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Alles okay? – Gesund und selbstsicher ins Erwachsenenleben

Unterrichtseinheit

Was passiert, wenn ich zu wenig schlafe? Wie wirkt es sich auf meine Leistungsfähigkeit aus, wenn ich nichts esse? Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um den Themenkomplex "Gesund und selbstsicher ins Erwachsenenleben" können mithilfe dieser Materialien ab der 5. Schulstufe erarbeitet werden. Alle Materialien wurden für den interdisziplinären, koedukativen Unterricht erstellt. Die einzelnen Themenbereiche können ebenso wie die einzelnen Unterrichtsmaterialien und Methodenvorschläge innerhalb eines Themenbereichs je nach Wissens- bzw. Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler zu einem individuellen Paket kombiniert werden. Themenbereiche Bewegung Ernährung Hygiene Schlaf Stressbewältigung Vorsorge Selbstbewusstsein Leistungsfähigkeit: Bewegung, Ernährung und Schlaf Bewegung, Ernährung und Schlaf haben einen starken Einfluss auf die persönliche Leistungsfähigkeit. Die Lernenden erhalten in einem ersten Schritt eine Übersicht über verschiedene Bewegungsarten und deren Wirkungen und erkennen die wichtigsten Grundregeln, um fit fit zu bleiben. Mithilfe eines Ernährungsprotokolls können die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Essverhalten überprüfen. Schließlich analysieren die Lernenden ihre Schlafgewohnheiten und führen einen Multiple-Choice-Test zum gesunden Schlaf durch. Im Klassenverband können weitere Tipps diskutiert werden. Hygiene und Vorsorge Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie ist der Spiegel unseres Stoffwechsels und unserer Gesundheit. Mithilfe eines Informationstextes und von Verständnisaufgaben erlernen die Schülerinnen und Schüler wesentliche Grundregeln der Körperhygiene und deren Bedeutung für die Gesunderhaltung. Auch Vorsorge ist ein wichtiger Themenbereich im Sexualkundeunterricht. In Grupppen erstellen die Lernenden selbst Informationsmaterialien, um Gleichaltrige auf Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Hodenkrebs aufmerksam zu machen und frühzeitige Erkennungsmöglichkeiten zu schildern. Stress und Stressbewältigung Stress ist auf Dauer für unseren Körper nicht gesund. Die Lernenden setzten sich mit den physiologischen Hintergründen, den verschiedenen Erscheinungsformen und den Auswirkungen von Stress auseinander. In einem weiteren Schritt überlegen die Schülerinnen und Schüler in Gruppen, welche Stressauslöser es gibt und erlernen Strategien zur Stressbewältigung. Selbstsicher in der Pubertät Bis zur Pubertät werden die Werte der Eltern meist unreflektiert als die eigenen Werte übernommen. Während der Pubertät ändert sich das allerdings. Neuer wichtigster Bezugspunkt werden Freunde und Freundinnen. Sie prägen das Leben der Jugendlichen, deren Werte und Wünsche maßgeblich. In einem Brainstorming sammeln die Schülerinnen und Schüler zunächst Faktoren, die ihre Meinung, Wünsche und Ziele beeinflussen. Dann werden in Gruppenarbeit Plakate erstellt, die Begriffe umfassen, die die Lernenden mit dem Begriff "Clique" verbinden. Danach setzten sich die Schülerinnen und Schüler kritisch mit ihrem Selbstbild auseinander und erkennen, dass Selbst- und Fremdbild oft weit auseinander liegen können. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Auswirkungen von Bewegung, Ernährung und Schlafgewohnheiten auf ihre persönliche Leistungsfähigkeit. beschäftigen sich mit der Frage, was positiv beziehungsweise negativ zu ihrem Wohlbefinden beiträgt. verstehen, dass sie mit mangelnder oder übertriebener Hygiene ihren Körper belasten können. setzen sich mit den physiologischen Hintergründen, den verschiedenen Erscheinungsformen und den Auswirkungen von Stress auseinander. können konkrete Strategien zur Stressbewältigung nennen. verstehen die Bedeutung von Vorsorge für ihre Gesundheit. werden sich dessen bewusst, dass es Krankheiten gibt, die man durch Kenntnis des eigenen Körpers und Selbstkontrolle früh erkennen kann und dass dadurch auch die Chancen einer Heilung erhöht werden. setzen sich mit ihrem Selbst- und Fremdbild auseinander, mit dem Einfluss von Cliquen auf Einzelne und stärken ihr Selbstbewusstsein. setzen sich mit der Frage auseinander, inwieweit ihre Wünsche, Ziele, Einstellungen und Anforderungen an sich selbst von anderen mitbestimmt werden. werden sich ihrer positiven Eigenschaften und ihrer besonderen Fähigkeiten bewusst und dadurch im Selbstwert gestärkt.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Sekundarstufe I

Pubertätswegweiser für Jugendliche: "Bin ich richtig?"

