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Deutschland Ost: Krisenstimmung zum Tag der Einheit

Unterrichtseinheit

Zum Tag der Deutschen Einheit vereint die Deutschen in diesem Jahr offenbar nur die allgemeine Krisenstimmung.15 Jahre nach der Einheit zeigt sich Deutschland immer noch gespalten. Bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen feierten rechtsextreme Parteien und die PDS Wahlerfolge. Wie zu DDR-Zeiten protestierten die Bürger in den vergangenen Wochen vor allem im Osten mit Montagsdemonstrationen gegen die Hartz-Reformen. Und auch im Westen kommt Unmut über die Hilfen für den Osten auf. Der Bundespräsident stieß die Debatte weiter an, indem er betonte, es werde weiterhin unterschiedliche Lebensbedingungen in Ost und West geben. 15 Jahre nach dem Fall der Mauer dominieren Zukunftsangst und Pessimismus. Ein Blick auf die Erwartungen der Wendezeit und die Entwicklung im Osten erklärt die Stimmung.Die Schülerinnen und Schüler sollen sich über die allgemeinen Erwartungen zur Zeit der Wende und der Wiedervereinigung informieren. sich über die politischen und wirtschaftlichen Probleme der ostdeutschen Bundesländer informieren. die Ursachen für die Demonstrationen und das Wahlverhalten im Osten erkennen. den aktuellen Stand der deutschen Einheit diskutieren. das Internet als Informations- und Recherchemedium nutzen. Thema Deutschland Ost: Krisenstimmung zum Tag der Einheit Autoren Wolfgang Bauchhenß und Michael Bornkessel Fach Politik, Sozialwissenschaften Zielgruppe Sek II, ab Klasse 10 Zeitaufwand je nach Intensität und Schwerpunktsetzung mindestens 3 Stunden Medien Computer mit Internetzugang Einheit im Eiltempo Am 9. November 1989 fiel die Mauer, zehn Monate später unterzeichnete die Volkskammer in Ost-Berlin den "Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes", und am 3. Oktober 1990 feierten Millionen Menschen in Ost und West die deutsche Einheit. Die Stimmung war optimistisch bis euphorisch. Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) erklärte, er sei "mehr denn je davon überzeugt, dass wir in den nächsten drei bis vier Jahren in den neuen Bundesländern blühende Landschaften gestalten werden". Risiko-Finanzierung Die Erwartungen im Osten waren dementsprechend groß, doch an eine solide Finanzierung der Einheit war zunächst nicht zu denken. Zwar wurde ein Solidaritätsbeitrag eingeführt, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer automatisch mit der Einkommensteuer zahlen. Der Großteil der Gelder für den Aufbau Ost stammte aber aus den vollen Sozialkassen des Westens. Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit leerten diese Töpfe inzwischen, neues Geld kommt kaum nach - auch ein Grund, warum nun eine Reform der Sozialsysteme dringend nötig ist. Der Preis 80 bis 90 Milliarden Euro fließen Jahr für Jahr von West nach Ost. Nach einer gerade veröffentlichten Studie des Leiters des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin, Klaus Schroeder, belaufen sich die bislang entstandenen Kosten der Einheit gar auf 1.500 Milliarden € (= 1,5 Billionen). Diese Zahlen wurden von der Bundesregierung und dem für den Aufbau Ost zuständigen Verkehrsminister Manfred Stolpe jedoch sofort dementiert. Wie hoch die exakten Kosten auch sein mögen, die Probleme im Osten wachsen weiter, und auch die westlichen Bundesländer, Städte und Gemeinden leiden unter hohen Belastungen unter der angespannten wirtschaftlichen Lage, beklagten in den vergangenen Jahren geringe Steuereinnahmen und hohe Sozialausgaben. Währungsunion Nach dem Fall der Mauer wollten die Ostdeutschen schnell die D-Mark als Zahlungsmittel haben. Die damalige Bundesregierung unter Helmut Kohl trieb daher die Währungsunion voran und schuf schon vor dem Einheitsvertrag zum 1. Juli 1990 eine Wirtschafts- und Währungsunion zwischen Bundesrepublik und DDR. Zum 1. Juli 1990 wurde die D-Mark als einziges Zahlungsmittel in der DDR eingeführt. Fortan galt die D-Mark als einziges Zahlungsmittel in der DDR. Umstritten war der Umtauschkurs, mit dem die DDR-Mark in D-Mark umgerechnet wurde: Entgegen dem Rat vieler Experten legten die Regierungen für kleinere Sparguthaben bis 6000 Mark, Löhne, Gehälter und Renten einen Umtauschkurs von 1:1 fest. Die Renten wurden neu berechnet und dadurch im Durchschnitt um 30 Prozent angehoben. Für größere Sparguthaben galt lediglich ein Umtauschkurs von 2:1. Zusammenbruch der Planwirtschaft Als Konsequenz stiegen für ostdeutsche Firmen die Produktionskosten stark an, sie waren dem Wettbewerb nicht mehr gewachsen. Die sozialistische Planwirtschaft im Osten, ohnehin völlig marode und verschuldet, brach zusammen. Hunderttausende Menschen verloren ihre Arbeit. Heute sind in ganz Deutschland 4,3 Millionen Menschen ohne Arbeit, 1,6 Millionen von ihnen im Osten. Arbeitslosigkeit und Abwanderung sind heute die Hauptprobleme im Osten. Einige Ausnahme-Regionen stehen aber auch für wirtschaftlichen Aufschwung und können es längst mit dem Westen aufnehmen. Arbeitslosigkeit gehört zum Alltag Seit dem Zusammenbruch der Industrie im Osten ist die Arbeitslosigkeit ein zentrales Problem. Volkseigene Betriebe (VEBs) und Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPGs) wurden nach der Wende aufgelöst. Wo Betriebe schließen mussten, fanden sich oft keine Nachfolger, die die Arbeitskräfte übernehmen konnten. Die Arbeitslosenquote in den neuen Ländern liegt im Durchschnitt über 18 Prozent. In Mecklenburg Vorpommern und Sachsen-Anhalt sogar bei über 20 Prozent. Jeder Zweite der bis 59-Jährigen hat dort seit 1990 mindestens einmal seine Stelle verloren. Arbeitslosigkeit ist in den neuen Bundesländern also ein Problem, das fast jede Familie aus eigener Erfahrung oder Freundes- und Verwandtenkreis kennt. Auf in den Westen Aus ländlichen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern wandern junge, flexible Arbeitskräfte in den Westen ab; zurück bleiben oft ältere Arbeitslose, die nur wenige Chancen haben, noch einmal eine Stelle zu finden. Auch Unternehmensgründer siedeln sich unter solchen Umständen kaum an; nur in größeren Städten sehen sie eine Zukunft. Aber auch in den Städten im Osten sinkt seit 1990 die Einwohnerzahl. Einige Beispiele: In Schwerin lag der Bevölkerungsrückgang von 1990 bis 2000 bei über 20 Prozent, in Magdeburg bei über 17 Prozent, in Erfurt bei über 10 Prozent. Seit der Wende ist die Einwohnerzahl der neuen Länder um über eine Million auf 13,5 Millionen gefallen. Die Geburtenrate ist niedrig und ein demografischer Wandel im Osten ohne wirtschaftlichen Aufschwung daher nicht abzusehen. Die Abwanderung von Ost nach West schwächte sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2003 im Vergleich zu den Vorjahren jedoch ab. Positive Ausnahmen durch Auto- und Chipindustrie "Blühende Landschaften" gibt es bis heute nur an wenigen Orten im Osten. In Technologiezentren wie Jena, Dresden oder Leipzig siedelten sich - gefördert von der Politik - moderne, internationale Firmen an, die vor Ort für zahlreiche neue Arbeitsplätze sorgten. Sachsen ist so seit der Wende zum gefragten Standort der Auto- und Chipindustrie geworden. In diesen Modellregionen entspricht der Lebensstandard durchaus dem westlichen Niveau. Doch die positiven Beispiele bleiben Ausnahmen. Zwar haben Bund und Länder in den letzten Jahren mit riesigen Anstrengungen die Infrastruktur im Osten modernisiert, aber in vielen Regionen bleiben die Investoren aus. Zukunftsangst Die hohe Arbeitslosigkeit im Osten spiegelt sich auch in den Protesten gegen die bevorstehenden Sozialreformen wider. Die Angst vor den so genannten Hartz-IV-Reformen der Bundesregierung trieb im Sommer 2004 viele Menschen in Montagsdemonstrationen auf die Straße. So, wie sie 15 Jahre zuvor in Leipzig und anderen Städten gegen die DDR-Regierung protestiert hatten, machten sie nun ihrer Furcht vor der ungewissen Zukunft Luft. Viele Menschen haben Angst vor dem Abrutschen in die Sozialhilfe, wenn es nur noch ein Jahr lang Arbeitslosengeld geben soll. Hoffnung, durch die Reformen leichter wieder einen Job zu finden, haben die wenigsten. (Mehr Informationen zu Hartz IV und zum Arbeitslosengeld II finden Sie in der Rubrik "Zusatzinformationen" auf der Startseite oder Hartz IV ? Was steckt dahinter? ). Vertrauensverlust für Volksparteien Die Landtagswahlen im September 2004 in Sachsen und Brandenburg haben die Politiker in Deutschland aufgeschreckt. Während die großen Parteien CDU und SPD zum Teil kräftig verloren haben, schicken die rechtsextremen Parteien NPD und DVU nun ihre Vertreter in die Landtage zweier ostdeutscher Bundesländer. Mit platten Parolen wie "Schnauze voll" (NPD) haben sie zuvor gegen die Reformen protestiert und "einfache Lösungen" propagiert. Das Ausland blickt mit wachsender Besorgnis auf Deutschland. Internationale Zeitungen meldeten am Montag nach der Wahl auf ihren Titelseiten die Erfolge der Rechten. Schon fürchten sächsische Politiker, dass sich ausländische Investoren nicht mehr ins Land trauen, und dass der aufblühende Tourismus unter den negativen Schlagzeilen leidet. Die PDS, Nachfolgepartei der früheren DDR-Staatspartei SED, die im Wahlkampf ebenso wie die Rechten gegen die Reformen der Bundesregierung Stimmung gemacht hatte, hat sich in den neuen Bundesländern zu einer großen Volkspartei entwickelt. Im Westen reagieren viele Menschen mit Unverständnis auf diese Wahlergebnisse. PDS und Rechtsextreme profitieren vom Protest Sowohl die PDS als auch die rechten Parteien haben im Vorfeld der Wahlen die Ablehnung der Hartz-Reformen zu ihrem Hauptthema gemacht und sich damit den allgemeinen Unmut über die Reformen zu Nutzen gemacht. Darin sehen Wahlforschungsinstitute auch den Erfolg der Parteien bei den vergangenen Landtagswahlen. Sie schwammen auf der allgemeinen Protestwelle mit; zudem haben die Wählerinnen und Wähler das Gefühl, bei den etablierten Parteien eigentlich keine Wahl zu haben: CDU, SPD, FDP und Grüne sind sich im Prinzip einig darüber, dass die Reformen wichtig und notwendig sind. Wer Angst vor den Folgen dieser Reformen hat und sie deshalb ablehnt, wählt entweder gar nicht, oder er wendet sich den Protestparteien zu. Rechter Spuk Bislang haben sich rechtsextreme Parteien nie lange in den Parlamenten halten können - meist stellten sie sich als unseriöse Gruppen heraus, die sich in kürzester Zeit zerstritten und der Arbeit in einem Parlament intellektuell kaum gewachsen waren. Einiges spricht dafür, dass das auch in den östlichen Bundesländern so bleibt. Dennoch sehen viele Beobachter die Entwicklung im Osten mit Sorge, da die Extremisten an einigen Orten hohe Wahlergebnisse erzielen konnten und ihre Vertreter in einzelnen Regionen scheinbar feste Anhänger gewonnen haben. Einheit ohne Gleichheit Wenige Wochen vor den Landtagswahlen sorgte auch noch Bundespräsident Horst Köhler für deutsch-deutsches Aufsehen: In einem Interview sagte er, dass es in Deutschland nicht überall gleiche Lebensverhältnisse geben könne. Diese Unterschiede seien nur durch weitere Subventionen einzuebnen, und das würde kommenden Generationen hohe Schulden aufbürden. Verpflichtungen durch das Grundgesetz Während einige Beobachter den Bundespräsidenten für seine Ehrlichkeit lobten, empörten sich besonders Politiker aus dem Osten über Köhlers Aussagen. Sie zitierten das Grundgesetz. Es sieht ausdrücklich vor, dass in ganz Deutschland alle Bürger in gleichwertigen Verhältnissen leben sollen; die "Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse" ist in Artikel 106 (3) verankert. Der Präsident spalte das Land, warfen ihm seine Kritiker vor, und löse eine Neid-Debatte aus: Westdeutsche ärgerten sich über die großen Summen, die in den Osten fließen, und Ostdeutsche fühlten sich als Almosenempfänger. Andererseits herrschen auch im Westen keinesfalls überall gleiche Lebensverhältnisse: Im Ruhrgebiet träumt man von Beschäftigungsquoten wie in München oder Stuttgart. Eigenverantwortung statt Bevormundung 15 Jahre nach dem Fall der Mauer scheint Deutschland also keineswegs ein geeintes Land zu sein. Im Osten wie im Westen gibt es Sorgen um die Zukunft; Ost- und Westdeutsche stehen sich neidisch gegenüber. Einer Umfrage des "Spiegel" zufolge wünschen sich immerhin 21 Prozent der Deutschen die Mauer zurück: 12 Prozent der Ostdeutschen und 24 Prozent der Westdeutschen. Das Satiremagazin "Titanic" hat eine Partei gegründet, deren Hauptforderung ist, die Mauer wieder aufzubauen. Generell aber wünschen sich die Ostdeutschen keineswegs die DDR zurück. Weniger denn je stimmen laut Spiegel-Umfrage der These zu, dass der Sozialismus eine gute Idee sei. Und 60 Prozent der Befragten sagten, dass ihnen Eigenverantwortung lieber sei als ein Staat der fürsorglichen Bevormundung. Einheit war und ist richtig Wie sich die Lage und die Stimmung im Osten weiter entwickeln, bleibt abzuwarten. 15 Jahre nach dem Fall der Mauer sind die Erwartungen realistischer geworden. Fast 60 Prozent der Ostdeutschen sagten in der Spiegel-Umfrage, dass es noch mehr als zehn Jahre dauern werde, bis die Wirtschafts- und Lebensbedingungen in Ost und West angeglichen sind. Die Hoffnung bleibt. Die Zustimmung zur Wiedervereinigung ist nach Angaben der Forschungsgruppe Wahlen jedoch nach wie vor unter allen Bundesbürgern groß. Bei einem Politbarometer Extra sagten 83 Prozent der Befragten, auch aus heutiger Sicht sei die Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 richtig gewesen. Regierung und Opposition beschließen Neuregelung Die Bundesregierung hat die Hartz IV genannten Arbeitsmarktreformen im Sommer 2004 gemeinsam mit der Opposition verabschiedet. Das war nötig, da die Reform sonst am Einspruch des Bundesrates gescheitert wäre, wo die CDU/CSU-geführten Bundesländer derzeit über eine Mehrheit verfügen. Also musste sich die Regierung mit der Bundesratsmehrheit arrangieren und dabei auch Kompromisse eingehen - am Ende stand Hartz IV. Nach einem Jahr nur noch Arbeitslosengeld II Die wichtigste Neuregelung ist dabei, dass Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum so genannten Arbeitslosengeld II (ALG II) zusammengelegt werden. Wer also nach einem Jahr Arbeitslosigkeit keinen neuen Job gefunden hat, bekommt dann das neue ALG II. Das ist - im Gegensatz zur bisherigen Arbeitslosenhilfe - keine Versicherungsleistung mehr, sondern eine aus Steuermitteln finanzierte Fürsorgeleistung des Staates. Die konkrete Höhe der Leistungen orientiert sich deshalb am Bedarf der Empfänger und nicht mehr am letzten Nettolohn. Dabei beträgt das Arbeitslosengeld II für einen Erwachsenen 345,- Euro monatlich in den westlichen (einschließlich Berlin) und 331,- Euro in den östlichen Bundesländern. Hinzu kommen Unterkunfts- und Heizkosten, soweit sie "angemessen" sind. Vermögen wird angerechnet Doch bevor man das ALG II bekommt, muss der Arbeitslose einen Antrag ausfüllen, in dem er sein ganzes Vermögen offen legt. Denn erst wenn man - bis auf bestimmte Freibeträge - wirklich kein Geld zur Verfügung hat, zahlt der Staat. Das sorgte für einigen Unmut, denn auch Lebensversicherungen und das Sparbuch-Vermögen minderjähriger Kinder über 4.850 € fallen unter dieses anrechenbare Vermögen. Zeit: Hartz IV - Gute Information, schlechte Aussichten Magdeburg hat ein erfolgreiches Bildungsträger-System installiert, trotzdem herrscht bei den künftigen ALG II-Empfängern eine resignative Stimmung. Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Arbeitsmarktreform Informationen des Bundesministeriums zu allen Neustrukturierungen im Bereich des Arbeitsmarktes.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Deutsch-deutsche Beziehungen zwischen 1949 und 1961

