheitlicht: Nach dem Motto "design goes global" entwickeln weltweit agierende Unternehmen "global brands", Produkte, die sich weltweit vermarkten lassen und daher in hohem Maße standardisiert sind. Chinesen oder Peruaner, Südafrikaner oder Norweger können dementsprechend aus nahezu identischen (Online-)Katalogen bestellen. Kritiker sehen darin die Verdrängung kultureller Identitäten und die Dominanz einer meist westlich geprägten Lebensführung. Befürworter dieser Entwicklung begrüßen die Zusammenführung verschiedener Kulturkreise durch internationalen Austausch als Bereicherung. Einordnung des Themas An der internationalen Wohnkultur lassen sich viele Globalisierungstendenzen ablesen. Viele Menschen kombinieren moderne, globale Trends mit lokalen Besonderheiten als bewusste "Glokalisierung". Kulturübergreifende Stile finden sich häufig in Immigranten-Haushalten. Solche Gestaltungsphänomene sind oft ein Kennzeichen der neuen rasant wachsenden globalen Mittelschicht. Diese Mittelschicht etabliert sich insbesondere in den bevölkerungsreichen asiatischen Ländern China und Indien, aber auch in Russland, Brasilien, der Türkei, Marokko oder Südafrika. Wer ihr angehört, ist meist jung und gebildet und lebt in urbanen Zentren. Als "digital natives" beherrscht die neue globale Mittelschicht die Klaviatur der digitalen Kommunikationsinstrumente und ist auch über internationale Trends, Wertesysteme und Lebensstile informiert. Bezug zur Lebenswelt Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich zunächst selbstreflexiv anhand eines Fragebogens mit ihrem eigenen Wohnstil und ihren Wohnansprüchen. Sie bereiten sich auf ein international ausgerichtetes Projekt vor, indem sie vergleichbare Fragen an Menschen aus anderen Ländern und Kulturen stellen und diese mit den eigenen kulturellen Besonderheiten vergleichen. Hierbei nutzen sie ihre privaten internationalen Kontakte, um einen möglichst großen Personenkreis in das Projekt "Wie wohnst du?" einzubeziehen. Die Schülerinnen und Schüler und ihre internationalen Mitstreiter dokumentieren in Text und Bildern ihre privaten Wohnwelten in einer Facebook-Gruppe, kommentieren sich gegenseitig und tauschen sich über ihre unterschiedlichen Lebensstile aus. Hierbei sollen auch weitergehende gesellschaftspolitische Fragen aufgeworfen werden, wie beispielsweise der Verlust von Traditionen oder eine bewusste Abkehr von alten Werten. Ablauf Ablauf der Unterrichtseinheit "Wie wohnst du?" Der Ablauf der Unterrichtseinheit "Wie wohnst du? 'Global Lifestyle' im digitalen Zeitalter" wird hier Schritt für Schritt erläutert. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler untersuchen an authentischen Beispielen die Entwicklung der Wohnkultur im Zeitalter der Globalisierung und der international vernetzten digitalen Kommunikation. gewinnen einen Überblick über die Folgen der kulturellen Globalisierung und sind in der Lage, Kernbegriffe oder Problemfelder zu erläutern, wie beispielsweise "Glokalisierung", "global branding", Urbanisierung/Megacities, "globale Mittelschicht", Verlust der nationalen/kulturellen Identität. gewinnen einen Einblick in die soziokulturellen Lebensumstände anderer Länder und Kulturen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen Facebook und weitere Soziale Netzwerke oder Media-Sharing-Plattformen und Apps, um mit Menschen aus anderen Kulturen zu kommunizieren und sie zur Mitarbeit an der Facebook-Gruppe zu motivieren. wenden ein breites Instrumentarium digitaler Kommunikationsmöglichkeiten an, um Informationen zu recherchieren und Material einzuholen: Soziale Netzwerke, Livestreaming (zum Beispiel YouNow), Mediasharing (zum Beispiel YouTube, Instagram), weitere Online-Communitys). legen eine Facebook-Gruppe an und pflegen diese. