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Kalkulationsmethoden im Vergleich

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit geht es darum, die Prozesskostenrechnung der einfachen Zuschlagskalkulation gegenüberzustellen. Die Schülerinnen und Schüler entdecken anhand einer praxisorientierten Lernsituation die entscheidenden Unterschiede.Die traditionell meist funktional ausgerichtete Unternehmensstruktur hat auch die Ausgestaltung des innerbetrieblichen Rechnungswesens, so wie es die Schülerinnen und Schüler in den vorhergehenden Unterrichtsstunden kennen gelernt haben, entscheidend beeinflusst. So orientieren sich die herkömmlichen Verfahren der Kostenrechnung an der Aufbauorganisation (Kostenstellen) und sind zudem auf die Fertigung in Industriebetrieben ausgerichtet. Dies war solange kein Problem, wie die Produktion der Engpass im Unternehmen war und die indirekten Bereiche eine untergeordnete Rolle spielten. Veränderte Rahmenbedingungen und Wertschöpfungsstrukturen haben oftmals auch zu einer Verschiebung der Kostenstrukturen, insbesondere einem Anstieg der Gemeinkosten geführt. Dies ist auch das Problem, vor dem das Beispielunternehmen, die "KitchenTEC GmbH", steht.Die Unterschiede der traditionellen Vollkostenrechnung und der Prozesskostenrechnung lassen sich dabei gut durch den Vergleich der kalkulierten Kosten, die sich aufgrund der unterschiedlichen Komplexität jeweils für ein Standard- und ein Spezialprodukt ergibt (Komplexitätseffekt), verdeutlichen. Dieser Sachverhalt wird durch die verwendete Fallsituation aufgegriffen. Ablauf des Unterrichts und Einsatz der Materialien Durch die Verwendung eines berufsnahen Beispiels soll das Interesse der Schülerinnen und Schüler am Thema der Stunde erhöht werden. Die Schülerinnen und Schüler benennen, welche Aufgaben sich im Rahmen der vergleichenden Kalkulation der beiden Produkte ergeben. leiten Unterschiede der beiden Kostenrechnungssysteme aus der Vorgehensweise bei der Kalkulation der beiden Produkte ab. bewerten das Ergebnis der beiden Kalkulationen und identifizieren die unterschiedliche Komplexität der beiden Produkte als Ursache für die Abweichung. trainieren den Umgang mit Fallsituationen derart, dass sie den Sachverhalt schnell erfassen und relevante Informationen herausfiltern und zur Lösung von Arbeitsaufträgen verwerten. präsentieren ihre Arbeitsergebnisse strukturiert vor der Klasse. Die Prozesskostenrechnung und auch die Kalkulation der beiden Produkte mit Prozesskosten und mit der einfachen Zuschlagskalkulation wird auf die Kostenstelle Lager begrenzt. Eine Betrachtung über mehrere Kostenstellen beziehungsweise eines ganzen Hauptprozesses würde die Unterrichtsstunde nicht nur unnötig verkomplizieren, sondern auch den Vergleich mit der einfachen Zuschlagskalkulation erschweren, da dann nicht mehr die gleiche Berechnungsgrundlage bestünde. Ebenso werden in der Kostenstelle Lager lediglich drei verschiedene Teilprozesse betrachtet. In der Realität ließen sich hier noch deutlich mehr Teilprozesse identifizieren. Weiterhin wird der so genannte Degressionseffekt, der die konstanten Prozesskosten unabhängig von der Höhe der zu Grunde liegenden Einzelkosten verrechnet, in dieser Unterrichtsstunde aus Zeitgründen nicht behandelt. Einstieg Als Einstieg dient ein Informationstext, aus dem hervorgeht, dass die Auszubildenden der KitchenTEC GmbH von ihrem Geschäftsführer beauftragt werden, Unterschiede in der Kalkulation von Individual- und Standardküchen mit Prozesskosten und der einfachen Zuschlagskalkulation aufzudecken. Zunächst wird eine " Erwartungshorizont " am Whiteboard angelegt. Zwei Arbeitsblätter werden verwendet, um eine systematische Vorgehensweise der Lernenden zu gewährleisten. Erste und zweite Erarbeitungsphase In der ersten Erarbeitungsphase berechnen die Schülerinnen und Schüler zunächst die Prozesskosten der Kostenstelle Lager pro Beschaffungsvorgang und führen dann in einer zweiten Erarbeitungsphase die Kalkulation der beiden Produkte mit Prozesskosten und nach der einfachen Zuschlagskalkulation durch. Die Berechnung soll mit dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel durchgeführt werden. Zum einen trainiert dies die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Tabellenkalkulationsprogrammen; zum anderen bedeutet dies eine Zeitersparnis, da Formeln kopiert werden können und die einzelnen Rechenoperationen nicht mit dem Taschenrechner durchgeführt werden müssen. Zudem lassen sich die Zusammenhänge zwischen den zu ermittelnden Werten besser erkennen, da die Lernenden bei deren Berechnung Formelbestandteile miteinander verknüpfen müssen. Ebenso ermöglicht Excel die grafische Darstellung des Komplexitätseffekts in der Form eines Diagramms. Für die Erarbeitungsphase wurde die arbeitsgleiche Partnerarbeit gewählt, da hier die Erläuterung und Berechnung der einzelnen Werte im Vordergrund steht. Die Partnerarbeit bietet den Lernenden zusätzlich die Möglichkeit, sich in Ruhe mit ihrem Tischnachbarn auszutauschen, was insbesondere bei der Bewertung der Ergebnisse sinnvoll ist. Ergebnissicherung Die Sicherung der Ergebnisse geschieht durch Schülerpräsentationen. Hierbei ergibt sich der Mehrwert des PC-Einsatzes vor allem aus der Tatsache, dass mit Hilfe von Excel die gewonnenen Daten anschaulich in Form von Tabellen und Diagrammen visualisiert werden können. Die Präsentation erlaubt es den anderen, direkt die Ergebnisse zu kontrollieren und Fragen zu klären; zudem fördert diese Methode die Präsentationskompetenz.

  • Rechnungswesen
  • Sekundarstufe II
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