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"David and Red": Hörverstehen für den Anfängerunterricht

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zum Hörverstehen ist insbesondere für den Englisch-Anfangsunterricht geeignet. Mithilfe der Videos von "David and Red" trainieren die Lernenden ihr Hörverstehen.Die Videos von "David and Red" ermöglichen es Anfängerinnen und Anfängern, gesprochenes Englisch zu verstehen. David spricht in seinen Videos in einfacher und deutlicher Sprache zu seinem Freund Red, einer Socke. Red kann nicht sprechen, macht sich aber durch Laute verständlich. Die visuellen Filmchen zu verschiedenen Themen helfen den Schülerinnen und Schülern, die Zusammenhänge und Inhalte der Dialoge besser zu verstehen. Die Aufgabe der Lernenden ist es, sich zunächst über das Duo zu informieren, anschließend verschiedene Videos von "David and Red" anzuschauen und das Verstandene mithilfe der bereitgestellten Arbeitsmaterialien schriftlich festzuhalten.Schülerinnen und Schülern fällt es besonders zu Beginn des Englischlernens schwer, gesprochenes Englisch zu verstehen. Die Videos von "David and Red" eigenen sich daher insbesondere für den Anfängerunterricht. Die Lernenden sollen sich die Inhalte der Videos mithilfe von Arbeitsblättern, Internetrecherche und Partnerarbeit selbstständig erarbeiten. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen englische Videos kennen und verwenden diese zum Üben. recherchieren selbstständig nach Informationen. lernen, gesprochenes Englisch zu verstehen. tragen ihren Mitschülerinnen und Mitschüler die Ergebnisse auf Englisch vor. füllen einen englischsprachigen Lückentext aus. schreiben kurze Sätze in der Zielsprache. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sehen ein Internetvideo an und entnehmen daraus Informationen. recherchieren eigenständig im Internet. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Aufgaben gemeinsam. tragen sich gegenseitig ihre Ergebnisse vor und erweitern so ihre Vortragsfähigkeit. gewinnen Selbstvertrauen im Umgang mit der Internetnutzung und dem Verstehen von englischen Dialogen. helfen sich während der Partnerarbeit gegenseitig beim Verstehen englischsprachiger Videos.

  • Englisch
  • Sekundarstufe I

Voltaire: Un philosophe engagé qui s'est trompé?

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit für den Französisch-Unterricht erarbeiten die Lernenden Voltaires "Traité sur la tolérance" (1763) durch intensive Textlektüre. Der Einsatz digitaler Medien unterstützt die Textarbeit und fördert die Motivation.Voltaire hat sich mit diesem Text große Verdienste im Kampf um Toleranz und die Durchsetzung von Vernunft im gesellschaftlichen Leben erworben. Es ist jedoch interessant zu beobachten, dass Voltaire in seinem Traité die Geschehnisse anders darstellt, als sie sich in Wirklichkeit wahrscheinlich zugetragen haben. Dies zu verstehen, erfordert eine intensive, sehr genaue Textarbeit, die für Schülerinnen und Schüler dann zu leisten ist, wenn sie durch den Einsatz der digitalen Medien unterstützt wird. Für den Lernprozess hilfreich sind hier die Gestaltung eines "Fotoromans", der das Auffinden der Leiche rekonstruiert. Die Darstellung der "wahrscheinlichen Faktenlage" folgt der Textzausgabe: Voltaire, L'affaire Calas, Paris: Gallimard, 1975, in der der Herausgeber feststellt, Voltaire habe sich "quelques libertés avec les faits"(14) erlaubt.Neben einer kurzen fachwissenschaftlichen Darstellung des Themas der Unterrichtseinheit wird hier beschrieben, in welche Schritte die Unterrichtseinheit gegliedert ist, welche möglichen Probleme auftreten können und welche Erfahrungen der Autor bei der Lösung dieser Probleme gemacht hat. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei dem Einsatz der digitalen Fotografie sowie der Internetrecherche zu. Fachwissenschaftliche und -didaktische Vorbemerkungen Welche Bedeutung kommt dem Thema zu (hessischer Lehrplan, gesellschaftliche Relevanz)? Neben den Antworten finden Sie hier eine einführende Kurzdarstellung zur Affaire Calas und zu den inhaltlichen Unterrichtszielen. Didaktisch-methodische Vorbemerkungen Rollenspiel und Internetrecherche ergänzen sich in dieser Unterrichtseinheit und verfolgen mithilfe des Medieneinsatzes einen ergebnisorientierten Unterricht. Ablauf der Unterrichtseinheit Wie eine Unterrichtseinheit zum "Traité de la Tolérance" aussehen kann, wird hier durch die Präsentation von Ablaufbeschreibungen, Materialien und Erwartungshorizont deutlich. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler stellen die historisch überlieferten Geschehnisse, die der Affaire Calas zugrunde liegen, verstehen und in einem Rollenspiel dar. erkennen und beschreiben die Abweichungen von der Realität in Voltaires Traité. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erlernen oder festigen den Umgang mit einer Digitalkamera. lernen, wie digitale Fotos mit der Software PowerPoint zu einem Fotoroman weiterverarbeitet werden können. präsentieren mit dem PC . sammeln durch gezielte Internetrecherchen Informationen zu Voltaires Werk und zu dem zeitgeschichtlichen Hintergrund. Einordnung der "Affaire Calas" in den hessischen Lehrplan Die Epoche der Aufklärung nimmt noch immer eine zentrale Stellung in den Lehrplänen ein. Im Lehrplan des Landes Hessen ist sie vor allem Bestandteil im Profil Littérature/Civilisation (Gk: 12.2 les sciences - hier et aujourd'hui: le siècle des lumières; Gk 13.1. l'individu devant son existence: le siècle des lumières). Lektürevorschläge zur Epoche werden nicht gemacht, eine Auswahl muss die Lehrkraft somit selbst treffen. Erfahrungen mit Ganzschriften Meine Erfahrung hat gezeigt, dass eine Lektüre von Ganzschriften der Aufklärung in Grundkursen der Oberstufe nur schwer zu leisten ist. Gerade einmal drei Wochenstunden und ein hoher Grad an ironischen Verschlüsselungen, die das Ergebnis der zeitgenössischen Zensur sind, sorgen dafür, dass eine Lektüre etwa von Voltaires "Candide" oder Montesquieus "Lettres persanes" zu einem äußerst mühsamen Unterfangen geraten kann. Übergeordnete Lernziele dank Voltaire Dennoch lohnt es, an Voltaire als Bestandteil des Lehrplans festzuhalten, leben wir doch in einer Epoche, in der religiöse wie politische Ideologien zunehmend den Charakter von Dogmen annehmen. Von Voltaire lernen heißt auch zu lernen, sich gegen deren Vereinnahmungstendenzen zur Wehr zu setzen. Ein solcher Ansatz eröffnet eine Perspektive auf die Geschichtlichkeit religiöser Intoleranz. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, in welcher Weise das europäische Christentum intolerant war und fanatische Ausgrenzung betrieben hat und wie es der europäischen Aufklärung gelang, dies zu überwinden. Lehrpläne der Bundesländer Über diese Liste bei Lehrer-Online finden Sie Ihren Lehrplan online und können "schnell mal reinschauen". Hintergründe zu "Traité de la Tolérance" Die Unterrichtseinheit rekonstruiert die "Affaire Calas" und Voltaires Interventionsschrift "Traité de la Tolérance" aus dem Jahr 1763. Voltaire hat in einer überaus sonderbaren Weise die wirklichen Geschehnisse im Toulouse in seiner Streitschrift verarbeitet. Voltaire hatte verfolgt, dass der Vater einer protestantischen Familie zum Tode verurteilt worden war und in grausamer Weise hingerichtet wurde. Seine Familienmitglieder mussten fliehen und fanden in der protestantischen Schweiz Asyl. Wie konnte es dazu kommen? Lernende als Textdetektive In der Einheit geht es nicht darum, zu beweisen, dass Voltaire die Faktenlage falsch dargestellt hat, sondern die Schülerinnen und Schüler in der Rolle von Textdetektiven dazu zu bringen, Voltaire als jemanden zu verstehen, der seine Texte durch Reduzierungen und Vereinfachungen rhetorisch zu schlagkräftigen Pamphleten "aufrüstet". Analyse von Van den Heuvel Die Darstellung der "wahrscheinlichen Faktenlage" in den von den Schülerinnen und Schülern zu bearbeitenden Texten folgt der von Jacques Van den Heuvel herausgegebenen Ausgabe, in der er als Herausgeber feststellt, Voltaire habe sich "quelques libertes avec les faits" (Voltaire, L'affaire Calas, Paris: Gallimard, 1975, S.14) erlaubt, "selon la methode qu'il se plaisait parfois a appliquer" (ebd.). Van den Heuvel legt auf den Seiten 35ff. die "pièces originales, écrites et rassemblées par Voltaire" vor. Damit liegen für ihn in der Textausgabe die Voltaire bekannten wesentlichen Texte vor, "l'essentiel des textes, qu'a inspirés à Voltaire l'affaire Calas". Aus Gründen der didaktischen Reduktion sollen die von Van den Heuvel gesammelten Texte als wahrscheinlich wahrheitsgetreues Abbild der Faktenlage angenommen werden. Van den Heuvel vertraut der Objektivität des Ermittlers David de Beaudrigue, "[qui] n'avait pas de parti pris à l'origine" (32), der zu Beginn der Ermittlung unvoreingenommen gewesen sei. Die Hypothese über den Ablauf der der Ereignisse, die als Arbeitsgrundlage der Unterrichtseinheit dient, ist die "aujourd'hui considérée comme la plus vraisemblable" (ebd., 33). Lesen und Verstehen von Texten fördern Eine vertiefende Auseinandersetzung mit der Frage, inwieweit die den Schülerinnen und Schülern vorgelegten Texte selbst auf ihren Wahrheitsgehalt kritisch reflektiert werden müssten, (Van den Heuvel bezeichnet spricht an anderer Stelle eine seiner Schlussfolgerung vorsichtig als "vraisemblablement", ebd. 32) wäre sicher wünschenswert, ist aber im Rahmen des schulischen Französischunterrichts nicht zu leisten. Im schulischen Unterricht ist bereits viel erreicht, wenn das motivierte und genaue Lesen und Verstehen von Texten gefördert werden kann. Religiöse Hintergründe Jean Calas war Protestant und damit Angehöriger einer religiösen Minderheit in Toulouse, die von der katholischen Mehrheit der Stadt misstrauisch überwacht wurde. So wurden alle Protestanten gezwungen, katholische Haushaltshilfen zu beschäftigen. Calas hatte drei Söhne: Louis, Pierre und Marc-Antoine. Im katholischen Toulouse konnten Protestanten nur dann beruflich erfolgreich sein, wenn sie zum Katholizismus konvertierten. Louis Calas hatte dies getan. Sein Verhältnis zu seinem Vater war von da an sehr belastet. Marc-Antoine hingegen hatte einen solchen Schritt nie gewagt und führte statt dessen ein unstetes Leben, machte Spielschulden und führte ein ausschweifendes Leben. Marc-Antoine wurde das Opfer eines raffiniert inszenierten Mordes, den wohl einer seiner wütenden Gläubiger oder ein betrogener Ehemann begangen hat. Dieser erwürgt Marc-Antoine Calas und versucht sein Verbrechen zu vertuschen, indem