Unterrichtseinheit

Wenn Schülerinnen und Schüler historische Karikaturen analysieren, benötigen sie in der Regel passgenaue Zusatzinformationen. Eine gelenkte Recherche im Netz ermöglicht es ihnen, unverzüglich an die relevanten Informationen zu gelangen.Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Mai 1949 und der im Oktober erfolgten Etablierung der Deutschen Demokratischen Republik entwickelten sich die beiden deutschen Staaten rasch immer weiter auseinander. Während Konrad Adenauer die Westintegration vorantrieb, wurde die DDR in den sowjetischen Satellitenring integriert. Die Frontstellung zwischen Ost und West verlief mitten durch Deutschland und die beiden Staaten wurden zu Vorkämpfern des jeweiligen Blocks. Die politischen Beziehungen kühlten sich stark ab, nicht ein Miteinander, sondern ein deutliches Gegeneinander prägte die deutsch-deutschen Beziehungen in diesen Jahren. Der ideologische Schlagabtausch spiegelte sich auch nahezu tagtäglich in der Presse in Ost und West wider.Die Idee dieser Unterrichtssequenz besteht darin, dass sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig mit einzelnen Aspekten der deutsch-deutschen Geschichte zwischen 1949 und 1961 beschäftigen. Hierzu sammeln sie im Internet Informationen über die historischen Geschehnisse und die Protagonisten, werten diese aus, bündeln sie und vertiefen im Anschluss daran ihre Erkenntnisse anhand von Karikaturen aus Ost und West. Die Arbeitsergebnisse sollen abschließend von den Karikaturen ausgehend für eine Präsentation im Klassenverband aufbereitet werden. Der 17. Juni 1953 Der Aufstand vom 17. Juni gilt als eines der Schlüsselereignisse, die den Gang der deutsch-deutschen Geschichte bestimmt haben. Die Zweite Berlinkrise 1958 Den Westmächten wird ein Ultimatum von sechs Monaten gesetzt, um Verhandlungen über den neuen Berlin-Status zu erzwingen. Der Mauerbau 1961 In der Nacht vom 12. auf den 13. August gab Walter Ulbricht den Befehl zur Abriegelung der Sektorengrenze in Berlin. Die Schülerinnen und Schüler sollen die wichtigen Stationen der totalen Trennung der beiden deutschen Staaten kennen lernen. die für das Verständnis der Karikaturen notwendigen Kenntnisse über die historische Situation sammeln und auswerten. die überzeichnete, hintergründige "Wahrheit" der Karikatur analysieren und die jeweils ideologisch gefärbte Aussageabsicht des Karikaturisten, seinen Standpunkt gegenüber der Wirklichkeit erfassen. in ihren Arbeitsgruppen der Klasse die Ergebnisse präsentieren. die grundlegende Methode der Karikaturenanalyse erlernen und vertiefen. ihre Medienkompetenz durch den Umgang mit dem Internet, der Auswertung von Statistiken und das Erstellen einer Präsentation stärken. Geschichte in Karikaturen Das Haus der Deutschen Geschichte in Bonn gibt mit seiner preisgekrönten virtuellen Ausstellung "Geteilt - Vereint. 50 Jahre deutsche Frage in Karikaturen des Hauses der Geschichte" einen Einblick in Karikaturen aus Ost und West. Die Ausstellung, die chronologisch aufgebaut ist, zeigt für jedes Jahr - beginnend mit 1949 - "eine Ost- und eine Westkarikatur zu einem zentralen zeithistorischen Ereignis". Diese Sammlung ist eine Fundgrube anschaulicher Quellen für den Geschichtsunterricht. Für die markantesten Stationen deutsch-deutscher Beziehungen zwischen 1953 und 1961 werden in dieser Unterrichtsreihe ausgewählte Karikaturen aus Ost und West gegenübergestellt. Thema Die Entwicklung der deutsch-deutschen Beziehungen zwischen 1953 und 1961 im Spiegel zeitgenössischer Karikaturen Autor Stefan Schuch Fach Geschichte Zielgruppe Jahrgangsstufe 10 am Gymnasium Zeitraum 3-4 Doppelstunden Technische Voraussetzungen ein Computer mit Internetanschluss für jeweils zwei Schülerinnen und Schüler Einsatz der Materialien Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich zunächst einen Überblick der Ereignisse des 17. Juni 1953. Im nächsten Schritt weiten sie ihr Wissen über die historischen Geschehnisse aus, indem sie Arbeitsaufträge mithilfe der Internetseite www.17juni53.de lösen. Die Anwendung und Vertiefung des erworbenen Wissens erfolgt über die Analyse und Interpretation der Karikaturen zum 17. Juni 1953. Die Schülerinnen und Schüler werden anhand eines Analysearbeitsblattes mit den grundlegenden Kriterien der Karikaturenauswertung vertraut gemacht und wenden diese unmittelbar an. Die Schülerinnen und Schüler stärken und vertiefen ihre Fähigkeiten im Umgang mit (Informations-)Quellen und ihre Medienkompetenz, indem sie das Internet als Recherchequelle nutzen und die dort gefundenen Informationen auch auswerten und zu einem eigenen (multimedialen) Produkt (Plakate, Präsentationen) verarbeiten. Die Schüler sollen hierbei dazu angehalten werden, die Ergebnisse nicht nur zusammenzukopieren (Copy-and-Paste-Vorgehen), sondern zu strukturieren, neu zu gliedern und in eigenen Formulierungen wiederzugeben. Einsatz der Materialien Die Schülerinnen und Schüler werden durch einen Filmbeitrag aus dem Wochenschau-Archiv mit der Thematik konfrontiert und erhalten erste Informationen. Im Anschluss vertiefen sie ihre Kenntnisse über die historischen Geschehnisse. Die Anwendung und Vertiefung des erworbenen Wissens erfolgt über die Analyse und Interpretation der Karikaturen zur Zweiten Berlinkrise. Die Schülerinnen und Schüler werden anhand eines Analysearbeitsblattes mit den grundlegenden Kriterien der Karikaturenauswertung vertraut gemacht und wenden diese unmittelbar an. Einsatz der Materialien Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die historischen Geschehnisse , indem sie Arbeitsaufträge mithilfe der Internetseite www.chronik-der-mauer.de lösen. Sie erforschen die Ursachen, die zur Errichtung der Mauer führten, und lernen hierbei auch den Wert von Statistiken als historische Quellen kennen. Des Weiteren setzen sich die Schüler mit den politischen Folgen des Mauerbaus durch die DDR-Regierung auseinander. Die Schülerinnen und Schüler werden anhand eines Analysearbeitsblattes mit den grundlegenden Kriterien der Karikaturenauswertung vertraut gemacht und wenden diese unmittelbar an.

