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Harpastum est globosum – Fußball-Latein international

Unterrichtseinheit

"König Fußball regiert die Welt" – so heißt es in einem Lied, das die deutsche Fußball-Nationalmannschaft einst in den Siebzigern sang. Nach wie vor hat diese Sportart nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt und erfreut sich weltweit – als football, soccer, fout etc. – großen Zuspruchs. In dieser Unterrichtseinheit gehen die Schülerinnen und Schüler auf Spurensuche zum Thema Fußball und erkunden, woher die Idee zur beliebten Ballsportart stammt und ob es bereits einen Vorläufer in der Antike gab. Didaktische Alternativen öffnen das Thema für fächerübergreifendes Arbeiten. Internationale Großereignisse wie WM, EM oder Olympische Spiele sind ideale Gelegenheiten, die spannende Spurensuche nach den antiken Ursprüngen des Fußballs auch im Latein-Unterricht zu thematisieren. Zudem bieten sportlich orientierte Lektionstexte (zum Beispiel Gladiatorenkämpfe, Circusspiele ) interessante Anknüpfungspunkte für fächerübergreifende multilinguale Unterrichtssequenzen und Projekte. Bereits in der Antike waren Ballspiele bekannt. Sie erfreuten sich nach dem Zeugnis literarischer Quellen großer Beliebtheit. Den Archäologen ist es jedoch aufgrund der minimalen antiken Regelangaben nur in einigen Fällen möglich, diese Spiele zu benennen und zu rekonstruieren. Die ältesten Überlieferungen von Formen fußballartiger Spiele, die eher Geschicklichkeitswettbewerben oder Kampfspielen beziehungsweise Ringkämpfen mit dem Ball ähnelten, stammen aus China, den Hochkulturen Mittelamerikas (Olmeken und Azteken) und aus Japan. Auf europäischen Fußballspuren Wie die außereuropäischen Ballspiele, so zeigen auch die griechisch-römischen Fußballvarianten nur geringe Ähnlichkeit mit dem modernen Fußballspiel. Die Griechen kannten antiken Quellen zufolge vor allem folgende Mannschafts- und Ballspiele: Sphairomachia Platon umschreibt diese Ballsportart, die vor allem in Sparta sehr populär war, als vormilitärische Übung. Spielfeld war die Rennbahn, auf der die Akteure zur Begeisterung des Publikums um den Ballbesitz kämpften und sich auch prügelten. Der Sieger wurde mit dem Ehrentitel "sphaireis" ausgezeichnet. Episkyros (Phaininda) Etwa 2000 v. Chr. entwickelten die Griechen ein weiteres Ballspiel, das Episkyros oder Phaininda genannt wurde. Es wurde hauptsächlich von Männern gespielt. Das Spielfeld, auf dem mit Gips ( "skyros" ) eine Mittellinie gezogen wurde, weist bereits Übereinstimmungen mit dem heutigen Fußballfeld auf. Römischer Fußball? Wahrscheinlich ausgehend vom griechischen Phaininda entwickelten und betrieben die Römer etwa 200 v. Chr. ein als "Harpastum" ( "Raffballspiel", "Spiel mit dem kleinen Ball") bekanntes Ballspiel, das 700 bis 800 Jahre lang populär war. Es war ein rohes, aber durchaus anspruchsvolles Spiel, bei dem Schnelligkeit, Technik und Intelligenz von Bedeutung waren. Die Römer benutzten ein rechteckiges Spielfeld, das durch Grundlinien begrenzt und eine Mittellinie halbiert war. Es war etwas kleiner als ein heutiges Fußballfeld. Unterlage waren Gras oder Sand/Asche. Gespielt wurde mit einem kleinen, harten Ball von etwa 8 Inch Durchmesser, der aus Leder beziehungsweise Tierfell hergestellt und mit Schwämmen ausgestopft war. Beim Harpastum kämpften zwei Mannschaften mit jeweils fünf bis zwölf Spielern um den Sieg. Einige antike Berichte deuten gar Hunderte von Spielern auf beiden Seiten an. Das römische Harpastum wurde von Julius Caesar und seinen Generälen als eine Art Militärtraining zur Verbesserung der körperlichen Fitness und Kampfbereitschaft der römischen Armee genutzt. Im Zuge der römischen Expansion verbreitete sich die Sportart mit den römischen Legionären in Europa und erreichte auch die Britischen Inseln. Nachfolger des Römerspiels Nach dem Untergang des Römischen Reiches existierte die römische Ballsportart in einigen Gegenden weiter beziehungsweise wurde durch Einfluss neuer Spielideen weiterentwickelt. Die Ballspiele, die sich in England ( folk football ), Italien ( "Calcio" – "Fußtritt"), Frankreich ( "Soule"/"Choule" ) und Deutschland herausbildeten, gehen möglicherweise auf das Harpastum der Römer zurück. Fußball in der Neuzeit Im 19. Jahrhundert entwickelten sich aus den Vorläufern der Antike und des Mittelalters allmählich zwei verschiedene Sportarten heraus: Fußball und Rugby . 1883 kam es zu der uns als WM-System geläufigen Fußball-Aufstellung: ein Torwart, zwei Verteidiger, drei Läufer und fünf Stürmer. 1904 wurde der internationale Fußballverband, die FIFA, bereits vier Jahre zuvor der Deutsche Fußballband (DFB) gegründet. Seit 1908 sind Fußballturniere Bestandteil der Olympischen Sommerspiele. Die erste Fußball-Weltmeisterschaft wurde im Jahr 1930 ausgetragen. Mag auch auf den ersten Blick das Thema Fußball nicht so recht zu den traditionell mit dem Fach Latein verbundenen Lerninhalten passen, so bietet gerade die scheinbare Diskrepanz einen reizvollen Ansatzpunkt für eine zeitgemäße motivierende Unterrichtseinheit im Kontext der Lehrbucharbeit der Spracherlernungsphase oder während der Lektüre. Die neueren Lateinlehrwerke eröffnen hierzu vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten. Ausgehend von sportlich orientierten Lesestücken (zum Beispiel zu den Thermen, Gladiatorenkämpfen, Circusspielen ), dazu passenden Abbildungen und Informationstexten tragen einzelne, variabel einsetz- und an die jeweilige Lerngruppe adaptierbare Unterrichtsbausteine zu einer bei Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen sehr beliebten Aktualisierung der Sportthematik bei. Didaktische Alternativen Dem Einsatz diverser Medien, Übungs- und Sozialformen stehen bei der praktischen Umsetzung einer Unterrichtseinheit oder eines Projekts mit sportlicher Schwerpunktsetzung im Latein-Unterricht alle Variationen offen. Überaus empfehlenswert ist zudem mit Blick auf den internationalen, völkerverbinden Charakter des Sports die Integration multilingualer Elemente. Fußball-Glossar in lateinischem Gewand Ein sehr motivierender Einstieg in eine lateinische "Fußball-Stunde" kann das Sammeln von deutschen Fachbegriffen aus der Fußballwelt sein, die es in die lateinische Sprache zu übertragen gilt. Wörter wie "Verteidiger" ( defensor) oder "Tor" ( porta) stellen dabei zum Beispiel keinerlei Schwierigkeit dar, da sie von den Lernenden aufgrund des klassischen Lehrbuchvokabulars abgeleitet werden können. Schwierigere Fachausdrücke wie "Abseits" bieten Raum für kreative Wortschöpfungen seitens der Lernenden. Multilingulaes Fußball-Latein Ausgehend von einem multilingualen Glossar wichtiger Fußball-Fachbegriffe kann die sprachverbindende Rolle der "Mutter Latein" eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden. "Römer-Fußball" in historischen Quellen Das römische Harpastum-Spiel beziehungsweise dessen griechischen Vorbilder sind bei antiken Autoren mehrfach bezeugt. Martial-Epigramme bieten sich zum Beispiel als Original-Lektüre, die längere Abhandlung des Gladiatoren-Arztes Galenus über "Die Übung mit dem kleinen Ball" und ein Athenaios-Text hingegen auch für Übersetzungslektüre an. Die Lernenden gewinnen hierbei wertvolle Informationen zum historischen Kontext des Fußballspiels und rekonstruieren im Sinne experimenteller Archäologie aus Puzzlestückchen antike Ballspielregeln. Internet-Fußball-Rallye Ein tabellarischer Vergleich des römischen Harpastum , des modernen Fußballs und des Rugbys unter Internet-Einsatz ist zur Vertiefung und Aktualisierung der Thematik sehr empfehlenswert. Fußball und Musik Musik als völkerverbindendes Element zeigt sich im sportlichen Bereich vor allem in den Nationalhymnen der gegnerischen Mannschaften. Ein reizvoller multilingualer Textvergleich der Hymnen ausgewählter Fußballnationen hält idealerweise in Kooperation mit dem Musik-Unterricht auch die Integration textpragmatischer und metaphorischer Interpretationsschwerpunkte bereit. Fußballquiz Eine deutsches oder alternativ für Fortgeschrittene ein lateinisches Quiz ist als Appetithäppchen zum Stundeneinstieg oder als zusammenfassende Lernkontrolle am Ende der Fußball-Einheit denkbar. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihren Wortschatz durch eigene lateinische und multilinguale Wortschöpfungen zu Fußball-Begriffen beziehungsweise durch Einsatz von Online-Wörterbüchern. lernen die Vorgeschichte und die antiken Vorläufer des modernen Fußballs kennen, insbesondere das Harpastum-Spiel. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler führen eine Internet-Rallye beim Vergleich des römischen Harpastum, des modernen Fußballs und des Rugbys durch. lernen durch Internet-Recherche Nationalhymnen in romanischen Sprachen kennen und entdecken die Verwandtschaft zur "Mutter Latein". Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erleben den völkerverbindenden Charakter des Sports in der Geschichte beziehungsweise in der Moderne am Beispiel des Fußballs oder fußballähnlicher Spiele. entdecken den sozialen Charakter des Harpastum und ähnlicher Spiele in einem multilingualen Sportprojekt. Fächer verbinden Krönung und Abschluss einer vom Fußball inspirierten, multimedial konzipierten Unterrichtseinheit im Lateinunterricht ist ein, durch bereits erwähnte Bausteine sukzessive vorbereitetes fächerübergreifendes Projekt. Es kann auch moderne Fremdsprachen, die Fächer Sport, Geschichte, Musik, Kunst und Informatik einbeziehen. Den einzelnen fachspezifischen Aspekten kann dabei wie folgt Rechnung getragen werden. Übertragen der Namen der Teilnehmer der WM-Endrunde ins Lateinische und in moderne Fremdsprachen Erstellen von Fußball-Glossaren in den jeweiligen Sprachen Gestalten lateinischer oder multilingualer Spieler-Steckbriefe Untersuchen von Kontinuanten des Lateinischen in den Nationalhymnen der Fußballnationen und erschließen von deren Inhalt lateinische/multilinguale Fangesänge Learning by doing: Nachstellen eines römischen Harpastum-Spiels nach den zuvor besprochenen Regeln im Sinne experimenteller Archäologie Vergleichen von Text und Melodie ausgewählter Nationalhymnen der teilnehmenden Länder Integrieren von ins Lateinische oder in moderne Fremdsprachen übertragenen modernen Fangesänge und Anfeuerungsrufen Identifizieren und Basteln von Landesflaggen oder Geo-Thumbs der WM-Teilnehmer Kreieren von Kostümen der Harpastum-Mannschaften Einsatz von Computer und Internet zur Recherche Präsentation der Arbeitsergebnisse bzw. Kommunikation der Arbeitsgruppen untereinander Erstellen einer multilingualen Fußball-Homepage, integriert in die Schulhomepage Drehen eines Spiel- oder Dokumentarfilms zur Entstehung des Fußballs und der möglichen Vorläufer des Fußballs bei Griechen und Römern (unter Einsatz einer digitaler Videokamera, Bildbearbeitungs-/ Schneide-Software etwa von Pinnacle)

  • Latein
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

"Fußball von A bis Z": einen Fußball-Song schreiben

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Fußball von A bis Z" können Schülerinnen und Schüler einen eigenen Fußball-Song, zum Beispiel zu einer anstehenden Fußball-WM oder Fußball-EM, schreiben, komponieren und begleiten. Der Refrain: "Fußball von A bis Z".Was bringt gute Stimmung beim Public Viewing? Fahnenschwenken, La-Ola-Welle und ...? Richtig! Ein Fußball-Song. Offene Formen bereichern den Musikunterricht, denn sie bieten die Gelegenheit, in heterogenen Gruppen auf höchst differenzierte Weise zu arbeiten. Eine Fußball-Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft bietet Ihren Schülerinnen und Schülern einen schönen Anlass, einen eigenen Song zu schreiben. In dieser Unterrichtseinheit können sie einen Instrumentalbreak komponieren oder eine Improvisation arrangieren. Der Song "Fußball von A bis Z", der dieser Unterrichtseinheit zugrunde liegt, besteht aus einem Halbplayback und einem komponierten und getexteten Refrain. Die Strophen sollen von den Schülerinnen und Schülern in Gruppenarbeit geschrieben werden, ebenso ein instrumentales Zwischenstück (Bridge). Der Song kann sowohl mit erweitertem Orff- als auch mit Alltagsinstrumentarium oder Stadioninstrumenten begleitet werden.Wohl kaum ein Aspekt im Musikunterricht spricht Kinder derart stark an wie das Klassenmusizieren. Kombiniert mit eigenem (beziehungsweise Weiter-)Schreiben und Singen von Liedern finden sich gerade in diesem Bereich die meisten Möglichkeiten, um mehrstimmiges Singen, Musizieren auf vielfältig differenziertem Instrumentarium und Bewegung (Performance) miteinander zu verbinden. Außerdem bietet sich fächerübergreifendes Arbeiten in den Bereichen Sport, Kunst, Darstellendes Spiel und Sprachen an. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten einen Refrain. schreiben eigene Strophen. füllen einen Zwischenteil mit stadiontypischen Rhythmen und musizieren diesen mehrstimmig. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nehmen beim Schreiben der Strophen, falls erforderlich, Online-Reimlexika zuhilfe. spielen mit Alltagsgegenständen, Boomwhackers und/oder stadiontypischen Instrumenten. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Gruppen. akzeptieren Gruppenentscheidungen.