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler gewinnen interkulturelle Kompetenz durch die Auseinandersetzung mit Wohnstilen aus verschiedenen Kulturkreisen. entwickeln Strategien, die Kommunikation in einer Facebook-Gruppe zu steuern und lebendig zu halten. arbeiten in Gruppen und organisieren ihre einzelnen Arbeitsschritte für ein international ausgerichtetes Projekt eigenständig im Team. beziehen die Eindrücke von den internationalen Wohnstilen auf ihren eigenen Wohn- und Lebensstil. Fragebogen zum eigenen Wohnstil Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mittels eines Fragebogens mit ihrem eigenen Wohnstil und dem Stellenwert, den Wohnen für sie einnimmt. Hierbei geht es um das eigene Lebensgefühl, das durch das private Umfeld deutlich gemacht wird, um Wohnansprüche und Identitätsfindung, aber auch um Zukunftsträume. Diskussion: Unterschiedliche Wohntypen In der anschließenden Diskussion können sich erste unterschiedliche Wohntypen und Wohnphilosophien herausbilden: Manche wollen einen gemütlichen Rückzugsort durch die eigenen vier Wänden schaffen, andere signalisieren mit ihrem Wohnstil Fernweh, einige möchten durch teure Multimedia-Anlagen oder Designmöbel repräsentieren oder ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Weltanschauung oder Subkultur zum Ausdruck bringen. Wohnzimmer weltweit Im Projekt " Global 3000 - Wohnzimmer weltweit " der Deutschen Welle geben Menschen aus aller Welt einen Einblick in ihr Zuhause. Die circa zwei- bis dreiminütigen Videos mit den Wohnzimmerpräsentationen spiegeln unterschiedliche Kulturen und soziale Verhältnisse, aber auch private Schätze, Andenken oder Sehnsüchte ihrer Bewohnerinnen und Bewohner wieder. Inspiration für Homestorys Solches Material ist authentischer als die Design-Einrichtungsblogs im Internet und soll als Inspiration für die Lernenden dienen, ähnliche "Homestorys" aus dem eigenen internationalen Bekanntenkreis zusammenzustellen. Folgen der kulturellen Globalisierung Anhand mehrerer Textauszüge (Arbeitsblatt 3) erörtern die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Tendenzen und gesellschaftspolitische Folgen der kulturellen Globalisierung. Die Texte beleuchten die international vernetzte Kommunikation und Urbanisierung als Voraussetzungen für die Bildung eines "Globalstils", der unmittelbar mit der Vermarktungsstrategie des "global branding" korrespondiert. Diskussion: Vergleich der Infos und Eindrücke In der anschließenden Diskussion vergleichen die Lernenden diese Informationen mit den Eindrücken der Wohnzimmervideos und der eigenen Wohnwelt aus den Erarbeitungsphasen. Facebook-Gruppe "Wie wohnst du?" Die Schülerinnen und Schüler einigen sich gemeinsam im Plenum auf ein Konzept für eine Facebook-Gruppe "Wie wohnst du?". Ziel dieses Projektes ist es, die eigenen Ressourcen an internationalen Kontakten zu nutzen, um das Wohnumfeld aus aller Welt zu dokumentieren und ihr Zuhause in der Facebook-Gruppe zu präsentieren. Dies können beispielsweise Verwandte aus dem Ausland sein, Menschen, die die Jugendlichen im Urlaub oder durch einen Schüleraustausch kennengelernt haben, virtuelle Bekanntschaften aus sozialen Netzwerken oder anderen Communitys (Blogs, Diskussionsforen, Mediasharing), aber auch Zufallsbekanntschaften aus dem Netz (YouNow, Chatroulette). Text- und Bildmaterial zum internationalen Wohnumfeld Anhand eines selbst entwickelten Fragebogens sammeln die Schülerinnen und Schüler Text- und Bildmaterial zum internationalen Wohnumfeld oder bitten die Kontaktpersonen, selbst Bilder oder Kommentare zu posten. Im Vorfeld sollte eine Liste erstellt werden, aus welchen Regionen Antworten erwartet werden können, um Gruppen bilden zu können. Diese fallen dann, je nach den Kontakten und Auslandserfahrungen der Schülerinnen und Schüler, unterschiedlich aus. Denkbar wären zum Beispiel eine Südamerika-Gruppe, eine Europa-Gruppe, eine Amerika-Gruppe et cetera. Wachsen der Facebook-Gruppe Diese Unterrichtsphase sollte im Plenum begonnen werden, damit die Lernenden erste Absprachen treffen können, und wird anschließend entweder in Einzel- oder in Gruppenarbeit weitergeführt. Es können einige Wochen vergehen, bis die Materialsammlung abgeschlossen ist oder die angeschriebenen Personen aktiviert sind, eigene Beiträge zum Projekt zuzusteuern. Da die Schülerinnen und Schüler gleichzeitig über einen längeren Zeitraum in der Facebook-Gruppe aktiv sind, Beiträge beisteuern und kommentieren, können sie zwischenzeitliche Feedbackrunden nutzen, um ihre Ergebnisse zu optimieren und die Gruppenaktivitäten zu steuern. Je nachdem, wie lange die Facebook-Gruppe gepflegt wird, sollten hierbei mehrere Feedbackrunden abgehalten werden.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I
ANZEIGE
Premium-Banner