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Bauen in der Geschichte – Gerüste im Einsatz

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit für den Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Entwicklung der Baugeschichte unter sich wandelnden Bedingungen. Am Beispiel des Gerüsts als zentrale Hilfskonstruktion erkunden sie, wie im Laufe der Zeit gebaut wurde, welche Materialien verwendet wurden und wie sich Bauweisen verändert haben. Diese Unterrichtseinheit bietet einen kurzen Einblick in die Baugeschichte und verdeutlicht, wie sich Bauen im Laufe der Zeit durch verschiedene Herausforderungen und Innovationen verändert hat. Die Einheit beginnt mit einer kompakten Einführung ( Arbeitsblatt 1 ) in die Baugeschichte, wobei das Gerüst als zentrale Hilfskonstruktion, die Bauen erst ermöglicht, im Fokus steht. Die Schülerinnen und Schüler erkennen dabei, wie unter anderem der Gerüstbau den Fortschritt im Bauwesen ermöglichte und wie komplex es ist, Baugeschichte als eine zusammenhängende Entwicklung darzustellen. Sie erfahren, welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ursachen zu Veränderungen führten und warum Krisen oftmals Veränderungen in der Baugeschichte markierten. In Arbeitsblatt 2 wird der Gerüstbau als tragendes Element der Baukunst genauer untersucht. Die Bedeutung von Gerüsten als "Stützen der Baukunst“ wird herausgearbeitet und anhand des Brückenbaus symbolisch verdeutlicht. Dabei entdecken die Schülerinnen und Schüler, inwiefern Bauwerke wie Brücken eng mit Macht und Handel verbunden sind und welche baulichen Anforderungen für ihre Errichtung notwendig waren. Sie setzen sich auch mit den verschiedenen Materialien auseinander, die im Laufe der Zeit verwendet wurden, und verstehen, wie Materialinnovationen zu veränderten Bauweisen und neuen architektonischen Möglichkeiten führten. Mithilfe des Arbeitsblatts 3 wenden die Schülerinnen und Schüler ihr erworbenes Wissen in einem praktischen Projekt an. Sie recherchieren zu verschiedenen Bauwerken, erstellen Steckbriefe und ordnen chronologische Eckdaten zu. Im Perspektivwechsel schlüpfen sie dann in die Rolle einer Baumeisterin oder eines Baumeisters einer bestimmten Epoche. Aus dieser Sicht interpretieren und verteidigen sie ihre vorher erarbeiteten Bauentscheidungen und setzen sich spielerisch mit den historischen und technischen Bedingungen auseinander, unter denen große Bauwerke entstanden. Dieser kreative Zugang ermöglicht ein Verständnis für die Entwicklung der Baugeschichte, den Umgang mit Ressourcen und die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Bauwesen. Die Arbeitsblätter dienen dazu, sich mit geschichtlichen Prozessen auseinanderzusetzen. Es gilt zu verstehen, dass geschichtliche Abläufe sich gegenseitig bedingen und zusammenhängen. Vorgänge werden anhand der Baugeschichte mit Sachbezug zum Gerüstbauer-Handwerk veranschaulicht. Die Unterrichtseinheit bietet insbesondere Einblicke in die Entwicklung des Bauwesens und zeigt auf, wie Baumeister/innen früherer Epochen mit Materialien, Herausforderungen und begrenzten Ressourcen umgingen. So erhalten die Lernenden einen praktischen Einblick in die Überlegungen der damaligen Zeit. Das Thema vermittelt außerdem, wie sich Wissen über die Zeit entwickelt und teilweise wiederentdeckt wurde, was wesentlich zum Verständnis von Kultur- und Technikgeschichte beiträgt. Diese Inhalte fördern nicht nur die Fähigkeit zur systematischen Recherche, sondern regen die kritische Auseinandersetzung mit historischen Prozessen an, die bis heute Bauweisen und Architektur beeinflussen. Damit die Lernenden den Inhalt gut erfassen können, sollten sie bereits einige Vorkenntnisse zu historischen Epochen wie dem Mittelalter, der Renaissance und dem Industriezeitalter besitzen. Grundlegendes Wissen über bedeutende Bauwerke und deren kulturelle Hintergründe sowie