  • Musik / Sport / Bewegung
  • Sekundarstufe I

Eddie im Finale

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zu der Lektüre "Eddie im Finale" bietet im Rahmen von Europa- oder Weltmeisterschaften eine gute Gelegenheit, das Thema Fußball mithilfe eines Buches aufzugreifen. Ist Fußball spannend? Oder einfach nur langweilig? Sind Ihre Schülerinnen und Schüler angesichts der bevorstehenden Weltmeisterschaft bereits dem Fußballfieber verfallen, so wie Eddies Familie im Buch? Die Arbeit mit der Ganzschrift kann Anlass zu Gesprächen und zur Auseinandersetzung mit dem Thema Fußball und darüber hinaus zu Themen wie Familie, geschlechtsspezifisches Rollenverhalten, Träume und Wünsche, Wahrheit und Lügen und vieles mehr geben. Zudem bietet es sich an, das Buch als Basis für ein Projekt, bei dem die Kinder Bücher rund um das Thema Fußball vorstellen, zu lesen. "Eddie im Finale" im Unterricht "Eddie im Finale" ist im Fußball-WM-Jahr eine geeignete Lektüre, das aktuelle Ereignis im Unterricht ab der zweiten Klasse aufzugreifen und gleichzeitig leseschwache Schülerinnen und Schüler und Kinder mit wenig Leseinteresse durch das beliebte Thema "Fußball" zum Lesen eines ganzen Buchs zu bewegen. Weil die Ich-Erzählerin Eddie ein Mädchen ist, das nicht viel vom Fußballspielen hält, wird die Geschichte auch bei den Mädchen auf besonderes Interesse stoßen. Das Thema Fußball steht zwar im Mittelpunkt der Geschichte von Zoran Drvenkar, das Buch bietet aber zudem viele Anknüpfungspunkte zu Themen, die nicht im direkten Zusammenhang mit der Sportart stehen, die aufgegriffen und im Unterricht behandelt werden können. Wochenplanarbeit Im Rahmen der Wochenplanarbeit können die Schülerinnen und Schüler Fragestellungen bearbeiten, dazu mithilfe verschiedener Medien recherchieren und Ergebnisse auf herkömmliche Weise und im Internet als Blogbeitrag oder Webseite präsentieren. Weitere Informationen zum Inhalt des Buches finden Sie auf der Seite "Eddie im Finale - die Geschichte" zusammengefasst. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler werden im Sinn erfassenden Lesen gefördert und entwickeln Spaß am Lesen. lesen das Buch selbständig und verbessern ihre Lesetechnik und den Lesefluss. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich untereinander über den Inhalt des Buches aus. betrachten das Thema Fußball aus jungen- und mädchenspezifischer Sicht. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren im Internet nach Büchern rund um das Thema Fußball. stellen ein selbst ausgewähltes Buch in einem Projekt vor. "Alles Blödsinn!" Fußball ist albern, langweilig, aber vor allem anstrengend. Denn seit Eddies Eltern und ihr kleiner Bruder im Europameisterschafts-Fieber sind, nimmt niemand mehr Notiz von ihr. Schlimmer noch: Zum Essen gibt's nur noch Pizza und Popcorn, und Eddie fürchtet ernsthaft, am Ende der Meisterschaft verhungert zu sein. Als ihr Papa jubelnd nach Hause kommt, weil er vier Karten für das Europameisterschaftsendspiel plus Tickets für den Flug und Hotelübernachtung bekommen hat, vergeht Eddie wirklich jede Lust am Ball. Selbst die Aussicht auf ein versprochenes Frühstück mit der Nationalmannschaft kann sie nicht locken, denn schließlich ist alles, was mit Fußball zu tun hat, "Blödsinn". Das Elfmeter-Schießen Tatsächlich schafft es Eddie, ihre schlechte Laune fast bis zum Ende des Finales zu behalten. Es lässt sie zum Beispiel kalt, dass ihre Familie von der Nationalmannschaft am Flughafen empfangen wird und ein paar Spieler sogar mit ihr und ihrem kleinen Bruder bis tief in die Nacht Karten spielen. Es interessiert sie wenig, dass die Spieler deswegen am nächsten Tag verschlafen und beinahe zu spät zum Spiel kommen. Und es reißt sie überhaupt nicht vom Hocker, dass die deutsche Mannschaft schließlich nur noch ein einziges Elfmetertor vom Europameistertitel entfernt ist. Erst als die deutschen Spieler plötzlich Angst haben, den Ball ins Tor zu schießen, gibt sich Eddie einen Ruck und lässt einen halbherzigen Kommentar ab "Das mach ich doch mit links." Vom Fußballmuffel zum Fußballstar Wie durch ein Wunder werden ihre Worte über Lautsprecher übertragen und im ganzen Stadion gehört. Der Schiedsrichter fordert sie auf, aufs Spielfeld zu kommen und den alles entscheidenden Schuss zu wagen. Und Eddie ist zum ersten Mal emotional an einem Fußball-Spiel beteiligt: Sie hat Angst! Doch da sie auf keinen Fall so feige sein will wie die deutschen Fußballer, macht sie keinen Rückzieher. Stattdessen zieht sie die Schuhe aus, macht ihre sagenhafte, übergroße Monsterzehe mit dem Ball bekannt und überträgt ihr die ganze Verantwortung für den Schuss. Die Zehe lenkt zwar den Ball statt nach links direkt auf den verblüfften Torwart zu, der Ball landet aber samt Torwart im Netz, die deutsche Mannschaft hat gewonnen und Eddie wird zum gefeierten Fußballstar!

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Fußball-Turniere – Ideen für den Unterricht

Unterrichtseinheit

Nachlassende Lernmotivation vor den Sommerferien? Bestimmt nicht beim Thema Fußball! Locken Sie Ihre Klasse mit Unterrichtsanregungen zu Fußball-Turnieren aus der Defensive und nutzen Sie die Motivation der kleinen Fußballfans für ein kleines pädagogisches Sommermärchen, egal ob als nächstes eine WM oder EM ansteht. Alle zwei Jahre können die Deutschen einen zentralen Teil ihrer Kultur feiern: Nicht das Auto, sondern der Fußball zieht abwechselnd in Form einer Welt- oder Europameisterschaft große und kleine Fans in seinen Bann. Dabei kann man das Thema "Fußball" nicht nur von sportlicher Seite aus betrachten. Diese fächerübergreifenden sowie fächerspezifischen Unterrichtsideen bieten Ihnen eine Vielzahl von Zugangsmöglichkeiten zum Fußballereignis, von sportlichen über sprachliche bis zu sachunterrichtlichen. Das Thema sowie der Einsatz digitaler Medien, zum Beispiel im Erstellen eines Weblogs, garantieren eine hohe Motivation Ihrer Schülerinnen und Schüler. Fußball-Sticker selbst gestalten Kinder lieben Fußball-Sticker ihrer Stars. Warum nicht selbst Sticker herstellen? Damit kann man Geld sparen und zudem Spaß haben. Passende Bilder dazu finden die Kinder im Internet. Sie können dort kopiert, in das vorbereitete Formular eingefügt und ausgedruckt werden. Sticker könnten auch zu den Europaflaggen hergestellt werden. Die Bilder dürfen aufgrund des Copyrights natürlich nicht verkauft oder veröffentlicht werden Spielplan – Aktuelle Fußballdaten sammeln Nach dem Motto "Immer am Ball bleiben!" recherchieren die Schülerinnen und Schüler im Internet aktuelle Sportdaten und tragen die Ergebnisse in einen selbst entwickelten Spielplan ein. Eine weitere Idee besteht darin, die Lernenden kleine Berichte über die Spiele des vergangenen Spieltags verfassen zu lassen. Diese können dann in der Klasse präsentiert, also vorgelesen oder frei vorgetragen werden. Die Lernenden können dazu die Berichte schriftlich auf einem Arbeitsblatt (vor-)formulieren. Die Berichte können dann als Audio eingesprochen und schließlich als fiktive Radio-Berichterstattung in der Klasse angehört werden. Ebenso können die Berichte aber auch auf herkömmliche Art und Weise auf einem Aushängeplakat präsentiert werden. Organisation eines Fußballturniers Natürlich soll auch die Bewegung nicht zu kurz kommen. Die großen Fußballvorbilder animieren zum Nachmachen. Fußball wird in der Grundschule nicht so häufig unterrichtet, da sich viele Lehrkräfte dafür nicht adäquat ausgebildet fühlen. Ein Fußballturnier ist aber eine tolle Sache und passt natürlich optimal zum Thema. Die Vorbereitung und Durchführung kann man durchaus in die Hände der Schülerinnen und Schüler geben. Fußball im Sach-Unterricht Eine Verknüpfung des Sport-Themas mit dem Sach-Unterricht kann insbesondere durch die Schwerpunkte Landeskunde hergestellt werden. Welche Länder haben sich für die Meisterschaft qualifiziert? Wo in der Welt liegen sie? Wie viele Einwohner haben sie? Wie groß ist das Land? Welche Flaggen und KFZ-Kennzeichen haben die beteiligten Länder? Was essen die Menschen dort? Einen Schwerpunkt könnten dabei die Ausrichterländer der WM oder EM bilden. Für die Recherche bietet sich neben den herkömmlichen Medien, beispielsweise Atlanten und Lexika, das Internet als besonders wichtiger Informationspool an. Fußball im Kunst- und Musik-Unterricht: Flaggen und Hymnen Im Bereich Kunst und Musik liegt die Beschäftigung mit den Nationalhymnen der Länder nahe. Im Kunst-Unterricht können die Kinder Flaggen malen und die dazugehörigen Ländernamen dazuschreiben. Im Musik-Unterricht kann man sich anlässlich der Fußball-Meisterschaft mit dem deutschen Komponisten Ludwig van Beethoven und der Europa-Hymne beschäftigen. Warum? Dessen Neunter Symphonie entstammt die Melodie der Europa-Hymne. Die "Ode an die Freude" kann als Einstieg in eine weiterführende Beschäftigung mit Beethoven dienen. Fußball im Mathematik-Unterricht Nicht nur der Ball, auch der Euro rollt. Das Thema "Währungen und Euro" passt zum Mathematik-Unterricht: Wie sieht der Euro in Spanien oder anderen Teilnehmerländern der Fußball-Europameisterschaft aus? Was haben die Abbildungen auf den unterschiedlichen Währungen mit dem jeweiligen Land der Welt zu tun? Welche Währung hat das Gastgeberland? Wie rechnet man deren Währung in Euro um? Darüber hinaus kann im Mathematik-Unterricht auch das Thema "Rechnen mit Währungen" behandelt werden. Wiki zur Welt Die Lernenden erstellen ein Wiki zu den Teilnehmerländern der kommenden Fußball-Meisterschaft. Jeden Tag kommt etwas hinzu, auch von anderen! Schön wäre, wenn befreundete Partnerklassen zum Mitmachen gewonnen werden könnten. Je nach Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler sollte eine Einführung zu einem Wiki erfolgen oder die Lehrkraft bereitet die einzelnen Bereiche des Wikis für die Kinder vor, sodass diese nur noch die Daten eingeben müssen. Mannschafts-Wiki Wie oft haben die Teilnehmerländer der Fußball-Meisterschaft schon an einer EM oder WM teilgenommen? Was zeichnet die einzelnen Spieler einer Mannschaft aus? In einem Wiki zu den teilnehmenden Mannschaften oder der deutschen Nationalmannschaft können Ihre Schülerinnen und Schüler interessante Informationen zusammentragen und sich gleichzeitig damit vertraut machen, wie man ein Wiki erstellt und nutzt. Weblog Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Fußball-Meisterschaft aus ihrer Sicht und erstellen ein Meisterschafts-Tagebuch (Weblog) im Internet, zu dem externe Kommentare hinzugefügt werden können. So entsteht ein reger schriftlicher Austausch unter den Lernenden, und die Kinder lernen fast nebenbei den Umgang mit einem viel genutzten Internet-Werkzeug. WebQuest "WebQuests" sind so etwas wie "Schnitzeljagden im Internet". Es werden Fragen und Links zur Lösung einer Aufgabe angeboten. Gerade im unübersichtlichen Internet bieten WebQuests eine gute Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler an die Suche nach Informationen und die Auswahl gefundener Informationen heranzuführen, so beispielsweise mit einer WebQuest zu Europa. Erweiterung des Themenkreises zu erwarten Die Unterrichtsideen sind für die dritte und vierte Klasse konzipiert, können aber auch zu Beginn der Sekundarstufe I eingesetzt werden. Sie können komplett im Rahmen einer Projektwoche oder in Ausschnitten in der Wochenplan- oder Freiarbeit realisiert werden. Es ist davon auszugehen, dass die Schülerinnen und Schüler durch die Medien oder Erzählungen ihrer Eltern schon viel Vorwissen zum Thema mitbringen und daher auch recht spezifische Fragen haben könnten. Fächerübergreifende Unterrichtsideen Die hier gegebenen unterrichtlichen Anregungen können in fast allen Fächern der Grundschule genutzt werden. Das Thema Fußball eignet sich zum fächerübergreifenden Unterricht: Es bietet neben sportlichen auch künstlerisch, musikalisch, mathematisch oder sachunterrichtlich interessante Anknüpfungspunkte. Ein Schwerpunkt liegt im länderkundlichen Bereich. So können die Kinder Steckbriefe oder Plakate der Teilnehmerländer erstellen oder in einem Weblog veröffentlichen und eigene Interviews durchführen. Der Phantasie ist keine Grenze gesetzt. Auch kleine Schulmeisterschaften im Sportunterricht sollten nicht fehlen. Diese Materialien enthalten auch Anregungen für Ideen in bestimmten Fächern – insbesondere geht es aber darum, das Thema Fußball möglichst breitgefächert aufzugreifen, um es den Schülerinnen und Schülern interessengeleitet nahezubringen. Da die Materialien flexibel, beispielsweise abhängig von der Schwerpunktsetzung, eingesetzt werden können, wird hier kein konkreter Unterrichtsverlauf aufgezeigt, sondern vielfältige Einsatzmöglichkeiten an die Hand gegeben.