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Mauerbau: Drei Perspektiven

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit thematisiert die politische Haltung zum Bau der Berliner Mauer in Ost und West sowie den Mauerbau in Fotoquellen. Letzteres wird unter Verwendung der Whiteboard-Software in kreativer Fotoarbeit gestaltet.Der Bau der Berliner Mauer im August 1961 ist den Schülerinnen und Schüler als Ereignis und Monument in der Regel bekannt. In vielen deutschen Städten stehen heute noch einzelne Mauerstücke als Erinnerungsorte an die Teilung. Diese Unterrichtseinheit versucht, die historischen und politischen Hintergründe sowie die unterschiedlichen Reaktionen auf den Mauerbau und deren Einbettung in die politische Situation der Zeit zu beleuchten. Sachanalyse: Mauertote Vom Tag des Mauerbaus am 13. August 1961 bis zum Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 kamen an der Berliner Mauer bei dem Versuch, die Grenzanlagen zu überwinden, mindestens 98 Personen ums Leben. Acht Grenzsoldaten der DDR wurden während des Dienstes entweder von ihren Kameraden oder von Flüchtenden beziehungsweise Fluchthelfern erschossen. Weiterhin kamen 30 Personen ohne Fluchtabsicht ums Leben. An der innerdeutschen Grenze und an der Seegrenze (Ostsee) wurden nach dem 13. August 1961 mindestens 50 Personen gewaltsam durch Schusswaffen oder andere Gewaltakte der Grenztruppen getötet, 33 Personen kamen durch Erd- oder Splitterminen ums Leben. Eines der ersten Opfer der Berliner Mauer war Ida Siekmann, die aus einem Fenster in der Bernauer am 22. August 1961 sprang und ihren Verletzungen erlag. Wenige Tage später wurde am 24. August 1961 der erste Flüchtling, Günter Liftin, erschossen. Dreifacher Blick auf den Mauerbau Die Unterrichtseinheit unternimmt einen dreifachen Blick auf den Bau der Berliner Mauer: Neben der offiziellen Darstellung des Mauerbaus in der DDR stehen die ausbleibende Reaktion des Westens sowie die Wahrnehmung der Bevölkerung in Ost und West im Mittelpunkt der Sequenz. Ablauf der Unterrichtseinheit "Mauerbau: Drei Perspektiven" Die Lernenden erarbeiten die offizielle DDR- oder die Westperspektive zum Mauerbau und erstellen Fotocollagen, die die unterschiedlichen Haltungen widerspiegeln. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten aus einem Film und Statistiken die Ursachen für die zunehmende Flucht aus der DDR und den anschließenden Mauerbau. diskutieren die Angemessenheit verschiedener Diagrammdarstellungen. diskutieren die offizielle Begründung für den Mauerbau und die Reaktion des Westens und vergleichen deren Ursachen und Auswirkungen auf die Bevölkerung. setzen verschiedene Perspektiven auf den Mauerbau in Form einer Collage um und üben dabei Formen der digitalen Fotobearbeitung (Sekundarstufe I). vertiefen ihre Fertigkeiten in der Quellenkritik von historischen Fotos sowie analysieren und reflektieren die Wirkung und Bedeutung von Bild-"Ikonen" (Sekundarstufe II). arbeiten mit wechselnden Mitschülerinnen und -schülern in Partner- und Gruppenarbeit und fassen Arbeitsergebnisse in Kurzvorträgen zusammen. Einstieg 1961 flüchteten mehr DDR-Bürgerinnen und Bürger nach West-Berlin als jemals zuvor seit Gründung der DDR. Die Schülerinnen und Schüler erörtern diese Fluchtbewegung anhand eines Beitrags der Berliner Abendschau von 1961 . Erarbeitung und Sicherung Die Lernenden wählen aussagekräftige Daten der Statistik zur Fluchtbewegung aus der DDR und dem Ostsektor von Berlin (1949 bis 1961 und Juni bis August 1961) aus und übertragen diese mit einem geeigneten Office-Programm in ein Diagramm. Anschließend überlegen sie, welche Diagrammform sich zur Visualisierung der Statistik am besten eignet, und präsentieren ihre Ergebnisse am Interaktiven Whiteboard der Klasse. chronik-der-mauer.de Die Statistik zeigt Fluchtbewegungen aus der DDR und dem Ostsektor von Berlin zwischen 1949 und 1961. chronik-der-mauer.de Fluchtbewegungen aus der DDR und dem Ostsektor von Berlin von Juni bis August 1961 sind in dieser Statistik aufgeführt. Vertiefung Die Schülerinnen und Schüler vergleichen verschiedene Diagrammformen und diskutieren über die Angemessenheit der Umsetzung. Wiederholung Als Erinnerungsaufhänger und zum Wiedereinstieg zeigt die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern ein bis zwei prägnante Bilder aus der Zeit des Mauerbaus auf dem Whiteboard. Eine Galerie mit passenden Bildern finden Sie bei jugendopposition.de . Erarbeitung Die Klasse wird in zwei Hälften aufgeteilt. Jede Hälfte bearbeitet je nach Leistungsvermögen allein, zu zweit oder in Kleingruppen die offizielle DDR- oder die Westperspektive zum Mauerbau auf den Arbeitsblättern 6 beziehungsweise 7: chronik-der-mauer.de Hier finden Sie die Arbeitsblätter 6 (Die Begründung des Mauerbaus in der DDR-Propaganda) und 7 (Westliche Reaktionen auf den Mauerbau) für die Sekundarstufen I und II. Sicherung Jeweils zwei Schülerinnen oder Schüler, die unterschiedliche Sichtweisen bearbeitet haben, kommen zusammen, stellen einander ihre Arbeitsergebnisse vor, vergleichen diese und stellen ihre Ergebnisse kurz mündlich im Plenum vor. Vertiefung Abschließend diskutieren die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Handlungsoptionen. Ausgangspunkt können zum Beispiel folgende Fragestellungen sein: Hat Kennedy, hat der Westen "Berlin verkauft" oder einen Dritten Weltkrieg verhindert? Unter den Berlinern war damals das Gefühl weit verbreitet, der Westen habe sie, also die Berliner, verkauft. Warum? Was bedeutet dies für die Bevölkerung (in Ost und West) und welche Möglichkeiten hat sie, darauf zu reagieren? Einstieg Zu Beginn der dritten Unterrichtsstunde werden die Inhalte der vorangehenden Stunde kurz wiederholt. Dazu werden die beiden Titelbilder zu den Kapiteln "Mauerbau" und "Nach dem Mauerbau" auf der Website jugendopposition.de (Links siehe unten) gegenübergestellt und der Bildaufbau analysiert. Erarbeitung Die Schülerinnen und Schüler wählen einige aussagekräftige Fotos aus den beiden Bildergalerien zum Mauerbau und Nach dem Mauerbau von Website jugendopposition.de aus. Sie versehen die Bilder mithilfe der Whiteboard-Software mit Denk- oder Sprechblasen und erstellen so Fotocollagen, die die unterschiedlichen Perspektiven auf den Mauerbau widerspiegeln. Sicherung Mehrere selbsterstellte Collagen werden auf dem Interaktiven Whiteboard präsentiert, und es wird diskutiert, ob die verschiedenen Haltungen zum Bau der Berliner Mauer in Ost und West richtig wiedergegeben sind. Alternativ kann der Schwerpunkt, insbesondere für die gymnasiale Oberstufe, auf die Fotoanalyse und Quellenkritik sowie die Problematisierung von Bild-"Ikonen" gelegt werden. Siehe dazu die Anregungen von Dietmar von Reeken (2009), Seite 84 bis 86, und die Beiträge von Reinhard Kappenberg (2006) in Geschichte lernen 111. Als Hausaufgabe erstellen die Schülerinnen und Schüler mit der Video-Funktion des Handys eine Kurz-Reportage zum Thema "Wie war es heute vor 60 Jahren?". Alternativ können die Jugendlichen ein Interview mit ihren Großeltern oder älternen Nachbarn durchführen. Dazu formulieren sie drei Fragen rund um das Thema Mauerbau vor 60 Jahren (zum Beispiel: "Wie hast du den Bau der Berliner Mauer erlebt?") und halten die Ergebnisse schriftlich fest. Ein Foto kann das Interview ergänzen. Hamann, Christoph Fluchtversuch und seine Folgen. Ikonografischer Zugang zu einem deutsch-deutschen Ereignis, in: Geschichte lernen 111 (2006), Seite 43 bis 49. Kappenberg, Reinhard Ein Sprung in die Freiheit? Unterrichtstipp zu einer deutschen Fotoikone, in: Geschichte lernen 111 (2006), Seite 40 bis 42. Reeken, Dietmar von Deutschland nach 1945. Geteilt und doch verflochten?, Berlin 2009. Wolfrum, Birte "Frontlinie Potsdamer Platz". Deutsch-deutsche Berichterstattung im Vergleich, in: Geschichte lernen 124 (2008), Seite 43 bis 51.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe II