ein grundlegendes Verständnis der Eigenschaften unterschiedlicher Materialien (etwa die Unterschiede zwischen Holz, Stein und Stahl ) sind ebenfalls hilfreich. Die didaktisch-methodische Gestaltung der Einheit zielt darauf ab, dass die Schülerinnen und Schüler die Entwicklung des Bauwesens nachvollziehen und die Rolle von Gerüsten beim Bau von Bauwerken verstehen. Sie schlüpfen in die Rolle von Historikerinnen und Historikern sowie Baumeisterinnen und Baumeistern und lernen, wie wichtig systematische Recherche, Datenaufbereitung und Präsentation ihrer Erkenntnisse sind. Der Einsatz von forschendem Lernen, bei dem die Lernenden eigenständig oder in Kleingruppen Bauwerke recherchieren und Steckbriefe sowie Zeitleisten erstellen, stärkt ihre analytischen und kreativen Fähigkeiten. Die abschließende Aufgabe, eine eigene Vorstellung des historischen Gerüstbaus zu entwerfen, vertieft ihr Verständnis für die baulichen und technischen Herausforderungen verschiedener Zeiten. Der Unterrichtsabschluss erfolgt mit einer Präsentation in Form eines Museumsrundgangs und einer Gruppenpräsentation. Eine abschließende Reflexionsrunde bietet den Lernenden Raum, über die gelernten Inhalte nachzudenken und neue, offene Fragen zu formulieren, die gegebenenfalls in künftigen Unterrichtseinheiten vertieft werden können. Zur Vorbereitung der Unterrichtseinheit können verschiedene Ressourcen bereitgestellt werden, die die Lernenden bei der Recherche unterstützen. Dazu gehören Webseiten oder Bilder von Bauwerken aus unterschiedlichen Epochen. Bildmaterial von historischen Bauwerken und Baustellen, die Gerüste zeigen, kann den Unterricht zusätzlich veranschaulichen. Falls möglich, können auch Modelle oder Materialproben (zum Beispiel von Holz oder Metall) die Unterschiede der Baustoffe verdeutlichen. Für den Museumsrundgang sollte der Klassenraum so gestaltet werden, dass die Lernenden ihre Arbeiten gut präsentieren können. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Verständnis für die bautechnischen Gegebenheiten und Herausforderungen historischer Bauwerke. analysieren die Rolle von Gerüsten in verschiedenen Bauprojektarten und reflektieren deren Bedeutung für den Fortschritt der Baukunst. erhalten eine Übersicht über die historische Entwicklung im Gerüstbau und wiederholen die verschiedenen Zeitepochen. erstellen einen Zeitstrahl bzw. chronologische Darstellungen, um die Entwicklung des Gerüstbaus und dessen historische Kontexte anschaulich zu visualisieren. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwickeln die Fähigkeit zur Quellenkritik, indem sie verschiedene Quellen bewerten und deren Glaubwürdigkeit, Relevanz und Objektivität analysieren. sammeln und strukturieren Informationen, vergleichen und analysieren diese kritisch. nutzen interdisziplinäres Denken, um ein umfassenderes Bild der historischen Bedeutung von Bauwerken zu erhalten. dokumentieren und bereiten die beschafften Informationen auf, verteidigen und begründen ihre eigenen Annahmen und Argumente, sei es in schriftlicher Form, durch Präsentationen oder digitale Formate. erarbeiten eigene Projekte, beispielsweise in Form von Steckbriefen, und erstellen Präsentationen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich arbeitsteilig zu organisieren. verbessern ihre Kommunikationsfähigkeit, indem sie gemeinsam über Ideen in Gruppen- und Paararbeit diskutieren. Verwendete Literatur: Jeromin, Wolf (2017): Gerüste und Schalungen im konstruktiven Ingenieurbau, 1. Auflage, Wiesba-den: Springer Vieweg. Holzer, S. M. (2021). Gerüste und Hilfskonstruktionen im historischen Baubetrieb: Geheimnisse der Bautechnikgeschichte. Weinheim: VCH. Meiners, Uwe ; Ziessow, Karl-Heinz (Hrsg.) (2000): Dinge und Menschen. Geschichte, Sachkultur, Museologie. Beiträge des Kolloquiums zum 65. Geburtstag von Helmut Ottenjann. Cloppenburg: Mu-seumsdorf, S. 17-28.

