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Chatten mit Martin Luther

Unterrichtseinheit

Bei einem imaginären Chat mit dem Reformator lernen Schülerinnen und Schüler die Biografie Luthers und seine Kritik an der römisch-katholischen Kirche kennen.Ein imaginärer Chat mit dem Reformator Martin Luther soll die Schülerinnen und Schüler zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Webseite www.luther.de anregen. Da ein realer Chat nicht möglich ist, protokolliert ein vorgegebenes Arbeitsblatt den möglichen Chatverlauf. Die in den Dialogtext eingebauten Fragen oder Lücken sollen mithilfe der Webseite beantwortet werden.Die Schülerinnen und Schüler verbringen privat viel Zeit mit dem Chatten im Internet. Dieser Unterrichtsvorschlag ist daher an einen imaginären Chat angelehnt. Die Unterrichtseinheit kann sowohl zur Einführung in das Thema als auch zur Festigung dienen. Die Klasse übt das Navigieren auf einer einfachen Webseite. Weitere Linktipps werden im Verlauf des Dialoges genannt, können aber fakultativ eingesetzt werden. Im Rahmen der Differenzierung kann es für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler hilfreich sein, das Lehrbuch bei den Aufgaben hinzuzuziehen. Zum Unterrichtsverlauf "Chatten mit Martin Luther" Die Informationsrecherche im Internet wird durch das Arbeitsblatt, ein "Chatprotokoll", geleitet. Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen das Leben des Reformators kennen lernen. sich mit Luthers Zielen und den Glaubenskonflikten seiner Zeit auseinander setzen. an einem imaginären "Chat" mit Martin Luther teilnehmen. weiterführende Fragen formulieren und eventuell von Mitschülerinnen und Mitschülern beantworten lassen. Ziele aus dem Bereich Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen die Internetseite www.luther.de zur Informationsrecherche nutzen. durch Leitfragen die Navigation auf der Seite kennen lernen. die Glaubwürdigkeit einer Internetseite beurteilen. Wissensfragen kreativ verpackt Der Dialogtext des vorliegenden Arbeitsblattes (siehe unten) wurde so konzipiert, dass die Schülerinnen und Schüler zunächst den Lebenslauf Luthers und die Gegebenheiten der Zeit nachvollziehen können. Der Dialog, der als virtueller Chat deklariert wird, soll die Beantwortung der Fragen methodisch abwechslungsreich und zugleich lebendig erscheinen lassen. Bei den vorgegebenen Antworten Luthers werden teilweise die Unterschiede zur heutigen Ausdrucksweisen deutlich. Anspielungen an den Alltag in der Schule zum Einstieg und die kreative Textarbeit in Form eines Chatprotokolls sollen Bezüge zur Lebenswelt der Jugendlichen schaffen. Geleitete Recherche Die Rubriken, in denen die Schülerinnen und Schüler im Internet mögliche Antworten finden, werden auf dem Arbeitsblatt durch Fettdruck besonders gekennzeichnet. Diese Markierung erleichtert ihnen die Orientierung. Die Seite www.luther.de bietet sehr viel Text, aber auch Hyperlinks zu bestimmten Begriffen oder Schlüsselwörtern. Um sich nicht zu verirren, sollten die Schülerinnen und Schüler Hyperlinsk über ein neues Fenster öffnen (rechte Maustaste > Link in neuem Fenster öffnen). Die Fragen des Chatprotokolls gehen über die Inhalte des Geschichtsbuchs hinaus, so dass für die Klasse erkennbar wird, dass man zu einem ausgewählten Thema interessante und weiterführende Informationen im Internet finden kann. Quellenkritisches Bewusstsein wecken Die Frage zum Verfasser der Seite www.luther.de soll die Klasse mit dem Impressum von Webseiten allgemein vertraut machen. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, dass man oftmals aufgrund der Informationen über die Verantwortlichen einer Webseite auf die Qualität und Verlässlichkeit der Informationen schließen kann. Je nach vorhandenem Zeitrahmen können die Schülerinnen und Schüler gemeinsam Kriterien sammeln, anhand derer sich die Qualität von Webseiten beurteilen lässt und mit diesem Kriterienkatalog andere Webseiten (Zufallsfunde per Google oder vorgegebene Webseiten) beurteilen. Mehr Informationen dazu finden Sie in den Zusatzinformationen der Einstiegsseite dieses Artikels. Schülerorientierung Für individuelle Fragen der Schülerinnen und Schüler bleibt am Ende des Arbeitsblattes gesondert Platz. Die Schülerinnen und Schüler können dort ganz nach ihren individuellen Interessenslagen Fragen und Antworten ergänzen oder die Fragen an ihre Mitschüler weitergeben. Die mit (*) versehenen Fragen am Ende des Arbeitsbogens können ein Zusatzangebot für leistungsstärkere Schülerinnen und Schülern sein. Alternativen zum Arbeitsblatt Je nach Leistungsstärke der Klasse ist es auch möglich, im Vorfeld gemeinsam Fragen an Luther zu sammeln. Die können entweder in das Arbeitsblatt intergriert werden oder die Schülerinnen und Schüler entwickeln einen eigenen Fragebogen. Statt eines Chats wäre zum Beispiel auch ein fiktives Interview möglich.

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Die s-Laute: Regeln und Übungen