Die Entwicklung der innerdeutschen Grenze

Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit "Die Entwicklung der innerdeutschen Grenze" beschäftigt sich mit der deutschen Teilung. Über vierzig Jahre lang existierten zwei deutsche Staaten in Europa – dass es überhaupt zu ihrer Gründung kam und die Trennung so lange andauerte, kann nur vor dem Hintergrund internationaler Entwicklungen erklärt werden.Der Kalte Krieg trennte die Welt vierzig Jahre lang in zwei Blöcke. Die Grenzen dieses globalen Konflikts, der vom politischen wie ideologischen Gegensatz zwischen den USA und der Sowjetunion (SU) dominiert wurde, verliefen mitten durch Deutschland und mitten durch die Stadt Berlin. Die deutsch-deutsche Frage war somit untrennbar mit den außenpolitischen Ambitionen der beiden Großmächte verknüpft: Deutsch-deutsche Angelegenheiten waren nie auf den nationalen Rahmen begrenzt, sie konnten die internationale Politik stark beeinflussen. Umgekehrt hatten Entscheidungen auf dem internationalen Parkett Auswirkungen auf das deutsch-deutsche Verhältnis. Wie diese Wechselwirkungen zwischen dem West- und dem Ostblock mehr als vier Jahrzehnte lang ausgesehen haben, soll von den Schülerinnen und Schülern in dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Die Entwicklung der innerdeutschen Grenze" erarbeitet werden. Die Blockkonfrontation... Wer verstehen will, warum Deutschland über vierzig Jahre lang geteilt war und zwei deutsche Staaten parallel existierten, muss sich unweigerlich mit der Blockkonfrontation zwischen Ost und West, Kommunismus und Demokratie, Planwirtschaft und freier Marktwirtschaft beschäftigen. Deutschland, das von den Alliierten besetzt war, geriet zunehmend unter den politischen und ideologischen Einfluss der jeweiligen Besatzungsmächte, teils als passiver Beobachter, teils aber auch als aktiv Handelnder. Die politischen und ideologischen Einflüsse führten schließlich zur deutschen Teilung. ... und ihre Folgen für die Deutschen in Ost und West Bei der Teilung und Entstehung zweier deutschen Staaten blieb es jedoch nicht. Die Blockkonfrontation bewirkte eine immer größere Kluft auch zwischen der BRD und DDR und führte schließlich zu einer hermetischen Abriegelung der innerdeutschen Grenze. Familien wurden auseinandergerissen und teilweise ganze Dörfer in der DDR umgesiedelt, um deren Bewohner nicht unter "feindlichen Einfluss" geraten zu lassen. Das Ringen um eine schrittweise Annäherung und friedliche Überwindung der Teilung zählt zum heutigen kulturellen Grundverständnis und zur Identität Deutschlands und sollte daher mit Schülerinnen und Schülern erarbeitet werden. Didaktisch-methodische Hinweise zur Unterrichtseinheit "Innerdeutsche Grenze" Die Unterrichtseinheit macht deutlich, dass die deutsch-deutschen und die internationalen Entwicklungen im Kalten Krieg eng miteinander verwoben waren. Inhaltliche Aspekte zur Unterrichtseinheit "Innerdeutsche Grenze" Der Weg zur doppelten Staatsgründung Bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zerbrach die sogenannte Anti-Hitler-Koalition bestehend aus Frankreich, Großbritannien, den USA und der Sowjetunion. Gegenseitiges Misstrauen und Unverständnis für die jeweilige Deutschlandpolitik sowie die Unfähigkeit, das Potsdamer Abkommen einheitlich umzusetzen, führten zu einem Auseinanderbrechen der vier Mächte. Am 12. März 1947 verkündete der US-Präsident Harry Truman die Politik der Eindämmung ("containment") gegenüber der Sowjetunion (SU). Diese Politik wirkte sich auf Deutschland unmittelbar aus, da durch den sogenannten Marshallplan, ein Programm zur Förderung der europäischen Wirtschaft, die Ausbreitung des Kommunismus in Mitteleuropa verhindert werden sollte. Hierfür war schließlich eine Währungsreform in den Westsektoren nötig, die die Berlin-Blockade seitens der SU auslöste. Inhaltlicher Überblick zur Unterrichtseinheit "Innerdeutsche Grenze" In der Unterrichtseinheit werden die komplexen Entwicklungen nach 1945 auf internationaler wie auch auf nationaler Ebene erarbeitet und aufeinander bezogen. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten die Schritte zur deutschen Teilung, diskutieren die Zwangsläufigkeit der Entwicklung und erörtern mögliche Handlungsalternativen. erläutern Momente der Konfrontation und Entspannung zwischen den USA und der Sowjetunion (SU). beurteilen die Rolle der beiden deutschen Staaten, indem sie der Frage nachgehen, ob BRD und DDR lediglich einen passiven oder einen aktiven Part in der Entwicklung einnahmen. identifizieren Phasen der Annäherung und Abgrenzung in der deutsch-deutschen Entwicklung und erklären die Hintergründe, indem sie Bezüge zur internationalen Entwicklung herstellen. beurteilen die Folgen der Entspannungspolitik für die Wiedervereinigung Deutschlands. erarbeiten unterschiedliche Phasen der Grenzsicherung und erläutern diese vor dem Hintergrund der internationalen und nationalen Entwicklung. erläutern anhand eines Fallbeispiels die Hauptaufgabe der DDR-Sperranlagen und hinterfragen ihre Bezeichnung als "antifaschistischen Schutzwall". erarbeiten die Auswirkungen von Zwangsumsiedlungen grenznaher Siedlungen und differenzieren diese in verschiedene Kategorien. reflektieren mögliche Wahrnehmungen und Emotionen ost- und westdeutscher Bürger in Bezug auf die innerdeutsche Grenze. diskutieren angemessene Formen der Erinnerung an die innerdeutsche Grenze. erarbeiten die grundlegenden Bestimmungen für den Reise- und Transitverkehr. beurteilen die deutsch-deutschen Verträge im Hinblick auf aus ihnen resultierende Verbesserungen für den Reise- und Transitverkehr. erläutern die Funktion von ehemaligen Grenzübergangsstellen anhand eines Fallbeispiels. gestalten einen themengebundenen Rundgang durch eine Gedenkstätte zur deutschen Teilung. Medienkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler erstellen einen Zeitstrahl und ordnen die Ereignisse entsprechend einer Temperaturkurve an. nutzen eine Posterausstellung zur Präsentation und Diskussion ihrer Ergebnisse. gestalten eine eigene Webseite informativ und übersichtlich. führen eine Internetrecherche durch, beurteilen die Qualität von Webseiten und wählen geeignete Webseiten zur Informationsentnahme aus. gestalten ein Wiki, indem sie eigene Texte schreiben sowie Verbesserungen für fremde Textpassagen entwickeln, fehlerhafte Informationen verbessern und fehlende Informationen ergänzen. Delius, Friedrich/ Lapp, Peter Transit Westberlin, 2. Auflage, Berlin 2000. Ritter, Jürgen/ Lapp, Peter Die Grenze. Ein deutsches Bauwerk, 7. aktualisierte und erweiterte Auflage, Berlin 2009. Walther, Achim Die eisige Nacht. Die innerdeutsche Grenze bei Hötensleben, Offleben und Schöningen 1952-1990, Halle 2010. Ulrich, Maren Geteilte Ansichten. Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze, Berlin 2006. Der Weg zur doppelten Staatsgründung Bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zerbrach die sogenannte Anti-Hitler-Koalition bestehend aus Frankreich, Großbritannien, den USA und der Sowjetunion. Gegenseitiges Misstrauen und Unverständnis für die jeweilige Deutschlandpolitik sowie die Unfähigkeit, das Potsdamer Abkommen einheitlich umzusetzen, führten zu einem Auseinanderbrechen der vier Mächte. Am 12. März 1947 verkündete der US-Präsident Harry Truman die Politik der Eindämmung ("containment") gegenüber der Sowjetunion (SU). Diese Politik wirkte sich auf Deutschland unmittelbar aus, da durch den sogenannten Marshallplan, ein Programm zur Förderung der europäischen Wirtschaft, die Ausbreitung des Kommunismus in Mitteleuropa verhindert werden sollte. Hierfür war schließlich eine Währungsreform in den Westsektoren nötig, die die Berlin-Blockade seitens der SU auslöste. "Zwischen den Fronten" von USA und UdSSR Durch die Blockade wollte die UdSSR die Westmächte zwingen, ihren auf der Londoner Sechsmächtekonferenz im Frühjahr 1948 gefassten Beschluss zur Errichtung eines westdeutschen Teilstaates aufzugeben. Die sowjetische Politik schlug jedoch fehl und trug nur zu einer Stärkung des Antikommunismus in Westdeutschland bei. Die Berlin-Blockade scheiterte nach fast einem Jahr im Mai 1949 an der Luftbrücke und dem Widerstandswillen der West-Berliner. Deutschland war somit "zwischen die Fronten" geraten, die Konfrontation zwischen Ost und West schritt weiter voran und führte schließlich zur doppelten Staatsgründung von 1949. Blockintegration Auch nach der Gründung von BRD und DDR verfolgten die beiden deutschen Staaten unterschiedliche Wege. Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland (BRD) hatte unter Konrad Adenauer von Anfang an eine klare Richtung: Ein dichtes Netz von Abkommen und Verträgen sollte die BRD als verlässlichen und unentbehrlichen Partner in die westliche Staatenwelt einbinden. Im Gegenzug sollte Schritt für Schritt ihr Entscheidungsspielraum vergrößert und die Souveränität erreicht werden. Die Sicherung der Freiheit durch die Westintegration besaß für Adenauer Vorrang vor einer möglichen Wiedervereinigung. Auf der anderen Seite schritt die "Ostbindung" der DDR durch die Mitgliedschaft in der Comecon (oder im Warschauer Pakt) weiter voran. Eine deutsche Wiedervereinigung rückte in weite Ferne, der Kalte Krieg hinterließ vor allem in Deutschland seine Spuren. Wandel durch Annäherung Die Eiszeit zwischen den beiden deutschen Staaten wurde vor dem Hintergrund einer globalen Entspannung erst Ende der sechziger Jahre durch eine neue Ostpolitik gebrochen. Die sozial-liberale Koalition der BRD versuchte ab 1969 unter dem Schlagwort "Wandel durch Annäherung" mehr Vertrauen zwischen Ost und West herzustellen. Dazu dienten der Moskauer und der Warschauer Vertrag (1970) sowie der Grundlagenvertrag (1972). Im Rahmen dieser Entspannungspolitik wurde schließlich auch der "Eiserne Vorhang" etwas durchlässiger, der Wandel durch Annäherung brachte spürbare Verbesserungen im Reise- und Transitverkehr mit sich. Fall des "Eisernen Vorhangs" Schließlich war es auch eine Änderung der Reiseregelungen für Bürgerinnen und Bürger der DDR, ausgelöst vor allem durch eine hohe Ausreisewelle Ende der 1980er Jahre sowie die zunehmende Protestbewegung in der DDR, die die innerdeutsche Grenze öffnete: Am 9. November 1989 traten die neuen Bestimmungen "sofort, unverzüglich" in Kraft - der Eiserne Vorhang öffnete sich. Ost-West-Konfrontation und innerdeutsches Verhältnis In der Unterrichtseinheit werden die komplexen Entwicklungen nach 1945 auf internationaler wie auch auf nationaler Ebene erarbeitet und aufeinander bezogen. Hierbei wird unter anderem die schwierige Frage erörtert, ob die beiden deutschen Staaten nur ein "Spielball" der Mächtigen waren oder die Entwicklungen selbst vorantrieben. Dabei behandeln die Schülerinnen und Schüler zunächst die Entstehung der Blockkonfrontation sowie wichtige Ereignisse des Kalten Krieges auf internationaler Ebene und ziehen daraus Rückschlüsse, welche Auswirkungen die Ereignisse auf die innerdeutsche Entwicklung hatten. Schließlich erfolgt eine lokale Betrachtung, indem sie Bezüge zum Grenzdenkmal Hötensleben (als Ort der Grenze) sowie zur ehemaligen Grenzübergangsstelle Marienborn (als "Bollwerk" gegen den Westen) herstellen. Die Wiedervereinigung in der Erinnerungskultur Reisen in oder durch die DDR waren in Zeiten des Kalten Krieges mit einschüchternden Kontrollen verbunden. Reisen aus der DDR für DDR-Bürger waren für Jahrzehnte nahezu unmöglich. Daran wird in Form von Gedenktafeln, Feiertagen, Zeitungsberichten oder Spielfilmen erinnert - der deutschen Teilung und Wiedervereinigung kommt somit eine hohe geschichtskulturelle Bedeutung zu, und sie begegnet Schülerinnen und Schülern in ihrer alltäglichen Lebensumwelt häufig. Die persönliche Dimension Ebenso dürfte die Erinnerung in vielen Familien auch eine persönliche Relevanz besitzen, da viele Familien in Ost und West von der Schaffung der innerdeutschen Grenze betroffen waren. Vielen ist jedoch nicht bewusst, dass die Teilung Deutschlands nicht einfach über Nacht geschah - wie der Mauerbau in Berlin manchmal vermuten lässt -, sondern historisch gewachsen ist. Ebenso wurde die deutsche Teilung nicht über Nacht überwunden - wie der Mauerfall zum Teil vermuten lässt -, sondern ist das Ergebnis einer friedlichen Revolution in der DDR. In der vorliegenden Unterrichtseinheit erarbeiten die Schülerinnen und Schüler diese Entwicklungen und erkennen dabei, dass die deutsch-deutschen und die internationalen Entwicklungen im Kalten Krieg eng miteinander verwoben waren. Einführung Das erste Modul dient der Wiederholung und Vertiefung der Entwicklungen im besetzten Deutschland, die schließlich zur Gründung der beiden deutschen Staaten führten. Schwerpunktmäßig werden hierbei die Jahre 1946 bis 1955 betrachtet, da in diesen Jahren die Westintegration und die Ostanbindung vollzogen wurde. Die Schülerinnen und Schüler legen hierzu eine Zeitleiste an, die als Bezugspunkt für die weitere Einheit dient. Die lokalen Entwicklungen in Marienborn und Hötensleben können dadurch leichter in einen größeren Zusammenhang eingeordnet werden. Zusätzlich reflektieren die Schülerinnen und Schüler aber auch, inwiefern zu einzelnen Zeitpunkten andere Handlungsoptionen bestanden. Weiterhin sollen sie in die Zeitleiste eine "Fieberkurve" des Kalten Krieges bis 1990 integrieren, indem sie Momente der Entspannung, Bedrohung und Annäherung eintragen. Erarbeitung: BRD und DDR zwischen Annäherung und Abgrenzung Im zweiten Modul betrachten die Schülerinnen und Schüler das deutsch-deutsche Verhältnis unter dem Gesichtspunkt von Annäherung und Abgrenzung. Besondere Bedeutung kommt dabei der Entspannungspolitik der 1970er Jahre zu. Diese wird schließlich daraufhin hinterfragt, welche Folgen die Anerkennung des Status quo für die Wiedervereinigung hatte. Vertiefung 1: Die innerdeutsche Grenze bei Hötensleben Die internationalen und nationalen Entwicklungen werden durch Bezüge zur ehemaligen Grenze bei Hötensleben verdeutlicht. Durch eine Beschäftigung mit dem Grenzdenkmal Hötensleben können die Schülerinnen und Schüler die Auswirkungen der deutschen Teilung erkennen und verschiedene Phasen der Grenzsicherung untersuchen: grüne Grenze (1945-1952), Materialisierung und Manifestierung (1952-1961), Militarisierung (1961-1970) und Verschärfung (1971-1990). Weiterhin beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler auch mit den Zwangsumsiedlungen im grenznahen Gebiet. Eine Vertiefung vor Ort kann und sollte dieses Modul abschließen. Vertiefung 2: Transit- und Reiseverkehr zwischen BRD und DDR Nachdem in den vorherigen Modulen die Grenze im Zentrum stand, wird nun die Grenzübergangsstelle (GÜSt) Marienborn betrachtet. Am Beispiel Marienborns sollen die Änderungen im Transitverkehr (1971 Transitabkommen, 1972 Verkehrsvertrag) erarbeitet und die Auswirkungen auf den Reiseverkehr diskutiert werden. In diesem Zusammenhang wird der Umbau der Grenzübergangsstelle Marienborn 1972 reflektiert. Abschließend wird der Abbau der Grenzanlagen 1990 vor dem Hintergrund von "Mauerfall" und Wiedervereinigung betrachtet. Lernen am historischen Ort Abschluss und Höhepunkt der Unterrichtssequenz bildet schließlich eine Exkursion zur Gedenkstätte "Deutsche Teilung" in Marienborn. Die Schülerinnen und Schüler bilden Expertenteams und bereiten vor Ort zu einzelnen thematischen Aspekten jeweils eine kurze Führung vor. Dabei steht weniger die Informationsvermittlung im Zentrum des anschließenden Rundgangs durch die Gedenkstätte, den die Schülerinnen und Schüler selbst leiten, sondern die individuelle Auseinandersetzung der Jugendlichen mit dem Thema und dem historischen Ort. Variabler Verlauf der Unterrichtseinheit Generell gilt: Nicht alle Arbeitsblätter müssen behandelt werden und auch nicht zwingend in der angegebenen Reihenfolge. Ebenso müssen nicht alle Arbeitsanregungen aufgegriffen werden, es können auch einzelne Aufgaben herausgegriffen werden. Die meisten Arbeitsaufträge können sowohl in Einzel- als auch Partnerarbeit erarbeitet werden, wobei eine Diskussion von mindestens zwei Schülerinnen oder Schülern in der Regel sinnvoller ist, um die komplexen Zusammenhänge zu verstehen. Vorkenntnisse sind wichtig Die Unterrichtseinheit ist für eine Erarbeitung in der Sekundarstufe 2 konzipiert. Vorausgesetzt werden grundlegende Kenntnisse zur Geschichte nach 1945, die in einem chronologischen Durchgang in der Sekundarstufe 1 erworben wurden. Delius, Friedrich/ Lapp, Peter Transit Westberlin, 2. Auflage, Berlin 2000. Ritter, Jürgen/ Lapp, Peter Die Grenze. Ein deutsches Bauwerk, 7. aktualisierte und erweiterte Auflage, Berlin 2009. Walther, Achim Die eisige Nacht. Die innerdeutsche Grenze bei Hötensleben, Offleben und Schöningen 1952-1990, Halle 2010. Ulrich, Maren Geteilte Ansichten. Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze, Berlin 2006.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe II