  • Geschichte
  • Sekundarstufe I

Das Hilfetelefon vom Bündnis "Schule für mehr Demokratie"

Fundstück

Das Hilfetelefon des Bündnisses "Schule für mehr Demokratie" bietet Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Bezugspersonen schnelle und vertrauliche Unterstützung. An zwei Tagen in der Woche können Menschen, die mit Diskriminierungserfahrung konfrontiert sind, dort kostenlose Unterstützung und Beratung erhalten.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I, Primarstufe, Spezieller Förderbedarf, Berufliche Bildung

Halbzeit im Referendariat: Mündliche Prüfung und Disziplinprobleme

Blog

Hey Leute, diesmal erzähle euch wie die mündliche Prüfung im Examen abläuft und welche Herausforderungen der Schulalltag in den letzten Wochen für mich bereithielt. Unterrichtsbesuche: Planung ist alles! Bevor ich ins Thema einsteige, schulde ich euch noch ein Update aus meinem letzten Beitrag: Meine Termine für die Unterrichtsbesuche im 2. Hauptsemester stehen fest! Glücklicherweise konnte ich fast alle Wunschtermine ergattern und habe es so organisiert, dass zwischen den Besuchen jeweils mindestens eine Woche liegt. Diese Planung war mir besonders wichtig, denn zwei Unterrichtsbesuche in kurzer Zeit bedeuten nicht nur einen enormen Arbeitsaufwand, sondern auch zusätzlichen Stress. Ich kann wirklich jedem ans Herz legen, sich – wenn möglich – einen Puffer zwischen den Unterrichtsbesuchen einzubauen. Das schont nicht nur die Nerven, sondern trägt auch zur besseren Qualität der Unterrichtsbesuche bei! :) Tatsächlich war es in den letzten Wochen eine echte Erleichterung, nicht ständig an den nächsten anstehenden Unterrichtsbesuch denken zu müssen. Natürlich bleibt die Unterrichtsvorbereitung nach wie vor zeitintensiv, aber der Druck fühlt sich anders an. Dennoch bringt der Schulalltag immer wieder neue Überraschungen und Herausforderungen mit sich. Disziplinprobleme in der Klasse Bereits in einem vorherigen Beitrag hatte ich von meiner besonders herausfordernden Klasse von Verkäuferinnen und Verkäufern berichtet – und leider hat sich die Situation nicht wesentlich verändert. Trotz erhöhter Strenge und Konsequenz bleibt das Arbeitsverhalten in dieser Klasse schwierig. Ständiges Quatschen, häufige Toilettengänge und exzessive Handynutzung machen einen strukturierten Unterricht zu einer echten Geduldsprobe. Letztens ging es sogar so weit, dass ein Schüler während des Unterrichts seine E-Zigarette rauchte – ein Verhalten, das nicht nur extrem respektlos ist, sondern auch klar gegen die Schulordnung verstößt. In diesem Fall musste ich sofort reagieren und den Schüler des Unterrichts verweisen und in den Betrieb schicken. Solches und anderes Fehlverhalten wird regelmäßig mit dem Klassenlehrer besprochen und an die Betriebe weitergeleitet, welche dann über weitere Maßnahmen entscheiden. Hinsichtlich der übermäßigen Handynutzung überlege ich, ob es sinnvoll wäre, vor jeder Stunde die Handys aller Schülerinnen und Schüler einzusammeln – rechtlich wäre das durchaus erlaubt. Allerdings würde das bedeuten, dass ich als Lehrkraft die Verantwortung für die Geräte übernehme, was zusätzlichen Stress verursacht. Ein weiterer Punkt, der mich zögern lässt, ist die unterschiedliche Handhabung innerhalb des Kollegiums. Wenn nur ich diese Maßnahme in der Klasse ergreife, während andere Lehrkräfte die Handys nicht einsammeln, könnte das zu Diskussionen führen. Deshalb tendiere ich momentan dazu, das Handy nur bei einzelnen Schülerinnen und Schülern einzuziehen, die es exzessiv nutzen. Ich hoffe, dass dies eine abschreckende Wirkung hat und sich der allgemeine Umgang mit der Handynutzung dadurch verbessert. Generell werde ich weiterhin auf strikte Regeln und eine klare Linie setzen, um eine bessere Unterrichtsatmosphäre zu schaffen. Obwohl man als Lehrkraft eigentlich am längeren Hebel sitzt, fühlt es sich manchmal so an, als wäre man machtlos. Ablauf der mündlichen Prüfung im Staatsexamen Da ich mittlerweile in der Mitte meines Referendariats angekommen bin, fanden vor wenigen Wochen die Zwischengespräche am Studienseminar statt. Der Fokus lag hierbei auf der mündlichen Prüfung für das Staatsexamen , die auf einer Portfolioarbeit basiert. Als Referendare wählen wir hierfür eigenständig relevante Ausschnitte aus unserem Portfolio aus, die komplexe berufliche Handlungssituationen und pädagogische Fragestellungen dokumentieren. Dieses Portfolio wird während des gesamten Referendariats kontinuierlich erweitert und soll eine Reflexion der eigenen Unterrichtstätigkeit ermöglichen. Die Auswahl der Inhalte ist nicht fest vorgegeben, muss jedoch so gestaltet sein, dass die Prüfungskommission in maximal 45 Minuten einen Überblick erhält. Mögliche Inhalte sind Unterrichtsmaterialien, Reflexionsberichte, Förderpläne, Schülerarbeiten, Video- oder Tonaufnahmen sowie theoretische Bezüge. Ziel ist es, die theoretische Fundierung und praktische Umsetzung des eigenen Unterrichts sichtbar zu machen und die persönliche Entwicklung als Lehrkraft kritisch zu reflektieren. Da dieses Prüfungsformat noch relativ neu ist, gibt es kaum Erfahrungsberichte ehemaliger Referendarinnen und Referendare. Umso wertvoller war das Beratungsgespräch für mich – auch wenn mir bewusst ist, dass bis zur Prüfung noch einiges an Arbeit an meinem Portfolio auf mich zukommt. Wie es im Referendariat für mich weitergeht, erfahrt ihr in meinem nächsten Blogbeitrag. Liebe Grüße Euer Alex