Unterrichtseinheit

Mit dieser Unterrichtseinheit können Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I ihre Rechtschreibkenntnisse im Hinblick auf die verschiedenen s-Laute trainieren. Gleichzeitig erlernen sie den Umgang mit der Korrekturfunktion des Textverarbeitungsprogramms "Word".Während nach der Rechtschreibreform "Biß" nun mit Doppel-s geschrieben wird, ändert sich an "Fleiß" in puncto Orthografie nichts. Die Unterscheidung zwischen stimmlosen und stimmhaften s-Lauten bleibt eine häufige Fehlerquelle bei der Rechtschreibung. Diese Unterrichtssequenz liefert Materialien, mit denen Ihre Klasse den Gebrauch der unterschiedlichen s-Laute trainieren kann. Rechtschreibregeln selbstständig erschließen Die Schülerinnen und Schüler sollen die Regeln der s-Schreibung im Rahmen des Unterrichts selbst erarbeiten und gleichzeitig ihre Medienkompetenz schulen, indem sie den Umgang mit Übungen und Informationen im Internet erproben und sich kritisch damit auseinander setzen. Anhand der Arbeitsblätter zur Unterrichtssequenz reflektieren sie selbstständig die Probleme der s-Schreibung. Verschiedene Übungen runden die Erarbeitung des Themenfeldes ab. Binnendifferenzierung im Blick Durch das Lernen an Stationen wird die Binnendifferenzierung in der Klasse gefördert. Die Schülerinnen und Schüler können ihr Lerntempo in dieser Arbeitsphase selbst bestimmen. Auch alle weiteren Übungen haben verschiedene Schwierigkeitsgrade, so dass die Lehrkraft die Erarbeitung gegebenenfalls binnendifferenzierend steuern kann. Beim (Partner-)Diktat am Computer ist ebenfalls die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler gefragt. Grundkenntnisse im Umgang mit "Word" und dem Speichern von Dateien werden in der Lerngruppe dabei vorausgesetzt. Einführung in die s-Laute und ihre Regeln Die Zusammenhänge zwischen Lautung und Schreibung Training an Stationen Stationenlernen fördert Selbstständigkeit und Binnendifferenzierung Der sprachgeschichtliche Hintergrund Ein Exkurs zum ß, zum Duden und zur Rechtschreibreform Vertiefung und Sicherung Weitere Anwendungsübungen und ein Abschlussdiktat Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die verschiedenen s-Laute (s, ss, ß) unterscheiden und wissen, wann welcher s-Laut verwendet wird. können die verschiedenen s-Laute sicher einsetzen und trainieren die richtige Schreibung von Wörtern mit s-Lauten. bekommen Einblicke in ausgewählte Aspekte der deutschen Sprachgeschichte (die Geschichte des ß, des Dudens und der Rechtschreibreform) (fakultativ). Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler trainieren ihre Medienkompetenz im Umgang mit digitalen Rechtschreibprogrammen, indem sie die Korrekturfunktion des Textverarbeitungsprogramms "Word" kennen lernen und nutzen. vergleichen verschiedene Online-Quellen und bewerten sie inhaltlich. Zum Einstieg ein Gedicht Als Hinführung zum Problem der s-Laute dient das Gedicht "Die s-Laute-Maus" von Günther Würdemann. Der Text steht sowohl im Internet als auch auf einem Arbeitsblatt (siehe Download) zur Verfügung und wird in einer späteren Übung als Lückentext aufgegriffen. Die Schülerinnen und Schüler lesen den Text laut vor und sollen anschließend sagen, was ihnen an dem Text auffällt. Leistungsstarke Klassen stellen vielleicht selbst den Bezug zwischen Lautung und Schreibung her und können so die Gesetzmäßigkeiten entdecken. Leistungsschwächeren Klassen hilft es dagegen, wenn die Lehrkraft konkrete Wortbeispiele herausgreift, an der Tafel / auf Folie fixiert und die Regeln gemeinsam abgeleitet werden. Online-Übungen Anschließend setzen sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen mit den Regeln der Rechtschreibung auseinander und trainieren mit Online-Übungen, die auf dem Arbeitsblatt "Einstiegsübungen" angegeben werden (Arbeitsblatt 2). Selbstständig üben und korrigieren Nach der Begrüßung bildet die Klasse einen Sitzkreis. Die Lehrkraft verweist auf die im Computerraum geltenden Regeln und stellt die einzelnen Stationen vor. Anschließend finden sich die Schülerinnen und Schüler paarweise zusammen und begeben sich zu den Stationen, mit denen sie beginnen möchten. Die Schülerinnen und Schüler haben für jede Station unterschiedlich viel Zeit. Das bedeutet, dass jede Station mehrfach aufgebaut sein muss. Nachdem eine Station bearbeitet ist, bekommen die Schülerinnen und Schüler von der Lehrerin oder dem Lehrer Lösungsblätter, damit sie ihre Übungen kontrollieren können. Idealerweise tauschen sie ihre Lösungen aus und korrigieren die Arbeit des Partners/der Partnerin, wenn sie diese Art des Teamworks gewohnt sind und gewissenhaft ausführen. Schwierigkeitsgrad variiert Die Reihenfolge der Stationen für die Schülerinnen und Schüler ist festgelegt und wird an der Tafel notiert. Ein Beispiel: Wer bei Station 4 beginnt, geht weiter zu Station 1 und so weiter. So entsteht kein Chaos, und es gibt keine unnötigen Streitigkeiten. Der Schwierigkeitsgrad der Stationen variiert ebenso wie die Bearbeitungsdauer: leicht: Station 3 (circa 5 Minuten) mittelschwer: Station 2 (circa 5 Minuten), Station 4 (circa 10 Minuten) schwer: Station 1 (circa 10 Minuten), Station 5 (circa 30 Minuten) Partnerdiktat am PC Da der Zeitumfang für das Partnerdiktat an Station 5 wesentlich größer ist als an den anderen Stationen, sollte diese Übung zum Schluss erfolgen. An dieser PC-Station erübrigt sich allerdings die Ausgabe von Lösungsblättern, da die Schülerinnen und Schüler hier mit der Rechtschreibkorrektur von "Word" arbeiten. Das komplett korrigierte Diktat sollten sie allerdings mit ihrem Namen abspeichern und zur Sicherung ausdrucken und ins Heft einkleben. ß, Duden und Rechtschreibreform Die Schülerinnen und Schüler eignen sich in dieser Doppelstunde einige allgemeine Kenntnisse der deutschen Sprachgeschichte an, indem sie eigenständig im Internet recherchieren, was es mit dem ß, der Rechtschreibreform und dem Duden auf sich hat. Einige Online-Quellen werden auf dem Arbeitsblatt "Sprachgeschichte" (Arbeitsblatt 3) bereits vorgegeben, doch die Klasse soll trotzdem allgemein darauf achten, wie brauchbar die Seiten sind und die jeweiligen Informationen miteinander vergleichen. Folgende Fragen können bei der Recherche ein Bewertungskriterium sein: Ist es eine private oder eine offizielle Website? Wer steht als Autor/Autorin hinter der Website? Gibt es ein Impressum? Gibt es Werbe-PopUps oder Banner? Gibt es weiterführende Links zu Seiten oder Quellen, die die Informationen stützen? Lassen sich die angegebenen Informationen mit anderen Seiten/Quellen abgleichen? Arbeitsteilig recherchieren die Schülerinnen und Schüler zu den Aspekten, die sie besonders interessieren, und präsentieren ihre Ergebnisse am Ende der Doppelstunde im Plenum. Erweiterung für leistungsstarke Lerngruppen Diese Doppelstunde bietet sich als thematische Erweiterung insbesondere im Gymnasium und in der Mittelstufe an, ist aber fakultativ. Gegebenenfalls kann Sie an das Ende der Sequenz gestellt werden. Nach der intensiven Arbeit an Stationen bietet sie jedoch eine willkommene Unterbrechung, um im Unterricht nicht mehrere Stunden hintereinander ausschließlich mit Rechtschreibübungen zu verbringen. Wörter und ihre Regeln Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Rechtschreibung weiter verbessern, indem sie die Regeln zu den s-Lauten richtig anwenden. Jetzt reflektieren die den Gebrauch der s-Laute im Gedicht "Die s-Laute-Maus" eigenständig, indem sie nicht nur das Gedicht als Lückentext ausfüllen, sondern gleichzeitig die jeweiligen Regeln angeben. Arbeitsteilig werden die Worte aus jeweils drei Strophen erarbeitet. Anschließend tauschen die Schülerinnen und Schüler ihre Blätter aus, um ihre Lösungen gegenseitig zu kontrollieren. Zum Abschluss werden alle Lösungen im Klassenverband besprochen. Tipp- und Rechtschreibfehler im Focus Am Schluss der Sequenz steht ein weiteres Übungsdiktat. Die Schülerinnen und Schüler tippen den Text am PC ein und müssen ihn anschließend selbst korrigieren, indem sie das Korrekturprogramm nutzen. Unterscheiden müssen sie dabei zwischen einfachen Tippfehlern (die je nach Übungspraxis der Lerngruppe relativ häufig sein können) und Fehlern im Hinblick auf die s-Laute. Ist die Klasse bereits in der Anwendung der Rechtschreibkorrektur geübt, bietet sich auch die handschriftliche Übertragung des Diktattextes ins Heft an. Nach einer ersten Eigenkorrektur werden dann die Hefte mit dem Partner oder der Partnerin getauscht, die bei Fehlern allerdings nur Fragezeichen am Rand machen. Anschließend schaut sich jeder Schüler beziehungsweise jede Schülerin den Text noch einmal an und vergleicht ihn zu Hause mit der ausgeteilten Lösung. Die selbstständige Fehlerkorrektur soll so trainiert werden. Bei leistungsschwachen Schülerinnen und Schülern oder bei denen, die es wünschen, bietet es sich dennoch an, den Text anschließend zur Endkontrolle noch einmal einzusammeln. Das Diktat "Die Entdeckung der Steinkohle" zu den s-Lauten ist veröffentlicht in Kurt Schreiner: Diktate und Ergänzungsübungen. Deutsch, 5. bis 9. Klasse, Bassermann Verlag 2003. Auf Seite 53 findet sich der längere Übungstext. (Siehe externe Links)