Fachartikel

In diesem Fachartikel wird der Pubertätswegweiser für Jugendliche "Bin ich richtig?" vorgestellt. Das Interview beantwortet Fragen zur Entstehung, zu einzelnen Kapiteln sowie zur Kern-Botschaft des Ratgebers und informiert über Anlaufstellen und Ansprechpartner bei auffälligen Störungsbildern.Die Pubertät ist eine der schwersten Lebensphasen, die man durchlaufen muss. Der Körper verändert sich und die Gefühle spielen verrückt. Fast alle Jugendlichen fragen sich beispielsweise, wer sie sind, ob sie richtig sind oder ob sie gemocht werden. Der Pubertätswegweiser für Jugendliche soll ihnen dabei helfen, diese kritische Zeit zu bewältigen. Was es mit diesem Ratgeber auf sich hat, erfahren Sie in unserem Interview mit Dr. Hans Hopf. Wie entstanden die Idee und die Fragen zum "Pubertätswegweiser"? Die Idee zu diesem Buch stammt von Corinna Leibig. Aus ihrer Arbeit mit Jugendlichen hat sie die Fragen entwickelt und das gesamte Buch gestaltet. Der Mabuse Verlag hat uns beide zusammengeführt, weil wir Autoren des Verlags sind. Corinna Leibig: In meiner Arbeit mit Jugendlichen tauchten immer wieder unterschwellig die gleichen Fragen auf und ich hatte die Idee, diese Fragen zu sammeln. Als Jugendliche hatte ich mir immer eine Art schlaues Buch, einen Lebensratgeber gewünscht. Während der Konzeptionsphase zu "Bin ich richtig?" fand ich im Buchhandel nur Ratgeber für Eltern oder Pädagoginnen und Pädagogen, aber nicht für Jugendliche selbst. Daraus entstand die Vision, etwas auf Augenhöhe zu schaffen, das Jugendliche auch visuell anspricht, ihnen Spaß macht und im besten Fall Anstoß zur Selbsthilfe gibt. Mit Herrn Hopf habe ich dafür einen kompetenten Projekt-Partner gefunden, der viel Erfahrung und Empathie mitbringt. Warum hat das Buch den Titel "Bin ich richtig?" und nicht zum Beispiel "Wer bin ich?"? Corinna Leibig: In der Konzeptionsphase von "Bin ich richtig?", habe ich das Buch "Du bist einzigartig" von Dan Svarre gelesen – es hat mich sehr inspiriert. Er unterscheidet zwischen Selbstwert und Selbstvertrauen. Ein intakter Selbstwert ist wie ein stabiles Fundament unter einem Haus. Wenn das Gefühl wertvoll und richtig zu sein in der Kindheit nicht genügend vermittelt werden konnte, kann man zu einem gewissen Teil selbst daran arbeiten. Mit "Bin ich richtig?" will ich so früh wie möglich den Anstoß dazu geben, das Selbstwertgefühl zu stärken. Dafür habe ich Affirmationen und Übungen entwickelt, die dabei helfen können. Je früher man lernt, sich selbst zu helfen, beziehungsweise aktiv Hilfe einzufordern, desto leichter hat man es später im Leben. Stellen junge Frauen in der Pubertät dieselben Fragen wie junge Männer? In dem von mir verfassten Ratgeberteil weise ich auf die unterschiedlichen Verarbeitungsformen von Mädchen und Jungen hin. Die Verarbeitung von Konflikten ist bei Mädchen deutlich nach innen gerichtet und autoaggressiv, darum können sie in der Pubertät und danach Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten und Depressionen entwickeln. Jungen haben mehr Probleme mit der Beherrschung von aggressiven Affekten, sie neigen darum zu sozial störenden Verhaltensweisen mit Aggressionen und Hyperaktivität. Darum haben junge Frauen und junge Männer unterschiedliche Probleme und stellen auch andere Fragen. Welche Fragen sind aus Ihrer Erfahrung heraus für die meisten Jugendlichen besonders relevant? Gibt es eine "Kern-Botschaft" für Jugendliche? Drei zentrale Konflikte müssen gelöst werden: Im Tierreich ist Sexualität ein reines Triebgeschehen, der Geschlechtsakt ist ein ausschließlich physischer Vorgang. Menschliche Sexualität spielt sich jedoch überwiegend in Gedanken und Fantasien ab. Darum lassen die erotischen und sexuellen Fantasien, Absichten und Handlungen die Adoleszenz zu einem aufwühlenden Abenteuer werden. Auf diesen Ansturm der Sexualität ist ein Kind nur selten vorbereitet. Eine weitere zentrale Aufgabe der Adoleszenz ist es, dass sich sowohl Mädchen als auch Jungen von ihren Eltern lösen und einen Partner suchen und meist finden. Im Laufe der Zeit finden sie zu einer eigenen Identität. "Wer bin ich?" ist die zentrale Frage! Die ererbten Anlagen werden mit den Ansprüchen aus Familie und Gesellschaft und mit den sozialen Bezügen verbunden. Diese neue Struktur heißt auch Identität, sie zu finden ist ein lebenslanger Vorgang. Haben Sie ein Lieblingskapitel? Es existieren zwei krisenreiche Zeiten im Leben: Die Pubertät und das Alter. Zu beiden Zeiten machen sich Traumafolgen besonders bemerkbar, weil die Fähigkeit, Konflikte zu bewältigen und Ängste abzuwehren, jetzt geringer ist. Das Kapitel "Tod, wohin bringst Du mich?" ist eine Verbindung dieser beiden Lebensstufen. Die Übungen und Hilfestellungen klingen einfach und einleuchtend, aber die Umsetzung gestaltet sich vermutlich schwieriger. Was ist, wenn die Übungen nicht greifen? Übungen und Hilfestellungen sind bei normalen Entwicklungen sehr nützlich, doch sie greifen nur im Normalfall. Auch Entspannungsübungen und Autogenes Training können bei schweren Störungen nur begrenzt weiterhelfen. Bei einer krankheitswertigen Symptomatik sollte eine Psychotherapie angestrebt werden. In Deutschland bezahlen die Krankenkassen die analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sowie die Verhaltenstherapie. Bei Fragen zum Thema kann man sich an folgende Anlaufstellen wenden, die im Buch aufgegriffen werden: Schulpsychologische oder Psychologische Beratungsstellen niedergelassene Kinder- und Jugendlichen-Psychiater oder -Psychotherapeuten (Informationen dazu über Krankenkassen, im Internet oder bei Berufsverbänden) "Nummer gegen Kummer" (kostenfreie Telefonberatung für Kinder, Jugendliche und Eltern in Deutschland) "GeFühle fetzen" (Webseite für Jugendliche in Krisen) Was raten Sie Lehrkräften und Eltern im Umgang mit Pubertierenden? Welches Verhalten ist sinnvoll, welches ist eher hinderlich? Gibt es auch einen Wegweiser für Erwachsene zur Begleitung von Pubertierenden? Ich war Vater von drei Kindern in der Pubertät, Lehrer und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut. Was Jugendliche nicht mögen, sind "Besserwisserei und Klugscheißerei" – wie einer meiner Söhne einst feststellte. Notwendig ist fortwährendes Verständnis dafür, in welch krisenreicher Zeit sich junge Menschen befinden. Jugendliche, sowohl weibliche wie männliche, können sehr arrogant sein und Erwachsene zielsicher an jener Stelle treffen, an der sie besonders verletzlich ist. Dies kann in ihnen blitzartig heftige Gefühle und Rachebedürfnisse mobilisieren. Hier liegt die größte Gefahr, dass vorschnell gehandelt wird, in Worten oder Aktionen. In der Regel erzeugen wir damit Situationen, die wir wenig später bedauern. Bei heftigen Affekten sollten wir also immer erst durchatmen und nachdenken! Welche Signale können darauf hinweisen, dass es sich nicht mehr um übliche Pubertätsfragen, sondern um Störungsbilder handelt? Was raten sie Lehrkräften oder Eltern in solchen Fällen? Wie im Buch erwähnt, können während der Pubertät so gut wie alle psychischen, somatoformen und psychosomatischen Symptome kurzzeitig aufflammen. Sie bilden sich in den meisten Fällen genauso zurück, wie sie entstanden sind. Sollte ein Symptom längere Zeit anhalten, so ist es ratsam, praktizierende Fachleute oder Beratungsstellen aufzusuchen. Entscheidend ist auch die Qualität des Störungsbildes. Besonders hellhörig sollte man bei Essstörungen, Zwangsstörungen und depressiven Entwicklungen sein. Gab es so kurz nach der Veröffentlichung schon Resonanz auf den Wegweiser? Wenn ja, nehmen Pubertierende den Wegweiser an beziehungsweise ernst? Einige Kolleginnen und Kollegen von mir haben das Buch im Wartezimmer liegen. Sie haben beobachtet, dass es von vielen Eltern fotografiert wurde. Einige Eltern haben mir auch berichtet, dass sie das Buch ihren jugendlichen Kindern geschenkt haben. Bislang weiß ich jedoch nicht, wie Jugendliche mit dem Buch umgehen. Ich habe ja meine E-Mail-Adresse im Buch vermerkt, falls jemand weitere Fragen hat. Bislang hat mir noch niemand geschrieben.