  • Fächerübergreifend
  • Berufliche Bildung, Fort- und Weiterbildung

Vorablesen: Bücher entdecken, lesen und bewerten

Fundstück

Vorablesen ist eine Buch-Community, die es Leserinnen und Lesern ermöglicht, neue Bücher noch vor ihrem offiziellen Erscheinen zu entdecken und zu rezensieren. Eine spannende Plattform, die sich auch für den Einsatz im Unterricht eignet.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / DaF / DaZ
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Lernfeld Baustelle im Unterricht

Fachartikel

Innovation, Digitalisierung und Fortschritt prägen gesellschaftliche Prozesse und somit auch den Alltag und die Zukunft der Lernenden. Deshalb ist es von Bedeutung, diese Themen in den schulischen Diskurs einzubinden. Besonders in technisch und wirtschaftlich ausgerichteten Fächern spielen sie in verschiedenen Lernfeldern eine Rolle. Sie bieten Anknüpfungspunkte, um aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen kritisch zu analysieren und zu reflektieren. Dieser Fachartikel beleuchtet, wie die Baustelle – insbesondere mit dem Fokus auf das Gerüstbau-Handwerk – als Lernfeld genutzt werden kann, um die gesellschaftliche Relevanz von Innovation, Fortschritt und Digitalisierung praxisnah und anschaulich zu vermitteln. Die Bedeutung der Baustelle als praxisorientiertes Lernfeld Innovation, Fortschritt, Digitalisierung und Nachhaltigkeit prägen gesellschaftliche Prozesse und damit den Alltag und die Zukunft der Lernenden. Auch in der Schule, unter sich ändernden Bedingungen, werden Innovation, Fortschritt und insbesondere Digitalisierungsprozesse sichtbar. Um Prozesse im Kontext von Innovation, Fortschritt und Digitalisierung im Unterricht aufzugreifen und zu thematisieren, bietet sich ein handlungsorientierter Unterricht an, der zahlreiche Vorteile und Chancen birgt. Eine Möglichkeit, diese Potenziale auszuschöpfen und praxisnahes Lernen zu ermöglichen, liegt in der Auseinandersetzung mit einem Bereich, in dem diese Themen konkret erlebbar werden. Ein solches Beispiel, das als Lernfeld genutzt werden kann, ist die Baustelle und insbesondere das Gerüstbau-Handwerk. In diesem Bereich spielen Fortschritt, Innovation und Digitalisierung nicht nur im wirtschaftlichen Kontext, sondern auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit und zukunftsweisende Technologien eine zentrale Rolle. Am Beispiel des Gerüstbaus wird deutlich, dass praxisorientierte Lernfelder den Unterricht nicht nur anschaulicher und motivierender gestalten können, sondern auch das Verständnis und die nachhaltige Verankerung des erworbenen Wissens fördern. Durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis wird ein besseres Verständnis für die Relevanz von Innovation, Fortschritt und Digitalisierung geschaffen, was nicht zuletzt auch zur Entwicklung von Kompetenzen beiträgt, die für die zukünftige Lebens- und Arbeitswelt der Lernenden relevant sind. Um Schülerinnen und Schüler an solche fächerübergreifenden Themen heranzuführen, bieten sich verschiedene Ansätze an. Ein effektiver Weg ist das projektbasierte Lernen, bei dem die Lernenden verschiedene Rollen einnehmen können und – etwa in Bezug auf das Beispiel der Baustelle – die Rolle der Bauleitung, der Sicherheitsbeauftragten oder der Nachhaltigkeitsbeauftragten einnehmen können. Durch Aufgaben wie das Erstellen eines Gerüstbauplans oder die Organisation der Arbeitsvorbereitung entdecken die Schülerinnen und Schüler