Die Mauer im Leben der Menschen in Ost- und West-Berlin

Unterrichtseinheit

Die Berliner Mauer – ein Thema für die Grundschule? Ja! Und das nicht nur für Kinder in Berlin. Lassen Sie Ihre Klasse herausfinden, was die Berliner Mauer für die Menschen in der Stadt bedeutete. So lernen die Schülerinnen und Schüler schon in jungen Jahren den Wert von Demokratie und Freiheitsrechten kennen und schätzen.Wie lebten die Menschen in Berlin 28 Jahre lang mit der Mauer? Was bedeutete sie für Familien, Freundinnen und Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn? Und welche Folgen hatte die Teilung der Stadt für den Alltag der Menschen? Schülerinnen und Schüler der Grundschule gehen in dieser Unterrichtsreihe auf eine Zeitreise vom Mauerbau bis zur Gegenwart. Sie interviewen Zeuginnen und Zeitzeugen und erarbeiten mit Hilfe historischer Bildaufnahmen Informationen zu den Ereignissen am 13. August 1961. Ein computeranimiertes Video veranschaulicht die Grenzanlagen aus West- und Ost-Berliner Perspektive. Die Lernenden versetzen sich in die Situation Gleichaltriger im Berlin der 60er Jahre und verarbeiten die gewonnenen Sachinformationen in kleinen Texten und kreativ in der Gestaltung von Bildern. Das erworbene Wissen können sie in einem Online-Quiz überprüfen. Ein Besuch in der Gedenkstätte Berliner Mauer macht das Gelernte am historischen Ort erfahrbar. Modularer Aufbau Die Unterrichtseinheit ist modular aufgebaut und eignet sich für ein fächerübergreifendes Projekt. Die Unterrichtsmaterialien sind so konzipiert, dass sie zur Vorbereitung eines Besuchs des außerschulischen Lernortes Gedenkstätte Berliner Mauer, aber auch unabhängig davon genutzt werden können. Ein Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer bietet sich an, um das im Unterricht erworbene Wissen zu vertiefen, durch praktische Anschauung der Grenzanlagen erlebbar zu machen und Neugierde zu wecken sowie mehr über die Geschichte der Berliner Mauer zu erfahren. Teamarbeit und webbasiertes Lernen Die Schülerinnen und Schüler arbeiten überwiegend in Teams zusammen. Eine Vielzahl multimedialer und interaktiver Angebote im Internet kann in den Unterricht eingebunden werden, vom computeranimierten Film zum Aufbau der Grenzanlagen über Zeitzeugenberichte bis hin zum digitalen Graffiti an der Berliner Mauer. Die Internetseiten können den Lernenden online, teilweise auch offline, zur Verfügung gestellt werden. Arbeitsergebnisse werden auf Arbeitsblättern, aber auch Plakaten oder Stellwänden vorgestellt. Die einzelnen Module der Unterrichtseinheit im Überblick Vorbereitung und Einführung Anhand von Bildern des geteilten und wiedervereinten Berlins wird die Situation der zweigeteilten Stadt veranschaulicht. Modul 1: Vorgeschichte der Berliner Mauer Die Schülerinnen und Schüler befragen Zeitzeugen und erarbeiten die Vorgeschichte sowie die Gründe des Mauerbaus. Modul 2: Wie erlebten die Menschen den 13. August 1961? Anhand von historischen Bildern, eigenen Internet-Recherchen und einem Dokumentarfilm erfahren die Lernenden, wie die Menschen in Berlin den Bau der Mauer erlebten. Modul 3: Auswirkungen der Mauer auf das Leben in Berlin Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie die neue innerstädtische Grenze das alltägliche Leben der Menschen in beiden Teilen Berlins prägte. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erfahren von der Teilung Berlins und deren Vorgeschichte. erkennen die Insel-Lage West-Berlins in der DDR. informieren sich über die Ereignisse vom 13. August 1961 und erkennen ihre unmittelbare Wirkung auf die Menschen in West- und Ost-Berlin. bekommen eine Vorstellung von der Ausgestaltung der Grenzanlagen und ihren Entwicklungsstadien sowie von der Bedeutung des Bauwerks im Alltag der Menschen in Ost- und West-Berlin. erkennen die besondere Grenzsituation in der Bernauer Straße. informieren sich über Besucher-Regelungen zwischen West- und Ost-Berlin. erkennen, wie die Teilung der Stadt die Menschen von Kulturgütern und Infrastruktur im jeweils anderen Teil der Stadt abschnitt. erfahren, was Geisterbahnhöfe in Ost-Berlin waren. lernen, sich auf einem Stadtplan zu orientieren. beschreiben Fotos exakt. Methoden- und Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wenden das Internet und Bücher als Informationsträger an. rufen vorgegebene Internetseiten online und offline auf und entnehmen Sachinformationen daraus. recherchieren Bilder im Internet und drucken diese aus. begründen eine getroffene Bildauswahl aus dem Internet. analysieren Bilder. üben, ein Word-Dokument zu erstellen. überprüfen interaktiv ihr Wissen anhand von Checkboxen. lösen interaktiv ein Online-Quiz. üben den feinmotorischen Umgang mit der Computer-Maus in einem Online-Graffiti. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler treffen Regelungen für die Nutzung der Computer-Arbeitsplätze und halten sie ein. helfen einander bei der Arbeit. gestalten gemeinsam ein Plakat oder eine Stellwand. erkennen Gründe für Ausgrenzung von Menschen und reflektieren Lösungswege. Folgende Vorbereitungen sollten Sie vor Start der Unterrichtseinheit treffen: Bereitstellen eines Lehrer-Computers mit Soundkarte, RealPlayer oder Windows Media Player sowie optimalerweise mehrerer Schüler-Computer mit Internetanschluss; Textverarbeitungsprogramm; Beamer, Lautsprecherboxen, Drucker. Bereitstellen mehrerer Stadtpläne von Berlin, in denen der Verlauf der Berliner Mauer markiert ist; Schuhkartons oder Kartons ähnlichen Formats; Plakate oder Stellwände. Eine Stadt zweigeteilt Zur Einführung in das Thema schauen sich die Schülerinnen und Schüler über einen Beamer Bilder vom geteilten und wiedervereinigten Berlin an. Da auch außerhalb Berlins viele Lernende das Brandenburger Tor kennen, lässt sich die Situation an diesem Beispiel gut veranschaulichen. Den Lernenden wird mit weiteren Beispielen vermittelt, dass Berlin eine geteilte Stadt war: Eine Stadt mit zwei Rathäusern, zwei Universitäten, zwei Funktürmen, zwei Opernhäusern, zwei Zoos und so weiter. Hieran anknüpfend wird zusammengetragen, was die Schülerinnen und Schüler bereits über die ehemalige deutsche Teilung und die Teilung Berlins wissen. Vertiefungsmöglichkeiten Im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße, in ihrem weitläufigen Außenbereich mit Relikten der Grenzanlagen, in Führungen zu Fuß oder per Fahrrad, Seminaren, Vorträgen, Projekttagen und Projektwochen stehen Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten zur Vertiefung von Wissen zum Thema dieser Unterrichtseinheit zur Verfügung. Daher kann in diesem Rahmen nur exemplarisch auf einzelne Angebote hingewiesen werden. Für weiterführende Informationen sei hier auf die Website der Gedenkstätte Berliner Mauer und die Informationen zum außerschulischen Lernort verwiesen. Oral History Eine weitergehende Annäherung an das Thema erfolgt über ein Interview mit einem Zeitzeugen (Oral History). Im unmittelbaren Umfeld der Schülerinnen und Schüler sind Großeltern, vielleicht auch Eltern potenzielle Zeitzeugen. Die Lernenden befragen eine Person aus ihrem Umfeld, was diese zur Berliner Mauer erzählen kann. Dies hat den Vorteil, die Lernenden durch persönlichen Bezug zu den Befragten zur Auseinandersetzung mit dem Thema zu motivieren. Anregungen für Fragen sind in Arbeitsblatt 1 zusammengestellt. Kritische Auseinandersetzung mit Zeitzeugenberichten Im Plenum tragen die Schülerinnen und Schüler die Aussagen zusammen. Die von den Lernenden erarbeiteten Stichwörter werden auf einem Plakat in einer Mindmap thematisch zusammengefasst. Hier kommt der Lehrkraft eine moderierende und strukturierende Funktion zu: Die Vielfalt und der unterschiedliche Fokus der Informationen machen deutlich, dass Zeitzeugenberichte subjektive Zeitzeugnisse sind, die nur eine eingeschränkte Perspektive auf Geschichte ermöglichen. Somit lernen die Schülerinnen und Schüler, sich kritisch mit Zeitzeugenberichten auseinanderzusetzen. Dies ist angesichts einer Fülle von Zeitzeugenberichten im Internet und von privaten Webseiten zur Berliner Mauer ein Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz der Lernenden. Vertiefungsmöglichkeiten an der Gedenkstätte Berliner Mauer Die Gedenkstätte bietet Zeitzeugengespräche zu verschiedenen Themen an, unter anderem zum Leben im Grenzgebiet an der Bernauer Straße in den 1950er und 1960er Jahren oder zu Tunnelprojekten an der Bernauer Straße. Die Gedenkstätte empfiehlt die Veranstaltungen für Kinder ab 12 Jahren. Eine "Insel" der BRD Infoboxen und Grafiken auf Arbeitsblatt 2 vermitteln den Schülerinnen und Schülern Grundkenntnisse zur Teilung Berlins in Sektoren und zur Entstehung der beiden deutschen Staaten. Anhand einer Grafik erkennen sie die "Insel-Situation" West-Berlins. West-Berlin: Ein Schlupfloch in die Freiheit Die außenpolitischen Hintergründe des Berliner Mauerbaus, Blockkonfrontation und Chruschtschow-Ultimatum sind Schülerinnen und Schülern in der Grundschule schwer vermittelbar und werden in dieser Unterrichtseinheit nicht angesprochen. Um die Frage nach dem "Warum" nicht vollständig auszuklammern, werden in Arbeitsblatt 3 Basisinformationen zu innenpolitischen Problemen der DDR zu Beginn der 1960er Jahre gegeben. Anhand einer Grafik sowie von Leitfragen erarbeiten sie in Kleingruppen, dass West-Berlin bis zum 13. August 1961 das letzte Schlupfloch für die Bürgerinnen und Bürger der DDR in die Freiheit war. Vertiefungsmöglichkeiten an der Gedenkstätte Berliner Mauer Die Ausstellung "Berlin, 13. August 1961" im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer präsentiert Text-, Audio- und Bilddokumente, die die politische Entwicklung bis zum Mauerbau veranschaulichen. Schülerinnen und Schüler können beispielsweise Radioberichte abrufen, die die Maßnahmen der SED-Führung gegen Ost-Berliner Grenzgänger im Sommer 1961 verdeutlichen oder Protokolle studieren, in denen das Politbüro unter strengster Geheimhaltung die Aktion vom 13. August 1961 plant. Die Abschottung West-Berlins Anhand von historischen Bildern sollen die Schülerinnen und Schüler Informationen zu den Ereignissen am 13. August 1961 sammeln und analysieren. Um die Lernenden an diese Aufgabe heranzuführen, wird zunächst im Plenum eine Auswahl von Bildern gezeigt und besprochen. Die Schülerinnen und Schüler erkennen in wiederkehrenden Bildelementen die sukzessive Abriegelung West-Berlins. Im Plenum wird auch das Verhalten der auf den Fotos abgebildeten Menschen beschrieben und die Menschen bestimmten Gruppen zugeordnet: Menschen aus West-Berlin, Menschen aus Ost-Berlin, Volkspolizisten und Journalisten. Erstellung einer Stellwand In einem weiteren Schritt recherchieren die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen auf angegebenen Websites weitere Bilddokumente zum 13. August 1961. Die Gruppen wählen jeweils ein Bild aus, begründen ihre Auswahl, drucken es aus und fertigen eine schriftliche Beschreibung des ausgewählten Bildes an. Aus allen Bild- und Textdokumenten wird ein Plakat oder eine Stellwand gestaltet. Dokumentation Mit Ausschnitten aus einer circa 43-minütigen Film-Dokumentation zur Bernauer Straße lässt sich das erworbene Wissen audiovisuell veranschaulichen. Es empfiehlt sich, die Filmsequenz den Lernenden erst zu zeigen, nachdem sie Basiswissen erworben haben. Mögliche Alternative Die Lernenden schreiben die Briefe in Word. Vertiefungsmöglichkeiten an der Gedenkstätte Berliner Mauer Im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer können Schülerinnen und Schüler sich informieren, wie am 13. August 1961 die Grenze geschlossen wurde. Die Dichte der Präsentation von historischen Bild- und Filmaufnahmen zum Mauerbau in der Ausstellung einerseits und der konkreten Anschauung verbliebener Grenzanlagen im Außenbereich der Gedenkstätte andererseits verdeutlicht Schülerinnen und Schülern, wie "nah" die Geschichte der Deutschen Teilung noch ist. Mit Filmberichten sowie Zeitzeugenberichten, die die Lernenden in Audio-Nischen abrufen können, steht ein umfangreiches multimediales Angebot zur Verfügung. Ein Modell in der Ausstellung im Dokumentationszentrum und Markierungen im Gelände an der Bernauer Straße erinnern an die ursprüngliche Bebauungssituation. Ausbau und Grenzsicherung Die Schülerinnen und Schüler informieren sich im Plenum mit Hilfe einer Computeranimation und im Anschluss selbstständig mit Hilfe vorgegebener Websites über den Ausbau der Berliner Mauer. Sie erkennen, dass es nicht nur "eine" Mauer, sondern ein System von Maßnahmen zur Grenzsicherung gab. Der Einsatz der Computeranimation veranschaulicht den Schülerinnen und Schülern die Perspektive auf die Berliner Mauer aus Sicht von Menschen in Ost-Berlin, in West-Berlin und eines Grenzsoldaten. Informationen zum Ausbau der Grenzanlagen erarbeiten sich die Lernenden anhand eines Textes im Internet, auf den im Arbeitsblatt verwiesen wird. Mithilfe einer Checkbox auf Arbeitsblatt 9 können die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen überprüfen. Vertiefungsmöglichkeiten an der Gedenkstätte Berliner Mauer Ein Blick vom Aussichtsturm des Dokumentationszentrums in der Bernauer Straße lässt eindrucksvoll den Aufbau der Grenzanlagen erkennen. In archäologischen Fenstern im Außengelände sind Reste älterer Schichten der Grenzanlagen freigelegt. Auf einer geführten Entdeckungstour können junge Schülerinnen und Schüler vor Ort die Geschichte und den Aufbau der Berliner Grenzanlagen kennenlernen und von Einzelschicksalen an der Mauer erfahren. Die Kapelle der Versöhnung erinnert an die Versöhnungskirche, die bis 1985 im Grenzstreifen stand und die die SED-Führung sprengen ließ, um für "freie Sicht" der Grenzsoldaten im Grenzstreifen zu sorgen. Basiswissen prüfen Da es im Internet kaum Websites gibt, die Informationen zu Besucherregelungen in einer Sprache vermitteln, die für Lernende der Primarstufe verständlich ist, wird Basiswissen zum Thema in Infoboxen auf Arbeitsblatt 7 vermittelt. Die Schülerinnen und Schüler können anhand von Fragen überprüfen, ob sie die Inhalte verstanden haben und werden angeregt, den Inhalt zu reflektieren. Indem sie anschließend ein in den 1960er Jahren an der Berliner Mauer entstandenes Foto beschreiben, setzen sie das erlangte Wissen um. Die Bildbeschreibung erfordert, sich in die Situation der abgebildeten Menschen zu versetzen und ermöglicht somit einen Transfer von Sachinformation in Empathie für die betroffenen Menschen. Verkehrswege und Sehenswürdigkeiten erkunden In Gruppen erarbeiten die Schülerinnen und Schüler, wie die innerstädtische Grenze Verkehrsachsen zerschnitt und Menschen in Ost- und West-Berlin von Kulturgütern der Stadt und wichtigen Versorgungseinrichtungen abschnitt. Die Lernenden orientieren sich im Stadtgebiet und erkennen die geographische Lage von Orten, die sie in der Unterrichtseinheit kennengelernt haben, etwa der Bernauer Straße. Am Beispiel von Geisterbahnhöfen wird den Lernenden deutlich, wie die Teilung der Stadt sich auf den öffentlichen Nahverkehr auswirkte und so auch hier tagtäglich im Leben der Menschen spürbar war. Mithilfe einer Checkbox auf Arbeitsblatt 8 können die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen überprüfen. Vertiefung Mithilfe eines Quiz zur Berliner Mauer können die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen überprüfen. Das Quiz kann auf Arbeitsblatt 10 gelöst werden. Mauergraffitis selbst erstellen Zum Abschluss der Unterrichtseinheit soll eine Brücke in die Gegenwart geschlagen werden. Die Schülerinnen und Schüler bekommen auf Arbeitsblatt 9 Basisinformationen zum Fall der Berliner Mauer und erkennen am Beispiel eines bunten Graffitis von der East Side Gallery, dass die Mauer ihren Schrecken verloren hat. Auf dem Arbeitsblatt können sie selbst ein Stück Berliner Mauer gestalten. Die Werke aller Lernenden können in einer klasseninternen Ausstellung präsentiert werden. Alternativ oder ergänzend bietet eine Website die Möglichkeit, ein Stück Mauer virtuell zu besprayen. Die Schülerinnen und Schüler können hier den Umgang mit der Maus üben. "Mauer-Graffiti" online Auf dieser Internetseite können die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Graffiti am Computer erschaffen. Themen Ausgrenzung und Trennung im Transfer Das Thema des Graffitis "Es gilt viele Mauern abzubauen" bietet Anlass zu einem Transfer: Wo trennen "Mauersteine" Menschen? Im Plenum reflektieren die Lernenden, was heute zu Ausgrenzung und Trennung von Menschen führt. Gefundene Stichwörter werden auf Schuhkartons geschrieben und mit diesen eine Mauer gebaut. Anschließend überlegen die Schülerinnen und Schüler, was sie selbst tun können, um solche "Mauersteine" abzubauen. Für jede gefundene Lösung können die Lernenden wieder einen "Mauerstein" entfernen und so die Mauer abbauen. Bösenberg, Jost-Arend/Huffmann, Johann-Friedrich (Hrsg.) Mauerjahre - Leben im geteilten Berlin. Verlag Edel Germany, Hamburg, 2011. Grundmann, Harriet/Vogt, Susanne/Baus, Lars Das Wendebilderbuch. Die Geschichte von Janosch aus West-Berlin. Die Geschichte von Anni aus Ost-Berlin. Coppenrath, Münster 2009. Kordon, Klaus Die Flaschenpost. Beltz, Weinheim 1999. Kordon, Klaus/Schimmel, Peter Die Lisa. Eine deutsche Geschichte. Beltz & Gelberg, Weinheim, Basel 2007. Kordon, Klaus/Schimmel, Peter Arbeitsheft zu: Die Lisa. Eine deutsche Geschichte. Beltz & Gelberg, Weinheim, Basel 2004. Lionnie, Leo Tillie und die Mauer. Beltz & Gelberg, Weinheim 2004. Schroeder, Klaus Die DDR. Geschichte und Strukturen. Reclam, Stuttgart 2011. Verein Berliner Mauer - Gedenkstätte und Dokumentationszentrum (Hrsg.) Die Berliner Mauer. Ausstellungskatalog des Dokumentationszentrums Berliner Mauer. Michael Sandstein Verlag, Dresden.