  • Fächerübergreifend / Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Sekundarstufe I

Islam im Alltag

Unterrichtseinheit

Viele Schülerinnen und Schüler kennen keine oder nur wenige Aspekte muslimischen Alltagslebens, doch ihr Interesse an diesem Themengebiet ist aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Relevanz hoch. Diese Unterrichtssequenz vermittelt Einblicke anhand ausgewählter Internetseiten.Die Unterrichtssequenz setzt sich aus zwei Doppelstunden zusammen. In der ersten Doppelstunde werden die Themen "Essen und Trinken", "Geschlechter und Sexualität" sowie "Bilder und Symbole" angesprochen. In der zweiten Doppelstunde geht es um die Themen "Feste im Jahr" und "Stationen im Leben". Anhand ausgewählter Internetseiten informieren sich die Schülerinnen und Schüler über unterschiedliche Aspekte muslimischen Alltagslebens. Dabei ist zu betonen, dass es gerade im Alltagsleben starke konfessionelle Unterschiede gibt. Ziel soll es sein, Grundgemeinsamkeiten islamischen Alltags aufzuzeigen. Des Weiteren informieren sich die Schülerinnen und Schüler anhand ausgewählter Festtage über muslimische Feste.Die Schülerinnen und Schüler sind über Speisevorschriften und Geschlechterrollen im Islam eher nur oberflächlich informiert. Das islamische Bilderverbot ist über den "Karikaturenstreit" in ihr Bewusstsein gerückt. Die theologische Begründung des Bilderverbots ist ihnen jedoch nicht bekannt. Ebensowenig sind die Schülerinnen und Schüler über die mit den Lebensstationen Geburt, Beschneidung, Hochzeit und Sterben verbundenen islamischen Riten informiert. Auch zu den muslimischen Festen im Jahreskreis ist das Vorwissen gering. In den zwei Doppelstunden dieser Unterrichtseinheit erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler durch ein Lernen an Stationen die genannten Bereiche islamischen Alltags und halten ihre Ergebnisse in einem Lernweg-Heft fest. Falls das Thema im Ethikunterricht stattfindet, wird es eigene Erfahrungen bei den Lernenden mit der Religion geben, im Religionsunterricht dagegen weniger. Daher bietet es sich an, die direkten Lebenswelterfahrungen von Mitschülerinnen und Mitschülern in den Unterricht einzubinden. 3S im Alltag - Speisen, Sexualität und Symbole Alle Inhalte der Unterrichtseinheit werden reduziert betrachtet. Auf ethisch-kulturelle Unterschiede wird in der Regel nicht eingegangen. Feste im Jahr und Stationen im Leben Die muslimischen Feste sind besonders anschaulich und beleuchten eine in der medialen Öffentlichkeit wenig beachtete freundlich-fröhliche Seite des Islam. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen ihr Vorwissen zu islamischer Ernährung nennen. ihre Vorstellung von islamischen Geschlechterrollen mit der muslimischen Position vergleichen und die islamische Haltung zur Sexualität darstellen. das islamische Bilderverbot beschreiben und christliches und islamisches Bilderverständnis miteinander vergleichen. wichtige Ereignisse im Lebensverlauf eines Menschen nennen und christliche und islamische Begleitung von Lebenssituationen miteinander vergleichen. ihr Vorwissen zu islamischen Feiertagen nennen sowie Anlass und Begehensweise ausgewählter islamischer Feiertage darstellen. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Informationen zu Alltagsaspekten des Islam sowie zu islamischen Feiertagen und Lebensstationen aus dem Internet auswerten. ihre Arbeitsergebnisse auf einem Lösungsblatt ("Lernweg-Heft") festhalten. ein Brainstorming zu islamischen Geschlechtervorstellungen durchführen. zwei bildliche Darstellungen des Propheten Mohammed beschreiben. ihren Lernfortschritt in Kreuzworträtseln überprüfen. Thema Islam im Alltag Autor Andreas Otte Fach Religion/Ethik Zielgruppe Sekundarstufe I und II, Gymnasium und Berufskolleg Zeitraum zwei Doppelstunden Technische Voraussetzungen Computer mit Internetanschluss, Beamer, OHP, je ein Computer für 2 Schülerinnen und Schüler In der Motivationsphase wird eine Overheadprojektor-Folie aufgelegt. Auf dieser ist ein junger Mann zu sehen, der seinen muslimischen Freund zu einem Snack einlädt. In einer Gedankenblase wird dieser Snack als Currywurst und Weizenbier dargestellt. Dies soll die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler fokussieren und ihr Vorwissen zu muslimischen Ernährungsgewohnheiten aktivieren. In der folgenden Phase der Arbeitsplanung hält die Lehrkraft das Stundenthema an der Tafel fest. Zudem informiert sie kurz über den geplanten weiteren Verlauf der Unterrichtsstunde. In der Informationsphase werten die Schülerinnen und Schüler in arbeitsgleicher Partnerarbeit Informationen zu islamischen Ernährungsgewohnheiten aus dem Internet aus. Zudem informieren Sie sich über die Möglichkeit der Zertifizierung islamisch korrekter Lebensmittelproduktion. Auf hierfür geeignete Internetseiten werden sie mithilfe der PowerPoint-Datei "Lernweg Islam Alltag" geleitet. Ihre Arbeitsergebnisse halten die Schülerinnen und Schüler im Lernweg-Heft fest. In einer Sicherungsphase überprüfen die Schülerinnen und Schüler ihren Lernfortschritt mithilfe eines Kreuzworträtsels (Hot Potatoes). Offene Fragen werden im