die zahlreichen und vielseitigen Tätigkeitsfelder einer Baustelle. Sie erleben realistische Arbeitsbedingungen und erfahren, welche Herausforderungen und Aufgaben der Alltag auf einer Baustelle mit sich bringt, welche Lösungen entwickelt werden und wie diese Lösungen mit Fortschritt und Innovation verbunden sind. Gleichzeitig können gesellschaftliche Veränderungen anhand des Lernfeldes reflektiert werden, wie etwa der technische Fortschritt, ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit oder die Entwicklung und Umsetzung relevanter Regularien. Dieser Ansatz fördert nicht nur das Verständnis der thematischen Zusammenhänge, sondern auch die Übernahme von Verantwortung und die Entwicklung zukünftig immer relevanter werdender Schlüsselkompetenzen wie Selbstorganisation, Selbstreflexion und eigenständiges Lernen. Darüber hinaus lernen die Schülerinnen und Schüler, fächerübergreifende Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und ihr Wissen auf praxisnahe Herausforderungen anzuwenden. Dabei bietet gerade das Lernfeld Baustelle den Vorteil, dass hier zahlreiche Handwerke zusammenarbeiten und so ein entsprechend breites Spektrum an handwerklichen und technischen Berufen betrachtet werden kann. Der Gerüstbau zeigt exemplarisch, wie entscheidend die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gewerken ist, denn Gerüstbauerinnen und Gerüstbauer arbeiten oft insbesondere mit Dachdeckerinnen und Dachdeckern sowie Malerinnen und Malern Hand in Hand. Durch die Veranschaulichung der Zusammenarbeit, die sich gut in verschiedenen Rollenspielen umsetzen lässt, können bei den Lernenden Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikation, Kooperation und interdisziplinäres Arbeiten und Denken entwickelt werden. Baustellen eignen sich auch deshalb gut als Lernfeld, weil die Lernenden auf dem Weg zur Schule die Baustellen täglich im Stadtbild wahrnehmen, die dahinter liegenden Prozesse in den Bereichen Fortschritt, Nachhaltigkeit und Innovation aber oft unbemerkt bleiben. Durch Einblicke in diese Prozesse erhalten die Lernenden die Möglichkeit, abstrakte Themen wie technologische Entwicklungen oder nachhaltiges Bauen mit einem konkreten Beispiel zu verbinden. Der Einblick in die digitale Transformation von Baustellen bietet zudem die Gelegenheit, zentrale Fragestellungen im Kontext der Digitalisierung zu behandeln: Wie sieht Digitalisierung auf der Baustelle aus? Welche Technologien und Arbeitsprozesse werden eingesetzt, um Effizienz und Nachhaltigkeit zu fördern? Diese Reflexion kann direkt mit dem Schulalltag der Lernenden verknüpft werden. So ergeben sich Anknüpfungspunkte, um Parallelen zwischen den digitalen Herausforderungen auf Baustellen und denen im schulischen Umfeld zu ziehen: Welche Schnittmengen gibt es zwischen der Digitalisierung im Bausektor, konkreter Gerüstbau-Handwerk, und der Digitalisierung im Bildungsbereich? Indem Lernende Digitalisierung in einem für sie greifbaren Kontext kennenlernen, wird nicht nur ihr Verständnis für diese komplexen Themen vertieft, sondern auch die Relevanz des Themas für die eigene Zukunft verdeutlicht. Das Themenfeld Baustelle kann neben den oben genannten Rollenspielen auch durch Praktika, Workshops oder Gastvorträge von beispielsweise Gerüstbauerinnen und Gerüstbauern in den Unterricht integriert werden.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Korrosionsschutz – Herausforderungen und Lösungsansätze