  • Sport / Bewegung
  • Primarstufe, Sekundarstufe I

Globales Lernen: Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema Menschenrechte und gesellschaftliches Engagement lenkt den Blick der Schülerinnen und Schüler von der Fußball-Weltmeisterschaft auch das Land Südafrika, seine Probleme und die Menschen, die dort Leben.Südafrika: Rund 9.000 Kilometer von Deutschland entfernt, wurde dieses Land mit der Fußball-Weltmeisterschaft für einige Wochen medial präsent. Diese Unterrichtseinheit lenkt den Blick der Schülerinnen und Schüler auf die südafrikanische Realität jenseits des sportlichen Ereignisses. Die Lernenden informieren sich über das Internet, Printmedien und Kontakte zu Expertinnen und Experten über wirtschaftliche und soziale Probleme des Landes. Sie lernen Lebenswelten südafrikanischer Jugendlicher kennen, vergleichen sie mit ihren eigenen und erkennen, welche konkreten Handlungsmöglichkeiten sie selbst zur Bekämpfung sozialer Not haben. Damit liefert die Unterrichtseinheit einen Beitrag zum Erlernen gemeinsamen globalen Handelns. Sensibilisierung für die Bedeutung der Menschenrechte Über die Beschäftigung mit einem Großereignis sollen die Schülerinnen und Schüler in dieser Unterrichtseinheit für die Bedeutung der Menschenrechte und für gesellschaftliches Engagement sensibilisiert werden. Das "Medienereignis" Fußball-Weltmeisterschaft wird aufgegriffen und im Hinblick auf die Ziele globalen und weltoffenen Lernens vertieft. Eine Liste von Lehrplanstichworten zeigt auf, zu welchen Themen diese Einheit passt. Daran schließt sich eine Vorstellung der genutzten medialen Möglichkeiten an. Die Unterrichtseinheit rund um die FIFA WM 2010 umfasst 18 Arbeitsblätter, die sich auf vier Bausteine verteilen und ist modular einsetzbar. Didaktisch-methodische Vorüberlegungen Weshalb lohnt es sich, die Fußball-WM 2010 in den Unterricht mit einzubeziehen? Lesen Sie hierzu die didaktisch-methodischen Vorüberlegungen. Durchführung der Unterrichtseinheit: Baustein 1 Baustein 1 der Unterrichtseinheit befasst sich mit der Geographie und Bevölkerung Südafrikas. Auf die benötigten Arbeitsblätter wird an den entsprechenden Stellen verlinkt. Durchführung der Unterrichtseinheit: Baustein 2 Die Lernenden bekommen Einblicke in das Leben südafrikanischer Jugendlicher, setzen sich mit den Milleniums-Entwicklungszielen und HIV/Aids in Südafrika auseinander. Durchführung der Unterrichtseinheit: Baustein 3 In Baustein 3 beschäftigen sich die Lernenden mit den WM-Städten, aber auch mit Hintergründen der Fußball-Weltmeisterschaft und ihrer wirtschaftlichen Bedeutung. Durchführung der Unterrichtseinheit: Baustein 4 Die Jugendlichen untersuchen Projektbeispiele, die versuchen, Menschen einen Weg aus der Armut zu zeigen und werden sensibilisiert für eigene gesellschaftliche Verantwortung. Gestaltungskompetenz Die Schülerinnen und Schüler erreichen in den Fächern Ethik, Religion, Gemeinschaftskunde, Politik und Wirtschaft, Differenzierte Kompetenzen . Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten Hintergründe zu Südafrika (Staat, Naturraum, Aspekte der Geschichte Südafrikas, Fußball-WM 2010, ausgewählte Problemlagen). können eine eigene Einschätzung aktueller Entwicklungen in Südafrika geben und Hintergründe benennen. können aktuelle Informationen und Diskussionsprozesse im Internet recherchieren und ihre Bedeutung einschätzen. können zu ausgewählten Problemkreisen eine eigene Stellungnahme entwickeln und argumentativ vertreten. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die Kommunikationsformen des Internets (E-Mail, Chat, Forum, Newsdienste) kennen und Information und Meinungsbildung nutzen. können das Internet als Medium zur aktuellen und authentischen Recherche nutzen und diese Nutzung kritisch reflektieren. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über ausgewählte Entwicklungen und Problemlagen in Südafrika, unter anderem über "Straßenkinder", Armut, wirtschaftliche Lage und Entwicklung, Folgen der Apartheid. informieren sich über Versuche der Südafrikaner, soziale und wirtschaftliche Probleme zu beheben. begreifen Verbindungen zwischen Südafrika und Europa. setzen sich damit auseinander, dass die Entwicklung in Südafrika in Europa sehr selektiv wahrgenommen wird. Die Schülerinnen und Schüler erkennen unterschiedliche Ansätze zur Bewältigung des Alltags von Jugendlichen in Südafrika. beschreiben Ansätze zur Bewältigung des Alltags von Jugendlichen in Südafrika und vergleichen diese mit der eigenen Situation. Die Schülerinnen und Schüler nehmen persönlich-individuelle Schicksale, gesellschaftliche und ökonomische Bedingungen in Südafrika, Armut und Gerechtigkeit als Problem zwischen Nord und Süd wahr und diskutieren diese. Die Schülerinnen und Schüler machen sich eigene und fremde Wertorientierungen in ihrer Bedeutung für die Lebensgestaltung bewusst, würdigen und reflektieren diese. versetzen sich in die Lage Gleichaltriger in Südafrika und nehmen das Leben aus deren Perspektive wahr und beschreiben diese. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die eigene Solidarität mit Menschen und die eigene Mitverantwortung für Umwelt und Entwicklung als notwendig und versuchen sie zu begründen . überprüfen die eigene Grundorientierung der Solidarität und Mitverantwortung im Dialog und angesichts neuer Erkenntnisse und entwickeln sie weiter. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die eigene Bindung an ethische Normen in Entwicklungsfragen und Fragen der Bekämpfung von Armut und Not und hinterfragen diese kritisch. gehen konstruktiv mit Widersprüchen zwischen religiös/ethisch und sachlich begründeten Grundpositionen um. Die Schülerinnen und Schüler erkennen globale Komplexität und damit verbundene Widersprüche und Ungewissheiten als gegeben und bearbeiten diese konstruktiv. halten in der Auseinandersetzung mit kultureller Vielfalt die eigenen ethisch/religiös begründeten Grundpositionen offen und entwickeln diese weiter. formulieren aus den eigenen ethisch/religiös begründeten Grundpositionen heraus verbindende und verbindliche Handlungsoptionen als Beitrag zu einer Humanisierung der Welt. Die Schülerinnen und Schüler stellen dar, was im Privatleben, in der eigenen Familie sowie in religiösen Gemeinschaften oder Gruppen gemeinsamer Interessen im Blick auf die Situation von Jugendlichen in Südafrika für das Ziel einer zukunftsfähigen Entwicklung getan werden kann und sollte. bringen die eigene Haltung zu Maßnahmen der nachhaltigen Entwicklung ethisch begründen und gegebenenfalls mit religiösen Überzeugungen in Einklang. Begrifflichkeiten rund um den Fußball "Chancengleichheit", "Fair Play, "völkerverbindend", "Verständnis füreinander schaffend" - das sind Schlagworte für ein im wahrsten Sinne des Wortes "weltweites" Ereignis wie die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Durch die Dauerpräsenz und die nahezu lückenlose weltweite mediale Vermittlung werden hier schnell globale Zusammenhänge für Schülerinnen und Schüler greifbar. Das Thema ist eine Chance, zu Zielsetzungen globalen und weltoffenen Lernens zu arbeiten. Veranstalterland Südafrika Globales Lernen braucht Informationen zu Lebensraum und Bevölkerung. In diesem Unterrichtsprojekt zu Südafrika bietet es sich an, zu den Austragungsstädten des Turniers sowie zur Geschichte und Gegenwart des Landes zu recherchieren. Fußball in Afrika Fußball in Afrika ist bei uns bisher eher selten ein Thema von Interesse. Die Fußball-Weltmeisterschaft kann hier bei Schülerinnen und Schülern Aufmerksamkeit schaffen. "Fußball in Afrika" spiegelt viele Problembereiche wieder und ermöglicht es den Lernenden, Zusammenhänge in neuen globalen Perspektiven wahrzunehmen und in der eigenen Meinungsbildung zu berücksichtigen. Kampagnen von Nichtregierungsorganisationen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) möchten zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 der Lebenssituation von Jugendlichen in Südafrika zusätzliche Aufmerksamkeit verschaffen. Sie haben Kampagnen gestartet, die dazu anregen sollen, sich über die Lebenssituation von Jugendlichen zu informieren und sich kritisch mit dem Thema auseinander zu setzen. Diese Kampagnen bieten im Internet Materialien und Hilfen für eine motivierende Umsetzung im Unterricht für verschiedene Altersstufen an. Ungerechtigkeiten und globale Verflechtungen Seit Jahren machen von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen getragene Kampagnen (beispielsweise "Kampagne für Saubere Kleidung", "Fair Play for Fair Life" oder "Fairer Handel") auf Ungerechtigkeiten und globale Verflechtungen aufmerksam. Produktionsbedingungen von Kleidung und Sportartikeln, die Verletzung von Menschenrechten durch Kinderarbeit, die Nichteinhaltung sozialer Mindeststandards oder Umweltzerstörung durch Produktionsverfahren sind ebenso kritisch betrachtete Themen wie ein fairer Handel, der sich gegen die Benachteiligung von Akteuren aus dem Süden durch das von den Industriestaaten beherrschte Welthandelssystem richtet. Globale Einblicke Fußball zeigt sich bei der Fußball-Weltmeisterschaft "global". Es nehmen Mannschaften aus allen Erdteilen teil. So sind - zumindest für kurze Zeit - Länder und Regionen im Gespräch, die sonst in der Schule und in der Bildungsarbeit kaum eine Rolle spielen. Eigenes Engagement Armut und Unterdrückung anderer Menschen muss man nicht hinnehmen: Viele Projekte zeigen Wege in eine bessere Zukunft auf. Die Schülerinnen und Schüler werden motiviert, Ziele der nachhaltigen Entwicklung im privaten, schulischen und beruflichen Bereich zu verfolgen und sich an ihrer Umsetzung auf gesellschaftlicher und politischer Ebene zu beteiligen. Zu welchen Themen passt die Unterrichtseinheit "Globales Lernen: Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika"? Eine Liste von Lehrplan-Stichworten zeigt auf, wie das Thema an den Lehrplan angebunden werden kann. Politische Bildung Grundwerte und Verfassung: Menschenrechte, Grundrechte Lebenssituation von Jugendlichen Bürgerbeteiligung, Engagement Politische Akteure - Nichtregierungsorganisationen Globalisierung, Internationale Zusammenarbeit und Friedenssicherung Medien und Freizeit Erdkunde Afrika - Raum Südafrika Raumprägung durch Wirtschaft Problemraum Mega-Städte Religion/Ethik Würde des Menschen Pflichten gegen sich selbst und Pflichten gegen andere der Mensch als Mittel und als Zweck eigene Rechte und Rechte der anderen die Frage nach dem Menschen und seine Verantwortung Freiheit Freiheit bedeutet Selbstbestimmung aller Menschen unter dem Anspruch der Vernunft. Selbstständige Medienarbeit Die Arbeitsblätter geben "Recherchehinweise", die ein selbstständiges Suchen nach Informationen mithilfe von Suchmaschinen ergänzen und qualifizieren sollen. Kontaktaufnahme und Kommunikation mit Akteuren ist wichtiger Bestandteil der Unterrichtsarbeit. Ausgangspunkt ist die Erhebung des Vorverständnisses von Schülerinnen und Schülern mit Blick auf die Akteure. Wahl der Medien Die Schülerinnen und Schüler lernen in dieser Unterrichtseinheit, sich über unterschiedliche Zugangsweisen im Internet Informationen zu beschaffen. Folgende Nutzungsmöglichkeiten kommen in Betracht: Online-Lexika Portale Informationsangebote auf den Websites von Hilfsprojekten Suchmaschinen mit unterschiedlichen Suchstrategien E-Mail-Recherche und Chat-Räume In dem PDF unter join-the-game.org findet sich ein Text des Autors, der im Rahmen des Projekts "Join the Games" entwickelt wurde. Hier sind fünf verschiedene methodische Zugänge zusammengestellt. Gruppenpuzzle Wandzeitung Arbeit mit Fragebögen, Umfragen und Szenarien Arbeit mit Bildseiten und Karikaturen Collage Präsentationsmöglichkeiten Präsentationsformen wie Wandzeitung und Collage haben inzwischen viele Schülerinnen und Schüler kennen und nutzen gelernt. Deshalb gibt es bei den Arbeitsvorschlägen hierzu keine "technischen Hinweise". In dieser Unterrichtseinheit lernen die Schülerinnen und Schüler weitere Präsentationsformen kennen. Einarbeiten der Arbeitsergebnisse in bestehende Enzyklopädien Gerade bei den Wikipedia-Artikeln zum Themenbereich ist es möglich, dass die Lernenden ein Online-Lexikon mit ihrem Beitrag erweitern. Dies wird in dieser Unterrichtseinheit als Arbeitsschritt angeboten. Kampagnen beschreiben Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit einem Hilfsangebot oder einer Kampagne auseinander, indem sie hierzu einen Steckbrief erarbeiten. In diesem Teil der Unterrichtseinheit sollen die Schülerinnen und Schüler Wissen zum Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 erwerben. Die Arbeitsblätter 1 bis 4 sollen die Lernenden dazu anregen, sich selbst aktiv auf die Suche nach Informationen zu machen. Hintergrundinformationen Das Online-Spiel "Abenteuer Kapstadt" von join-the-game.org vermittelt den Lernenden Einblicke in das Leben südafrikanischer Jugendlicher. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen Hintergrundinformationen und können sich mit einer Figur ihrer Wahl näher beschäftigen. Weiterführende Unterrichtsmaterialien Die Schülerinnen und Schüler erhalten über Links zu Unterrichtsmaterialien im Internet (Arbeitsblatt 5) sowie über Lebensgeschichten von Jugendlichen von der Straße oder aus Townships (Arbeitsblätter 6, 7 und 8) Hintergrundinformationen zum Thema "Jugend in Südafrika" und vertiefen sie in selbstständiger Arbeit. Mit Gründen für die soziale Situation in Südafrika sowie Problemlösungsstrategien setzen sich die Schülerinnen und Schüler anhand der Milleniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen auseinander. Sie informieren sich im Internet über die Milleniumsziele, erarbeiten deren Bedeutung für die Situation von Straßenkindern in Südafrika und finden heraus, inwieweit die Ziele bereits verwirklicht sind. Im nächsten Schritt verarbeiten die Schülerinnen und Schüler die gewonnenen Informationen über Jugendliche in Südafrika in einem Rollenspiel. In Dreiergruppen nehmen die Lernenden die Rollen von drei Figuren des Online-Spiels "Abenteuer Kapstadt" ein. Im Rollenspiel wiederholen und reflektieren sie die bereits gewonnenen Informationen zu den Themen "Lebensverhältnisse", "Sicherheit" und "Zukunft" südafrikanischer Jugendlicher. Dies kann auch in einem fiktiven Brief an eine der Hauptfiguren aus dem für die Unterrichtseinheit genutzten Online-Spiel geschehen. Umfrage In diesem Baustein beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit den WM-Städten, aber auch mit Hintergründen der Fußball-Weltmeisterschaft. Sie untersuchen insbesondere, was für Südafrikaner "Fußball" und Fifa WM 2010 bedeuten. In einem ersten Schritt notieren sie auf einem Umfragebogen (Arbeitsblatt 11) eigene Erwartungen und Wünsche an die Fußball-Weltmeisterschaft. Die Schülerinnen und Schüler sammeln die Umfragebögen ein und werten sie aus. Geschichte des Fußballs Mithilfe eines Sachtextes aus dem Internet informieren sich die Lernenden über die Geschichte des südafrikanischen Fußballs und erstellen eine Zeittafel. Dabei unterscheiden sie hinsichtlich "Fußball für Weiße - Fußball für die anderen - Fußball für alle". Zusätzlich können sie hier Informationen zur Geschichte des Fußballs in Deutschland notieren. Die Lernenden befassen sich in einem weiteren Schritt mit dem Zusammenhang von Fußball und Apartheid. Hierzu kann ein weiterer Sachtext aus dem Internet genutzt werden. Die Lernenden diskutieren die Frage, ob die Fußball-Weltmeisterschaft zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme Südafrikas einen Beitrag leisten kann. Hierzu können ergänzend zwei Presseartikel aus dem Internet genutzt werden. Alle Arbeitsaufträge zum Thema "Geschichte des Fußballs in Südafrika" sind in Arbeitsblatt 13 zusammengefasst. Über die offizielle Webseite der FIFA erhalten die Schülerinnen und Schüler erste Informationen zu den Austragungsorten der Fußball-Weltmeisterschaft. Diese Basisinformationen erweitern sie durch selbstständige Internetrecherche sowie Erkundigungen im Reisebüro und bei Fachlehrerinnen und Fachlehrern. Mit diesen Informationen erstellen sie eine WM-Städte-Karte. Arbeitsblatt 14 gibt den Lernenden Leitkriterien, nach denen sie die gewonnenen Informationen in der Kartei dokumentieren können. Zur Vertiefung des Themas kann auch an dieser Stelle der Artikel "Südafrika probt den Ernstfall" genutzt werden. In Zweierteams diskutieren die Lernenden die Bedeutung der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Dazu nehmen sie unter anderem die Rolle südafrikanischer Jugendlicher ein. Vorschläge zu Rollenspielen enthält Arbeitsblatt 14. Nach dem Rollenspiel können die Schülerinnen und Schüler nochmals den Fragebogen (Arbeitsblatt 11), den sie zu Beginn dieses Bausteins bearbeitet haben, ausfüllen und so feststellen, ob und inwiefern sich durch das Wissen, das sie inzwischen zu Südafrika erworben haben, ihre Erwartungen und ihr Interesse an der Fußball-Weltmeisterschaft geändert haben. Projekte außerhalb Deutschlands In diesem Baustein sollen die Schülerinnen und Schüler Projektbeispiele untersuchen, die versuchen, Menschen einen Weg aus der Armut zu zeigen und die sie dabei unterstützen, diesen Weg zu gehen. Außerdem sollen die Lernenden erkennen, wie und wo sie sich selbst für eine Verbesserung der Zukunftschancen anderer Menschen einsetzen können. Lebensbedingungen anderer Menschen verbessern Jede Gruppe wählt eines der in Arbeitsblatt 15 aufgeführten Projekte aus. Die Lernenden suchen im Internet Informationen über das gewählte Projekt. Mithilfe der ausgedruckten Informationen arbeiten sie an den Fragen und erstellen anschließend eine Tabelle mit Zielen, Angeboten und Hintergründen des gewählten Projektes. Die Informationen werden im Gruppenpuzzle-Verfahren ausgetauscht. Jede Gruppe erstellt auch einen Beitrag für die Wandzeitung. Ergänzend können die Lernenden mithilfe des Internets Informationen zu Straßenkindern in Deutschland sammeln; nützliche Links hierzu finden sie auf Arbeitsblatt 16 sowie in der Linkliste. Arbeitsblatt 16 fasst die Arbeitsschritte und Arbeitsaufträge zusammen. Diskussion zu den Projekten Im Partner-, Gruppen- oder Klassengespräch reflektieren die Schülerinnen und Schüler darüber, inwieweit die untersuchten Projekte die bisher besprochenen Problemlagen und die Milleniums-Entwicklungsziele aufgreifen. Vor Beginn der Diskussion kreuzen die Lernenden die für sie zutreffende Position auf einem Thesenbogen an (Arbeitsblatt 18). Die Ergebnisse fassen die Lernenden in einem Beitrag für die Wandzeitung zusammen. Ideensuche: Wie kann ich selbst helfen? Die Schülerinnen und Schüler informieren sich mithilfe des Internets darüber, welche Möglichkeiten es gibt, selbst soziale Projekte und Kampagnen zu unterstützen.

  • Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Der Wahrscheinlichkeitsbegriff am Beispiel Fußball

Unterrichtseinheit

Am Beispiel der Fußball Europameisterschaft werden in dieser Unterrichtseinheit die Wahrscheinlichkeiten zusammengesetzter Ergebnisse und Ereignisse bestimmt, denn auch im Fußball unterliegt vieles dem Zufall. Nach Beschreibungen der Begriffe "Ergebnis" und "Ereignis" sowie des Wahrscheinlichkeitsbegriffs werden interaktive Übungen mit Fragen rund um das Thema Fußball bearbeitet. Die Fußball Europameisterschaft findet alle vier Jahre statt. In dieser Unterrichtseinheit werden Grundlagen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung erarbeitet und umfassend geübt. Das erste Arbeitsblatt befasst sich zunächst mit möglichen, aber auch unmöglichen Ereignissen. Auch auf einfache Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen zu einstufigen Ergebnissen wird ausführlich eingegangen. Eine Unterscheidung von Laplace-Experimenten und Experimenten, bei welchen Statistiken zu Vorhersagen verwendet werden, findet statt. Abgerundet wird der erste Teil mit einer großen Anzahl von Übungsaufgaben mit Fußballbezug. Auf dem zweiten Arbeitsblatt werden dann mehrstufige Experimente betrachtet. Auch hier werden wieder viele Beispiele aus dem Fußballbereich genutzt. Eine kurze Wiederholung zur Bestimmung von Anzahlen von Kombinationsmöglichen am Ende der Einheit erweitern die Möglichkeiten, Betrachtungen im Fußball mathematisch durchzuführen. Zum Schluss stehen erneut interaktive Übungen bereit. Dem Übenden werden in diesen Übungen stets Rückmeldungen zur Verfügung gestellt. Die Einheit kann auch außerhalb einer Fußball Europameisterschaft eingesetzt werden. Bei Bedarf können die Ländernamen der Mannschaften ausgetauscht werden. Alle Unterrichtssequenzen beinhalten außerdem interaktive Übungen , bei denen die Lernenden ihr Wissen noch einmal anwenden und vertiefen können. Ein Grundlagenwissen aus der Kombinatorik ist Voraussetzung für diese Unterrichtseinheit. Eine kurze Wiederholung hierzu auf dem zweiten Arbeitsblatt soll ermöglichen, umfangreiche Probleme stochastisch auch mit Hilfe von Statistiken bearbeiten zu können. Die Unterscheidung der Begriffe "Ergebnis" und "Ereignis" wird durch Beispiele aus dem Fußballbereich verständlich erklärt. Ebenso der Unterschied zwischen Laplace-Experimenten und Experimenten, wo Statistiken für Wahrscheinlichkeitsvorhersagen hilfreich sind. Mit interaktiven Übungen und einer Vielzahl von Fragen werden Grundlagen geübt. Diese sind angelehnt an Fußballthemen, die aber auch für den "Nichtfußballprofi" verständlich dargestellt werden. Fachbezogene Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler gewinnen Erkenntnisse zu Laplace Experimenten. können Laplace Experimente von anderen Zufallsexperimenten unterscheiden. lernen mathematische Betrachtungen am Beispiel eines Fußballturniers kennen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren im Internet. setzen mobile Endgeräte im Unterricht ein. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler steigern ihr Selbstwertgefühl und ihre Eigenverantwortung (Rückmeldungen zu Antwortmöglichkeiten). haben die Möglichkeit, in Teamarbeit Hilfsbereitschaft zu zeigen. lernen auf vielfältige Fragestellungen aus dem Bereich Wahrscheinlichkeitsrechnung adäquat einzugehen.