Plenum geklärt. Zur zweiten Motivation werden an der Tafel zwei Plakate angebracht. Auf diesen sind Symbole für Männer (Ampelmann) und Frauen (Ampelfrau) dargestellt. In einer zweiten Spontanphase nennen die Schülerinnen und Schüler in einem Brainstorming Begriffe, die sie mit den islamischen Rollenbildern von Mann und Frau verbinden. Diese Begriffe werden durch die Lehrkraft an der Tafel festgehalten. In der anschließenden zweiten Informationsphase werten die Schülerinnen und Schüler in arbeitsgleicher Partnerarbeit Informationen aus dem Internet zum islamischen Verständnis von Geschlechtern und Sexualität aus. Ihre Ergebnisse halten sie im Lernweg-Heft fest und können sie erneut mittels eines Kreuzworträtsels überprüfen. Nun vergleichen die Schülerinnen und Schüler im Plenum ihre neu gewonnenen Erkenntnisse mit den zuvor im Brainstorming gesammelten Begriffen. Die Plakate können dann im Rahmen des Themas "Konflikte mit dem Islam" noch einmal aufgehängt werden. In einer dritten Motivationsphase werden Schlagzeilen zu den durch die Mohammedkarikaturen ausgelösten Reaktionen mittels einer Overheadprojektor-Folie dargeboten. Dies soll die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler noch einmal fokussieren. Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun Gelegenheit, sich spontan zu den Schlagzeilen zu äußern. In einer letzten Informationsphase informieren sich die Schülerinnen und Schüler in arbeitsgleicher Partnerarbeit zu Symbolen des Islam (Halbmond, grüne Farbe) und zum islamischen Bilderverbot. Anschließend finden sich in einer Austauschphase je zwei Schülerpaare zusammen, um ihre Arbeitsergebnisse miteinander zu vergleichen. In einer abschließenden Transferphase vergleichen die Schülerinnen und Schüler im Plenum das islamische Bilderverbot mit der christlichen Haltung zu Bildern. Zu Beginn der Stunde erhalten die Schülerinnen und Schüler in einer Konzentrationsphase Gelegenheit, auf einem Arbeitsblatt in Einzelarbeit eine "Fieberkurve des Lebens" zu zeichnen. In dieser halten sie fest, wie intensiv das Leben ihrer Meinung nach in unterschiedlichen Altersstufen ist. Zudem markieren sie wichtige Ereignisse des Lebens. Diese Arbeitsergebnisse stellen die Schülerinnen und Schüler einander in der anschließenden Austauschphase zunächst in Paaren und dann in Vierer-Gruppen vor (think - pair - share). In einer Auswertungsphase werden dann die Kurven der einzelnen Gruppen am Overhead-Projektor deckend übereinander gelegt. Im Plenum werden Übereinstimmungen und Unterschiede besprochen. Die wichtigsten Lebensstationen werden an der Tafel festgehalten. In der folgenden Phase der Arbeitsplanung hält die Lehrkraft das Stundenthema an der Tafel fest. Zudem informiert sie kurz über den geplanten weiteren Verlauf der Unterrichtsstunde. In der folgenden Informationsphase werten die Schülerinnen und Schüler in arbeitsgleicher Partnerarbeit Informationen aus dem Internet zu wichtigen Lebensstationen (Geburt, Pubertät, Hochzeit, Sterben) und ihrer biographischen Begleitung durch den Islam aus. Ihre Lernfortschritte können die Schülerinnen und Schüler in einem Kreuzworträtsel überprüfen. In einer zweiten Austauschphase vergleichen die Schülerinnen und Schüler im Plenum die islamischen Passageriten mit ihren christlichen Äquivalenten (Kindstaufe, Erstkommunion/Konfirmation/Firmung, Hochzeit, Sterbebegleitung/Krankensalbung). Sollten wichtige Lebensphasen nicht erfasst worden sein, kann eine freie Internetrecherche zu diesem Thema vereinbart werden. In der Motivationsphase wird eine Overheadprojektor-Folie aufgelegt. Auf dieser ist das E-Mail-Konto eines fiktiven Schülers zu sehen. Er wird von seinem türkischen Freund zum Zuckerfest eingeladen. Dies soll die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler fokussieren und ihr Vorwissen zum Zuckerfest (Fest des Fastenbrechens) im Speziellen und zu muslimischen Festen im Allgemeinen aktivieren. Anhand der Overheadprojektor-Folie können die Schülerinnen und Schüler dann in der Spontanphase die dargestellte Situation beschreiben und eigene Gedanken zu muslimischen Festen und zur eigenen Teilnahme daran äußern. In der Informationsphase werten die Schülerinnen und Schüler in arbeitsgleicher Partnerabeit Informationen zu islamischen Festen im Jahreskreis (unter anderem Fest des Fastenbrechens, Opferfest, Mevlid) aus dem Internet aus. Sie halten die Informationen zu diesen Festen auf Kalenderblättern nachgebildeten Feldern im "Lernweg-Heft" fest. In einer Sicherungsphase überprüfen die Schülerinnen und Schüler ihren Lernfortschritt mithilfe eines Kreuzworträtsels. Offene Fragen werden im Plenum geklärt. In einer abschließenden Rekursion nehmen die Schülerinnen und Schüler begründet Stellung zu der Frage, ob sie der Einladung des türkischen Freundes folgen würden. Bei der Recherche über Suchmaschinen kann man auf Seiten von Organisationen gelangen, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Sie sollten sich die Links, die an die Lernenden weiter gegeben werden, genau anschauen. Für das Nachschlagen von Begriffen ist die Seite der Bundeszentrale für politische Bildung zu empfehlen.