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I

Maßnahmen gegen Fake News

Fachartikel

Dieser Fachartikel zu Fake News möchte Lehrkräfte dabei unterstützen, ihre Schülerinnen und Schüler zum kritischen Umgang mit Medieninhalten anzuregen, damit sie lernen, zwischen geeigneten Informationen (Fakten, redlichen Meinungen) und ungeeigneten Informationen (Fake News, Lügen) zu unterscheiden. Skizzierung der Ausgangslage Bei der Auseinandersetzung mit Fake News betreten wir weder allgemein in unserer Gesellschaft noch speziell in der Schule neues Terrain: Schon immer sollten die Nutzerinnen und Nutzer von Medien die enthaltenen Informationen bezüglich ihres Wahrheitsgehaltes kritisch hinterfragen. Allerdings erfordert die dauerhafte Präsenz von Informationen in den verschiedensten Medienkanälen eine Verstärkung dieser Anstrengungen beziehungsweise provoziert den fahrlässigen Umgang mit Informationen. Eine 2019 erschienene Studie verdeutlicht den Handlungsbedarf bei jungen Menschen. Untersucht wurden "die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen (computer and information literacy, kurz: CIL)" von Schülerinnen und Schülern der achten Jahrgangsstufe. Hervorzuheben ist zunächst, worum es genau geht, da der gängige Begriff der Informationskompetenz hier weiter gefasst wird: CIL werden "als individuelle Fähigkeiten einer Person definiert, die es ihr erlauben, digitale Medien zum Recherchieren, Gestalten und Kommunizieren von Informationen zu nutzen und diese zu bewerten, um am Leben im häuslichen Umfeld, in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft erfolgreich teilzuhaben [...]" (Eickelmann u. a. 2018: 9, Herv. d. d. Verf.). Die Studie stellt ausführlich die Anforderungen und Entwicklungen in diesem Bereich dar, auch im Vergleich zur Vorgängerstudie von 2013. Es lohnt sich, sich ausführlicher in die Darstellungen einzulesen, da erst dann die ganze Komplexität der Thematik und damit auch das breite Aufgabenfeld für Lehrkräfte erkennbar werden. Hier sei lediglich ein wesentliches, alarmierendes Ergebnis zitiert: "Ein Drittel (33.2%) der Schülerinnen und Schüler in Deutschland, und damit ein erheblicher Teil, lässt sich auf den unteren beiden Kompetenzstufen verorten und verfügt damit lediglich über rudimentäre und basale computer- und informationsbezogene Kompetenzen" (Eickelmann u. a. 2018: 13, Herv. d. d. Verf.). Studienleiterin Eickelmann betont in einem Interview unter anderem die Empfänglichkeit für Fake News und sagt: "Wenn man mal genau schaut, was diese Schülerinnen und Schüler können, dann ist das vor allen Dingen das Anklicken eines Links oder das Öffnen einer E-Mail. Und was sie eben nicht können - und das ist wirklich etwas, was uns Sorge geben sollte -, ist, dass sie eben keine Information reflektiert bewerten können" (Eickelmann 2019). Die ganze Gesellschaft ist gefordert Zwar haben Schulen und andere Bildungseinrichtungen eine große Verantwortung hinsichtlich der oben genannten Vermittlung von CIL, sie sind jedoch nicht alleine zuständig und auch nicht alleine in der Lage, das Problem Fake News zu bewältigen (vgl. Selg 2017). Wichtig ist die verstärkte professionelle Entlarvung von Fake News durch Rechercheteams beziehungsweise Fact-Checking-Websites . Notwendig und gegebenenfalls durch gesellschaftlichen Druck und Gesetze einzufordern ist die Verantwortung der Inhalteanbieter (zum Beispiel Facebook/WhatsApp/Instagram, YouTube). Bei den Angeboten gibt es inzwischen Meldefunktionen, die beim Erkennen von Fake News genutzt werden können. Überprüft werden kann die rechtliche Handhabe gegen Fake News. Gerade in Verbindung mit Hate Speech (Hassrede) sind viele Inhalte schon jetzt strafbewehrt (unter anderem Verleumdung, Volksverhetzung, Leugnung des Holocaust). Bei Kontrolleinrichtungen wie beispielsweise jugendschutz.net können alle Bürgerinnen und Bürger Inhalte melden. Allgemeine Handlungsempfehlungen Pädagogen, Eltern und andere Erziehende sollten... ein Bewusstsein für die Gesamtsituation schaffen und Kinder darauf hinweisen, dass die Informations- und Nachrichtenverbreitung - und in ihrem Gefolge auch Fake News - ein schnelllebiges Geschäft sind. Daher gibt es auch Webseiten mit reißerischen Informationen in Text und Bild, die alleine der Beeinflussung des Klickverhaltens (sogenannte Klick-Köder, Clickbaiting) dienen, da die Anbieter mit jedem Klick Geld durch Werbung verdienen. eine kritische Haltung gegenüber Medieninhalten fördern und Kinder dazu anhalten, sich die Zeit zur Überprüfung einer Information zu nehmen, wenn sie sich unsicher sind. Der Leitspruch lautet: Erst denken und prüfen – dann liken und teilen. den Informations- und Meinungsaustausch mit Vertrauenspersonen fördern, damit Kinder zum Beispiel Eltern, Freunde, Geschwister und Lehrkräfte zu Themen und Medieninhalten befragen. die Bereitschaft zur Informationsbeschaffung und Meinungsbildung über mehrere Angebote beziehungsweise Medien - und nicht nur über Social Media-Kanäle - fördern und aktiv mitmachen. Wichtig ist es auch, den ganz unterschiedlichen Charakter von Informationen darzustellen: Es gibt durch Fakten belegbare "objektive" Tatsachen, "persönliche" Meinungen beziehungsweise "subjektive" Bewertungen von Tatsachen/Fakten und gerade in Fake News die Vortäuschung von durch Fakten belegbare "Objektive Tatsachen" in Form von Tatsachenbehauptungen (beziehungsweise Gerüchte, Lügen, getarnt als "alternative Fakten"), was oftmals erst durch Nachprüfung deutlich wird. Selbsthilfe-Checkliste zu Fake News Die Überprüfung eines Medienbeitrags (Text, Foto/Grafik, Video, Audio) kann über eine Reihe von Fragen erfolgen und betrifft sowohl den Anbieter als auch den Beitrag hinsichtlich Aktualität, Gestaltung und Inhalt (vgl. Selg/Hajok 2017), zum Beispiel: "Kann das stimmen?" Wirken Überschriften/Schlagzeilen und Inhalt/Bilder/Videos glaubwürdig oder übertrieben beziehungsweise reißerisch und unwahrscheinlich? Kann der Beitrag als Witz gemeint oder Satire sein? Werden (emotionale) Behauptungen und Verallgemeinerungen bis hin zu Beleidigungen geäußert? Oder werden (sachliche) überprüfbare Argumente mit Fakten angeführt? Werden Zitate gekennzeichnet und Fakten mit nachprüfbaren Quellen belegt? Werden Rechtschreibung und Grammatik beachtet? (unseriöse Anbieter verwenden viele Ausrufungszeichen!!!) Könnte eine digitale Bild- beziehungsweise Videofälschung (statt nur Bildoptimierung) vorliegen? Wer ist laut Impressum verantwortlich oder fehlt es? Handelt es sich um einen bekannten seriösen Anbieter und gibt es die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme für Beschwerden? Was berichten andere Medienangebote zum selben Thema (Vergleich zum Beispiel per Suchmaschine)? Allgemeine Aufklärungsangebote im Internet Die von professionellen Institutionen betriebene Entlarvung von Fake News ist unabdingbar als klares Signal, dass Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt nicht missbraucht werden dürfen. Die journalistischen Faktenchecker von CORRECTIV bieten ein breites Spektrum an aktuellen Beispielen und Grundlagenwissen zu Fake News. Dargestellt wird auch die Zusammenarbeit mit Facebook. Ein tagesaktuelles Angebot ist der Faktenfinder unter tagesschau.de . Leider ist das ursprünglich wesentlich umfassendere Angebot inzwischen reduziert worden. Aufklärungsvideos können am besten den aktuellen Trend der Videofälschung (Deep Fakes) zeigen, zum Beispiel heute+/ZDF: Videos manipuliert in Echtzeit oder Neue Zürcher Zeitung (NZZ): So erkennt man manipulierte Videos (Kurzbeitrag). Angebote für Jüngere Auf spezielles Unterrichtsmaterial zu Fake News wird bei den Internetadressen hingewiesen. Zusätzlich gibt es Angebote für Jüngere, die sich der Thematik spielerisch-interaktiv nähern und darüber hinaus einen Selbstlernprozess auf Tablets und Smartphones ermöglichen. So kann zunächst eine Auseinandersetzung mit Fake News angeregt werden, die dann im Unterricht vertieft werden sollte. Ein interaktives Informationsangebot der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): fakefilter.de Ein interaktives Browserspiel zum Mitmachen des Südwestrundfunks (SWR), in dem Beispiele überprüft werden müssen: swrfakefinder.de Die Lern-App Fake News Check von Neue Wege des Lernens e. V. dient der Sensibilisierung. Literaturverzeichnis Eickelmann, Birgit im Gespräch mit Manfred Götzke. Ein Drittel der Schüler könne "nur klicken und wischen". Deutschlandfunk, 05.11.2019. Online Eickelmann, Birgit, Wilfried Bos, Julia Gerick, Frank Goldhammer, Heike Schaumburg, Knut Schwippert, Martin Senkbeil, Jan Vahrenhold (Hrsg.). ICILS 2018 #Deutschland. Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im zweiten internationalen Vergleich und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking. Münster, New York: Waxmann. Online Selg, Olaf und Daniel Hajok (2017). Fachartikel "Fake News - Ein aktuelles Phänomen" mit Selbsthilfe-Checkliste. München: Stiftung Medienpädagogik Bayern (Referentennetzwerk) Selg, Olaf (2017). "Fake News". tvdiskurs.de, 21.03.2017. Online Weiterführende Literatur Brodnig, Ingrid (2018): Lügen im Netz. Wie Fake News, Populisten und unkontrollierte Technik uns manipulieren. Wien: Brandstätter.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Facebook: Mit Chancen und Risiken bewusst umgehen