  • Mathematik / Rechnen & Logik
  • Sekundarstufe II

Fußball-WM 2010 in Südafrika

Unterrichtseinheit

Durch diese Unterrichtseinheit zur Fußball-WM 2010 in Südafrika werfen die Schülerinnen und Schüler einen Blick auf die Realität des sportlichen Großereignisses im Schatten der großen Stadien."Afrikas Zeit ist gekommen und Südafrika ist bereit" hieß es in der südafrikanischen Bewerbung für die Fußball-WM 2010. Südafrika ist aber auch 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid und 16 Jahre nach den ersten demokratischen Wahlen immer noch ein Land mit großen sozialen Ungleichheiten. Die südafrikanische Regierung hat gehofft, dass die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 dem Wirtschaftswachstum des Landes einen "Kick" gibt. Doch inzwischen sind die Erwartungen gedämpft.Dieser Beitrag widmet sich auf den Unterseiten Teilaspekten des Themas. Diese Seiten können Sie nutzen, um den Lernenden Texte zu diesen Teilaspekten zur Verfügung zu stellen. Zudem bieten die Unterseiten Anregungen zur weiteren thematischen Recherche. Abseits-Fallen: Vermächtnisse der Apartheid Die Schülerinnen und Schüler erhalten Informationen zum Thema Apartheid und erfahren, dass auch 20 Jahre nach dem Ende der Rassentrennung in Südafrika die Auswirkungen in der südafrikanischen Gesellschaft noch spürbar sind. Grobe Fouls: Gewalt, Prostitution und Aids Hohe Kriminalitätsraten, die höchste Aids-/HIV-Infektionsrate der Welt und Kinderprostitution - Südafrika hat noch viele ungelöste Probleme jenseits der Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft. Gewinner Südafrika? Was bringt die WM dem Land? Hohe Erwartungen hatte die südafrikanische Regierung an die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft geknüpft, für das eigene Land, aber auch den gesamten afrikanischen Kontinent. Inzwischen sind die Erwartungen gedämpft. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der jüngeren Geschichte Südafrikas auseinander. informieren sich über Apartheid und ihre Auswirkungen auf die südafrikanische Gesellschaft . erkennen die wirtschaftliche Bedeutung sportlicher Großereignisse. informieren sich über die Millenium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. erkennen die Auswirkungen von HIV/Aids auf gesellschaftliche Entwicklungen und für Kinder und Jugendliche in Südafrika. reflektieren die Bedeutung von Bildungschancen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen das Internet als Informations- und Recherchemedium. hinterfragen das Bild, das die Medienberichterstattung zur Fußball-Weltmeisterschaft von Südafrika vermittelt, kritisch. Apartheid Bis 1994 waren Politik und Gesellschaft in Südafrika gekennzeichnet von einem unmenschlichen System der Rassentrennung, der Apartheid, in dem vier Millionen Weiße 40 Millionen Schwarze beherrschten. Wer nicht weiß war, wurde in der südafrikanischen Gesellschaft diskriminiert: Nur Weißen standen demokratische Rechte zu, nur sie durften wählen oder streiken. Weiße durften Schwarze nicht heiraten. Im Alltag mussten Schwarze beispielsweise in öffentlichen Einrichtungen gesonderte Eingänge benutzen, hatten keinen Zutritt zu öffentlichen Parks und durften nur eigens zugewiesene Strandabschnitte betreten. Die südafrikanische Regierung wies der schwarzen Bevölkerung gesonderte und abgegrenzte Wohngebiete in sogenannten Townships oder unfruchtbaren Homelands zu. Nelson Mandela: erster schwarzer Präsident Südafrikas Zahlreiche Mitglieder der schwarzen Oppostion wurden inhaftiert, unter ihnen der Führer der südafrikanischen Widerstandsbewegung, Nelson Mandela. In den 1980er-Jahren wuchs der innen- und außenpolitische Druck auf die südafrikanische Regierung. Die Vereinten Nationen verurteilten 1976 Apartheid als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Mit der Freilassung von Nelson Mandela durch die Regierung unter Präsident de Klerk im Februar 1990 wurde das Ende der Apartheid eingeläutet. Nach den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika im Jahr 1994 wurde Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt. Die Auswirkungen der Apartheid prägen aber bis heute die südafrikanische Gesellschaft. Unruhen in Townships Wenige Wochen vor Anpfiff zur Fußball-Weltmeisterschaft kommt es in südafrikanischen Townships vermehrt zu gewaltsamen Protesten gegen die Regierungspartei. Bewohner der Townships werfen der Regierung vor, sich nicht um ihre Probleme zu kümmern. Soziale Ungleichheit gehört zu den größten Problemen Südafrikas. Behörden fürchten, dass die Proteste Auswirkungen auf die Fußball-WM haben könnten. Arbeitslosigkeit und gleichzeitiger Mangel an Fachkräften Mehr als ein Drittel der 49 Millionen Menschen in Südafrika lebt in Armut. Rund 25 Prozent der Bevölkerung sind arbeitslos. Die meisten nicht-weißen Menschen haben während der Apartheid keine Berufsausbildung erhalten. Die Folge: Heute besteht ein Mangel an Fachkräften bei gleichzeitig hoher Arbeitslosenquote. Wohnbedingungen Große Teile der schwarzen Bevölkerung Südafrikas leben immer noch in Armenviertel am Rand der Großstädte. Ein Drittel der Haushalte in den Townships ist nicht an die Wasserversorgung angeschlossen und hat keinen Strom, viele Kinder gehen nicht zur Schule. Einkommen Im Jahr 2009 musste die südafrikanische Regierung eingestehen, dass die Ungleichheit der Einkommen sich trotz zahlreicher Programme seit 1994 kaum verringert, sondern in einigen Bereichen sogar noch zugenommen habe. Vor allem in den ehemaligen Homelands und Townships, aber auch in Siedlungsgebieten, die nach 1994 entstanden sind, sind viele Menschen sehr arm. Damit beim Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Johannesburg auch Bewohner von Soweto, dem Township am Rande der Stadt, dabei sein können, sollen 120.000 Tickets verschenkt werden. Denn 20 Dollar Eintritt, die niedrigste Preiskategorie für Südafrikaner, können sich Bewohner von Townships nicht leisten. Platzverweis: Zwangsumsiedlung für den Fußball Wegen der Vorbereitungen der Fußball-Weltmeisterschaft sind nach Medienberichten tausende von südafrikanischen Slumbewohnern umgesiedelt worden. Sie mussten Park- oder Trainingsplätzen in der Nähe der Stadien weichen, ihre Wellblechhütten wurden dem Anblick von Touristen entzogen. Allein entlang der neu gebauten Autobahn vom Flughafen Kapstadt zum Stadtzentrum sollen rund 5.000 Familien zwangsumgesiedelt worden sein. Viele von ihnen leben nun in Notcontainern fernab der Innenstädte, verlieren soziale Bezüge und Arbeit. Milleniumsziele - was ist das? Im Jahr 2000 verständigten sich die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auf acht sogenannte Milleniumsziele. Danach soll bis zum Jahr 2015 im Vergleich zum Basisjahr 1990 unter anderem die Zahl der Menschen, die von weniger als einem US-Dollar pro Tag leben, um die Hälfte gesenkt und der Anteil der Menschen, die unter extremer Armut leidet, halbiert werden. Alle Jungen und Mädchen sollen eine vollständige Grundschulausbildung erhalten. Auch die Ausbreitung von HIV/Aids soll zum Stillstand gebracht werden. Kann Südafrika die Ziele erreichen? Südafrika wird voraussichtlich zwei der Millenniums-Entwicklungsziele nicht erreichen: die Beseitigung der extremen Armut und die Eindämmung von HIV/AIDS bis zum Jahr 2015. Nach Einschätzung der UNESCO läuft Südafrika auch Gefahr, das Milleniums-Entwicklungsziel 2, die Verwirklichung der allgemeinen Primärschulbildung bis 2015, nicht zu verwirklichen. Schulgeld und "Risiko Schulweg" Die Bildungschancen für schwarze und farbige Kinder haben sich zwar seit dem Ende der Apartheid deutlich verbessert. Aber nach wie vor haben viele Kinder keine Chance auf Bildung, weil ihren Familien das Geld für einen Schulbesuch fehlt. In den ländlichen Regionen gehen rund eine Million Kinder nicht zur Schule. Besonders Mädchen sind nach Angaben von UNICEF betroffen: Viele Eltern haben Angst, dass ihre Töchter auf dem oft weiten Schulweg belästigt oder überfallen werden. Weil sie keine oder keine qualifizierte Berufsausbildungen erhalten, führt für viele Jugendliche der Weg geradewegs in die Arbeitslosigkeit. Auswirkungen der Apartheid: Im Jahr 2008 waren noch rund 18 Prozent der südafrikanischen Bevölkerung Analphabeten. Herkunftssprachen als Bildungsbarrieren Südafrika wird wegen der großen Vielzahl von Sprachen, Ethnien und Kulturen auch als "Regenbogen-Nation" bezeichnet. In der südafrikanischen Verfassung werden elf Sprachen als offizielle Sprachen anerkannt. Daneben werden im Land noch zahlreiche weitere Sprachen gesprochen - auch Deutsch. Englisch wird nur von 8,2 Prozent der Bevölkerung gesprochen, ist aber Regierungssprache sowie Sprache der Wirtschaft und des Handels. Eine der gebräuchlichsten Verkehrssprachen ist Afrikaans (13,3 Prozent); sie wird vorwiegend von Weißen gesprochen. Der größte Teil der schwarzen Bevölkerung wird alleine mit Zulu oder Xhosa groß und hat damit kaum Chancen, sozial und ökonomisch aufzusteigen. Die Fähigkeit, Afrikaans zu sprechen und zu schreiben, eröffnet den Zugang zu gehobenen Tätigkeiten in Büros und Verwaltungen. Kenntnisse der englischen Sprache sind Voraussetzung für Führungspositionen. Ausstattung von Schulen Seit dem Ende der Apartheid haben sich die jährlichen Investitionen der Regierung in das Bildungssystem zwar fast verfünffacht (Stand 2009). Dennoch fehlen in vielen Schulen der Townships immer noch Wasser und Strom. Wegen Lehrermangels, überfüllter Klassen und des schlechten Images der ehemals für farbige Schülerinnen und Schüler vorgesehenen Schulen schicken Eltern aus den Townships ihre Kinder nach Möglichkeit in die ehemaligen Schulen der Weißen. Das bedeutet für die Kinder meist weite Anfahrtswege. Die folgenden Arbeitsaufträge können als Anregungen für die Weiterarbeit im Unterricht genutzt werden. Informieren Sie sich im Internet über den südafrikanischen Staat, seine Gesellschaft und Wirtschaft und erstellen Sie einen Länder-Steckbrief zu selbstgewählten Kategorien. Suchen Sie im Internet Beispiele dafür, wie sich bis zum Ende der Apartheid die Rassentrennung im alltäglichen Leben der nicht-weißen Bevölkerung in Südafrika auswirkte. Recherchieren Sie