  • Technik / Sache & Technik / Geschichte / Früher & Heute
  • Berufliche Bildung

Fluchthilfe für DDR-Bürgerinnen und DDR-Bürger zwischen 1961 bis 1965 – Online-Tour.

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Mit der Online-Tour erhalten die Schülerinnen und Schüler durch Fotos, Filme und Dokumente einen anschaulichen Einblick in die Fluchthilfe in den ersten Jahren nach dem Mauerbau. Die Solidarität im Westen mit den Menschen im Osten war nach dem Mauerbau groß. Vor allem Studierende engagierten sich in der aktiven Fluchthilfe, sodass Tausende von Menschen vom Osten in den Westen fliehen konnten. Dabei gestalteten sich die Fluchtwege immer schwieriger und sowohl Flüchtende als auch Fluchthelferinnen und Fluchthelfer gingen zunehmende Risiken ein. Die anfängliche Euphorie und Zustimmung im Westen erhielt jedoch mit dem Tod des Fluchthelfers Egon Schultz einen Dämpfer. Die Fotos, Filme, Dokumente und Zeitzeugeninterviews sind interaktiv aufbereitet, sodass die Lernenden selbstständig das Thema Fluchthilfe erarbeiten können. Sachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nennen die Folgen, die der Mauerbau für die Berliner in Ost- und Westdeutschland hatte. verstehen, warum West-Berliner Studenten Menschen aus dem Osten bei ihrer Flucht halfen. beschreiben die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Methoden der West-Berliner Fluchthelferinnen und Fluchthelfer. beschreiben die Risiken und Folgen, die die Fluchthilfe für die Beteiligten haben konnte. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erschließen gezielt und eigenständig Informationen aus verschiedenen audiovisuellen Medien im Internet. erschließen sich Wissen zum Thema "Fluchthilfe nach dem Mauerbau" aus Quellentexten. erfassen die unterschiedlichen Standpunkte zum Engagement von West-Berliner Fluchthelferinnen und Fluchthelfern. Urteilskompetenz Die Schülerinnen und Schüler vergleichen verschiedene Perspektiven zur Fluchthilfe und ziehen dabei unterschiedliche Quellen heran. bilden sich ein eigenes Sachurteil über Motive, Ablauf und Folgen der Fluchthilfe anhand verschiedener Quellen.

  • Geschichte
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Mauerjahre – Leben im geteilten Berlin: Der Mauerbau

Kopiervorlage

Ausgehend von dem Dokumentarfilm "Deutschland geteilt. Wie es zum Bau der Berliner Mauer 1961 kam" beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Situation in Ost- und Westberlin vor dem Mauerbau, analysieren, welche Entwicklungen zum Bau der Mauer geführt haben und erfahren, welche Folgen der Bau der Mauer für die Menschen in der geteilten Stadt hatte. Der Bau der Berliner Mauer 1961 war nicht nur ein Ereignis von weltpolitscher Bedeutung, sondern für die Menschen in Ost- und Westberlin ein gravierender Einschnitt in ihr alltägliches Leben, der die Stadt über Jahrzehnte prägen sollte. Mit diesen beiden Dimensionen setzen sich die Schülerinnen und Schüler anhand eines Dokumentarfilms und mithilfe zweier Arbeitsblätter auseinander. Sie nutzen dabei Informationen aus dem Film und recherchieren selbst. Auf dieser Grundlage erstellen sie Zeitungsartikel und Präsentationen. Die Arbeitsblätter sind für die Sekundarstufe 1 und 2 differenziert. Sachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler geben die wichtigsten Entwicklungen, die zum Bau der Berliner Mauer geführt haben, wieder. nennen Gründe, die die DDR-Führung für den Mauerbau anführte. erklären die Reaktionen der Westalliierten auf den Mauerbau. beschreiben die Folgen für die Menschen in Ost- und Westberlin. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erschließen gezielt und eigenständig Informationen aus einem Dokumentarfilm über die Umstände und Folgen des Mauerbaus. recherchieren in Schul- und Fachbüchern und im Internet nach Informationen zur Situation in Ost- und Westberlin. präsentieren ihre Rechercheergebnisse in einem Kurzvortrag oder in Form eines Zeitungsartikels. Urteilskompetenz Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Entwicklungen, die zum Bau der Berliner Mauer führten. beurteilen die Gründe, die die DDR-Führung für den Mauerbau anführte.

  • Geschichte
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Thomas Brussig: Am kürzeren Ende der Sonnenallee

