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Börse im Unterricht

Unterrichtseinheit

Drei Klicks zur Order, Portfolio checken und morgens als Millionärin und Millionär aufwachen – kaum ein anderes Wirtschaftsthema beflügelt die Fantasie unserer Schülerinnen und Schüler mehr als das Geschehen an den Wertpapier-Börsen. Diese Unterrichtseinheit führt Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 in die Grundbegriffe und Funktionsweisen der Börse ein.Mithilfe des Internets lassen sich heute Transaktionen von überall und jedermann innerhalb von Minuten ausführen. Alle großen Banken bieten Online-Depots für Privatkunden an. Somit ist das "Brokerage" per Internet bereits für rund ein Viertel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung geworden. Auch wenn wir noch nicht den Spekulationsgrad anderer Nationen erreicht haben scheint trotz des Absturzes am Neuen Markt mit seinen Katastrophen für viele Kleinanleger eines klar: Die Börse ist nicht nur selbstverständlicher Teil der täglichen Nachrichten, vielmehr wird sie auch für Otto-Normalverbraucher immer wichtiger. Arbeitsaufträge Hier finden Sie die Arbeitsblätter zu den einzelnen Themen, sowie die dazugehörigen Lösungsvorschläge und didaktischen Hinweise. Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundbegriffe des Aktienhandels im Internet recherchieren und kennen lernen. diese Begriffe mithilfe eines Schaubildes miteinander in Beziehung setzen. verschiedene Internetseiten mit Börsen- und Wirtschaftsinformationen aufsuchen und nutzen. sich in die Regeln des FAZ-Börsenspiels einarbeiten und selber daran teilnehmen. einige Werte des DAX® kennen lernen. den Kursverlauf von Aktien mithilfe von Informationen über das jeweilige Unternehmen nachvollziehen können. lernen, dass es verschiedene Anlagestrategien gibt und das Handeln mit Aktien auf der Basis fundierten Wissens über das betroffene Unternehmen durchgeführt werden sollte. eine Meinung zu den Vor- und Nachteilen des Aktienhandels entwickeln und diese begründen können. Die Unterrichtseinheit soll den Schülerinnen und Schüler einen ersten Einblick in die Welt der Börse geben und legt dabei ihren Fokus auf das Thema Aktien. Angesichts der wachsenden Bedeutung und des wachsenden Interesses am Thema Börse stellt sich für Lehrerinnen und Lehrer zunächst die Frage, wie es gelingen kann, ein realistisches und spannendes Bild der Börse zu zeichnen und gleichwohl die notwendige Fachkompetenz zu vermitteln, damit Schülerinnen und Schüler eventuell selbst mit Aktien handeln können. Wie kann angemessen auf die Risiken und Gefahren, aber auch die Chancen und die Bedeutung des Aktienhandels für die Wirtschaft hingewiesen werden? Wie kann man die Zusammenhänge dieses wohl wichtigsten finanztechnischen Bereichs unserer Volkswirtschaft herausarbeiten? In den Lehrerhinweisen finden Sie