im Internet die acht Milleniums-Entwicklungsziele und wählen Sie in Kleingruppen jeweils ein Ziel aus. Beschreiben Sie in Ihrer Gruppe das Problem, das zur Formulierung eines Millenium-Ziels geführt hat und recherchieren Sie, nach welchen Kriterien ein Entwicklungsfortschritt gemessen werden kann. Stellen Sie das Ergebnis den anderen Teams vor. Erklären Sie, was man unter "Armut in Deutschland" versteht, und vergleichen Sie diesen Armutsbegriff mit dem der Vereinten Nationen. Diskutieren Sie, ob und inwieweit Parallelen zwischen den Nachwirkungen der Apartheid und der Aufarbeitung des Holocaust in der deutschen Nachkriegsgeschichte bestehen. Diskussion um Sicherheit von Teams und Fans Im Januar 2010 kritisierte Uli Hoeneß, Präsident des Fußball-Bundesliga-Vereins Bayern München, die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft nach Südafrika als "eine der größten Fehlentscheidungen" der FIFA. Die hohe Zahl an Gewaltdelikten in Südafrika und der Anschlag auf die Fußball-Nationalmannschaft Togos im Februar 2010 im Nachbarstaat Angola führte zu Diskussionen über die Sicherheitslage in Südafrika. Täglich 50 Ermordungen Fakt ist: Südafrika hat eine der größten Kriminalitätsraten der Welt. Nach der jüngsten Kriminalstatistik, die der südafrikanische Polizeiminister im September 2009 veröffentlichte, wurden in Südafrika von Anfang April 2008 bis Ende März 2009 rund 2,1 Millionen Verbrechen verübt, davon 18.148 Morde. Das heißt, dass durchschnittlich jeden Tag 50 Menschen ermordet wurden. Dabei ging die Zahl der Ermordungen im Vergleich zum Vorjahr bereits um 3,4 Prozent zurück. Pünktlich zur Fußball-Weltmeisterschaft ruft die südafrikanische Polizei seit Anfang 2010 mit einer "Firearms Amnesty" die Bevölkerung zur Rückgabe von Waffen auf. Die Regierung stellt 41.000 zusätzliche Polizisten ein. Fehlende Umsetzung der Frauenrechte Gleichberechtigung von Frauen und Schutz vor Gewalt sind in der südafrikanischen Verfassung weltweit vorbildlich verankert. Dennoch sieht die Realität anders aus. Nach dem Jahresbericht 2008 von Amnesty International ist Südafrika Spitzenreiter bei den international vergleichenden Vergewaltigungs-Statistiken. Viele Opfer schrecken davor zurück, Gewalt und sexuelle Übergriffe anzuzeigen. Bei vielen Behörden gilt häusliche Gewalt als "familiäres Problem". Frauenrechte hemmen Männerherrschaft Viele weiße Männer nehmen die gesetzlich verankerten Frauenrechte als persönlichen Angriff wahr. Nicht zuletzt, weil die Regierung es versäumt hat, die Gleichstellungspolitik zu erklären, fühlen sie sich verunsichert und reagieren mit Gewalt. Viele Gangs junger schwarzer Männer praktizieren Vergewaltigungen als Aufnahmeritus. Hohe Zahl an HIV-Infizierungen Ein weiteres großes Problem für Südafrikas Gesellschaft ist die zunehmende Verbreitung von HIV/Aids. HIV/Aids stellt die Sozialsysteme vor kaum mehr lösbare Probleme. Die Zahl der Menschen, die an Aids starben, war im Jahr 2007 in Südafrika weltweit am höchsten. 55 Prozent der Infizierten sind Frauen - eine Folge der hohen Zahl an Vergewaltigungen. Verwaiste Kinder Fast ein Fünftel der südafrikanischen Erwachsenen sind HIV-positiv. Viele Kinder pflegen kranke Familienangehörige. 1,4 Millionen Kinder hatten bis 2008 durch HIV/Aids bereits einen oder beide Elternteile verloren. In den Städten, wo der Zusammenhalt dörflicher Gemeinschaften fehlt, leben solche Kinder häufig auf der Straße. Die Gefahr ist groß, dass sie Kriminalität als einzige Lösung für ihre Probleme sehen. Tourismus steigert Nachfrage nach Prostituierten Prostitution ist in Südafrika gesetzlich verboten. Dennoch ist Südafrika eine Hochburg der Prostitution. Der wachsende Tourismus im Land steigert die Nachfrage; deshalb werden Frauen und Mädchen aus anderen afrikanischen Staaten nach Südafrika verschleppt und dort zu Prostitution gezwungen. Nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen sind rund ein Viertel der rund 150.000 Prostituierten in Südafrika Kinder. Fußball-WM: Konjunktur für Prostitution? Nichtregierungsorganisationen befürchten, dass die Fußball-Weltmeisterschaft weitere Prostitution anziehen wird. Gerechnet wird mit rund 40.000 zusätzlichen Prostituierten. Zurzeit wird in Südafrika darüber diskutiert, ob die Prostitution während der Fußball-Weltmeisterschaft legalisiert werden soll. Nach Ansicht der sogenannten Lobbygruppe für Sexarbeiter (SWEAT) würde eine vorübergehende Legalisierung der Prostitution immerhin verhindern, dass Prostituierte von der Polizei zu kostenlosen Diensten erpresst werden. Die folgenden Arbeitsaufträge können als Anregungen für die Weiterarbeit im Unterricht genutzt werden. Recherchieren Sie in deutschsprachigen Medien, wie und was über die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika berichtet wird. Diskutieren Sie, inwieweit Medien "die Wirklichkeit" wiederspiegeln können und sollten. Vergleichen Sie den Grundrechtskatalog der südafrikanischen Verfassung mit dem des deutschen Grundgesetzes. Welche Grundrechte sind nur in der südafrikanischen Verfassung formuliert? Überlegen Sie, was die Gründe hierfür sein könnten. Recherchieren Sie anhand der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik, wie häufig in der Bundesrepublik Deutschland Gewaltdelikte gegen Frauen vorkommen. Warum sind diese Zahlen nur eingeschränkt aussagekräftig? Hohe Arbeitslosigkeit Gewinner der Fußball-Weltmeisterschaft soll vor allem das Land Südafrika werden - so die Hoffnung der südafrikanischen Regierung. Sie erhofft sich von der Fußball-Weltmeisterschaft neben einem besseren Ruf vor allem eine Verbesserung der Infrastruktur und einen wirtschaftlichen Aufschwung für das Land. Im Jahr 2009 waren nach offiziellen Angaben rund 25 Prozent der südafrikanischen Bevölkerung arbeitslos, unter den Jugendlichen betrug die Arbeitslosenquote sogar rund 50 Prozent. Gedämpfte Erwartungen Die südafrikanische Regierung hat zur Weltmeisterschaft rund vier Milliarden Euro in die Wirtschaft investiert. Ursprünglich rechnete man mit einer halben Million WM-Touristen; inzwischen erwartet man nur noch rund 350.000 Gäste. Als Gründe hierfür gelten Preisaufschläge bei Hotels und Fluggesellschaften, die alle an dem Fußballereignis verdienen möchten, aber auch die Berichterstattung europäischer Medien über die hohe Kriminalität. Nach Schätzungen der Regierung könnten durch die Fußball-Weltmeisterschaft 159.000 Arbeitsplätze entstehen. Kritiker bezweifeln aber, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Fußball-Weltmeisterschaft auf das Land lange nachwirken werden. Zwar habe die Austragung des Fußball-Ereignisses in Südafrika dazu geführt, dass Arbeitsplätze in der Bauindustrie entstanden seien. Diese fielen aber nach Fertigstellung der Projekte wieder weg. WM-Maskottchen: Made in China Starke Kritik bei südafrikanischen Gewerkschaften rief Anfang 2010 hervor, dass das WM-Maskottchen "Zakumi" nicht in Südafrika, sondern in China produziert wird. Die FIFA ließ die Produktion Anfang März 2010 vorläufig stoppen, nachdem schlechte Arbeitsbedingungen in der Shanghaier Fabrik bekannt wurden. Weil rund um die WM-Stadien nur lizenzierte Partner der FIFA Straßenhandel betreiben dürfen, profitieren einfache südafrikanische Straßenhändler nicht von dem Fußballereignis. Gewinne für deutsche Unternehmen Deutschen Unternehmen hingegen bringt die Fußball-WM in Südafrika Aufträge in Milliardenhöhe. Sie profitieren vor allem von den Investitionen der südafrikanischen Regierung in den Ausbau der Verkehrswege und die Verbesserung der Energieversorgung. Luxus für viele: Strom und Wasser Die Infrastruktur des Landes hat enormen Nachholbedarf. Noch haben Millionen Menschen in Südafrika keinen direkten Zugang zu Strom (2007: 20 Prozent) und Wasser (2007: 30 Prozent). Öffentliche Verkehrsmittel sind unzureichend vorhanden, die medizinische Versorgung der Bevölkerung, vor allem auf dem Land, ist schlecht. Flughafenausbau und bessere Straßen Zur Vorbereitung der Fußball-Weltmeisterschaft hat die südafrikanische Regierung eine Reihe von Projekten auf den Weg gebracht, die die Infrastruktur verbessern sollen: Flughäfen wurden auf den neuesten Stand gebracht, das Straßennetz ausgebaut und zwischen dem Flughafen von Johannesburg, Johannesburg und Pretoria soll zur WM die neue Hochgeschwindigkeitsbahn "Gautrain" für schnellen Transport der Menschen sorgen. Pendler werden wohl nach der WM von dem ausgebauten Bus- und Zugsystem profitieren: Vor allem Niedrigverdiener aus den weit entlegenen Townships werden schneller zur Arbeit in die Zentren kommen. Kostenexplosion bei Stadien - Einsparungen im sozialen Bereich? Knapp zwei Milliarden Euro wurden bis Anfang 2010 in Infrastruktur und Stadienbau investiert. Das ist 7,5 Mal mehr als geplant und deutlich mehr als in den vergangenen zehn Jahren insgesamt in 1,6 Millionen Township-Häuser investiert wurde. Der Weltfußballverband FIFA beteiligte sich an den Baukosten nicht. Allein der Aus- und Umbau des Fußballstadions von Johannesburg wurde ein Drittel teurer als geplant, die Kosten für das Stadion in Kapstadt doppelt so hoch wie kalkuliert. Südafrikanische Sozialrechts-Aktivisten kritisieren, dass beispielsweise in Kapstadt für umgerechnet 500 Millionen Euro ein Fußballstadion gebaut wurde, während Schulkindern in den bedürftigsten Stadtteilen bespielbare Fußballplätze fehlten. Die Regierung gebe Milliarden für eine Infrastruktur und Stadien aus, die nur Touristen zugute kämen, aber nicht Minderheiten im Land. Die folgenden Arbeitsaufträge können als Anregungen für die Weiterarbeit im Unterricht genutzt werden. Recherchieren Sie deutsche Unternehmen, die Niederlassungen in Südafrika haben. Diskutieren Sie, unter welchen Aspekten es für deutsche Unternehmen interessant sein könnte, in Niederlassungen in Südafrika zu investieren, und was für Investoren ein Problem sein könnte. Bilden Sie zwei Teams, die jeweils Argumente für und gegen die fiktive Austragung der Olympischen Sommerspiele in Südafrika im Jahr 2012 zusammentragen. Entsenden Sie aus jeder Gruppe zwei Teammitglieder in eine fiktive Podiumsdiskussion.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