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit für den Chemieunterricht der Sekundarstufe II erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler grundlegende Kenntnisse über die chemischen Vorgänge während der Korrosion. Sie erfahren, welche Faktoren die Korrosion begünstigt, und lernen die Unterschiede gängiger Arten des Korrosionsschutzes kennen. Die chemischen Vorgänge während der Korrosion sind schon lange bekannt, vollständig verhindert werden können sie jedoch nicht. Das Thema Korrosion ist allgegenwärtig und die Wechselwirkungen zwischen Metallen und ihrer Umgebung ziehen jährlich hohe Kosten nach sich. Aber nicht nur hinsichtlich wirtschaftlicher Aspekte, auch angesichts des nachhaltigen Handelns sind Korrosionsschutzmaßnahmen relevant und aktuell. Nachhaltige Lösungen werden immer wichtiger, da sie die Lebensdauer von Werkstoffen und Bauwerken verlängern und durch Ressourcenschonung auch die Umwelt schonen. Diese Unterrichtseinheit kann dem Rahmenlehrplan der Sekundarstufe II zugeordnet werden. Sie orientiert sich an einem Thema, das jedem Menschen in verschiedenen Situationen im Alltag begegnet. In den Rahmenlehrplänen ist die Thematik bundesweit verankert und erfährt insbesondere mit Blick auf Nachhaltigkeit erneute Aufmerksamkeit. Schwerpunkt dieser Unterrichtseinheit ist unter anderem die Vermittlung der chemischen Prozesse, die während der Korrosion ablaufen. Im späteren Verlauf der Einheit wird dann auf verschiedene Faktoren eingegangen, die die Korrosion von Metallen fördern. In diesem Zusammenhang entwickeln die Schülerinnen und Schüler mit dem bisher erlangten Wissen ein Experiment, das die Vorgänge während der Korrosion von Metallen nochmals verdeutlicht. Abschließend wird der Fokus auf die verschiedenen Verfahren des Korrosionsschutzes gelegt. An dieser Stelle kann ergänzend das Thema Korrosionsschutz in Bezug auf Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in einer fächerübergreifenden Aufgabenstellung betrachtet werden. Dabei kann die Diskussionsrunde entweder in Gruppen- oder Klassengröße erfolgen. Das Thema Korrosion eignet sich gut, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler an der Chemie zu wecken, da es sichtbare Berührungspunkte mit im Alltag beobachtbaren Phänomenen bietet. Darüber hinaus bietet es eine gute Grundlage, um die Themen Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Innovation am Beispiel und Lernfeld des Gerüstbauhandwerks zu behandeln. Die Unterrichtseinheit eignet sich für den Chemieunterricht der Sekundarstufe II und orientiert sich an den Themenfeldern "Redoxgleichgewichte", "Elektrochemie" beziehungsweise "Elektronenübertragungsreaktionen". Grundlegende chemische Kenntnisse in Bezug auf Redoxreaktionen werden für die Bearbeitung der Aufgaben vorausgesetzt und sollten gegebenenfalls vor der Unterrichtseinheit mit den Schülerinnen und Schülern wiederholt werden. Außerdem sollte die Medienkompetenz vorliegen, themenbezogen und kritisch in verschiedenen Quellen zu recherchieren. Darüber hinaus sind keine weiteren Kenntnisse notwendig. Die Einheit eignet sich als Einstieg in das Thema und bietet ein breites Spektrum an Lernmethoden und Sozialformen, sodass der Unterricht interessant und abwechslungsreich gestaltet werden kann. Für die Erarbeitung der verschiedenen Aufgabenstellungen stehen Arbeitsblätter mit Info-Texten zur Verfügung. Zusätzlich wird in einigen Aufgabenstellungen die eigene Recherchefähigkeit geschult und verbessert. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erklären Phänomene der Stoffumwandlung bei chemischen Reaktionen. entwickeln Reaktionsgleichungen anhand ausgewählter Beispiele. erläutern die Bildung eines Lokalelements bei Korrosionsvorgängen. erlangen detailliertes Wissen über verschiedene Korrosionsschutzmaßnahmen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen verschiedene Medienangebote für ihre Recherche. unterscheiden verschiedene Medien und hinterfragen diese kritisch-reflektiert. wählen digitale Inhalte und Informationen selbstständig aus. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können sachlich kommunizieren und Aufgaben in Zusammenarbeit mit anderen Schülern bearbeiten und ausführen. können ihr Wissen auf fächerübergreifende Fragestellungen anwenden. beurteilen die Folgen von Korrosion und Korrosionsschutzmaßnahmen unter ökonomischen und ökologischen Aspekten. Verwendete Literatur Kirsch, W., Schlachter, B. & Mangold, M. (2012a). Fit fürs Abi. Chemie Oberstufenwissen . Schroedel. Pistohl, B. (2015). Abitur-Training: Chemie 2 . Stark Verlag. Stranghöner, N., Baddoo, N. & Stehr, S. (2018). Nichtrostender Stahl im Bauwesen – Bemessung von Stahltragwerken aus nichtrostendem Stahl nach DIN EN 1993-1-4. Stahlbau , 87 (3), 279–283. https://doi.org/10.1002/stab.201820584 .

