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Sexualerziehung in der Grundschule

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit für die Grundschule werden die Schülerinnen und Schüler an das Thema Sexualität herangeführt. Schon in diesem Alter entwickeln die Lernenden ein ausgeprägtes Interesse und nutzen alle verfügbaren Möglichkeiten und Angebote, um ihren Wissensdurst zu stillen. Dazu gehört oft auch der häusliche Computer als Informationsquelle. Nicht selten stoßen Kinder beim Suchen und Stöbern auf unverständliche und ihrem Alter und Entwicklungsstand nicht angemessene Inhalte. Da hilft nur eines: Aufklärung!Ab der dritten Klasse prickelt es zwischen Jungen und Mädchen recht heftig. Dinge, die früher ganz selbstverständlich und ohne geschlechtliche Rücksichtnahme möglich waren, werden nun tunlichst vermieden. Neben einem Jungen sitzen? Entsetzlich für viele Mädchen! Ein Mädchen im Spiel an die Hand nehmen? Unmöglich für einen Jungen. Doch gegenseitiges Necken und Provozieren ist an der Tagesordnung. So wird es also Zeit, sich mit den körperlichen und seelischen Veränderungen der Kinder auseinanderzusetzen und ihnen im häuslichen und schulischen Umfeld eine altersgemäße Sexualerziehung anzubieten. Damit ermöglichen wir den Kindern in einem geschützten Rahmen ihre Neugier zu befriedigen und sich mit Gleichaltrigen über Fragen und Gefühle auszutauschen. Dies befähigt sie zu einem offenen und souveränen Umgang mit dem Thema Sexualität – eine wichtige Voraussetzung, um sich vor physischen oder verbalen Übergriffen im realen wie im virtuellen Raum zu schützen. Vielfältige Materialien rund um die Themen Pubertät und Sexualerziehung zur weiterführenden Unterrichtsgestaltung finden sich auch im Themenportal Pubertät . Das Thema "Sexualerziehung" in der Schule Sexualerziehung ist eine Aufgabe von Elternhaus und Schule, wie auch aus den Richtlinien deutlich wird. Individuelle Erziehung in der Privatsphäre hat andere Inhalte und Komponenten als die schulische Sexualerziehung. Es ist ein Thema, das in den Familien und unterschiedlichen Kulturen, aus denen unsere Kinder stammen, sehr verschieden angegangen wird. Es erfordert also von der Lehrkraft eine sensible und feinfühlige, gleichzeitig auch eine sachlich-aufklärende Vermittlung. Kulturelle Unterschiede berücksichtigen Mit Rücksicht auf religiöse und weltanschauliche Überzeugungen werden die Eltern vorab über Ziele und Inhalte informiert. Vorbereitende Elterninformation und Gespräche sind sehr hilfreich und nötig, um gerade auch bei ihnen Unsicherheiten abzubauen. So lassen sich für die meisten Bedenken Lösungen finden. Materialhinweise Zum Forschen, Lesen und Stöbern stellen viele städtische Bibliotheken auf Anfrage eine Lesekiste zusammen. Weitere Informations- und Unterrichtsmaterialien können für jedes Kind bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bestellt werden. Dazu gibt es diverse Handreichungen für Lehrkräfte und eine CD mit Liedern nebst einem Textheft. All diese Materialien decken einen Großteil der Thematik ab und sind hervorragend für den Grundschul-Unterricht ausgelegt. Links mit Informationen zu vielen den genannten Titeln finden Sie in der Linkliste für Lehrkräfte im Downloadbereich. Lieblingsbücher aus der Bücherkiste sind: Braun, Gisela und Dorothee Wolters (2009). Das große und das kleine NEIN . Mühlheim: Verlag an der Ruhr. Möller, Liller (1992). Kinder machen geht so! Berlin: Altberliner Verlag. Van der Doef, Sanderijin (2004). Das Aufklärungsbuch für Kids . Bindlach: gondolino. Fagerström, Grete und Gunilla Habsen (1979). Peter, Ida und Minimum . Ravensburg: Ravensburger Verlag. Ergänzend bietet es sich an, Texte und Gedichte zusammenzustellen, ein Spiel des Wissens und ein Frage-Antwort-Domino zu basteln. Im