  • Religion / Ethik
  • Sekundarstufe II

Erwachsenwerden in Pandemiezeiten

Fachartikel

Dieser Fachartikel zeigt auf, wie Jugendliche die Covid-19-Pandemie erleben und was die Einschränkungen vieler Lebensbereiche für das Erwachsenwerden bedeuten. Der Artikel beschreibt, wie sich die Entwicklungsaufgaben der Adoleszenz in Pandemiezeiten verändern, und gibt Hinweise, wie Erwachsene (Lehrkräfte, Eltern) dabei Unterstützung geben können. Eigentlich wollte ich... Fragt man Jugendliche, wie sie die Corona-Pandemie erleben, beginnen die Antworten meistens mit dem Wörtchen "eigentlich": Eigentlich wollte ich eine große Party zum 18. Geburtstag feiern / in diesem Schuljahr ein Praktikum absolvieren / nach dem Abi eine lange Reise machen / ein Gap Year im Ausland verbringen / von zu Hause ausziehen / ein Studium beginnen ... Nicht nur solche Zukunftspläne, sondern auch alltägliche Gewohnheiten werden durch die Corona-Pandemie in Frage gestellt. Die Infektionsschutz-Regeln schränken Jugendliche in vielem ein, was auf dem Weg zum Erwachsenwerden wichtig ist: sich mit Freunden treffen, die erste Liebe, erste Sexualkontakte erleben, von den Eltern unabhängig werden, Berufsfelder erkunden und so weiter. Die Entwicklungsaufgaben der Adoleszenz müssen unter diesen Bedingungen etwas anders gelöst werden. Entwicklungsaufgabe: eine "Peer Group" bilden Eine der wichtigsten Entwicklungsaufgaben besteht darin, sich ohne Vermittlung der Eltern einen eigenen Freundeskreis aufzubauen. Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen, Abstandsgebot, geschlossene Freizeiteinrichtungen und so weiter reduzieren die Möglichkeiten, sich eine Peer Group zu schaffen und mit ihr beispielsweise Feste, Ausflüge, Konzertbesuche zu erleben. Zum Glück gibt es Internet, Smartphone und Co.! Sie ermöglichen, dass man mit Freundinnen und Freunden weiterhin kommunizieren kann. Vielleicht gelingt es online sogar besser, Menschen außerhalb des eigenen Umkreises von Schule und Wohnbezirk kennenzulernen oder an Mitschülerinnen und Mitschülern unbekannte Seiten zu entdecken? Tipps zur Umsetzung Fordern Sie Ihre Schülerinnen und Schüler auf, auch neue Kontakte innerhalb der Klasse, des Kurses oder der Schulstufe zu knüpfen, um gemeinsam etwas zu unternehmen: einen virtuellen Museumsbesuch planen und durchführen, einen Chor / ein Musikensemble per Videokonferenz bilden, zu einer vereinbarten Zeit ein Theaterstück (zum Beispiel eine Brecht-Aufführung des Berliner Ensembles) ansehen und in der Theaterpause – bei einer Cola und einem Snack – im Chat darüber plaudern. Entwicklungsaufgabe: Veränderungen des eigenen Körpers akzeptieren In der Pubertät erleben Jugendliche Veränderungen ihrer körperlichen Erscheinung . Das Training in Sportvereinen und Fitnessstudios hilft vielen dabei, diese Veränderungen anzunehmen und sie zu gestalten, beispielsweise durch gezieltes Krafttraining. Auch im Lockdown können solche Aktivitäten weitergeführt werden, das Angebot an Workouts im Internet ist unerschöpflich. Man muss nicht einmal einsam vor dem Bildschirm trainieren, sondern kann sich mit anderen verabreden und per Videokonferenz gemeinsam trainieren. Genauso wie im "wirklichen" Leben sorgen Terminabsprachen für Verbindlichkeit. Auch Ess- und Schlafverhalten ändern sich durch die Pubertät, unter Corona-Bedingungen ganz besonders stark. Durch Schulschließungen, Quarantäne oder hybriden Unterricht fallen die gewohnten Aufsteh-, Essens- und Schlafenszeiten weg, Lethargie kann sich ausbreiten. Deshalb sollte man sich selbst einen Tagesrhythmus verordnen. Wie wichtig solche Strukturen sind, hat die Weltraummedizinerin Carmen Possnig während vier Monaten absoluter Dunkelheit in der Antarktis erlebt: "Wer sich an fixe Zeiten hält, hat eine stabilere Gemütslage, fühlt sich tatkräftiger. Diese Herangehensweise übernehme ich gerade im Lockdown in Österreich, wo ich inzwischen lebe. Ich erstelle jeden Morgen einen konkreten Tagesplan, in Halb-Stunden-Slots eingeteilt. Heute um 15 Uhr zum Beispiel mache ich eine Kekspause, eine halbe Stunde lang", schreibt sie in der Süddeutschen Zeitung (26.11.2020). Ein paar Kekse am Nachmittag sind in Ordnung, aber im Homeschooling wächst die Gefahr, dass nur noch ungesunde Naschereien oder Junkfood auf dem Speiseplan stehen. Dabei ist ein Lockdown die perfekte Gelegenheit, endlich gesund kochen zu lernen oder die eigenen Kochkünste zu verfeinern. Tipps zur Umsetzung Fitness-Workouts für jeden Geschmack gibt es im Internet. Schicken Sie Ihren Schülerinnen und