Unterrichtseinheit

Liebesgeschichte, Jugendroman, Zeitporträt oder Ostalgie-Produkt? Thomas Brussigs Roman bietet vielfältige Zugangsmöglichkeiten zur Textanalyse, Interpretation und Buchkritik. Micha Kuppisch wohnt am kürzeren Ende der Sonnenalle, gleich hinter dem "antifaschistischen Schutzwall" in Ost-Berlin. Für die westlichen Schulklassen, die vom Aussichtspunkt auf ihn herunterschauen, ist er "'n echter Zoni". Dabei dreht sich auch bei Micha und seinen Freunden alles um Musik, Zukunftspläne und die Liebe. Die modular aufgebaute Unterrichtsreihe kann im Unterricht flexibel eingesetzt werden und ist jederzeit beliebig erweiterbar, je nachdem, wie und in welcher Form das Buch vorher oder nachher besprochen wird. Alle Vorschläge der Reihe sind auf eine Erweiterung der eigentlichen Textarbeit und Interpretation des Buches ausgerichtet. Neben der Recherche zum historischen Hintergrund stehen produktionsorientierte Verfahren in Bild und Text im Mittelpunkt. DDR und BRD: Systeme im Vergleich Der Besuch von Onkel Heinz bei Familie Kuppisch macht Unterschiede deutlich. Widerstand in der DDR Jimi Hendrix, die Stones und Sartre - alles höchst illegal in der DDR. Ostalgie, Systemkritik, Märchen? Meinungen zum Buch Zum Abschluss stehen Beurteilungen zum Roman im Mittelpunkt. Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen sich handlungs- und produktionsorientiert mit dem Roman auseinander setzen, indem sie Collagen zu ihren Eindrücken und Gedanken erstellen oder Stegreif- und Rollenspiele durchführen. eigene Texte schreiben, um den Erzähl- und Sprachstil des Buches zu analysieren und zu hinterfragen. die DDR- und BRD-Geschichte der 1970er Jahre anhand der Alltagsgeschichte kennen lernen und vergleichen. den Roman sowohl in seiner erzählten Zeit (um 1978) und in seiner Entstehungszeit inklusive der autobiographischen Bezüge deuten. über die Auseinandersetzung mit dem fremden System der DDR die Unterschiede zwischen ihrem Leben und dem der Protagonisten nachvollziehen. Ziele aus dem Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen gezielt im Netz nach Informationen und Bildmaterial recherchieren und ihre Ergebnisse dokumentieren. eine Homepage (im Inter- oder Intranet) veröffentlichen und die Konsequenzen der Veröffentlichung reflektieren. mit Word eigene Texte schreiben und gestalten. die Besonderheiten von Hypertexten erfahren und selbst anwenden. "Interaktiv" mit dem Internet erarbeiten die Schülerinnen und Schüler in dieser Reihe Hintergrundinformationen und Interpretationsansätze zum Roman. Die Arbeit mit Buch und Web trägt zur Verortung des Romans zwischen einem Zeitporträt der DDR und einem "ostalgischen" Jugendroman bei. Die Klasse lernt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ost- und westdeutschen Jugendlichen Ende der siebziger Jahren kennen und zieht Vergleiche zur aktuellen Situation. Die Reihe bietet somit Anregungen zur Erweiterung der eigentlichen Textarbeit und zur Interpretation des Buches. Thema Thomas Brussig: "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" - Leben in der DDR zwischen Ostalgie und Realität Autorin Svenja Engemann Fächer Deutsch Zielgruppe Klasse 9/10 Zeitraum variabel (ab 9 Stunden) Verlaufsplan Verlaufsplan Sonnenallee Medien PC mit Internetzugang, Word Textvorlage Thomas Brussig: Am kürzeren Ende der Sonnenallee. Fischer-Verlag. 5. Auflage, Frankfurt/Main 2005. ISBN: 3-596-14847-2. Preis: 7,90 € Die Protagonisten im Steckbrief Zum Einstieg erstellen die Schülerinnen und Schüler arbeitsteilig Steckbriefe zu den Protagonisten des Romans. Wichtig ist dabei, dass die drei Gruppierungen "Familie", "Freunde" und "System" jeweils mindestens doppelt vertreten sind. Durch die Arbeit mit Word und die Hinterlegung der Steckbriefe in lo-net können die Steckbriefe jederzeit erweitert und verändert werden. Außerdem kann die Klasse bei Interpretationsaufgaben darauf zurückgreifen. Ähnliches empfiehlt sich zum Abschluss der Reihe für eine Zusammenfassung des Buches nach der Lektüre der 14 Einzelkapitel. Hilfreich ist es, dass je eine Person den Inhalt eines Kapitels, eine andere die im Kapitel vorkommenden Personen stichwortartig festhält und auch diese Informationen online stellt. So können zum Beispiel auch Schülerinnen und Schüler, die krankheitsbedingt fehlen, dem Unterricht folgen. Collagen als Verständnis- und Interpretationshilfe Über eine Collage entwickelt die Klasse ein erstes Gefühl für die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einer Jugend in der Bundesrepublik und in der DDR. Die ausgestellten Collagen (online oder per Frontpage im Schul-Intranet, zum Beispiel durch die Einrichtung eines "Ausstellungsraumes") bieten die Möglichkeit, die eigenen Eindrücke und Gedanken zu reflektieren. Außerdem können sie immer wieder für die Romaninterpretation genutzt werden. Freie und gelenkte Recherche Bei der Bildrecherche bieten sich je nach dem Kenntnisstand der Klasse mehrere Möglichkeiten an. Zum einen können die Schülerinnen und Schüler auf vorgegebenen Webseiten oder mit der Bildersuche von Yahoo beziehungsweise Google ganz frei im Netz nach Bildern suchen. Das Stichwort "DDR" führt allerdings auf beiden Seiten nicht zum gewünschten Ergebnis. Wer sucht, sollte Phrasen wie "Leben in der DDR", "Alltag in der DDR" oder "Mauer DDR" verwenden. Ist der Zeitrahmen für eine Bildrecherche der Klasse zu eng, kann die Lehrkraft Bilder vorgeben und sie entweder im virtuellen Klassenraum bei lo-net hinterlegen, per Beamer präsentieren oder ganz traditionell ausdrucken und im realen Klassenraum aufhängen. DDR-Bilder.de: Sektorengrenze Das erste Bild zeigt die Zonengrenze an der Sonnenallee im Jahr 1960. LeMO: Das geteilte Deutschland 1949-89 Hier finden die Schülerinnen und Schüler übersichtliche und bebilderte Hintergrundinformationen. Die siebziger Jahre Die Schülerinnen und Schüler werden bei der Lektüre - über den Alltag von Micha und seinen Freunden - unweigerlich den Bezug zu ihrer Lebenswelt ziehen, vielleicht ganz unbewusst. Es ist daher sinnvoll, dass sie an dieser Stelle mehr über das Leben in der Bundesrepublik der späten 1970er Jahre erfahren. Gleichzeitig kann der Vergleich zwischen dem Leben in der BRD und dem Leben in der DDR gezogen werden. Sehr gut geeignet für diesen Vergleich sind die virtuellen Ausstellungen des Hauses der Geschichte (zum Beispiel die Kinoschlager in Ost und West oder der politische Witz in Ost und West). Hintergrundinformationen bietet auch das Lebendige virtuelle Museum Online (LeMO), ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Historischen Museums und des Hauses der Geschichte (ein kurzer Einblick ist zum Beispiel per Referat möglich). Haus der Geschichte: Film - Die 70er Jahre Ein Überblick über das Kino im Westen und im Osten zeigt die Unterschiede der Systeme. Nicht in Politikgeschichte verlieren Dabei muss die Klasse den roten Faden, das Buch "Sonnenallee", im Auge behalten und darf sich nicht in Politikgeschichte verlieren. Gerade die Seiten des LeMO ermöglichen eine gute Überleitung zum nachfolgenden Schwerpunkt "Widerstand". (Wer möchte, kann hier eine Kurzgeschichte aus dem Leben in der BRD um 1980 einschieben.) Die Tagebucheinträge, die die Schülerinnen und Schüler verfassen, dienen der Annäherung an die Protagonisten. Um die Haltung der Figuren des Buches gegenüber dem DDR-Staat nachvollziehen zu können (Schwerpunkt "Widerstand", Buchkapitel 2,3,6), kann die Klasse per Systemvergleich die Figuren schon einmal kennen lernen und deren Perspektiven untersuchen. Den meisten Jugendlichen - sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland - ist das Leben in der DDR wahrscheinlich fremder als das in der Bundesrepublik vor 1989, da ihr heutiger Lebensstil eher dem der damaligen BRD entspricht (im Hinblick auf das politische und wirtschaftliche System oder Kultur- und Freizeitangebote). Westmusik, Flüsterwitze und Republikflucht Im Roman werden verschiedene Formen des Widerstands beschrieben, die Jugendlichen heute sicherlich nicht bekannt und verständlich sind (das Hören verbotener Musik, das Ausgehen mit "Westlern", die scheinbare Anpassung und ein Fluchtversuch, offene Proklamationen, das Schreiben von Eingaben an offizielle Stellen und so weiter). Der Zugang über die so genannten "Flüsterwitze" erleichtert es ihnen, sich der Zwänge des Systems und der Restriktionen, die die Menschen bedrohten, bewusst zu werden. Musik als Politikum Die Erweiterung des Bausteins "Widerstand" lässt sich anhand der Aspekte "Musik" und "andere Formen des Widerstands" vornehmen. Musik ist für die Jugendlichen deswegen interessant, weil sie einen Vergleich zu eigenen musikalischen Vorlieben und Interessen ziehen können. Sie erhalten in diesem Zusammenhang Einblicke in die Abstufungen von "Verboten": Verbieten die Eltern ein Musikstück oder den Besuch eines Konzerts, droht schlimmstenfalls Hausarrest. Was aber geschah mit den Jugendlichen in der DDR, die verbotene Musik hörten? Sensibilisierung für Ostalgie Auch um eine erste Sensibilisierung für den Vorwurf der "Ostalgie" im Buch zu erhalten, bietet es sich an, den politischen Widerstand in der DDR mit den Schülerinnen und Schülern intensiver zu besprechen. In Klasse 10 wird diese Thematik gegebenenfalls gerade im Geschichtsunterricht behandelt - die Fächerverbindung bietet sich hier in jedem Fall an -, so dass ein kurzes Referat ausreicht. Besprochen werden sollte auf jeden Fall die Geschichte von Erika Riemann "Die Schleife an Stalins Bart". Die Schülerinnen und Schüler können zum Beispiel als Vorbereitung in einer Hausaufgabe eine Kurzgeschichte zu Riemanns Buchtitel erfinden (im Stil des Romans "Sonnenallee"), um zu verdeutlichen, wie grausam das DDR-Regime sein konnte und wie wenig dies im Buch "Sonnenallee" deutlich wird. Ideen für kreative Kritik Dieser Baustein ist beliebig erweiterbar: Neben der Auseinandersetzung mit den vorhandenen Rezensionen zu Brussigs "Sonnenallee", zum Beispiel in Form einer Talkshow, besteht die Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler eine eigene Rezension schreiben zu lassen. Veröffentlichte Kritiken können analytisch miteinander verglichen werden oder eine Rezension wird ausführlich behandelt, indem die zugehörigen Textstellen aus dem Buch den kritischen oder positiven Anmerkungen der Kritiker zugeordnet werden. Spurensuche Ost Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler selbst eine Verortung des Buches zwischen "Systemkritik" und "Ostalgie" vornehmen. Der Aspekt "Ostalgie" kann ebenfalls vertieft werden, indem die Klasse zum Beispiel das Fernsehprogramm nach Ostalgieshows durchsucht, Geschäfte mit "Ostprodukten" recherchiert oder das "Ostalgie-Spiel" aqusprobiert. Mit diesem Baustein wäre bereits ein Abschluss der Reihe möglich. ZDF.de: Ostalgie Ob Spreewaldgurken, Ampelmännchen oder Rennpappe: Der Osten war und ist Kult. Das ZDF stellt Geschichten, (n)ostalgische Anekdoten und Erinnerungen zusammen. Wikipedia.de: Ostalgie Die Ostalgie ist auch in dem freien Online-Lexikon vertreten, mit vielen weiterführenden Links zu DDR-Symbolen und politisch-historischen Hintergründen. Glückliches Vergessen "Glückliche Menschen haben ein schlechtes Gedächtnis und reiche Erinnerungen". Nach dem Schlusssatz und dem Schlusskapitel drängt sich die Frage auf: Was ist Vergangenheit, was ist Erinnerung, was ist Märchen? Zum Abschluss steht damit noch einmal ein interpretatorischer Ansatz im Mittelpunkt. Losgelöst von der DDR-Geschichte und vom Genre "Jugendroman" wird die Frage nach den Märchen-Elementen im Buch erarbeitet. Besonders das Schlusskapitel wirkt wie ein Happy-End im Märchen und wirft die Frage auf, was diese literarische Form hinsichtlich der Wirkung und der Aussagekraft des gesamten Buches bewirkt. Damit erhält der Vorwurf der "Ostalgie", der in den Augen der Schülerinnen und Schüler das Buch in seinem Wert vielleicht geschmälert hat, eine ganz neue Erklärung, nämlich die der gewollten Verklärung der Erinnerung. Kreativ und produktiv Es bieten sich zwei produktionsorientierte Zugänge an. Das Arbeitsblatt 6 muss dabei an den gewählten Zugang angepasst werden. Die Schülerinnen und Schüler schreiben im Stil des Buches ein ergänzendes fünfzehntes Kapitel. Hier kann ein Kapitelthema vorgegeben werden, zum Beispiel die Wiedervereinigung, die im Buch selbst nicht thematisiert, aber angerissen wird. Dieser Zugriff führt auf die politikgeschichtliche Ebene zurück und kann als Überleitung für den Geschichts- oder Politikunterricht dienen. Die Schülerinnen und Schüler schreiben die Liebesgeschichte von Miriam und Micha, den Fluchtversuch von Frau Kuppisch, Wuschels Plattenkaufaktion oder andere Themen des Romans in ein Märchen um. Dieser Zugriff führt zur Frage nach der Aussagekraft von unterschiedlichen literarischen Genres. Erweitert werden kann der Zugriff durch selbst geschriebene Gedichte zu den Märchen-Themen "Flucht", "Sehnsucht", "Einsamkeit", "Liebe", die eine Überleitung zum nächsten Unterrichtsthema in Deutsch ermöglichen. Brussig, Thomas: Am kürzeren Ende der Sonnenallee. Fischer- Verlag, 4. Auflage, Frankfurt/Main 2002. Krischel, Volker: Erläuterungen zu Thomas Brussig, Am kürzeren Ende der Sonnenallee. Königs Erläuterungen Band 409, Hollfeld 2001. Lammers, Michael: Interpretationshilfe Deutsch, Thomas Brussig, Am kürzeren Ende der Sonnenallee. Stark- Verlag, Freising 2000.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Primarstufe, Spezieller Förderbedarf, Berufliche Bildung