Kunstunterricht können Familienbildnisse bearbeitet werde. So entstehen Wunschfamilien als Collage oder "coolen Typen" aus Knete. Vorkenntnisse Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler sind nicht vorausgesetzt. Die Unterrichtseinheit knüpft direkt an den Wissensstand der Kinder an. Da davon auszugehen ist, dass einige Kinder sehr informiert und aufgeklärt sind, andere jedoch noch lange nicht ihren eigenen Körper kennen, wird der unterschiedliche Wissenstand zu Beginn der Unterrichtseinheit abgefragt und im weiteren Verlauf berücksichtigt. Methodisch-didaktische Analyse Der Einstieg in die Unterrichtseinheit anhand der anonym gesammelten Fragen der Kinder, bringt mehrere Vorteile mit sich. Die Lehrkraft kann mit diesen Fragen ihre Vorbereitung des Unterrichts auf Vollständigkeit prüfen und das Informationsbedürfnis un den Wissensstand der Kinder realistisch einschätzen. Gleichzeitig dienen die Fragen sortiert und ausgedruckt allen als Kontrolle für den erworbenen Wissensfortschritt. Die für die Arbeitsblätter verwendeten Lückentexte helfen den Kindern, Gelerntes zu reflektieren und zu behalten. Sie haben in der Grundschule eine wichtige Funktion. Lückentexte müssen so abgefasst sein, dass auch wahrnehmungsgestörte und schwach begabte Kinder sie ohne Probleme lösen können. Deshalb muss das Lückenwort in der Lösungsleiste unten auf dem Arbeitsbogen in der richtigen Reihenfolge zum Text stehen. Zusätzlich lernen die Kinder freie Felder kennen und wissen bald, dass sie an diesen Stellen frei formulieren dürfen. Für schnelle und hochbegabte Kinder sollte die Lehrkraft zusätzliche Herausforderungen bereithalten. Das Internet bietet gerade für dieses sensible Thema einige gute Internetadressen zur sachlichen Information an – einige sind im Downloadbereich unter in der Datei "Schülerseiten" zusammengetragen. Dort können die Schülerinnen und Schüler ausführlich ausprobieren und ihre Neugier angemessen befriedigen. Der Computer oder Tablets als Erstinformation haben großen Aufforderungscharakter und können auch zum Bearbeiten der Arbeitsblätter herangezogen werden. Anschließend besteht für die Kinder immer die Möglichkeit entsprechende Bücher auszusuchen, um ihr Wissen auch dort zu vertiefen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler benennen Körperteile und geschlechtsspezifische Unterschiede. lernen innere und äußere Geschlechtsorgane in Aussehen und Funktion kennen. lernen die Pubertät als Entwicklungszeit kennen und beschreiben diese. wissen Bescheid über Zeugung, Schwangerschaft und Geburt. kennen und begründen Hygienetipps für Jugendliche. erkennen, benennen und erläutern Gefühle und Körpersprache. entwickeln Gefühl für ihren Körper und einen selbstverständlichen Umgang damit. übernehmen Verantwortung für den eigenen Körper und für den anderer und können so Risiken bewusst vorbeugen. lesen, verstehen und erläutern Gedichte und Texte zu den Themenabschnitten. erfinden und schreiben zu einem Text eine Fortsetzungsgeschichte auf. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wählen die angebotenen Medien nach Inhalt und Absicht aus und bewerten sie. wählen die angebotenen Internetadressen sicher an und können auf ihnen navigieren. markieren und drucken ausgewählte Texte und Bilder aus. lösen Forschungsaufträge im Netz zielgerichtet. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Partner-/Gruppenarbeit themenorientiert zusammen. wählen Ergänzungsaufgaben individuell aus. benennen Experten und holen sich bei ihnen Unterstützung. besprechen im gemeinsamen Gespräch Aspekte des Themas, tragen sie vor oder verschriftlichen sie.

  • Ich und meine Welt / Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Primarstufe

Pubertätswegweiser für Jugendliche: "Bin ich richtig?"