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit werden die Schülerinnen und Schüler durch eine Kombination von analytischen und produktiv-kreativen Aufgaben befähigt, risikobewusst und kompetent mit der Plattform Facebook und mit ihren persönlichen Daten in diesem sozialen Netzwerk umzugehen.Nach einem kreativ-spielerischen Einstieg, in dem die Lernenden fiktive Facebook-Profile erstellen, werden diese ausgetauscht und dann analysiert und bewertet. Ausgehend von diesen Ergebnissen formulieren die Schülerinnen und Schüler dann in Gruppen erste Empfehlungen und Leitlinien zum Umgang mit persönlichen Daten bei Facebook. Inwieweit sie selbst diese beachten, können sie anschließend selbst überprüfen, indem sie ihren Namen in verschiedene Personensuchmaschinen eingeben. Motiviert durch das dadurch hervorgerufene Problembewusstsein untersuchen die Schülerinnen und Schüler anschließend die Datenschutzbestimmungen und Einstellungsmöglichkeiten zur Privatsphäre bei Facebook, um sich künftig bewusster und kompetenter in diesem sozialen Netzwerk bewegen zu können. Facebook: Viel genutzte Plattform kritisch betrachtet Facebook ist - nach eigenen Angaben - ein soziales Netzwerk, das Menschen mit ihren Freunden, Arbeitskollegen, Kommilitonen und anderen Mitmenschen verbindet. Das Angebot steht immer wieder wegen seines intransparenten Umgangs mit Nutzer-Daten (Erfassung und Weiterverwendung) in der Kritik. Facebook "passiert" im Internet, also am Computer zu Hause, am Handy oder Smartphone, am Tablet-PC - überall teilen (meist junge) Menschen Fotos, Meinungen oder Neuigkeiten. Communities sind beliebt Fast alle Schülerinnen und Schüler in der 7. und 8. Klasse besitzen einen Account in mindestens einem sozialen Netzwerk Sensibilisieren ohne erhobenen Zeigerfinger Diese Unterrichtseinheit soll daher zunächst ein Problembewusstsein schaffen und für den Umgang mit persönlichen Daten bei Facebook sensibilisieren und zudem erste Handlungsempfehlungen und Lösungsansätze bieten. Um das Thema für die Schülerinnen und Schüler attraktiv und motivierend zu gestalten, wird ein induktiver Ansatz mit einem spielerisch-kreativen Zugang gewählt, ohne den Zeigerfinger zu deutlich zu erheben. Didaktisch-methodische Hinweise und Ablaufplanung Durch die Erstellung eines fiktiven Profils und einen näheren Blick auf die Bestimmungen der Plattform wird Problembewusstsein geschaffen. Sach- und Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nennen Risiken und Gefahren in sozialen Netzwerken wie Facebook. untersuchen, welche persönlichen Informationen über sie im Netz verfügbar sind und bewerten diese Datenlage. formulieren Handlungsempfehlungen zum Umgang mit persönlichen Daten in sozialen Netzwerken wie Facebook. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler analysieren kriteriengeleitet fiktive und eigene Facebook-Profile und bewerten diese Facebook-Profile. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler untersuchen und bewerten die Facebook-Profile in Tandems und einigen sich auf gemeinsame Ergebnisse. erarbeiten Handlungsempfehlungen zum Umgang mit persönlichen Daten in sozialen Netzwerken wie Facebook in Gruppen und einigen sich auf gemeinsame Ergebnisse. Selbstkompetenz Die Schülerinnen und Schüler reflektieren über die Motive für die Nutzung von Facebook. reflektieren über die Wirkung ihrer Selbstdarstellung im Internet. "Aus der Datenaskese von einst, die das Volkszählungsurteil und das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung hervorgebracht hat, ist eine Datenekstase geworden, eine Selbstverschleuderung aller nur denkbaren Persönlichkeitsdetails in Wort und Bild", schreibt Heribert Prantl am 24.04.2008 in der Süddeutschen Zeitung . Die wichtigste Rolle spielen dabei die sozialen Netzwerke, auch social communities genannt, allen voran Marktführer Facebook. Schutz der Privatsphäre wird oft vernachlässigt Während frühere Generationen noch Angst um ihre persönlichen Daten hatten, ist öffentliche Aufmerksamkeit für die heutigen Jugendlichen zu einem erstrebenswerten Ziel mit hohem Wert geworden. Daher bestimmt die Zahl der Facebook-Kontakte den Selbstwert und das Ziel lautet, möglichst viele Kontakte zu haben und mit diesen möglichst viele Daten zu teilen. Nur etwa 50 Prozent der Jugendlichen nutzen die Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre. Name, Alter, Adresse, Telefonnummer sind bei vielen für jeden beliebigen Internetnutzer uneingeschränkt einsehbar. Viel verraten über sich und andere Dass die Selbstdarstellung auch stark von den Beiträgen, Kommentaren, Links und ähnlichem der anderen abhängt, ist den meisten dabei nicht - oder nur eingeschränkt - bewusst. Rund 50 Prozent der Nutzer stellen Bilder oder Filme von anderen online, ohne diese vorher nach ihrem Einverständnis zu fragen oder über die Konsequenzen nachzudenken. Der virale Effekte bei Facebook Wenn jemand bei Facebook etwas postet, auf das die Freunde "reagieren" ("Like-Daumen"/Teilen/Empfehlen/Kommentieren), dann sehen dies auch die Freunde der Freunde, mit denen man unter Umständen gar nichts zu tun haben will und mit denen man selbst gar nicht verbunden ist. Ein gefährliches Beispiel für einen solchen Netzwerkeffekt ist das Problemfeld Mobbing: Was könnte jemand den ich nicht leiden kann, aber der mit jemandem aus meinem Freundeskreis auf Facebook verbunden ist, mit meinen Bildern anfangen? Diese Unterrichtseinheit soll zunächst ein Problembewusstsein schaffen und für den Umgang mit persönlichen Daten sensibilisieren; zudem werden erste Handlungsempfehlungen und Lösungsansätze geboten. Eventuell können schon hier Stichpunkte an der Tafel oder der Metaplanwand gesammelt werden, die Beispiele für sensible Daten bündeln (wie Fotos, Adresse, bevorzugter Bus, einsame Schulwege). Diesen kann eventuell bereits in dieser Phase das Gefahrenpotenzial gegenübergestellt werden (Mobbing, Auflauern, Nutzung der Daten für Betrügereien). Problembewusstsein schaffen Um das Thema für die Lernenden attraktiv und motivierend zu gestalten, wird ein induktiver Ansatz mit einem spielerisch-kreativen Zugang gewählt, ohne den Zeigerfinger zu deutlich zu erheben. Konfrontation mit vorhandenen Daten Drastischer und eindrücklicher wäre es vermutlich, wenn die Lehrkraft frei zugängliche eigene Facebook-Profile von Schülerinnen und Schülern der Lerngruppe ausdruckt und mitbringt. Jedoch wäre der belehrende Zeigefinger zu offensichtlich, und einige Jugendliche würden sich möglicherweise bloßgestellt fühlen. Und je nach Alter der Lernenden ist - sofern diese Einheit rechtzeitig greift - noch nicht viel zu finden. Vorsichtiges Vorgehen Fiktive Facebook-Profile zu entwerfen und diese anschließend, nach einem per Zufallsprinzip organisierten Tausch, zu analysieren und zu bewerten, macht dagegen nicht nur mehr Spaß, sondern wird, bedingt durch die persönliche Distanz, auch viel leichter fallen, als echte Profile von Mitschülerinnen und Mitschülern zu beurteilen. Zudem ist zu erwarten, dass die Beispiele für problematische Selbstdarstellung deutlich extremer ausfallen als bei den echten Profilen, was den Lernenden das Thema leichter und deutlicher vor Augen führt. Klar wird so auch, dass es ganz unproblematisch ist, Umwahres zu platzieren. Alternativ können auch Profile von Prominenten oder vermeintlichen VIPs angesehen