Schülern entsprechende Links oder führen Sie selbst eine Trainingseinheit mit Live-Schaltung durch. Fordern Sie dazu auf, schriftliche Tagespläne zu erstellen und sich (nicht sklavisch, aber in der Regel) daran zu halten. Und auch wenn Kochen in Ihrer Schule nicht auf dem Stundenplan steht: Verschicken Sie ein Kochrezept (samt Foto), das Ihnen gut gelungen ist – als Start für eine Kettenbriefaktion per Mail oder Messenger! Entwicklungsaufgabe: Geschlechtstypisches Verhalten aneignen Eine Herausforderung in der Adoleszenz ist für Jugendliche die Entwicklung einer eigenen Identität . Dazu gehört auch das Begreifen, welchen Rollenerwartungen sie ausgesetzt sind, sowie die Übernahme der weiblichen oder männlichen Geschlechtsrolle . Dazu brauchen sie Vorbilder, mit denen sie sich auseinandersetzen können: Lehrerinnen und Lehrer, Väter und Mütter, Erwachsene im gesellschaftlichen Umfeld, in den Medien und so weiter. Soziologen berichten, dass die Pandemie einen Rückfall in alte Geschlechterrollen begünstigt. Während der Schulschließungen im Frühjahr 2020 waren es vor allem die Mütter, welche Haushalt und Homeschooling gemanagt und dafür ihre eigene Berufsarbeit reduziert haben. Diesem Rückfall können Familien entgegenwirken, indem sie bewusst ab und zu die Rollen tauschen: Väter übernehmen Aufgaben der Mütter, Kinder die der Eltern, Eltern die der Kinder. Das führt bei allen Familienmitgliedern zu mehr Rollenflexibilität – und sorgt für Gesprächsstoff über Klischees und Stereotype. Tipps zur Umsetzung Geben Sie Ihren Schülerinnen und Schülern Anregungen oder konkrete Aufgaben, wie sie ihre Erfahrungen mit dem Rollentausch verarbeiten können: in einem persönlichen Tagebuch oder öffentlichen Blog, in einem literarischen Text (zum Beispiel Kurzgeschichte , Gedicht, Ballade), einem Interview (für die Online- Schülerzeitung ), einem Sketch, einer Fotostrecke – und ganz simpel in Gesprächen mit anderen. Binden Sie die Ergebnisse dieser Aufgaben in den Unterricht ein. Entwicklungsaufgabe: Vorstellungen über Partnerschaft und Familie Das Nachdenken über Geschlechterrollen unterstützt Jugendliche dabei, eigene Vorstellungen zu entwickeln, wie die Partnerin oder der Partner und die zukünftige Familie sein sollen. Die Loslösung von der Herkunftsfamilie ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Aber die Pandemie bewirkt oft das Gegenteil: Man verbringt fast den ganzen Tag auf mehr oder weniger engem Raum mit den Eltern und Geschwistern zusammen, hat außerhalb der Schule nur wenig Kontakt mit Gleichaltrigen und anderen Erwachsenen. In dieser Situation sind für alle persönliche Rückzugsmöglichkeiten und -zeiten wichtig, in denen man aus der eigenen Rolle als Bruder, Schwester, Vater / Ehemann, Mutter / Ehefrau schlüpfen und ganz für sich (oder zu zweit) sein kann. Auch Außenkontakte sollten – im Rahmen des Erlaubten – trotz der Pandemie-Einschränkungen ganz bewusst gepflegt werden. Tipps zur Umsetzung Tragen Sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schüler Vorschläge zusammen, wie man sich und anderen Rückzugsmöglichkeiten verschaffen kann: Eine Ampel an der Zimmertür signalisiert, ob gerade "grünes Licht" für Besuch ist; Ohrstöpsel zeigen an "Ich bin gerade nicht ansprechbar"; ein bestimmter Stuhl oder Sessel wird zum "Bitte nicht stören"-Platz deklariert. Geben Sie auch Tipps für Außenkontakte, die ohne Bildschirm stattfinden: Ein Telefonat vom Festnetzanschluss, handschriftlich verfasste lange Briefe, sorgfältig beschriftete Ansichtskarten, eine selbst bemalte Grußkarte – all dies erfreut nicht nur den Adressaten, sondern auch den Sender. In die erste Liebe sollten sich die Erwachsenen lieber nicht einmischen. Entwicklungsaufgabe: realistische Berufswünsche entwickeln In "normalen" Zeiten gehören Berufs- und Sozialpraktika zur schulischen Ausbildung dazu. Dabei machen Jugendliche vielfältige Erfahrungen, die ihnen helfen, die eigenen Fähigkeiten und Grenzen realistisch einschätzen zu lernen und einen Berufswunsch auszubilden. Wenn Homeoffice und digitaler Unterricht angesagt sind, fallen diese Gelegenheiten weg. Dafür gewinnen Kinder konkrete Einblicke in die berufliche Tätigkeit von Mama und Papa, sehen, mit wem sie zusammenarbeiten, wie ihr Tag strukturiert ist, welche Herausforderungen und Routineaufgaben es gibt und so weiter. Umgekehrt können Eltern direkt mitverfolgen, was ihren Kindern im Unterricht alles abverlangt und geboten wird. Das fördert den gegenseitigen Respekt und erweitert die Vorstellungen Jugendlicher von der