Fachartikel

In diesem Fachartikel wird der Pubertätswegweiser für Jugendliche "Bin ich richtig?" vorgestellt. Das Interview beantwortet Fragen zur Entstehung, zu einzelnen Kapiteln sowie zur Kern-Botschaft des Ratgebers und informiert über Anlaufstellen und Ansprechpartner bei auffälligen Störungsbildern.Die Pubertät ist eine der schwersten Lebensphasen, die man durchlaufen muss. Der Körper verändert sich und die Gefühle spielen verrückt. Fast alle Jugendlichen fragen sich beispielsweise, wer sie sind, ob sie richtig sind oder ob sie gemocht werden. Der Pubertätswegweiser für Jugendliche soll ihnen dabei helfen, diese kritische Zeit zu bewältigen. Was es mit diesem Ratgeber auf sich hat, erfahren Sie in unserem Interview mit Dr. Hans Hopf. Wie entstanden die Idee und die Fragen zum "Pubertätswegweiser"? Die Idee zu diesem Buch stammt von Corinna Leibig. Aus ihrer Arbeit mit Jugendlichen hat sie die Fragen entwickelt und das gesamte Buch gestaltet. Der Mabuse Verlag hat uns beide zusammengeführt, weil wir Autoren des Verlags sind. Corinna Leibig: In meiner Arbeit mit Jugendlichen tauchten immer wieder unterschwellig die gleichen Fragen auf und ich hatte die Idee, diese Fragen zu sammeln. Als Jugendliche hatte ich mir immer eine Art schlaues Buch, einen Lebensratgeber gewünscht. Während der Konzeptionsphase zu "Bin ich richtig?" fand ich im Buchhandel nur Ratgeber für Eltern oder Pädagoginnen und Pädagogen, aber nicht für Jugendliche selbst. Daraus entstand die Vision, etwas auf Augenhöhe zu schaffen, das Jugendliche auch visuell anspricht, ihnen Spaß macht und im besten Fall Anstoß zur Selbsthilfe gibt. Mit Herrn Hopf habe ich dafür einen kompetenten Projekt-Partner gefunden, der viel Erfahrung und Empathie mitbringt. Warum hat das Buch den Titel "Bin ich richtig?" und nicht zum Beispiel "Wer bin ich?"? Corinna Leibig: In der Konzeptionsphase von "Bin ich richtig?", habe ich das Buch "Du bist einzigartig" von Dan Svarre gelesen – es hat mich sehr inspiriert. Er unterscheidet zwischen Selbstwert und Selbstvertrauen. Ein intakter Selbstwert ist wie ein stabiles Fundament unter einem Haus. Wenn das Gefühl wertvoll und richtig zu sein in der Kindheit nicht genügend vermittelt werden konnte, kann man zu einem gewissen Teil selbst daran arbeiten. Mit "Bin ich richtig?" will ich so früh wie möglich den Anstoß dazu geben, das Selbstwertgefühl zu stärken. Dafür habe ich Affirmationen und Übungen entwickelt, die dabei helfen können. Je früher man lernt, sich selbst zu helfen, beziehungsweise aktiv Hilfe einzufordern, desto leichter hat man es später im Leben. Stellen junge Frauen in der Pubertät dieselben Fragen wie junge Männer? In dem von mir verfassten Ratgeberteil weise ich auf die unterschiedlichen Verarbeitungsformen von Mädchen und Jungen hin. Die Verarbeitung von Konflikten ist bei Mädchen deutlich nach innen gerichtet und autoaggressiv, darum können sie in der Pubertät und danach Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten und Depressionen entwickeln. Jungen haben mehr Probleme mit der Beherrschung von aggressiven Affekten, sie neigen darum zu sozial störenden Verhaltensweisen mit Aggressionen und Hyperaktivität. Darum haben junge Frauen und junge Männer unterschiedliche Probleme und stellen auch andere Fragen. Welche Fragen sind aus Ihrer Erfahrung heraus für die meisten Jugendlichen besonders relevant? Gibt es eine "Kern-Botschaft" für Jugendliche? Drei zentrale Konflikte müssen gelöst werden: Im Tierreich ist Sexualität ein reines Triebgeschehen, der Geschlechtsakt ist ein ausschließlich physischer Vorgang. Menschliche Sexualität spielt sich jedoch überwiegend in Gedanken und Fantasien ab. Darum lassen die erotischen und sexuellen Fantasien, Absichten und Handlungen die Adoleszenz zu einem aufwühlenden Abenteuer werden. Auf diesen Ansturm der Sexualität ist ein Kind nur selten vorbereitet. Eine weitere zentrale Aufgabe der Adoleszenz ist es, dass sich sowohl Mädchen als auch Jungen von ihren Eltern lösen und einen Partner suchen und meist finden. Im Laufe der Zeit finden sie zu einer eigenen Identität. "Wer