eTwinning: Fußball-Weltmeisterschaft international

Unterrichtseinheit

In dieser fächerübergreifenden Unterrichtseinheit setzen sich die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse aus Italien, Spanien und Deutschland mit dem Thema "Fußball-WM" auseinander. Sie sollen dabei vor allem ein Empfinden für soziale Regeln erlernen und erkennen, welches Verhalten fair oder unfair ist.Kinder brauchen Vorbilder für die eigene Entwicklung. Gerade im Sport finden Schülerinnen und Schüler ihre Idole, da sie sich wie Sportlerinnen und Sportler nach Erfolg und Sieg sehnen. Aber jeder Sporttreibende verliert auch mal, sodass man als Fan nicht nur Triumphe, sondern auch die Misserfolge des Stars erlebt. Wie leicht entwickelt sich dann aus einem friedlichen Wettkampf im Stadion eine aggressive Auseinandersetzung zwischen Fans rivalisierender Teams. Ein länderübergreifendes Herangehen an die Thematik soll eine Basis für Verständigung schaffen. Das folgende Zitat verdeutlich das Ziel solcher Bemühungen. "Ein Glück, dass wir Freunde in Italien haben, da können wir uns, wenn die Deutschen schon nicht gewinnen, mit den Italienern freuen." (Alex und Maxim) Andere Sichtweisen kennen lernen Die Schülerinnen und Schüler gewinnen durch die länderübergreifende Auseinandersetzung mit dem Thema "Fußball WM", durch Internetrecherchen, neue Texte der Jugendliteratur, Lieder und die Informationen der lokalen Berichterstattungen einen umfassenden Einblick in die Thematik. Indem sie sehen, dass ähnliche Themen in ihren Partnerklassen relevant sind, wird ein Bewusstsein von möglichen Gemeinsamkeiten geschaffen und eine Akzeptanz von unterschiedlichen Sichtweisen aufgebaut. Gemeinsame Ergebnisse Die gemeinsame Homepage, in der Arbeitsergebnisse präsentiert und verglichen werden können, soll die Schülerinnen und Schüler herausfordern, eine von allen Projektpartnerinnen und -partnern zu verstehende Dokumentation zu erstellen. In den teilnehmenden Schulen sind im Rahmen des Unterrichtsprojektes vielfältige Formen der Zusammenarbeit in wechselnden Gruppen möglich. Die Arbeit der einzelnen Gruppen nimmt aufeinander Bezug und führt zu einem gemeinsamen Gesamtergebnis. Tipps und Tricks für die Praxis Um einen reibungslosen Ablauf des Projektes zu erzielen, sollten Sie einige Punkte beachten. Mögliche Themen und Unterrichtsbeispiele Das Projekt eignet sich für den fächerübergreifenden Unterricht. Finden Sie hier Gestaltungsideen für den Unterricht. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler führen zum Thema Fußball WM Internetrecherchen durch. finden Themenschwerpunkte, die sie in Gruppen bearbeiten wollen. stellen ihren Partnerklassen diese Themenschwerpunkte vor. arbeiten Texte zielgruppengerecht auf. führen Umfragen an ihrer Schule durch und werten diese aus. erarbeiten ein Quiz. planen ein Fußballturnier und führen es durch. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler führen Internetrecherchen durch. pflegen E-Mail Kontakte. nutzen Software (PowerPoint, Paint, Excel, Paint Shop Pro, HotPotatoes, Pinnacle). dokumentieren das Projekt mit Digitalkamera und Videokamera. erstellen Beiträge für die Homepage. Ziel des Projektes ist es, Kinder und Jugendliche zur Reflexion anzuregen. Sie sollen ihr Empfinden für faires und unfaires Verhalten sowie für den Sinn sozialer Regeln stärken. Um einen reibungslosen Ablauf des Projektes zu ermöglichen, sollten Sie einige zentrale Punkte beachten. Klären Sie mit allen Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern die Zielsetzung ab. Vereinbaren Sie regelmäßige E-Mailkontakte. Sprechen Sie die Formen der Internetpräsenz ab. Achten Sie auf eine optimale Größe der Website. Planen Sie Verlinkungen. Informieren Sie die Schulleitung und das Kollegium umfassend über Ihr Projekt. Aus einer Auswahl an Büchern über Fußball aus der Bibliothek und mithilfe von Internetrecherche trugen die Schülerinnen und Schüler Themenvorschläge zusammen: Geschichte des Fußballs Lexikon der Fußballwörter Die besten Fußballspieler der Welt WM-Stadien in Deutschland Das Spielfeld Die besten Mannschaften Länder, die an der WM teilnehmen Spielregeln Fairplay Die Rolle der Fans Fan-Pass Fußballquiz Fußballlieder Logos und Plakate Fußballcomic Fußballturnier in der Schule Videoaufzeichnung des Endspiels Favoriten-Umfrage in der Schule: Wer wird Weltmeister? Themenabsprache Diese Themen wurden den Partnerschulen zugesandt und durch eigene Themenvorschläge ergänzt. Für die spanische Partnerschule wurde die Themenliste ins Englische übersetzt. Die Lerninhalte werden in dieser Liste den verschiedenen Fächern und Fächergruppen zugeordnet. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten in Gruppen zu den oben genannten Themen PowerPoint Seiten, die in die Projekthomepage gestellt werden (Erdkunde, Englisch und muttersprachlicher Unterricht). lesen und interpretieren Fairplay-Geschichten. Die Themen werden in den Sozialkundeunterricht integriert. nutzen die Fairplay-Geschichten als Themen für Comics oder Plakate (Kunstunterricht). erarbeiten Fußballfragen in Gruppen für ein Fußballquiz, das mit HotPotatoes erstellt wird (IT-Stunde). singen, begleiten und lernen Fußballlieder (Musik). planen und führen ein Fußballturnier durch (Sport), das aufgezeichnet wird. führen eine Umfrage in der Schule zum Ausgang der WM durch, die ausgewertet und als Diagramm (Excel) dargestellt wird (Mathematik). erstellen Sachaufgaben rund um das Thema Fußballweltmeisterschaft (Mathematik). Aktionen Umfragen, Spiele (Turniere, Fußball Spielfest), Zieltreffen, Sackhüpfen mit Fußball, Blinden-Fußball (Augen werden verbunden, Kameraden helfen durch zurufen), Dreibeinfußball (zwei Partnern wird je ein Bein zusammengebunden, das Paar muss ins Tor treffen) Geschichten Die Geschichte von Francesco (Don Bosco Aktion), Die neuen Fußballschuhe (Bernd Bandulewitz, Keine Mädchensache (Dorothea Schröder) Lieder Fußball-ABC (Dorothe Schröder / Reinhard Horn), Hier kommt die Welle (Eckart Bücken) etwinning die projekte können sich sehen lassen. als schulleiter kann man stolz sein, kolleginnen zu haben, die auf diesem niveau arbeiten und schule darstellen können. andere reden - sie macht! christoph schubert 08.05.2006

  • Fächerübergreifend / Sport / Bewegung
  • Sekundarstufe I

Fußball-WM 2014: Event und Proteste

Unterrichtseinheit

Im Mittelpunkt dieser fächerübergreifenden Unterrichtseinheit zum Thema "Fußball-WM 2014" steht die Auseinandersetzung mit den Protesten der WM-Kritiker. Nicht alle Menschen profitieren von der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Besonders diejenigen, die im Umfeld der neu gebauten Stadien leben, leiden unter den WM-Vorbereitungen.Schülerinnen und Schüler sollen Proteste, die sich gegen Stadionbau im Rahmen der Fußball-WM in Brasilien und die resultierende Beeinträchtigung von Mensch und Umwelt richten, aufgreifen und hinterfragen. Dabei geht es um Menschenrechte, Partizipation und die Bedeutung von menschenfreundlicher Umwelt. Durch die Beschäftigung mit diesen Themen sollen Schülerinnen und Schüler für gesellschaftliches Engagement sensibilisiert werden. Das Medienereignis Fußball-Weltmeisterschaft wird in dieser Unterrichtseinheit aufgegriffen und im Hinblick auf die Ziele des globalen und weltoffenen Lernens vertieft. Schwerpunkt der Unterrichtseinheit Diese Unterrichtseinheit ist für Lerngruppen ab Klasse 10 geeignet. Im Mittelpunkt stehen nicht das WM-Turnier und dessen sportliche Seiten, sondern die Folgen der Turnierorganisation für direkt betroffene Menschen. Das Medienereignis Fußball-Weltmeisterschaft wird zum Anlass genommen, Entwicklungen in Brasilien mit Blick auf Menschenrechte und bürgerliches Engagement zu betrachten. Konkrete Themen Ausgangspunkt ist das bürgerliche Engagement in Brasilien und Europa. In der zentralen Gruppenarbeitsphase werden Probleme rund um den Bau neuer Stadien (Rolle der eingesessenen Bevölkerung, Vertreibung von Menschen, Partizipation der Betroffenen, Umweltfolgen und so weiter) thematisiert. Auch Korruption in Brasilien oder die Geschäftstüchtigkeit des ausrichtenden Weltfußballverbands FIFA können angesprochen werden. Eine besondere Bedeutung hat die Beschäftigung mit den Kampagnen, die den Protesten in Brasilien und Europa ein Gesicht geben. Ablauf Ablauf der Unterrichtseinheit "WM 2014" Der Ablauf der Unterrichtseinheit sowie die Arbeitsmaterialien werden hier kurz und verständlich erklärt. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren aktuelle Informationen und Diskussionsprozesse im Rahmen der Fußball-WM 2014 in Brasilien und lernen, deren Bedeutung einzuschätzen. lernen, Hintergründe zu Protesten und Kampagnen zu erarbeiten und zu analysieren. entwickeln eine eigene Einschätzung zu aktuellen Entwicklungen. lernen, zu ausgewählten Problemkreisen eine eigene Stellungnahme argumentativ zu vertreten. setzten sich mit gesellschaftlichem Engagement auseinander. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die Kommunikationsformen des Internets (E-Mail, Chat, Forum, Newsdienste) und deren Nutzen hinsichtlich Informationsbeschaffung und Meinungsbildung kennen. nutzen das Internet als Medium zur aktuellen und authentischen Recherche und lernen, die Inhalte kritisch zu reflektieren. setzen die Möglichkeiten der digitalen Medien zur Präsentation von Arbeitsergebnissen ein. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten sowohl in Gruppen als auch selbstorganisiert. werden dazu angeregt, die gesellschaftliche Handlungsfähigkeit im globalen Wandel durch Offenheit und Innovationsbereitschaft sowie durch eine angemessene Reduktion von Komplexität zu sichern. werden dazu angeregt, Ziele der nachhaltigen Entwicklung im privaten, schulischen und beruflichen Bereich zu verfolgen und sich an ihrer Umsetzung auf gesellschaftlicher und politischer Ebene zu beteiligen. Zum Einstieg werden alternativ zwei verschiedene Arbeitsblätter angeboten. Schülerinnen und Schüler bringen Erwartungen und Voreinstellungen zum globalen Event "Fußball-Weltmeisterschaft 2014" in Brasilien ein. Es besteht die Möglichkeit, selbst Fragen zu entwickeln. Diese Fragen können dann auch in den folgenden Phasen aufgegriffen und besprochen werden. In der Hauptarbeitsphase werfen die Schülerinnen und Schüler in arbeitsteiliger Gruppenarbeit einen Blick auf kritische Positionen zu Entwicklungen in Brasilien und Europa. Mithilfe von Gruppenarbeitsblättern (Arbeitsblätter 3 bis 5) und Adressvorgaben im Internet werden die angesprochenen Aspekte (Proteste, Stimmen aus Brasilien, Kampagnen) betrachtet, analysiert und vertieft. Nach Abschluss der Gruppenarbeitsphase stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse im Plenum vor. In einer Schlussrunde betrachten die Schülerinnen und Schüler die Probleme mit Blick auf die Zukunft und entwickeln Handlungsperspektiven. Es bietet sich dabei an, einen Blick auf die Kampagnen zu werfen, die Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Die Fußballweltmeisterschaft 2014 ruft Konflikte hervor. Lassen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler in verschiedene Rollen schlüpfen, welche unterschiedliche Interessen vertreten. Der Bürgermeister erhofft sich einen Imagegewinn, Favela-Bewohnerinnen und Favela-Bewohner verlieren ihr Zuhause und Straßenhändlerinnen und Straßenhändler befürchten Verluste (Zeitbedarf circa zwei Stunden). kooperation-brasilien.org: Download Rollenspiel Fußball-WM 2014 (pdf) Unter diesem Link können Sie die Spielunterlagen, erstellt von Werner Würtele, herunterladen.

  • Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe II

Une interview: mit neuer Lexik kommunizieren

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zur Förderung der kommunikativen Handlungskompetenz simulieren die Schülerinnen und Schüler ein Interview mit einer französischen Fußballspielerin und wenden den themenspezifischen Wortschatz an.Die Unterrichtsstunde skizziert exemplarisch, wie lehrwerkbegleitend oder lehrwerkunabhängig im Fremdsprachenunterricht der Sekundarstufe Semantisierungsstunden durchgeführt werden können, die die direkte Instruktion als lernwirksamste Form des Unterrichts nutzen. In dieser Lexikstunde lernen die Schülerinnen und Schüler am Ende des 2. Lernjahres neue Wörter kennen und kommunizieren mit ihnen. Sie simulieren ein Interview mit einer französischen Fußballspielerin und entnehmen dazu mögliche Fragen und Antworten aus einem Steckbrief. Zugleich wird die Arbeit mit dem Lektionstext eines Lehrwerkes vorentlastet, indem unbekannte Wörter eingeführt werden, die für das Verständnis des später zu lesenden Lehrwerktextes wichtig sind. Didaktische Analyse Die französische Fußballnationalspielerin Kheira Hamraoui steht im didaktischen Zentrum der Stunde. Sie soll mit den neu gelernten Wörtern interviewt werden. Das Thema Fußball allgemein und Fußball spielende Frauen im Besonderen stellt so den inhaltlichen Rahmen der Stunde dar. Auf diese Weise soll bei den Schülerinnen und Schüler eine gesteigerte Motivation erzeugt werden, die sich für den Fußball als Sportart interessieren. Zudem zeigen Studien den besonderen Wert des Fußballs für die Selbstkompetenz der Mädchen: "Mädchen, die Fußball spielen, haben ungeachtet ihres Wohnortes oder ihres Spielniveaus mehr Selbstvertrauen als Mädchen, die keinen Sport betreiben. Sie haben auch "mehr Selbstvertrauen als Mädchen in anderen Sportarten." Methodische Analyse Die Semantisierungsstunde folgt einem Drei-Phasen-Modell: In einer ersten Phase erfolgt im Plenum angelehnt an das Prinzip des advance organizer (Wahl 2011) eine gut verständliche dialogische Erklärung und Verdeutlichung der neu zu lernenden Wörter an Lösungsbeispielen durch die Lehrkraft. Die Lernenden erhalten so einen Überblick über das zu Lernende, erwerben Vorwissen über Bedeutung, Phonetik sowie kommunikative Einsatzmöglichkeiten der Lexik und verwenden die neuen Wörter in kurzen Dialogen, die die Lehrkraft initiiert. In der zweiten Phase wird die Anwendung der gelernten Wörter im Plenum erstmals selbständig in "einfachen Aufgaben" geübt. In einer dritten Phase, der Anwendungsphase, erhalten die Lernenden im simulierten Interview mit der französischen Nationalspierelin Kheira Hamraoui die Gelegenheit, das neu Gelernte anhand einer offenen, kooperativ zu bearbeitenden Aufgabe in einer kommunikativen Situation selbständig anzuwenden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihr Wissen im Bereich der sprachlichen Mittel. verbessern ihre Sprechkompetenz, indem sie diese in einem simulierten Interview kommunizierend anwenden. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler werten in der Differenzierungsphase Internetquellen aus, indem sie diesen gezielt weitere Informationen entnehmen, um weitere Fragen stellen und zu beantworten. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen zwei französische Fußballerinnen kennen und bauen stereotype Rollenbilder ab, indem sie sich mit der sportlichen und aktiven Komponente ihrer Karriere beschäftigen. Fäcke, Christiane (2010): Fachdidaktik Französisch, Tübingen: Francke. Wahl, Diethelm (2011): Der Advance Organizer: Einstieg in eine Lernumgebung. In: Wahl, D. (2011). Der Advance Organizer: Einstieg in eine Lernumgebung. In: H.U. Grunder, H. Moser & K. Kansteiner-Schänzlin, Lehrerwissen kompakt, Band 2, Perspektive 1. Wellenreuther, Martin (2014): Zusammenfassung meines Beitrags "Direkte Instruktion" in der Zeitschrift "Pädagogik", Heft 1, 2014. Online

  • Französisch
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I

"Das Wunder von Bern" - Film und Buch

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit stellt eine sprachlich niedrigschwellige Möglichkeit vor, "Das Wunder von Bern" im Unterricht zu behandeln. Zusätzlich werden Arbeitsmaterialien in leichter Sprache bereitgestellt. Teile der Unterrichtseinheit können auch als Einzelmodule in Vertretungsstunden verwendet werden. Fußball verändert die Welt. So geschehen am 4. Juli 1954 in Bern, als die bislang unbeachtete deutsche Nationalmannschaft nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs auf friedliche Weise zeigte: "Wir sind wieder wer!". Im Kinofilm und im Buch zum Film "Das Wunder von Bern" werden vielschichtige Motive verarbeitet. So werden die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Nachkriegszeit vor dem Einsetzen des Wirtschaftswunders dargestellt. Die Belastungen einer Familie, deren Ernährer erst spät aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wird, stehen dem Hoffnungsträger Sport und speziell dem Fußball gegenüber. Schließlich ist es der Sport, der die Familie wieder vereint und zugleich Deutschland ein Stück weit mit der Welt versöhnt. Die Unterrichtseinheit bringt diese Themen über den Film oder das Buch in den Unterricht. Differenzierung erfolgt sowohl mit sprachlich altersgemäßen Texten als auch mit Material in leichter Sprache. Die drei Module der Unterrichtseinheit Der Fußball bietet für die ausgewählten Einzelthemen Nachkriegszeit, Weltmeisterschaft und "Reisen" einen Einstieg in schülergerechte Unterrichtsstunden. Methodisch ansprechend werden die Medienformate Text und Video in drei Einzelstunden zum Einsatz gebracht. Arbeitsmaterialien, die als Ausdrucke oder digital zum Einsatz kommen können, begleiten die vorgeschlagenen drei Unterrichtsstunden, können aber auch jeweils einzeln verwendet werden. Ablauf 1. Stunde: Nachkriegszeit Durch die Betrachtung der WM-Trophäe wird in der ersten Stunde dieser Reihe das Interesse am Thema "Wunder von Bern" geweckt: Fußballweltmeisterschaften sind auch heute Medienereignisse von weltweiter Bedeutung, aber der Sieg von 1954 war eine der Grundlagen für den Wiederaufschwung in Deutschland. Dazu sind gewisse Einblicke in die wirtschaftlichen (Armut, Umweltverschmutzung im Ruhrgebiet) und sozialen (durch Krieg/Gefangenschaft zerrissene Familien, die Not Kriegsversehrter) Bedingungen der Zeit notwendig, um die Bedeutung einer gewonnenen Weltmeisterschaft einordnen zu können. Diese erfolgen über Arbeitsmaterial, das in leichter und lerneraltersgemäßer Sprache vorliegt. 2. Stunde: Fußball gestern und heute In der zweiten Stunde wird zunächst die Bedeutung des Fußballs in der heutigen Zeit im Gespräch erarbeitet. Eine Wortsammlung zum Thema Fußball kann unterstützen. Des Weiteren arbeiten die Schülerinnen und Schüler mit einem informierenden Text über die entscheidenden letzten Minuten des Endspiels von 1954. Dabei geht es um richtiges Textverständnis (Lückentext) sowie um die Erarbeitung von Fachbegriffen durch Definitionen in Paararbeit. Die Datei liegt in zwei verschiedenen Sprachversionen vor, darunter einmal in leichter Sprache. Zum Abschluss wird die Darstellung des Endspiels im Film "Das Wunder von Bern" von Sönke Wortmann gezeigt und kritisch besprochen. 3. Stunde: Reisen mit der Mannschaft In den 50er-Jahren war das Reisen noch nicht so komfortabel wie heute. Dies zeigt der Schluss des Films "Das Wunder von Bern". Davon ausgehend werden mit einem informierenden Text die Bedingungen der Unterbringung der Nationalmannschaft 1954 erarbeitet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es im Ausland nach dem Zweiten Weltkrieg Vorbehalte gegen Deutschland und deren Vertretung gab, die zum Beispiel die Hotelunterbringung in der Schweiz problematisch erscheinen ließen. Durch den Blick auf eine Landkarte wird deutlich, dass die Nationalmannschaft zwischen Trainingslager und Austragungsort sowohl mit dem Zug als auch auf der Straße befördert werden konnte. Der Flughafen von Bern stand zwar zur Verfügung, aber die An- und Rückreise erfolgte mit der Bahn. Abschluss: Der "Geist von Spiez" Den Abschluss der Unterrichtseinheit können Filmausschnitte bilden, in denen die Vorbereitung der Mannschaft im schweizerischen Ort Spiez gezeigt wird. Hier wird noch einmal der "Geist von Spiez" deutlich. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler gewinnen Einblick in die wirtschaftlichen und sozialen Probleme in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. erkennen die Bedeutung des Sports für die private und internationale Aussöhnung. üben das Lesen und Verstehen von Sachtexten. erproben die Formulierung griffiger Definitionen und Erklärungen. erkennen Informationen in einem Text und ziehen diese zur Bearbeitung von Aufgaben heran. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Bilder. entwickeln Assoziationen zu Bildern. betrachten Film und Video konzentriert und entnehmen daraus Informationen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler helfen einander, um erkannte Lücken zu schließen oder Wissen durch Übung zu vertiefen. lernen, mit den verschiedenen Leistungsfähigkeiten ihrer Mitschülerinnen und -schüler umzugehen. WM-Trophäe von 1954 Durch die Betrachtung der WM-Trophäe von 1954 wird in der ersten Stunde dieser Reihe das Interesse am Thema "Wunder von Bern" geweckt: Fußballweltmeisterschaften sind auch heute Medienereignisse von weltweiter Bedeutung, aber der Sieg von 1954 war eine der Grundlagen für den Wiederaufschwung in Deutschland. Dazu sind gewisse Einblicke in die wirtschaftlichen (Armut, Umweltverschmutzung im Ruhrgebiet) und sozialen (durch Krieg/Gefangenschaft zerrissene Familien, die Not Kriegsversehrter) Bedingungen der Zeit notwendig, um die Bedeutung einer gewonnenen Weltmeisterschaft einordnen zu können. Diese erfolgen über Arbeitsmaterial, das in leichter und lerneraltersgemäßer Sprache vorliegt. In der zweiten Stunde wird zunächst die Bedeutung des Fußballs in der heutigen Zeit im Gespräch erarbeitet. Eine Wortsammlung zum Thema Fußball, wie Material 3 anregt, kann unterstützen. Sodann arbeiten die Schülerinnen und Schüler mit einem informierenden Text über die entscheidenden letzten Minuten des Endspiels von 1954. Dabei geht es um richtiges Textverständnis (Lückentext) sowie um die Erarbeitung von Fachbegriffen durch Definitionen in Partnerarbeit. Die Datei liegt in zwei verschiedenen Sprachversionen vor, einmal in leichter Sprache. Das Endspiel Zum Abschluss wird die Darstellung des Endspiels im Film "Das Wunder von Bern" von Sönke Wortmann gezeigt und kritisch besprochen. Unterbringung der Nationalmannschaft 1954 In den 50er-Jahren war das Reisen noch nicht so komfortabel wie heute. Dies zeigt der Schluss des Films "Das Wunder von Bern". Davon ausgehend werden mit einem informierenden Text die Bedingungen der Unterbringung der Nationalmannschaft 1954 erarbeitet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es im Ausland nach dem Zweiten Weltkrieg Vorbehalte gegen Deutschland und deren Vertreter gab, die zum Beispiel die Hotelunterbringung in der Schweiz problematisch erscheinen ließen. Durch den Blick auf eine Landkarte wird deutlich, dass die Nationalmannschaft zwischen Trainingslager und Austragungsort sowohl mit dem Zug als auch auf der Straße befördert werden konnte. Der Flughafen von Bern stand zwar zur Verfügung, aber An- und Rückreise erfolgten mit der Bahn. Abschluss: Der "Geist von Spiez" Den Abschluss der Stunde können Filmausschnitte bilden, in denen die Vorbereitung der Mannschaft im schweizerischen Ort Spiez gezeigt wird. Hier wird noch einmal der "Geist von Spiez" deutlich.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I
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