werden. Heterogene Ausgangslagen ausgleichen Bei der Untersuchung und Bewertung der fiktiven Profile werden zum einen Vorkenntnisse zum persönlichen Online-Datenmanagement aktiviert und gleichzeitig Unterschiede bei den Haltungen zu diesem Thema sichtbar gemacht. Durch die Beschäftigung mit einem konkreten Profil werden auch Schülerinnen und Schüler mit geringen Vorerfahrungen mit diesen Fragestellungen konfrontiert. Unterschiedliche Voraussetzungen gleichen sich in dieser ersten Arbeitsphase also bereits an. Gesprächsbedarf bedienen Sicherlich möchten sich die Lernenden in dieser Phase auch im Plenum dazu äußern, wo in den Profilen ihnen fragwürdige Fotos oder Einträge aufgefallen sind oder an welcher Stelle ihnen Zweifel kamen, ob sie das eine oder andere posten sollen. Eine offene Gesprächsrunde bietet sich an dieser Stelle an. Arbeit in Kleingruppen Nun formulieren die Lernenden allgemeine Handlungsempfehlungen, die sie aus der Untersuchung der konkreten Profile ableiten. Die Placemat-Methode bietet dabei einen strukturierten Rahmen für das Think-Paire-Share-Verfahren, bei dem jeder Schüler und jede Schülerin zunächst allein für sich Ideen aufschreibt, bevor diese in der Gruppe verglichen, diskutiert und zu einem Gemeinschaftsergebnis zusammengefügt werden. Mögliche Ergebnisse dieser Phase sind: Verwende am besten einen Spitznamen für dein Profil. Akzeptiere nur Personen als Facebook-Freude, die du auch persönlich kennst. Gib Adresse oder Telefonnummer in deinem Profil nicht an, am besten gar keine Kontaktdaten. Denk immer daran, dass im Internet nichts gelöscht wird und auch spätere Arbeitgeber sich dort einen Eindruck von dir verschaffen können. Mach dich mit den verschiedenen Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook vertraut und nutze sie. Bedenke bei jedem Foto von dir, das du hochlädst, wer es alles sehen kann, und ob du möchtest, das diese Personen dich so sehen. Überlege dir allgemein sehr gut, für wen du deine Fotoalben frei gibst. Bedenke wenn du Fotos hochlädst auch, was dies für die anderen dort abgebildeten Personen für Folgen haben kann. Veröffentliche grundsätzlich keine peinlichen Fotos - weder von dir noch von anderen. Vorsicht vor netzwerkübergreifenden Verknüpfungen und Anwendungen. Gib dein Profil nicht für Suchmaschinen frei. Wissen teilen Nicht jeder einzelne Schüler und jede Schülerin würde allein auf diese Ergebnisse kommen; durch die Gruppenarbeit, die heterogene Ausgangslagen ausgleicht, wird es jedoch möglich. Einige der genannten Punkte werden die Schülerinnen und Schüler aber auch erst am Ende der zweiten Stunde ergänzen können. Online-Hygiene ist wichtig Nachdem die Schülerinnen und Schüler sich aus sicherer Distanz über fremde, fiktive Profile und erste Handlungsempfehlungen dem Thema angenähert haben, kann ihnen nun der Blick auf den eigenen Ruf im Internet zugemutet werden. Zentrale Erkenntnis sollte dabei sein, dass die regelmäßige Selbstsuche bei google oder in Angeboten wie yasni heute zur Online-Hygiene selbstverständlich dazugehört, da man nie weiß, was andere über einen ins Netz stellen oder verbreiten. Zudem sollte die Menge, der hier für jeden frei einsehbaren Daten und Informationen die Schülerinnen und Schüler erschrecken oder zumindest nachdenklich stimmen und dazu motivieren, die Sicherheitseinstellungen in ihren Communities zu hinterfragen oder zu ändern. In dieser Phase können natürlich auch Personen aus dem Umkreis der Schülerinnen und Schüler "gegooglet" werden. Achtung dabei: In einem solchen "Forschungsprojekt" sollte der diskrete Umgang mit den gefundenen Daten als selbstverständlich erachtet werden. Wie mache ich das? Aus Vorgenanntem - und aus den Reaktionen auf die Zwischenergebnissen der Vorstunde ("Handlungsempfehlungen schön und gut - aber wie mache ich das konkret bei Facebook?") erwächst die Motivation für die nächste Arbeitsphase, in der die Schülerinnen und Schüler sich intensiv mit den AGB, Datenschutzbestimmungen und Einstellungsoptionen zur Privatsphäre bei Facebook beschäftigen. Wäre dieser Arbeitsauftrag gleich zu Beginn der Unterrichtseinheit gestellt worden, hätten die Lernenden vermutlich nur sehr wenig Interesse und Motivation gezeigt. Nutzungsbedingungen und Datenschutzinformationen genau lesen Schülerinnen und Schüler mit eigenen Facebook-Accounts können sich einloggen und direkt in ihrem Profil die Fragen bearbeiten und Einstellungen überprüfen. Aber auch ohne persönlichen Facebook-Account gelangt man über die Facebook-Startseite zu den Nutzungsbedingungen und Datenschutzinformationen, mit deren Hilfe sich alle Fragen beantworten lassen. Lehrkraft als Lernbegleitung Die Lehrkraft assistiert in dieser Phase bei Problemen. Der Hinweis, dass AGB gut verständlich sein sollten, sollte fallen. Eine Diskussion, warum entscheidende Informationen schlecht gefunden werden (sollen?), kann sich anschließen. Speziell über die Copyright-Bestimmungen von Facebook, die in den AGB nachzulesen sind, können/sollten Sie im Plenum kurz sprechen. Hier geht es besonders um zwei Punkte, über deren Folgen die Klasse diskutieren sollte. Sie sind zu finden in der "Erklärung der Rechte und Pflichten", Punkt 2.1: "(...) Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, gebührenfreie, weltweite Lizenz für die Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest. (...)" (zitiert am 25.05.2012) "Diese IP-Lizenz endet, wenn du deine IP-Inhalte oder dein Konto löschst, außer deine Inhalte wurden mit anderen Nutzern geteilt und diese haben die Inhalte nicht gelöscht." (zitiert am 25.05.2012) Ergebnissicherung: Plakate Je nach verfügbarer Zeit am Ende der Einheit und Interessenslage der Klasse ist es möglich, die Ergebnisse entweder nur stichwortartig zu notieren oder aber auch anschauliche Poster dazu zu gestalten, die im Klassenraum oder sogar in der Aula ausgestellt werden können, um weitere Schülerinnen und Schüler der Schule darauf aufmerksam zu machen. In jedem Fall sollten die in der ersten Stunde formulierten Tipps und Handlungsempfehlungen nun überarbeitet und ergänzt werden. Unterlassungsaufforderung Die Frage, wie man gegen unerwünschte Bilder, Filme und so weiter vorgeht, werden die Schülerinnen und Schüler eventuell nicht vollumfänglich selbst beantworten können. Im Anschluss: Juristisches oder der Schwerpunkt Cybermobbing Wenn man Kontaktdaten der Person hat, die das Bild hochgeladen hat, sollte diese direkt angeschrieben werden - anderenfalls der Betreiber der Internetseite (siehe Impressum). Die Thematisierung des rechtlichen Rahmens und der gesetzlichen Regelungen (StGB §201 ("höchstpersönlicher Lebensbereich", "Paparazzi-Paragraph"), UrhG §78, Kunsturhg §22, 23, DSG §27, StGB §131) bietet sich dann für die nachfolgen Stunden an; ebenso der damit eng verbundene Schwerpunkt Cybermobbing. Alternativer Abschluss: Alternative Plattform suchen Zum Abschluss der Unterrichtseinheit oder als weiterführende Hausaufgabe mit Online-Nutzung können die Schülerinnen und Schüler aufgefordert werden, Alternativen für die freundschaftliche Online-Vernetzung zu recherchieren. In dieser Phase können betrachtet werden: Google+ , Twitter , Instagram . Dabei sollen die die Erkenntnisse dieser Unterrichtseinheit nutzen und verstärkt auf die AGB der alternativen Plattformen achten. Am Schluss steht dann eine begründete Nutzungsempfehlung.

  • Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co. / Pädagogik / Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Notyz – die clevere Eltern-Info-App im Einsatz an einer Grundschule

Fachartikel

Dieser Erfahrungsbericht über den Einsatz der App NOTYZ als Informationsplattform "von Schule für Eltern" soll neugierig machen und andere Schulen ermutigen, auf einfache Art und Weise Mitteilungen und Termine an die Elternschaft papierlos weiterzugeben. Notyz: unsere eigene Nachrichten-App an der Grundschule Wittelsberg Anfang September, kurz nach Schuljahresbeginn, hat unsere Schule die kostenlose und werbefreie App "notyz" entdeckt. Dank notyz können wir Informationen und Termine, die vorher in Form von Elternbriefen, also in Papierform, an die Elternschaft weitergeleitet wurden, den Eltern nun ganz schnell und unkompliziert digital zur Verfügung stellen. Zu den Informationen, die über den Informationskanal unserer Schule in notyz verbreitet werden, haben lediglich das Kollegium und die Eltern Zugang, da man sich mit einem durch die Schule zur Verfügung gestellten Code einloggen muss. So kann jede Schule ihren ganz eigenen Schul-Kanal erstellen und Informationen darüber datenschutzkonform in einem geschützten Bereich verbreiten. Der eigene Schul-Kanal kann dabei ganz invidivuell gestaltet und komplett an das Design der Schule angepasst werden - mit dem Namen der Schule, dem Schul-Logo und den Schul-Farben sowie natürlich auch einem eigenen Impressum. Funktionen der App Eigener Schul-Kanal in notyz Die notyz-App ist einfach aufgebaut. Der individuelle Schul-Kanal kann in bis zu sechs Bereiche unterteilt werden (an unserer Schule zum Beispiel "Info", "Klassen", "Termine", "Team" und "Menü"), sodass Eltern sich leicht zurechtfinden. Jede Kategorie kann dabei wiederum in Unterkategorien unterteilt werden. Somit ist jede Schule frei, ihren Schul-Kanal nach den eigenen Bedürfnissen selbst zu gestalten. Unsere Schule nutzt die notyz-App vorrangig, um Eltern über die Termine des laufenden Schuljahres zu informieren, aber auch um wichtige aktuelle Informationen (wie Informationsabende, Schulausflüge, Ferienzeiten und allgemeine, die Schule betreffende Informationen) auf einem schnellen und unkomplizierten Weg an die Eltern weiterzuleiten. Im Bereich "Klassen" führen wir Informationen speziell zu den einzelnen Schulklassen auf, sodass sich Eltern gezielt zu Aktivitäten der Klasse ihres Kindes informieren können. Dort bekommen auch Arbeiten der Kinder oder Projektergebnisse der Klasse ihren ganz eigenen Platz, der nur der Elternschaft zugänglich ist - anders als etwa auf einer Homepage. Der Punkt "Menü" hat den Vorteil, dass Eltern sich hier im Voraus über den Essensplan der Mittagsbetreuung für die kommende Woche informieren können. Im Bereich "Team" hat das Kollegium die Möglichkeit sich vorzustellen und entsprechende Schwerpunkte und Aufgaben von einzelnen Kolleginnen und Kollegen darzustellen. Auch die Sprechzeiten der Lehrerinnen und Lehrer können dort veröffentlicht werden. Der Lehrer-Online-Kanal in notyz erweitert das Angebot Vor Kurzem ist notyz eine Kooperation mit Lehrer-Online eingegangen. Dadurch können die Inhalte von Lehrer-Online nun auch über die notyz-App genutzt werden. So können Schülerinnen und Schüler etwa ganz einfach über das Smartphone oder ein Tablet interaktive Übungen eigenständig durchführen und ihr Können auf die Probe stellen, indem sie zum Beispiel ein Quiz bearbeiten. Lehrerinnen und Lehrer können durch die Kooperation von notyz und Lehrer-Online außerdem nun auf einfachstem Weg - nämlich in der App selbst - Unterrichtsmaterialien für ihr Fach beziehungsweise zu einem bestimmten Thema recherchieren und in ihren Unterricht einbeziehen. Die Unterrichtsvorbereitung wird damit vereinfacht, und die Informationen und Materialien sind durch den Einsatz digitaler Medien vielseitig im Unterricht nutzbar. Unterhaltsames für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie für deren Eltern hat der Kanal von Lehrer-Online in der notyz-App auch zu bieten: etwa Blog-Beiträge aus dem Lehrerleben , lustige Schülersprüche und Lehrerwitze , Cartoons über den Schulalltag oder die Bildungspolitik und vieles mehr. Zur Weiterbildung können Lehrkräfte über den Lehrer-Online-Kanal in notyz außerdem auf die methodisch-didaktischen Fachartikel von Lehrer-Online zu den unterschiedlichsten Themen zugreifen. Sowohl für Lehrerinnen und Lehrer als auch für Eltern dürften außerdem die aktuellen Schulrechtsfälle des Themenportals lo-recht interessant sein, auf die sie auch aus der App heraus zugreifen können. Kanäle in notyz einrichten und verwalten Die Installation des eigenen Schul-Kanals und des Lehrer-Online-Kanals in notyz ist ganz einfach: In der App können die Nutzerinnen und Nutzer von notyz über das Schlüssel-Symbol oben links den von ihrer Schule zur Verfügung gestellten Code des jeweiligen Schul-Kanals sowie den Code "Lehrer-Online1" eingeben und dann je nach Bedarf zwischen den Kanälen hin und her schalten. Der Lehrer-Online Kanal lässt sich darüber hinaus auch direkt über die sechste Kachel (unten rechts) automatisch aktivieren. Fazit Die notyz-App ist kinderleicht zu bedienen und wird vom Kollegium und von der Elternschaft sehr gut angenommen. Die Rückmeldungen aus der Schulelternbeiratssitzung waren durchweg positiv, und die Eltern haben sich auch bei der Diskussion mit eingebracht, wie man die App noch effektiver im Schulalltag einsetzen kann. Diese Vorschläge aus der Elternschaft wurden anschließend in unserem Schul-Kanal in notyz aufgenommen, um so eine noch breitere Masse der Eltern zu erreichen. Die frühere Zettelwirtschaft hat dank unserem eigenen Schul-Kanal endlich ein Ende, und wir sparen dadurch viel Zeit und Geld. Der Lehrer-Online-Kanal in notyz bietet unserem Kollegium außerdem viele Inspirationsmöglichkeiten und Arbeitsmaterialien für die Unterrichtsvorbereitung und -durchführung. Für die Grundschule Wittelsberg ist die notyz-App eine Bereicherung, auf die wir nicht mehr verzichten möchten!