er vortäuscht, Marc-Antoine habe sich erhängt. Inszenierung der Lüge Marc-Antoine Calas wurde höchstwahrscheinlich in der Straße vor seinem Elternhaus Haus ermordet und dann von seinem Mörder in den Hof gelegt. Dieser versuchte das Verbrechen zu kaschieren, indem er einen Strick neben die Leiche legte, die einen Selbstmord vortäuschen sollte. Nachdem die Familienmitglieder die Leiche von Marc-Antoine Calas im Hof des Hauses gefunden haben , begehen sie eine Reihe fataler Fehler (vgl. Van den Heuvel 1975, 32): Zunächst sagt zweite Sohn von Jean Calas, Pierre, aus, er habe seinen Bruder Marc-Antoine erdrosselt auf dem Boden liegend gefunden. Um zu verhindern, des Mordes an ihrem Sohn beziehungsweise Bruders angeklagt zu werden, verändern sie ihre Aussage dann und behaupten, der Vater Jean Calas hätte Marc-Antoine erhängt aufgefunden. Sie hätten ihn dann abgenommen, um zu verhindern, dass sein Körper wie der eines jeden Selbstmörders in entwürdigender Art und Weise durch die Straßen von Toulouse gezogen wird. Der Gerichtsmediziner stellt jedoch fest, dass das Opfer nicht mit einer Schnur erdrosselt, sondern mit bloßen Händen erwürgt wurde. Es können Würgemahle festgestellt werden. 4. Eine Rekonstruktion der Geschehnisse ergibt, dass die Schnur im Hof nicht so befestigt werden kann, um sich zu erhängen (ebd. 33). Die Aussagen von Jean Calas und seiner Familie sind nun unglaubwürdig geworden. Die Strategie des Täters hatte Erfolg. Jean Calas wird Opfer von bösen Gerüchten, des Mordes angeklagt, zum Tode verurteilt, gefoltert und auf dem Rad zu Tode geprügelt. Voltaires Umsetzung der Unwahrheiten Die Konfrontation von historischen Fakten und der Darstellungsweise von Voltaire gleicht einem Detektivspiel und ist damit eine motivierende intellektuelle Herausforderung. Sie legt Voltaires Arbeitsmethode offen. Rollenspiel Nur wenn die Geschehnisse in einem Rollenspiel erfahrbar werden und die Erfahrung nochmals ausgewertet wird, können die Schülerinnen und Schüler Voltaires Verfälschungen der Wahrheit mit aufklärerischer Wirkung erkennen. Hier bietet es sich an, dass Rollenspiel digital zu fotografieren und mit PowerPoint zu einem Fotoroman zu formen. Internetrecherche Abschließend stellt sich die Frage nach der Bewertung von Voltaires Vorgehen. Die Frage, die sich stellt, lautet: Ist es legitim zu lügen, wenn man ein gutes Ziel verfolgt? Eine Antwort, die Voltaire gerecht wird, kann man nur dann geben, wenn Voltaires Wirken und die Macht vorurteilsbehafteten religiösen Denkens im 18. Jahrhundert von den Schülerinnen und Schülern rekonstruiert und bewertet wird. Hier hat es sich als hilfreich erwiesen, in einer Internetrecherche Voltaires Spuren nachzugehen und ihn in Form von Artikeln in einer zeitgenössischen Tageszeitung vor Angriffen zu verteidigen. Technische Vorkenntnisse Notwendig sind Vorkenntnisse im Umgang mit einer digitalen Kamera (fotografieren und speichern), im Einsatz des Programms PowerPoint (einfügen von Fotos, erstellen von Sprechblasen und Textfeldern) sowie des Textverarbeitungsprogramms Word (Spalten, Textfluss). Lexikalische Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler Die Unterrichtseinheit richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe ab der Klasse 12. Die Redemittel, die notwendig sind, um Voltaires Deformation der Wahrheit zu beschreiben, sind in einem Dokument zusammengestellt. Durch einen Klick auf die Links gelangen Sie zu den einzelnen der Unterrichtsphasen. Die entsprechenden Unterseiten