Berufswelt und ihrer möglichen Rolle darin. Tipps zur Umsetzung Da es pandemiebedingt keine Praktika gibt, könnten die Schülerinnen und Schüler darüber berichten, was ihre Eltern im Home-Office arbeiten. Bereits existierende Vorlagen und Handreichungen für Praktikumsberichte können in angepasster Form übernommen werden. Auch über den Berufsalltag von Vätern und Müttern, die weiterhin außer Haus arbeiten, lassen sich gezielt Informationen aus erster Hand zusammenstellen. Diese "Behelfs"-Berichte sollten in der Klasse/im Kurs ausgetauscht und gemeinsam besprochen werden. Entwicklungsaufgabe: Werte und Weltanschauung ausbilden Im Lauf der Adoleszenz gewinnt die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen , Werten und Institutionen an Bedeutung. Jugendliche fragen sich: Wer bin ich, was will ich, was ist mir heute und in Zukunft wichtig? In der Suche nach Antworten entwickeln sie ein klares Selbstbild, eine eigene Weltanschauung und eigene Wertvorstellungen - eine wichtige Voraussetzung, um zu gesellschaftlicher und persönlicher Autonomie zu gelangen. Zu den Werten, die Jugendliche laut Shell-Jugendstudie vertreten, gehören Freundschaft, Familienzusammenhalt, umweltbewusstes Verhalten, hoher Lebensstandard. Die Frage, wie diese abstrakten Werte konkret gefüllt werden können, stellt sich unter Corona-Bedingungen neu: Verhalte ich mich so, dass ich mich selbst und andere (Familie, Freunde und so weiter) nicht gefährde? Wie stehe ich zu den Einschränkungen und Regeln (zum Beispiel Maskenpflicht, Abstandsregeln, Kontaktbegrenzung)? Sehe ich mich als Opfer der Verhältnisse oder suche ich Möglichkeiten, die Situation zu gestalten? Was bedeutet für mich Solidarität mit Risikogruppen? Lasse ich mich impfen? Geht mein Blick auch über den Corona-Tellerrand, in andere Länder und Erdteile, zu anderen Problemen (beispielsweise Klimawandel, Hunger und Armut)? In politischen Gremien und in den Medien werden solche Themen kontrovers diskutiert. Wenn Jugendliche in Elternhaus und Schule lernen, den gesellschaftlichen Diskurs kritisch zu verfolgen und zu überprüfen, welchen Medien zu trauen ist und welche Erkenntnisse der Wissenschaft glaubwürdig sind, dann haben Verschwörungsmythen keine Chance. Tipps zur Umsetzung Wer die Verhältnisse im Rahmen des Möglichen mitgestaltet, erlebt sich als selbstwirksam. Machen Sie den Jugendlichen deshalb konkrete Vorschläge, wie sie den drohenden "Corona-Blues" überwinden können. Einige Beispiele: Nachbarn, Freunden, Verwandten etwas zu essen vorbeibringen – als kleiner Ersatz für die ausgefallene Party (zum Beispiel Weihnachtsgebäck, Fasnachtsküchle, Geburtstagskuchen); einen ganzen Packen Postkarten schreiben und an ein Altenheim schicken – als Gegenmaßnahme zur drohenden Vereinsamung von Risikogruppen; selbst kreativ werden, malen, basteln, stricken, weben, musizieren, tanzen und so weiter – anstelle der Shopping-Tour durchs Outlet-Center. Auch für den Unterricht fast aller Fächer (Deutsch, Politik, Religion, Ethik, Philosophie, Geschichte, Biologie und andere) ergeben sich interessante Aufgaben. Man kann beispielsweise den NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update" mit Christian Drosten und Sandra Ciesek anhören, die Berichtserstattung verschiedener Medien vergleichen, die Argumentation der "Querdenken"-Bewegung analysieren, den Roman "La Peste" von Albert Camus lesen, die Geschichte vergangener Pandemien (Pest, Pocken, Spanische Grippe, Ebola und so weiter) erforschen, um nur einige Ideen zu nennen. Ausblick Bei aller Ungewissheit können wir davon ausgehen: Auch diese Pandemie wird nicht ewig dauern. Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood hat einen Ratschlag zum Durchhalten: "Falls du nicht erkrankst, könnte dir die Pandemie ein großes Geschenk gemacht haben! Dieses Geschenk ist Zeit. Wolltest du nicht immer schon einen Roman schreiben oder Holzschuhtanzen lernen? Das ist deine Chance. Nur Mut! Die Menschheit hat das alles schon mal durchgemacht. Wir werden es auf die andere Seite schaffen. Wir müssen nur diese Passage zwischen Vorher und Nachher hinter uns bringen. Wer Romane schreibt, weiß, dass der Mittelteil am schwersten auszuknobeln ist. Aber man kann es schaffen." (Zitat aus der Frankfurter Rundschau " Margaret Atwood: Erwachsenwerden in Quarantäneland ", letzter Zugriff am 01.12.2020.) Weiterführende Literatur Lange, Günter (2000). Erwachsen werden. Jugendliterarische Adoleszenzromane im Deutschunterricht. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.