bin ich?" ist die zentrale Frage! Die ererbten Anlagen werden mit den Ansprüchen aus Familie und Gesellschaft und mit den sozialen Bezügen verbunden. Diese neue Struktur heißt auch Identität, sie zu finden ist ein lebenslanger Vorgang. Haben Sie ein Lieblingskapitel? Es existieren zwei krisenreiche Zeiten im Leben: Die Pubertät und das Alter. Zu beiden Zeiten machen sich Traumafolgen besonders bemerkbar, weil die Fähigkeit, Konflikte zu bewältigen und Ängste abzuwehren, jetzt geringer ist. Das Kapitel "Tod, wohin bringst Du mich?" ist eine Verbindung dieser beiden Lebensstufen. Die Übungen und Hilfestellungen klingen einfach und einleuchtend, aber die Umsetzung gestaltet sich vermutlich schwieriger. Was ist, wenn die Übungen nicht greifen? Übungen und Hilfestellungen sind bei normalen Entwicklungen sehr nützlich, doch sie greifen nur im Normalfall. Auch Entspannungsübungen und Autogenes Training können bei schweren Störungen nur begrenzt weiterhelfen. Bei einer krankheitswertigen Symptomatik sollte eine Psychotherapie angestrebt werden. In Deutschland bezahlen die Krankenkassen die analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sowie die Verhaltenstherapie. Bei Fragen zum Thema kann man sich an folgende Anlaufstellen wenden, die im Buch aufgegriffen werden: Schulpsychologische oder Psychologische Beratungsstellen niedergelassene Kinder- und Jugendlichen-Psychiater oder -Psychotherapeuten (Informationen dazu über Krankenkassen, im Internet oder bei Berufsverbänden) "Nummer gegen Kummer" (kostenfreie Telefonberatung für Kinder, Jugendliche und Eltern in Deutschland) "GeFühle fetzen" (Webseite für Jugendliche in Krisen) Was raten Sie Lehrkräften und Eltern im Umgang mit Pubertierenden? Welches Verhalten ist sinnvoll, welches ist eher hinderlich? Gibt es auch einen Wegweiser für Erwachsene zur Begleitung von Pubertierenden? Ich war Vater von drei Kindern in der Pubertät, Lehrer und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut. Was Jugendliche nicht mögen, sind "Besserwisserei und Klugscheißerei" – wie einer meiner Söhne einst feststellte. Notwendig ist fortwährendes Verständnis dafür, in welch krisenreicher Zeit sich junge Menschen befinden. Jugendliche, sowohl weibliche wie männliche, können sehr arrogant sein und Erwachsene zielsicher an jener Stelle treffen, an der sie besonders verletzlich ist. Dies kann in ihnen blitzartig heftige Gefühle und Rachebedürfnisse mobilisieren. Hier liegt die größte Gefahr, dass vorschnell gehandelt wird, in Worten oder Aktionen. In der Regel erzeugen wir damit Situationen, die wir wenig später bedauern. Bei heftigen Affekten sollten wir also immer erst durchatmen und nachdenken! Welche Signale können darauf hinweisen, dass es sich nicht mehr um übliche Pubertätsfragen, sondern um Störungsbilder handelt? Was raten sie Lehrkräften oder Eltern in solchen Fällen? Wie im Buch erwähnt, können während der Pubertät so gut wie alle psychischen, somatoformen und psychosomatischen Symptome kurzzeitig aufflammen. Sie bilden sich in den meisten Fällen genauso zurück, wie sie entstanden sind. Sollte ein Symptom längere Zeit anhalten, so ist es ratsam, praktizierende Fachleute oder Beratungsstellen aufzusuchen. Entscheidend ist auch die Qualität des Störungsbildes. Besonders hellhörig sollte man bei Essstörungen, Zwangsstörungen und depressiven Entwicklungen sein. Gab es so kurz nach der Veröffentlichung schon Resonanz auf den Wegweiser? Wenn ja, nehmen Pubertierende den Wegweiser an beziehungsweise ernst? Einige Kolleginnen und Kollegen von mir haben das Buch im Wartezimmer liegen. Sie haben beobachtet, dass es von vielen Eltern fotografiert wurde. Einige Eltern haben mir auch berichtet, dass sie das Buch ihren jugendlichen Kindern geschenkt haben. Bislang weiß ich jedoch nicht, wie Jugendliche mit dem Buch umgehen. Ich habe ja meine E-Mail-Adresse im Buch vermerkt, falls jemand weitere Fragen hat. Bislang hat mir noch niemand geschrieben.

  • Fächerübergreifend / Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Sekundarstufe I
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