Umweltaktivisten in der DDR – Bitteres aus Bitterfeld, Sekundarstufe I

Kopiervorlage

Das Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe I zum Film "Das war Bitteres aus Bitterfeld" thematisiert die Umweltzerstörung in der DDR und das gefährliche Engagement von ost- und westdeutschen Umweltaktivistinnen und -aktivisten.1988 gelang es einer Gruppe von ost- und westdeutschen Umweltaktivistinnen und -aktivisten ein Video über die katastrophale Umweltsituation in Bitterfeld zu drehen und in den Westen zu schmuggeln. Der Film "Das war Bitteres aus Bitterfeld" erzählt die Geschichte dieses Videos und seine Wirkung in der DDR und der Bundesrepublik. Die Schülerinnen und Schüler lernen nicht nur die Umweltprobleme kennen, die durch die Industrie in der DDR entstanden, sondern erarbeiten auch den Umgang der SED-Diktatur mit den Problemen und die Verbindungen zwischen ost- und westdeutschen Umweltaktivisten. Diese Unterrichtsmaterialien wurden erstellt von paedigi. Sachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erklären die Bedeutung des Fernsehens in der DDR und der Bundesrepublik. geben die Umweltprobleme in Bitterfeld wieder. nennen die Motivation und die Ziele der Umweltaktivistinnen und -aktivisten. beschreiben den Umgang der SED-Diktatur mit den Umweltproblemen. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erschließen gezielt Informationen über die Umweltzerstörungen in Bitterfeld und das Engagement der Umweltaktivisten aus dem Film. interpretieren Ausschnitte des Films. recherchieren in verschiedenen Medien nach aktuellen Umweltproblemen und Skandalen. vergleichen den Umgang mit Umweltproblemen in beiden deutschen Staaten. Urteilskompetenz Die Schülerinnen und Schüler bewerten die im Film geäußerten Meinungen der Bewohner, analysieren ihre Subjektivität und gehen kritisch mit den verschiedenen Perspektiven um. diskutieren und bewerten die Rolle der Westmedien für die friedliche Revolution in der DDR.

  • Geschichte
  • Sekundarstufe I

Freundschaft im geteilten Deutschland: Die Flaschenpost

Unterrichtseinheit

In der Unterrichtseinheit "Freundschaft im geteilten Deutschland" zur Förderung der Lesekompetenz setzen sich die Lernenden anhand des Romans "Die Flaschenpost" mit den Lebensbedingungen in Ost- und West-Berlin vor dem Mauerfall und der Wiedervereinigung auseinander. Das Unterrichtsmaterial eignet sich auch für ein fächerübergreifendes Projekt zum Thema "Berlin vor und nach dem Fall der Mauer", in dem die Schülerinnen und Schüler die Schwierigkeiten zur Überwindung der Grenze erarbeiten.Wie haben die Menschen im einst geteilten Berlin gelebt? Warum war es für die Kinder und Jugendlichen damals nahezu unmöglich, aus der DDR in die BRD zu reisen? Für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule sowie der Sekundarstufe I ist es heute unverständlich, warum die Berliner Mauer so eine große Rolle gespielt hat. Um ihnen zu vermitteln, warum die Bundesrepublik Deutschland jedes Jahr am 3. Oktober die Wiedervereinigung feiert und das 30-jährige Jubiläum des Mauerfalls so eine große Bedeutung hat, ist die Erarbeitung der deutsch-deutschen Geschichte im Unterricht notwendig. Die Lernenden sollen gemäß dem Lehrplan eine Vorstellung vom früheren Berlin entwickeln können. Dabei sollen sie die Teilung der Stadt durch den Mauerbau, Kenntnisse über Landschaften in der Umgebung sowie wichtige Sehenswürdigkeiten im Bezirk Mitte, Bestimmungen für Reisen von Berlin (West) nach Berlin (Ost), die Antragstellung sowie die Grenzübergänge vor dem Fall der Mauer erarbeiten. Um die Erlebnisse der Menschen in Ost- und West-Berlin vor 1989 für die Kinder erfahrbar zu machen, setzen sich die Lernenden in dieser Unterrichtseinheit auf der Grundlage einer Lektüre mit zwei Einzelschicksalen auseinander. Im Roman geht es um die Freundschaft zwischen zwei Kindern, die jeweils auf einer Seite der Grenze aufwachsen. Der Ostberliner Junge Matze wirft eine Flaschenpost in die Spree und hofft, ein Kind aus Afrika würde sie finden und ihm antworten. Stattdessen aber antwortet Lika aus Westberlin. Die beiden Kinder wollen trotz der Mauer sowie der Widerstände ihrer Eltern Freunde werden und "die andere Seite" kennenlernen. Das Thema "Freundschaft im geteilten Deutschland: Die Flaschenpost" im Unterricht Die Unterrichtseinheit ist gedacht für die Sekundarstufe I sowie die Grundschule ab der 4. Klasse mit einem zeitlichen Umfang von ungefähr 20 Stunden. Sie kann als fächerübergreifendes Projekt in Deutsch, Sachunterricht, Geschichte und und Erdkunde oder Geographie als verbundener Sprachunterricht durchgeführt werden. Vorkenntnisse Voraussetzung für die Durchführung und gleichzeitig Bestandteil der Unterichtseinheit ist die begleitende Lektüre des Buches "Die Flaschenpost" von Klaus Kordon. Die literarische sowie geschichtliche Erarbeitung der Story erfolgt dann in einem Stationenlernen im Unterricht, sodass die Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich und problemlösend lernen können. Didaktische Analyse Im Rahmen dieser Einheit sind zur Leseförderung verschiedene Textsorten zu bewältigen: Personenbeschreibung, Inhaltsangabe, Interview, Erstellen von Sachtexten, Begründung einer eigenen Meinung. Vorgesehen ist ein Diktat zur Biographie Klaus Kordons sowie eine Niederschrift, in der die Schülerinnen und Schüler selbst erarbeiten, wie das Buch enden könnte. - In Bezug auf die Sprachbetrachtung könnte die Einheit noch um ein Training der Wortarten mit dem Schwerpunkt der Wortfelder Mauer und Grenze erweitert werden. In der literarischen Erziehung wäre eine Ausweitung möglich, zum Beispiel durch eine Einladung des Autoren Klaus Kordon in die Schule oder durch den Besuch einer Lesung. Auf der Grundlage des Romans können die Lernenden gerade aus Matzes und Likas Sicht heraus begreifen, dass Beziehungen zwischen Menschen durch die Geschichte und durch politische Systeme beeinflusst und beeinträchtigt werden und auch nur durch tätiges Handeln verändert werden können. Nicht zuletzt kann der aktuelle Bezug dieses Unterrichtsmaterials dabei helfen, Grenzen zu überwinden und Mauern in den Köpfen der Menschen heute zu beseitigen, damit es in Zukunft keine Unterscheidung von "Ossis und Wessis", Ausländern und Inländern, Armen und Reichen mehr gibt. Methodische Analyse Die Erarbeitung an Stationen als Form des offenen Unterrichts erhöht in dieser Einheit den Grad der Eigenverantwortlichkei t sowie der Schüleraktivierung . Die Sozialform (Einzelarbeit, Partner- oder Gruppenarbeit) ist an den einzelnen Stationen frei wählbar. Binnendifferenzierung ist insofern gegeben, als dass die Kinder selbstbestimmt gemäß ihrem eigenen Lerntempo und individueller Schwerpunktsetzung die Themen bearbeiten können. Die Rolle der Lehrkraft verändert sich bei einer solchen Unterrichtsgestaltung insofern, als dass sie sich auf der Ebene der Hilfestellung bei der Bewältigung der einzelnen Lernschritte durch die Lernenden bewegt und während der Erarbeitung beratend sowie unterstützend zur Seite steht. Die Einbindung von digitalen Medien und dem Internet zur Förderung von Medienkompetenz erfolgt in einer anregenden Lernumgebung als ein Mittel unter vielen anderen wie zum Beispiel Bildbände zur Berliner Geschichte, Texte, Fotos, Stadtpläne, Atlanten, Nachschlagewerke oder Ähnliches. Der Computer, das Tablet oder der Laptop sowie das Internet werden von den Schülerinnen und Schülern als Schreibwerkzeug und als Lernwerkzeug zum Einholen von Informationen eingesetzt. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler begreifen in Grundzügen die heutige Situation Berlins als das Ergebnis einer geschichtlichen Entwicklung. entwickeln Lesebereitschaft und werden in ihrer Persönlichkeitsentfaltung gefördert und stabilisiert. verbessern ihre Lesekompetenz, indem sie entdeckendes, sinnerschließendes und sinngerechtes Lesen üben. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren weitgehend selbstständig im Internet und nutzen den Computer als Schreibwerkzeug. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten an Stationen in unterschiedlichen Sozialformen mit Partnerinnen und Partnern konzentriert und zielführend zusammen.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
  • Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Spinner, Schuldner und Spione? Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989

Kopiervorlage

Der Beitrag beleuchtet Ursachen und Phasen der West-Ost-Migration und illustriert diese anhand von drei beispielhaften Biografien.Für die Übersiedlung in die DDR gab es viele Motive. Auch die Erfahrungen, die die Übersiedler schließlich in der DDR sammelten, waren sehr unterschiedlich. Der Beitrag, von Eva Fuchslocher und Michael Schäbitz, der auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung einzusehen ist, beleuchtet Ursachen und Phasen der West-Ost-Migration und illustriert diese anhand von drei beispielhaften Biografien. Sachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass es auch Migrationsbewegungen von West nach Ostdeutschland gab. beschreiben Motive und Erfahrungen der West-Ost-Migranten. erläutern anhand von drei beispielhaften Biografien reale Schicksale. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wenden elementare Schritte der Interpretation von Quellen sach- und themengerecht an. nehmen Verknüpfungen mit dem historischen Kontext vor und erkennen die Bedeutung einer Textquelle innerhalb dieses Kontextes. Urteilskompetenz Die Schülerinnen und Schüler analysieren, vergleichen, unterscheiden und gewichten in Ansätzen das Handeln von Menschen im Kontext ihrer zeitgenössischen Wertvorstellungen im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit. beurteilen Argumente aus historischen Deutungen kriteriengeleitet.

  • Geschichte / Früher & Heute / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Umweltaktivisten in der DDR – Bitteres aus Bitterfeld, Sekundarstufe II

Kopiervorlage

Das Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe II zum Film "Das war Bitteres aus Bitterfeld" thematisiert die Umweltzerstörung in der DDR und das gefährliche Engagement von ost- und westdeutschen Umweltaktivistinnen und -aktivisten.1988 gelang es einer Gruppe von ost- und westdeutschen Umweltaktivistinnen und -aktivisten ein Video über die katastrophale Umweltsituation in Bitterfeld zu drehen und in den Westen zu schmuggeln. Der Film "Das war Bitteres aus Bitterfeld" erzählt die Geschichte dieses Videos und seine Wirkung in der DDR und der Bundesrepublik. Die Schülerinnen und Schüler lernen nicht nur die Umweltprobleme kennen, die durch die Industrie in der DDR entstanden, sondern erarbeiten auch den Umgang der SED-Diktatur mit den Problemen und die Verbindungen zwischen ost- und westdeutschen Umweltaktivistinnen und -aktivisten. Diese Unterrichtsmaterialien wurden erstellt von paedigi. Sachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Bedeutung des Fernsehens in der DDR und der Bundesrepublik. geben die Umweltprobleme in Bitterfeld wieder. nennen die Motivation und die Ziele der Umweltaktivistinnen und -aktivisten. beschreiben den Umgang der SED-Diktatur mit den Umweltproblemen. definieren den Begriff "Zivilcourage". nennen Beispiele für Umweltskandale in der Bundesrepublik. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erschließen gezielt Informationen über die Umweltzerstörungen in Bitterfeld und das Engagement der Umweltaktivisten aus dem Film. interpretieren Ausschnitte des Films. recherchieren in verschiedenen Medien nach aktuellen Umweltproblemen und Skandalen. vergleichen den Umgang mit Umweltproblemen in beiden deutschen Staaten. erschließen in Gruppen die Aufdeckung von Skandalen in der Bundesrepublik durch Zivilcourage. vergleichen mögliche Folgen von Zivilcourage in Diktaturen und Demokratien. Urteilskompetenz Die Schülerinnen und Schüler bewerten die im Film geäußerten Meinungen der Bewohner, analysieren ihre Subjektivität und gehen kritisch mit den verschiedenen Perspektiven um. diskutieren und bewerten die Rolle der Westmedien für die friedliche Revolution in der DDR.

  • Geschichte
  • Sekundarstufe II
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