  • Fächerübergreifend

Unser eigenes Internet-Museum

Unterrichtseinheit

Bei diesem Unterrichtsprojekt richten die Kinder ein eigenes virtuelles Museum zu einem gewählten Thema ein und machen es im Netz für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Sie erlernen den Umgang mit modernen Medien und erwerben Spezialwissen über ihr persönliches Museum.Die Kinder erwerben einen Teil des Fachwissens zusammen mit Expertinnen und Experten. Sie machen eigene Studien und Versuche zum Thema, recherchieren im Internet, lesen in Büchern, befragen Interviewpartner, fotografieren und filmen. Ihre Informationen setzen sie anschaulich in eine Homepage um. Museen sind wichtige Lernorte für Kinder und Erwachsene. Sie bewahren wertvolles Wissen aus unterschiedlichen Kulturen und Epochen und zeigen Einblicke in Bereiche, die uns nicht oder nur selten zugänglich sind. Doch nicht immer ergibt sich die Gelegenheit, diese Angebote zu nutzen. Inzwischen bereichern auch virtuelle Museen im Internet den Schulunterricht und können problemlos vom Klassenzimmer aus besucht werden. Oft sind es "Kostproben" von realen Museen, die damit nicht nur informieren, sondern auch Besucher anlocken wollen. Völlig unabhängige virtuelle Museen sind hingegen eher selten und somit spannendes Neuland. Es gibt kaum eine Einschränkung in der Themenwahl. Zusätzlich zu diesem Informationsteil bauen die Schülerinnen und Schüler unterhaltsame und kleine programmierte Lernspiele zum Training des Wissens und Anleitungen für eigene Aktivitäten ein. Umsetzung des Unterrichtsprojekts "Internet-Museum" Hier erhalten Sie didaktisch-methodische Hinweise zur Umsetzung des Unterrichtsprojekts, insbesondere im Hinblick auf die Computerarbeit mit Grundschulkindern. Phasen des Unterrichtsprojekts "Internet-Museum" Die verschiedenen Phasen des Unterrichtsprojekts werden hier ausführlich beschrieben und didaktisch-methodisch kommentiert. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler durchleuchten ihr gewähltes Thema von allen Seiten fachlich. bereiten Fragenkataloge für die Experten und Interviewpartner vor. führen Umfragen durch, werten sie aus und dokumentieren sie. arbeiten ihre Ergebnisse in eine Homepage ein. entwickeln Lernspielideen. verstehen schriftliche Arbeitsanleitungen und setzen sie am Computer um. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler setzen ein MindMap-Programm ein. recherchieren im Internet und in Büchern, übertragen Ergebnisse in Listen, speichern oder drucken sie aus. arbeiten mit einem Textverarbeitungsprogramm. scannen Bleistiftzeichnungen ein und gestalten sie in einem Malprogramm farbig. lernen verschiedene einfache Bildbearbeitungstechniken kennen und setzen sie ein. nehmen mit einem Soundschnittprogramm Sprache auf und schneiden die Audiobeiträge. nehmen mit einer Digitalkamera Fotos auf und treffen Auswahlen. filmen mit einer Videokamera und schneiden die Filme. arbeiten mit einer Software zur Erstellung einer Homepage und erstellen damit ein interaktives Museum mit Infoteil und programmierten Spielen. präsentieren ihre CD-ROM mit Beamer und Mikrofon vor Publikum und binden die Gäste in die Präsentation mit ein. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erledigen weitgehend eigenverantwortlich ihre Aufgabe. halten einen vorgegebenen Zeitrahmen ein. organisieren in der Gruppe selbst ihr Vorgehen und arbeiten Ergebnisse geordnet in die Homepage ein. entwickeln sinnvolle Darstellungsmöglichkeiten der Inhalte mit. lernen Techniken kennen, mit denen sie effizienter arbeiten können (zum Beispiel kopieren, modifizieren). sprechen Verbesserungsmöglichkeiten und erkannte Fehler im Plenum an oder notieren sie auf dem Arbeitszettel. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in unterschiedlichen Teams zusammen. hören einander zu, unterstützen und helfen sich und fordern Hilfe ein, wo sie nötig ist. üben mit allen Kontaktpersonen einen freundlichen und aufgeschlossenen Umgang. Website anmelden Vor dem Projektstart sollte sich die Lehrkraft an der Schule informieren, unter welchen Bedingungen eine neue Website angemeldet werden kann. Mancherorts ist es zum Beispiel so geregelt, dass die Schule bis zu drei verschiedene Adressen für eigenständige Websites nutzen kann. Hier ist dann in der Regel ein Teil des Namens vorgegeben. Im einfachsten Fall kann man das virtuelle Museum in die reguläre Schulhomepage integrieren und dort mit einem Schalter von der Startseite aus anwählen lassen. Kinder in die Themenwahl einbeziehen Kinder sind gerne kreativ tätig und freuen sich, wenn sie in einem Projekt mitreden und gestalten dürfen. Gemeinsam ein virtuelles Internetmuseum einzurichten ist eine willkommene Aufgabe, für die man nicht extra motivieren muss, vor allem, wenn die Kinder beim Thema ein Mitspracherecht haben. Dennoch braucht es den Weitblick und eine solide Beratung durch die Lehrkraft, um zu erkennen, ob sich das Thema eignet oder ob es zu schwierig ist. Allgemeine Interessen der Kinder aufgreifen Das Thema sollte nicht zu sehr auf die speziellen Liebhabereien der Klasse bezogen sein, sondern im Netz allgemeines Interesse bei Kindern erregen. Dennoch darf es ein regional eingebundenes Thema sein, für das sich Fachleute sozusagen vor der Haustür finden. Mitunter kann man auch für ein bereits bestehendes reales Museum eine virtuelle Kinder-Museums-Website gestalten und von diesem reichlich Material und Fachwissen erhalten. Zusammengehörigkeitsgefühl fördern Da die Homepage, also das eigene Online-Museum, ein echtes Gemeinschaftswerk ist, für das jedes Kind einen kleinen, aber wichtigen Beitrag leistet, fördert die Arbeit das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Klasse. Jede Schülerin, jeder Schüler kann sich gemäß ihrer oder seiner Fähigkeiten und Interessen einbringen und so der Klasse optimal weiterhelfen und viel Freude bei der Arbeit haben. Gemeinsame Vorgaben entwickeln Die Homepage erfordert eine klare, verständliche Struktur und ein homogenes Layout. Diese Vorgaben entwickeln die Kinder gemeinsam und trainieren danach das Einhalten der selbsterstellten "Regeln". In der Ausarbeitung der Themen sollte aber ein Spielraum für spontane kreative Ideen verbleiben, sodass auch außergewöhnliche Ideen verwirklicht werden können. Diese liefert jedoch nicht der Computer, das werden die Kinder im Laufe des Projektes schnell erkennen. Kurze Lehrgänge einbauen Für die Arbeit am Computer lernen die Kinder vor allem das, was sie gezielt für ihre Tätigkeit brauchen. Dafür interessieren sie sich und hören aufmerksam zu, denn sie wollen ja ihre Aufgabe erfüllen. Dennoch ist es sinnvoll, ab und zu zehnminütige "Lehrgänge" für alle einzubauen. Dies bietet sich zum Beispiel bei folgenden Themen an: beim Scannen, beim Benutzen des Farbeimers im Malprogramm, beim Radieren des Hintergrundes, beim Kennenlernen der Grundelemente im Autorenprogramm, beim Speichern und Umbenennen von Dateien oder beim Schneiden der Szenen im Videoprogramm. Spezialisten schulen Für bestimmte Tätigkeiten schult die Lehrkraft am besten ein paar Spezialistinnen und Spezialisten, die ihr Wissen dann an andere weitergeben können, zum Beispiel beim Aufnehmen und Schneiden von Sprache, beim Übertragen von Fotos und so weiter. So sind die Kinder gleichzeitig Lernende und Lehrende. Regelmäßige Teambesprechungen sind sehr wichtig, oft genügen wenige Minuten, damit alle wieder auf dem Laufenden sind und neue Ideen Gehör finden. Abwechslung schaffen An vielen Stellen können die Kinder in geradezu idealer Weise das Gelernte durch vielfaches Wiederholen gleicher Techniken mit wechselnden Inhalten trainieren. So müssen viele Elemente auf mehreren Seiten strukturgleich eingebaut werden (Bedienelemente, Programmmodule) und spätestens nach der fünften Wiederholung sitzt das Erlernte. Andererseits kann es durch die vielen Wiederholungen bei den Kindern zu Ermüdungserscheinungen kommen und sie müssen regelrecht ihr Durchhaltevermögen trainieren. Dabei ist die Lehrkraft gefordert, wenn nötig für Abwechslung zu sorgen und die Kinder auch einmal mitten in der Arbeit den Platz mit der Nachbarin oder dem Nachbarn tauschen zu lassen. Bei der Texterstellung helfen Texte machen Grundschulkindern erfahrungsgemäß die meisten Schwierigkeiten. Zum einen fällt es ihnen noch schwer, einen Sachtext mit allen wichtigen Inhalten zu schreiben, und zum anderen sind sie noch sehr langsam beim Tippen. Hier muss die Lehrkraft sehen, was die Klasse leisten kann und eventuell unterstützen. Oft erhält man von den Expertinnen und Experten schon einen passenden Text, den die Kinder nur noch "Korrektur" lesen müssen, indem sie die komplizierten Ausdrücke markieren und durch kindgemäße Wörter ersetzen. Leistungen sofort überprüfen Erstaunlich schnell begreifen Kinder dagegen einfache Programmierungen mit der Maus. Die Umschaltung in den Runtime-Modus ermöglicht eine sofortige Überprüfung der Leistung. So kann, wenn nötig, korrigiert und erneut getestet werden. Eine funktionierende Programmierung gibt immer einen Motivationsschub und steigert das Selbstvertrauen der Kinder. Wer selber Spiele programmiert hat, sieht Computerspiele aus dem Handel danach mit anderen und kritischeren Augen. Rechtliche und sicherheitsspezifische Aspekte besprechen Bietet sich im Unterricht eine günstige Gelegenheit, so sollte die Lehrkraft nicht versäumen, zwei Dinge mit den Kindern zu besprechen: 1. Die rechtliche Seite (Autorenrechte an Bildern und anderen Dateien, Copyright-Regeln und so weiter), 2. Die Sicherheitsseite (Sicherungskopien erstellen, Dateien umbenennen, Sorgfalt im Umgang mit den Geräten). Ausreichend testen Eine Website ist erst fertig, wenn sie ausreichend getestet ist. Das sollte man den Kindern vermitteln und sie an dieser Tätigkeit auch fortlaufend beteiligen. Die kleinen Autorinnen und Autoren betrachten ihr Werk stets mit großer Begeisterung und gleichzeitig sehr kritisch . So kann sich eine Art Spiel im Unterricht entwickeln: Wer findet den ersten Fehler? Dabei ist es wichtig, notwendige freie Testphasen mit wilder Klickerei durch gezielte Tests zu ergänzen. Rechtschreibfehler werden von den Kindern selten erkannt und bleiben oft für die Lehrkraft zur Nacharbeit übrig. Vor Publikum präsentieren Eine Präsentation vor Publikum ist immer ein Höhepunkt bei der Projektarbeit und bringt besondere Vorfreude, Aufregung und die notwendige Organisation mit sich. Bei der Veröffentlichung einer Website ist eine solche Präsentation nicht zwingend, aber wünschenswert. Jedes Kind kann vor dem Publikum einen kleinen Teil des Museums zeigen. Es sollte also keine Hauptrollen wie bei einem Theaterstück geben. So können alle Eltern gleichermaßen stolz auf ihre Kinder sein. Das Publikum sollte so weit wie möglich in die Präsentation mit einbezogen werden. Gerade Spiele bieten sich an, um einen Gast an die Maus zu setzen. Wird die Presse dazu eingeladen, bekommt die Website gleich die nötige Werbung. Nach Projektschluss weiter