liefern Ihnen Beschreibungen, Arbeitsaufträge und Erwartungshorizonte. Als Einstieg empfiehlt es sich, nach dem ersten Lesen des Ausgangstextes (Material 1) die verwirrenden Ereignisse zu rekonstruieren, wie sie sich aus dem fehlerhaften Polizeibericht ergeben (Tafelbild 1). In dieser Stunde liest die Lerngruppe die Darstellung des Ergebnisses von Voltaires Recherchen (Material 2) und extrahiert aus diesen wiederum eine Abfolge der Ereignisse, wie sie sich wirklich zugetragen haben (Tafelbild 2). Anmerkung zur Sozialform Die Sozialform des Unterrichtsgesprächs würde zu einer starken Lehrerzentrierung führen. Es bietet sich hier an, die Gruppenarbeit als Sozialform zu wählen und die Lernenden die Präsentation und Sicherung der Ergebnisse an der Tafel, am Beamer-Laptop oder auf Folie selbst durchführen zu lassen. Interpretation und Fotos als Basis Die so erarbeiteten und für alle sichtbar dargestellten Etappen der Ereignisse müssen nun zur Ergebnissicherung szenisch interpretiert, digital fotografiert und zu einem Fotoroman verarbeitet werden. Die Lehrkraft sollte hier darauf achten, dass für jede Szene verschiedene Fotos gemacht werden, damit die Dialoge des Fotoromans mit leicht variierten Fotos glaubhaft lebendig und nicht statisch visualisiert werden können. Auch inhaltliche Hilfen sind hier aller Erfahrung nach nützlich, denn die Geschehnisse sind in ihren technischen Einzelheiten nicht leicht nachzuvollziehen. Genaues Lesen wird von den Schülerinnen und Schülern gefordert. Dies kann einige Arbeitsgruppen überfordern und zu falschen Schlussfolgerungen führen. Arbeit mit PowerPoint Der nächste Schritt dient zur Festigung des Erarbeiteten. Die digitalen Fotos werden mithilfe des Programms PowerPoint zu einem Fotoroman verarbeitet, der dialogisiert, was den Schülerinnen und Schülern zunächst nur als Quellentext und Tafelbild vorlag. Einen Auszug als einem solchen Fotoroman finden Sie hier. Die Lerngruppe soll den Auszug als Voltaires "Traité sur la tolérance" lesen. Problem: Unreflektiertes Abschreiben In dieser Phase sollte man darauf achten, dass alle Punkte genannt und präzise ausformuliert an der Tafel gesichert werden. Die Unterrichtserfahrung hat gezeigt, dass dies in einem offenen Unterrichtsgespräch schwierig ist, weil einige der langsamer arbeitenden Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse nicht selbst erarbeiten, sondern von der Tafel übernehmen. Moderierend lehren und beraten Es bietet sich hier an, entweder lehrerzentriert auf die entsprechenden Punkte hinzuweisen oder aber in Gruppenarbeit genügend Zeit zur Verfügung zu stellen und die Gruppen ausreichend zu beraten. Binnendifferenzierung Hilfreich sind auch Arbeitsaufträge, die für die unterschiedlichen Gruppen unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Die sich anschließende Frage ist, wie Voltaires Vorgehen zu bezeichnen ist. Ist es zutreffend, Voltaire als einen "menteur" zu bezeichnen? Oder müssten andere Begriff gefunden werden? Wortschatzarbeit "mentir/un mensonge" An dieser Stelle kann eine lexikalische Reihe sinnverwandter Begriffe erarbeitet, gesichert und angewendet werden. Methodisch bietet sich hier die Arbeit mit dem einsprachigen Wörterbuch, optional mit dem Synonymwörterbuch an. Keine Lüge, sondern Strategie Erfahrungsgemäß kommen die Schülerinnen und Schüler zu dem Ergebnis, dass Voltaire nicht im engeren Sinne lügt. Zudem ist es interessant zu fragen, aus welchem Grund Voltaire den Tatbestand verfälscht wiedergibt. Die in Tafelbild 3 