  • Fächerübergreifend

Alles neu? – Der Körper in der Pubertät

Unterrichtseinheit

Wie verändern sich meine äußeren Geschlechtsorgane? Warum spielt meine Haut verrückt? Wieso wird die Stimme bei Jungen tiefer? Und wodurch werden all diese Änderungen eigentlich bewirkt und gesteuert? – Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um den Themenkomplex der körperlichen Veränderungen im Zuge der Pubertät können mithilfe dieser Materialien ab der 5. Schulstufe erarbeitet werden. Alle Materialien wurden für den interdisziplinären, koedukativen Unterricht erstellt. Bei der Konzeption der Übungen und Arbeitsblätter wurde, so dies methodisch sinnvoll ist, die Möglichkeit des Einsatzes im Stationenunterricht berücksichtigt. Die einzelnen Unterrichtsmaterialien und Methodenvorschläge können je nach Wissens- bzw. Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler zu einem individuellen Paket kombiniert werden. Themenbereiche Veränderung der äußeren primären weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane Menstruation & PMS Entwicklung der Brust Der erste Samenerguss Stimmbruch Hautunreinheiten Körperbehaarung Körpergeruch Kreislaufschwäche Umbruchszeit: die Pubertät als Unterrichtsthema Kein Kind mehr, aber auch noch nicht erwachsen. Insbesondere die körperlichen Veränderungen während der Pubertät sind für Jugendliche oft sehr einschneidend und können eine Quelle von Unsicherheit und Verwirrung sein. Es ist wichtig, dass sie sich dieser Veränderungen bewusst sind, um sich darauf vorzubereiten und sie und ihren Körper besser zu verstehen. In diesem Unterrichtsbaustein überlegen die Schülerinnen und Schüler, was die Phase der Pubertät kennzeichnet. Was dürfen sie schon? Was müssen sie noch? "Abends lange ausgehen", "arbeiten gehen", "zur Schule gehen" ... Verhaltensweisen und Regeln werden in motivierenden Gruppen-Übungen hinterfragt. Aber auch körperliche Veränderungen (Intimbehaarung, Einsetzen der Periode, Bartwuchs usw.) werden gesammelt und Vorwissen abgefragt. Gruppenarbeit/Stationenlernen: körperliche Veränderungen in der Pubertät Den Hauptteil dieses Unterrichtspakets nimmt das Lesen der Infotexte und die Zusammenfassung der oben aufgeführten Themenschwerpunkte ein. Infotexte mit Abbildungen und verschiedenen Quizformaten helfen beim Wissenserwerb. Die Einheit endet mit einem großen Pubertätsquiz sowie einem Kreuzworträtsel, die entweder im Plenum oder in Einzelarbeit durchgeführt werden können. Die Schülerinnen und Schüler wissen, welche Lebensabschnitte es gibt, sie können typische Charakteristika dieser aufzählen und Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede benennen. können typische Charakteristika der Pubertät aufzählen und erkennen eigene Wissenslücken. setzen sich mit ihrer persönlichen Einstellung zu den verschiedenen Veränderungen während der Pubertät auseinander, mit ihren Ängsten und Erwartungen. können den Begriff „Pubertät“ und die Steuerung dieses Prozesses mit eigenen Worten erklären. kennen die körperlichen Veränderungen während der Pubertät. können die primären und sekundären weiblichen sowie männlichen Geschlechtsmerkmale nennen und die Veränderungen der äußeren primären weiblichen sowie männlichen Geschlechtsorgane während der Pubertät beschreiben. wissen, wie der weibliche Zyklus funktioniert, und kennen wichtige Infos zur Periode und zu PMS. wissen, welche Vorgänge vor einem Samenerguss im männlichen Körper stattfinden, können wichtige Charakteristika von Spermien nennen und wissen, wie eine Morgenerektion zustande kommt. können die Bestandteile und die Entwicklung der weiblichen Brust erklären und mit eigenen Worten wiedergeben, was man unter einer Pubertätsgynäkomastie bzw. einer Lipomastie versteht. können erklären, warum es während der Pubertät vermehrt zu Hautunreinheiten kommt, und einfache Dos und Don‘ts zur Hautpflege aufzählen. verstehen, warum ihr Körper einen Eigengeruch entwickelt, und können die Hintergründe mit eigenen Worten erklären. können erklären, wie sich die Körperbehaarung im Zuge der Pubertät verändert. können mit eigenen Worten beschreiben, welche Vorgänge den Stimmbruch verursachen. wissen, was man unter Kreislauf versteht, wie dieser durch die Pubertät beeinflusst wird, und was zu tun ist, wenn man bemerkt, dass der Kreislauf schwächelt. wiederholen und festigen ihr Wissen rund um die körperlichen Veränderungen während der Pubertät.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Sekundarstufe I
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