Anregungen, wie man die Arbeitsmaterialien einsetzen und sich somit dem komplexten Thema schülergerecht nähern kann. Mit den Arbeitsblättern werden die Schülerinnen und Schüler in die Börsenwelt eingeführt. Zu den ersten fünf Arbeitsblätter gibt es zudem Lösungsblätter für Lehrerinnen und Lehrer, die nicht nur mögliche Lösungen und wichtige Hintergrundinformationen enthalten, sondern auch Hinweise, wie das Unterrichtsvorgehen sein und man die Arbeitsblätter im Unterricht einsetzen könnte. Das erste Arbeitsblatt führt die Schülerinnen und Schüler in das Thema Börse ein und fordert sie dazu auf, mithilfe von Online-Börsenlexika folgende Begriffe zu recherchieren: Aktie, Wertpapier-Börse, DAX®, Portfolio, Depot, Börsenmakler, Emission, Kurs. In einem weiteren Arbeitsschritt sollen die Zusammenhänge dieser Begrifflichkeiten in einem Schaubild dargestellt werden. Nachdem die Schülerinnen und Schüler im ersten Schritt grundlegende Zusammenhänge erfahren haben, lernen sie nun durch einen Sachtext (Arbeitsblatt 2) neue Begriffe kennen: Hauptversammlung, Aufsichtsrat, Stammaktien, Vorzugsaktien, nennwertlose Stückaktien und Aktiensplitt. Diese sollen sie im Internet recherchieren. Das 3. Arbeitsblatt gibt eine Einweisung in das Online-Börsenspiel der FAZ. Die Schülerinnen und Schüler sollen es, nachdem sie sich allein oder als Gruppe angemeldet haben, testen, indem sie die verschiedenen Möglichkeiten wie Depotübersicht, Depotchart, Kaufen, Verkaufen und so weiter ausprobieren. Dieses Arbeitsblatt gibt Arbeitsanweisungen, die sich unter anderem mit dem Thema Unternehmensinformationen, Börsenkurse beschäftigen. Die Schülerinnen und Schüler sollen drei Werte aus dem DAX® auswählen und deren Kursentwicklung nachvollziehen. Dazu sollen sie sich unter anderem durch den Besuch der Unternehmenswebsites Informationen über das jeweilige Unternehmen beschaffen. Die Recherche in den Online-Ausgaben verschiedener Zeitungen und Zeitschriften soll den Schülerinnen und Schülern zu einem differenzierten Bild ihrer börsennotierten Firmen verhelfen. Mithilfe des fünften Arbeitsblattes sollen die Schülerinnen und Schüler ihr theoretisch erworbenes Wissen anwenden, indem sie eine begründete Kaufentscheidung für drei ausgewählte Werte aus dem DAX® treffen. Dazu sollen sie verschiedene Fragen beantworten, um sich über ihre Kaufentscheidung klar zu werden. Nachdem sie diese Wahl getroffen haben, sollen sie am Börsenspiel der FAZ teilnehmen und eine Kauforder tätigen. In den folgenden Tagen soll die Entwicklung der getätigten Käufe verfolgt werden. Das letzte Arbeitsblatt soll die Schülerinnen und Schüler dazu anregen, über die Vor- und Nachteile des Börsenspiels zu diskutieren. Hierfür werden ihnen verschiedene Pro- und Contra-Argumente an die Hand gegeben. Auch sollen sie Stellung nehmen, ob sie selber an der Börse spekulieren würden.