pflegen Optimal ist es, wenn das virtuelle Museum nach Projektabschluss auch weiter gepflegt werden kann. Dies ist mitunter gar nicht so einfach für Schulen (Schülerfluktuation, besonders bei reinen Grundschulen) und sollte rechtzeitig besprochen werden. Steht ausreichend Zeit für eine Vertiefung des Projektes zur Verfügung, so kann man zu Beginn der Einheit mit der Klasse ein Museum besuchen und um eine Spezialführung mit einem Blick hinter die Kulissen bitten. noch Arbeitsblätter für andere Schulen (zum Beispiel eine Rallye durch das Museum) entwickeln und zum Herunterladen einbauen. Steht zu wenig Zeit für die ausführliche Bearbeitung des Projektes zur Verfügung, so kann man von vornherein ein eng begrenztes Thema wählen, das mit wenigen Seiten schon reichlich Informationen für Kinder ergibt, aber auch weiter ausgebaut werden könnte (zum Beispiel ein Museum über Augenfarben der Menschen). die Inhalte verkürzen, knappere Texte schreiben, weniger Bilder einbauen, keine selbstgedrehten Filme einbinden, keine Lernspiele programmieren und so weiter. das Projekt auf zwei Klassen verteilen. ein "Ein-Raum-Museum" einrichten, das keine Sonderseiten hat, sondern nur einen einzigen Raum mit "Schränken" oder "Regalen", in die man virtuell hineinschauen kann. Das Projektthema kennenlernen Die Klasse lernt das neue Projektthema kennen: Einrichten eines virtuellen Museums im Internet in Form einer Homepage. Im Klassengespräch berichten die Kinder über reale Museen, in denen sie schon waren oder von denen sie anderweitig Kenntnis haben. Gemeinsam wird überlegt, was zu einem Museum alles gehört (Eingangsbereich, Garderobe, Abteilungen, Verwaltung). Internetmuseen sind den Kindern bisher vermutlich wenig vertraut. So ist es spannend, gemeinsam ein Beispiel anzusehen. Beispiel-Projekt vorstellen Am Beamer zeigt die Lehrkraft einige Inhalte des "Manuseums", eines virtuellen Museums über Hände von der Multimedia AG der Grundschule Wendelsheim: www.manuseum.tue.schule-bw.de . Im Anschluss erhalten die Kinder freie Zeit am Computer zur Partnerarbeit, um sich selber im Manuseum umzuschauen. Dazu gibt es zwei Arbeitsaufträge: 1. Überlegt schon einmal nebenher, zu welchem Thema unser Museum sein könnte. 2. Was gefällt euch im Manuseum gut und sollte auch in unser Museum eingebaut werden? Anschließend sammelt die Klasse alle Ideen im Gespräch (schriftlich festhalten). Bevor die Entscheidung für das Thema des eigenen Museums fällt, recherchieren die Kinder in Partnerarbeit im Internet, um zu sehen, welches Thema sich gut eignet: Gibt es schon ein Museum zu diesem Thema? Welche Infoseiten zu diesem Thema findet man im Internet? Gibt es Kinderseiten? Wie ergiebig, wie schwierig, wie problematisch ist die Suche nach dem Thema? Thema festlegen Im Plenum findet anschließend die Diskussion und Entscheidung zur Themenwahl statt. Dabei bringen die Kinder ihre Rechercheergebnisse und eigenen Wünsche mit ein. Struktur des Museums erstellen Die Klasse sitzt im Kreis um den Computer/Beamer, wechselweise ist ein Kind an der Maus. Mit einem einfachen MindMap-Programm erstellen die Kinder gemeinsam eine Struktur des Museums. Die Lehrkraft hilft bei der Technik und gibt Anregungen, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht mehr weiter wissen. Pflichtseiten einer Homepage kennenlernen Die Kinder lernen dabei auch die Pflichtseiten in einer Homepage kennen: Intro, Hauptmenü, Autoreninformation/Impressum, Dank an Helfer, Copyrightangaben, rechtliche Absicherung. Alternativ kann die Struktur auch mit Kärtchen an einer Stellwand entwickelt werden. Wer eignet sich als Experte? Gemeinsam überlegen die Schülerinnen und Schüler, welche Expertinnen und Experten ihnen bei der Bearbeitung ihres Themas helfen könnten. Auch Eltern, Großeltern oder andere Verwandte sind oft Spezialisten auf einem Gebiet und bringen sich gerne ein. Telefonbücher (gelbe Seiten) oder eine Internetrecherche helfen ebenfalls bei der Suche. Kinder einbeziehen Die Kinder bringen sich beim Suchen und Ansprechen der Kontaktpersonen so weit wie möglich mit ein. Viele Telefonate wird die Lehrkraft jedoch selbst übernehmen, da auch die Rahmenbedingungen und Termine für Besuche oder Workshops besprochen werden müssen. Variable Gruppeneinteilung Bei dieser freien Projektarbeit gibt es eine variable Gruppeneinteilung, bei der von der Einzelarbeit bis zur größeren Gruppe alles möglich ist. Die Kinder bereiten Fragen für die Experten vor, fertigen Zeichnungen fürs Layout an, testen Schriften, Schalter und grafische Elemente, sammeln erste Daten, entwickeln Spielideen und notieren wichtige Punkte in den bereits ausgedruckten Informationen. Dabei gelten die drei unverzichtbaren und für Kinder gut merkbaren Regeln für freies Arbeiten: 1. Jeder hilft jedem. 2. Keiner steht "dumm" rum. 3. Alle sind so leise, dass niemand gestört wird. Beispiel für ein Layoutelement Ein einfaches, aber wirkungsvolles Layoutelement stellt das Beispiel des Hand-Museums dar: Ein Kind umfährt seine Hand mit schwarzem Filzstift (geschlossene Zeichnung). Das Bild wird eingescannt. Im Malprogramm unterteilen die Kinder die große Fläche mit einem dünnen Trennstrich (Pinsel) in viele kleine Teile. Anschließend wird jede Fläche mit einem frei gewählten bunten Muster gefüllt. Dabei entstehen zum Teil wunderschöne Farbmuster, die das Thema symbolisieren. Fachwissen vermitteln Sobald das Thema für das Museum klar ist, kann der begleitende Unterricht starten. Viele Teilthemen eignen sich für kleine Unterrichtseinheiten. So erwerben die Kinder das nötige Fachwissen und gestalten zielgerichtet Materialien, die in die Homepage eingebaut werden. Wichtig: Fotografieren und filmen nicht vergessen! Homepage gestalten Die Kinder arbeiten wieder in freier Projektarbeit. Dabei erledigen sie gemeinsam folgende Aufgaben: Anlegen der Struktur der Homepage, Einarbeiten der bereits vorhandenen Daten, Beginnen mit dem Layout der Spielseiten, Einscannen vorhandener Zeichnungen und so weiter. Inhalte der Homepage einpflegen In dieser sehr langen Arbeitsphase arbeiten die Kinder einzeln, mit einer Partnerin oder einem Partner oder in Kleingruppen an den Inhalten ihrer Homepage. Jedes Kind ist nacheinander für mehrere Teilthemen aktiv und hat auch Kontakt mit den entsprechenden Expertinnen und Experten (in der Schule oder vor Ort). Die Lehrkraft achtet darauf, dass es Abwechslung gibt und die Aufgaben die Kinder nicht überfordern. Dazu gibt es zum Beispiel Hilfe bei der Textarbeit (angefangene Sätze, Lückentexte, Fragen und so weiter) sowie kleine Lehrgänge zur Bildbearbeitung und Sprachaufnahme und zum Filmen und Filmschnitt. Mit mehreren Datei-Kopien arbeiten Die Kinder arbeiten an mehreren Kopien der Hauptdatei an verschiedenen Modulen und notieren jeweils den Dateinamen ihrer Kopie auf ihrem Arbeitszettel. Die fertigen Inhalte und Seiten überträgt die Lehrkraft aus den diversen Kopien der Kinder in ihre Version der Hauptdatei und kontrolliert und korrigiert eventuell den Inhalt, damit keine Falschmeldungen verbreitet werden. Sie stellt auch wieder aktuelle Kopien für die Kinder bereit. Dieses Verfahren ist zwar etwas aufwändig, doch sehr sicher und lässt jederzeit paralleles Arbeiten zu. Es wäre weniger aufwändig, im Multi-Task-Verfahren alle in derselben Dateiversion arbeiten zu lassen, doch bekommen manche Autorenprogramme dabei häufiger Abstürze. Ein Muster programmieren Jeweils zwei Kinder arbeiten zusammen an der Entwicklung und Umsetzung eines Lernspieles. Sie notieren Ideen für das Layout und bereiten die Spielseiten so weit wie möglich vor. Bei der Programmierung hat es sich bewährt, dass die Lehrkraft für jedes Schülerpaar ein Muster programmiert, von dem die Kinder abschauen können. Beispiel: Tiernamen sollen ihrem Händefoto zugeordnet werden. Die Lehrkraft programmiert das erste Zuordnungspaar. Daran können die Kinder die Funktionsweise überprüfen und so die anderen Paare analog programmieren. Diese Vorgehensweise erfordert, dass die Phase mindestens auf zwei Tage aufgeteilt wird, damit die Lehrkraft die Programmierungen vorbereiten kann. Anleitungszettel für Kinder erstellen Kleine Anleitungszettel für die Kinder sind dabei sehr hilfreich und werden mit Freude Punkt für Punkt als erledigt abgehakt. Unterhaltsame Elemente können beispielsweise sein: kleine Animationen, Lauftexte, Cartoons, Witze, Rätsel, lustige Zeichnungen, Figuren mit Sprechblasentext. Ideen zur Gestaltung der Sonderseiten sammeln Im Lehrer-Schüler-Gespräch diskutiert die Klasse Ideen zur Gestaltung der Sonderseiten, insbesondere der Vorstellung der Autorinnen und Autoren und der Dankesseite für die externen Helferinnen und Helfer. Phase eventuell parallel laufen lassen Diese Phase kann auch vorgezogen werden und parallel zur eigentlichen Arbeit laufen. So können Kinder, die schneller mit ihrer Aufgabe fertig sind, jeweils an diesen zentralen Seiten arbeiten. Wichtige Texte, zum Beispiel die Einführung in das Museum oder der Text über das Copyright sollten von der Lehrkraft erstellt werden. Zwischentestphasen einbauen Es ist empfehlenswert, schon während der Einrichtung des Museums ständig kleine Testphasen einzubauen. So sollte jede Verknüpfung oder die Funktionsweise eines Spieles gleich überprüft werden. Testrunde Vor der ersten Veröffentlichung gibt es eine richtige "Teststunde". In Partnerarbeit testen die Kinder alle Seiten und sehen dabei auch ihnen bisher unbekannte Inhalte, die ihre Klassenkameraden erstellt haben. Zunächst gibt die Lehrkraft den Kindern freie Testzeit. So können diese mit Begeisterung und Stolz ihre Ergebnisse ohne Pflichtaufgaben ansehen. Danach findet ein gezielter Test in arbeitsteiliger Partnerarbeit statt. Jedes Paar erhält eine oder mehrere Aufgaben: Schriftarten checken, Verknüpfungen prüfen, Spielfunktionen überprüfen, Zahlen mit den vorhandenen Listen vergleichen, Vollständigkeitsprüfungen und so weiter. Nachdem die Lehrkraft auch noch einmal alles überprüft hat, wird eine HTML-Version fürs Netz erstellt. Homepage gemeinsam mit Kindern ins Netz überspielen Die Lehrkraft zeigt den Kindern, wie man eine fertige Homepage ins Netz überspielt. Das ist jedoch nicht vollständig und auch nicht überall möglich. Zum einen darf das Passwort der Schule den Kindern nicht bekannt gegeben werden, und zum anderen hängt die Übertragung von der in der Schule vorhandenen Netzgeschwindigkeit ab. Läuft die Übertragung über Stunden, so können die Kinder nur den Anfang miterleben. Vor Publikum präsentieren Nach einer intensiven Projektarbeit ist es schön, wenn die Kinder die Gelegenheit bekommen, ihr Werk vor Publikum zu zeigen. Das kann im kleinen Rahmen für die Eltern geschehen, aber auch für eine breitere Öffentlichkeit oder als Programmpunkt für ein Schulfest geplant werden. Die Expertinnen und Experten und die Presse werden dazu eingeladen. Jedes Kind übernimmt einen kleinen inhaltlichen Teil der Präsentation.

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