  • Chemie
  • Sekundarstufe II

Darstellung einer Geraden

Kopiervorlage / Video / Interaktives

Mit diesem Arbeitsblatt lernen die Schülerinnen und Schüler die Darstellung von Geraden mit der Geradengleichung. Sie erarbeiten sich selbstständig mithilfe von einem YouTube-Video, wie man Vektoraufgaben mit der Geometriesoftware GeoGebra lösen kann. Vertieft werden diese Kenntnisse nach dem Konzept "Flip the Classroom" anhand von verschiedenen Anwendungsaufgaben. Die Schülerinnen und Schüler lernen in dem ca. 12-minütigen YouTube-Video "10 Parametergleichung einer Geraden" wie man Geraden aufstellt, die Punktprobe durchführt und wiederholen, wie man Entfernungen von Punkten berechnet. Außerdem lernen sie, wie man Punkte in ein dreidimensionales Koordinatensystem einträgt. In Aufgabe 1 wird dies anwendungsorientiert anhand von Schiffskursen vertieft. In Aufgabe 2 wird mithilfe von GeoGebra die Bedeutung des Skalars r in der Gleichung visualisiert. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik und wenden diese auf Anwendungsaufgaben an. verwenden mathematische Darstellungen und veranschaulichen Situationen im Koordinatensystem. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen das Internet eigenständig zur Vorbereitung auf den Unterricht. nutzen GeoGebra zum Visualisieren und Lösen der Aufgaben. analysieren und interpretieren mathematische Modelle. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler unterstützen sich gegenseitig beim gemeinsamen Lösen der Aufgaben.

  • Mathematik / Rechnen & Logik
  • Sekundarstufe II
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