erarbeiteten Abweichungen können ergänzt werden: Die Beurteilung der Handlungsweise Voltaires hängt natürlich vom jeweiligen Standpunkt des oder der Lesenden ab. Je nach dem, ob man sich als Bewunderer, als distanzierter Beobachter oder als Gegner Voltaires empfindet, ändert sich die Antwort auf die Frage, ob Voltaires "Lügen" legitim sind. Rückblickend ist es für uns heute naheliegend, Voltaires Vorgehen als legitim zu betrachten, dient die Verzerrung der Wahrheit doch der Aufklärung, dem Kampf gegen religiöse Vorurteile. Die Zeit Voltaires verstehen Einige von Voltaires Zeitgenossen hätten die Frage vielleicht anders beurteilt. Eine Rekonstruktion dieser historischen Sichtweise lässt Voltaire als die umstrittene Figur der Zeitgeschichte wieder aufleben, die er gewesen ist. So wird ein Klassiker, der heute unumstritten ist, als eine kämpferische Figur wieder lebendig. Aus zeitgenössischer Sicht schreiben Die Schülerinnen und Schüler können zwischen den feudalabsolutistischen Gegnern oder den progressiv-bürgerlichen Befürwortern Voltaires wählen. Sie formulieren eine zeitgenössische Einschätzung des Werkes von Voltaire. Hier ist es notwendig, mehr über Voltaire und seine Zeit zu wissen. Die in der Internetressourcen und Literaturverweise genannten Adressen erleichtern einen solchen Einblick. Zusätzlich können Quellen aus weit verbreiteten Lehrbüchern verwendet werden, die einen Einblick in die Sozialgeschichte des Ancien Régime und die Bedeutung der Philosophen bei dessen Überwindung geben. Die Quellen werden arbeitsteilig arbeitenden Kleingruppen zugeteilt, die basierend auf den Informationen Voltaire kritisieren oder verteidigen. David Bien , The Calas Affair: Persecution, Toleration and Heresy in Eighteenth-century Toulouse, Princeton 1960. Marc Chassaigne*, L'Affaire Calas, Perrin 1929. Gilbert Collard, Voltaire, l'affaire Calas et nous, Les Belles Lettres 1994. Athanase *Coquerel* fils, Jean Calas et sa famille; étude historique d'après les documents originaux, Cherbuliez 1858. José *Cubero*, L'Affaire Calas, Voltaire contre Toulouse, Perrin 1993. William *Howarth*, 'Tragedy into melodrama: the fortunes of the Calas affair on the stage', SVEC 174 (1978), p.121-150 Claude *Lauriol*, 'La Beaumelle, P. Rabaut, Court de Gébelin et l'affaire Calas', in: La Tolérance, République de l'Esprit, Actes du colloque 'Liberté de conscience, conscience des libertés' tenu à Toulouse du 26 au 28 novembre 1987, Les Bergers et les Mages 1988, p.83-95 Edna *Nixon*, Voltaire and the Calas Case, Gollancz 1961. René *Pomeau*, 'Voltaire et Rousseau devant l'affaire Calas', in: Voltaire-Rousseau et la Tolérance, Actes du Colloque Franco-Néerlandais des 16 et 17 novembre 1978 à la Maison Descartes à Amsterdam, Amsterdam-Lille 1980, p.61-76 René *Pomeau*, Voltaire en son temps, vol. 4: 'Écrasez l'Infâme'. 1759-1770, Voltaire Foundation 1994, plus spécialement le chapitre 9: Le défenseur des Calas, p. 131-159 Jacques *Van den Heuvel*, 'Voltaire, Genève et l'Affaire Calas', BSHPF 124 (1978), p.518-522 Jacques *Van den Heuvel , Voltaire : L'Affaire Calas et autres affaires, Paris (Gallimard) 1975. Nicholas Wagner , 'Voltaire, poète des Lumières: l'affaire Calas', in: Études sur le XVIIIe siècle, Association des publications de la Faculté des lettres et sciences humaines de Clermont-Ferrand 1979, (Textes et Documents: série interuniversitaire patronnée par la Société Française d'Étude du XVIIIe siècle), p.163-173

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