  • Wirtschaft
  • Sekundarstufe I

Schwarzer Freitag und Weltwirtschaftskrise 1929/1930

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Schwarzer Freitag" recherchieren die Schülerinnen und Schüler ausgehend von der Analyse des Dow-Jones-Charts die Gründe und den Verlauf des New Yorker Börsenkrachs vom Oktober 1929.Seit im Herbst 2008 die Weltwirtschaft durch eine neue Rezession erschüttert wurde, sahen viele Beobachter Parallelen zur großen Wirtschaftskrise von 1929, obwohl das weltwirtschaftliche Gefüge damals noch ganz anderes aussah. Die politischen Folgen des Börsencrashs in den USA und der sich daraus ergebende Einbruch der ohnehin auf wackeligen Beinen stehenden deutschen Wirtschaft waren schwerwiegend. Sie gehören mit zu den Gründen, welche die Radikalisierung weiter Teile des Bürgertums der Weimarer Republik verursachte und letztlich deren Ende einläuteten.Die Schülerinnen und Schüler recherchieren ausgehend von der Analyse des Dow-Jones-Charts die Gründe und den Verlauf des New Yorker Börsenkrachs vom Oktober 1929. Sie lernen dabei die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Deutschland kennen und sollen dabei unter anderem die Zusammenhänge visualisieren. Die politischen Folgen und insbesondere die Radikalisierung infolge des wirtschaftlichen Zusammenbruchs werden anhand von Statistiken, Bild-, Text- und Audioquellen erarbeitet. Zur Abrundung und Vertiefung dient ein Vergleich der Situationen von 1929 und 2008. Zudem besteht die Möglichkeit, die Thematik anhand ausgewählter Internetseiten weitergehend zu behandeln (Oberstufe). Die Ergebnisse der Recherche können im Heft festgehalten oder als Kurzpräsentation umgesetzt werden. Hier bietet sich auch die Chance fächerübergreifenden Unterrichts mit dem Fach Wirtschaft. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen Ursachen und Ablauf des Schwarzen Freitags kennen. erarbeiten die finanztechnischen Zusammenhänge, die die massiven Auswirkungen des Börsencrashs auf das Deutsche Reich bedingten. nehmen die Wirtschaftskrise als Ursache zunehmender politischer Radikalisierung wahr. lernen die historischen Geschehnisse anhand unterschiedlicher Quellen kennen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren im Internet nach Informationen. werten Statistiken und Grafiken aus. werten unterschiedliche Quellen aus. visualisieren Texte. erproben Textarbeit am Bildschirm zielgerichtet.

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

E-Mail-Kontaktbörsen für Schulen

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "E-Mail-Kontaktbörsen" knüpfen die Schülerinnen und Schüler schulübergreifende Kontakte.Viele Schulen und Klassenräume verfügen mittlerweile über mindestens einen Computer und einen Internetanschluss. Auch zuhause gehören Computer, Tablets und Smartphones und damit auch das Internet zum Alltag von Kindern. Alles ist miteinander vernetzt. Im Zeitalter des Internets und der sozialen Netzwerke bietet es sich daher an, wenn bereits Schülerinnen und Schüler der Grundschule früh Medienkompetenzen entwickeln, um sich sicher im Internet bewegen zu können. Eine Möglichkeiten diese Kompetenzen zu fördern und zu fordern, sind Schulpartnerschaften und (E-Mail-)Kontaktbörsen mit Schulen aus anderen Nationen. Diese fächerübergreifende Unterrichtseinheit unterstützt Lernende der Grundschule bei der Entwicklung von Medienkompetenzen durch den gezielten Einsatz des Computers und fördert sogleich fachliche Sprachkompetenzen in Englisch, indem Texte in Form von E-Mail verfasst werden.Die "Öffnung des Klassenzimmers", gerade im Zusammenhang mit der Einführung von Englisch, bietet den Kindern viele Möglichkeiten, die Fremdsprache anzuwenden und Verständnis für anderer Kulturen zu entwickeln. Kontakte mit Kindern aus englischsprachigen Ländern, von Großbritannien bis Australien, von den USA bis nach Kanada, ergänzen den Englischunterricht und bieten zum Teil die Möglichkeit, sich beim gegenseitigen kommunikativen Austausch zu unterstützen Von hier aus auf Englisch - von dort zurück auf Deutsch. Als Plattform zur Umsetzung des Vorhabens bietet sich beispielsweise eTwinning an. Diese Plattform beschränkt sich bis auf wenige Ausnahme zwar auf Europa, bietet aber Lehrkräften und damit auch den Lernenden eine Plattform, um zu kommunizieren, kooperieren und Projekte zu entwickeln. eTwinning wird dabei von Erasmus+ kofinanziert. Eine Alternative stellt Partnerschulnetz dar. Dort sind aktuell knapp 5000 Schulen registriert (Stand August 2020) und bietet deutschen Schulen die Möglichkeit, sich mit internationalen Schulen auf der ganzen Welt zu vernetzen. Umgekehrt dient es auch als Plattform für ausländische Schulen, um Kontakt mit einer deutschen Schule aufzunehmen. SchoolOnline des British Council ist ein weiteres Portal zu Förderung internationaler Kontakte und des länderübergreifenden Lernens. Nach der kostenlosen Registrierung können Schulen Partnerschulen finden und schnell miteinander kooperieren. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wenden die englische Sprache an. üben den gegenseitigen kommunikativen Austausch. erschließen Texte Sinn entnehmend. messen und vergleichen Wetterdaten. tauschen Kochrezepte aus und probieren sie aus. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen den Umgang mit E-Mails. erfahren die E-Mail als sinnvolles Kommunikationsmittel. erstellen Fotos mit der Digitalkamera und versenden sie als Anhang. Sozialkompetenze Die Schülerinnen und Schüler knüpfen Kontakte und erhalten sie aufrecht. lernen fremde Kulturen kennen. entwickeln Interesse an der Lebensweise anderer Kinder.

  • Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co.
  • Primarstufe, Berufliche Bildung, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Spezieller Förderbedarf

Bitcoin – Weltwährung der Zukunft?

Unterrichtseinheit

In der Unterrichtseinheit zur Kryptowährung "Bitcoin" erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler ein Grundwissen über den Bitcoin und bilden sich eine eigene Meinung zu den Möglichkeiten und zur Zukunft dieser digitalen Währung. Der Bitcoin und die dahinter stehende Blockchain-Technologie – vor einigen Jahren noch als " Spielweise von IT-Nerds " belächelt – mausert sich immer mehr zu einer ernst zu nehmenden Währung. Zwar steckt das digitale Geld als Zahlungsmittel noch in den Kinderschuhen, als Geldanlage wird diese Kryptowährung aber auch für Privatanleger immer interessanter. Selbst renommierte Fonds, Banken und Unternehmen legen Gelder in Bitcoin an. Eine neue Bitcoin-Börse wird bei ihrem Börsengang höher bewertet als anderen bekannten Börsen weltweit. Und selbst staatliche Notenbanken spielen mit dem Gedanken, den Bitcoin als Reservewährung zu verwenden oder eigenes digitales Geld herauszugeben. Die Lernenden erarbeiten sich in mehreren Lernrunden im Unterricht das Wesen und die Funktionsweise von Bitcoins, sie bilden sich aber auch eine persönliche Meinung zur Eignung und Zukunft der Krypotwährung und vertreten diese im Diskurs. Dies ist für die Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler von enormer Bedeutung, da insbesondere junge Menschen vergleichsweise " kryptoaffin " sind und Trading-Apps zum Handeln mit Kryptowährungen schnell auf dem Smartphone installiert werden können, ohne dass sich die Lernenden immer der Rahmenbedingungen und möglichen Konsequenzen bewusst sind. Die Unterrichtseinheit lässt sich sowohl im Präsenz- als auch im Distanz-Unterricht einsetzen. Bitcoin sind nach ihrem rasanten Kursanstieg von 500 auf über 60.000 € anfang 2021 in aller Munde. Gerade Jugendliche finden diese digitale Form des Geldes attraktiv. Bargeldloses Zahlen ist bei jungen Menschen vergleichsweise beliebt und sie sparen zunehmend nicht mehr bei herkömmlichen Banken, sondern bei kostenlosen und servicefreundlichen Online-Finanzanbietern und Start-Ups. Sie orientieren sich bei ihren Anlageentscheidungen zunehmend im Netz und in den Sozialen Medien, wo immer wieder angeblich besonders vorteilhafte Geldanlagen empfohlen und gehypt werden. Dies betrifft zunehmend auch die vielen Kryptowährungen und ihren Marktführer Bitcoin. Daher muss das Phänomen Bitcoin im Unterricht versachlicht, kritisch hinterfragt und auf seine realen Vor- und Nachteile untersucht werden. Es geht um eine realitätsnahe Auseinandersetzung, die zu einer persönlichen Werthaltung führen muss. Die Unterrichtseinheit lässt hierzu die Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Dozentinnen und Dozenten treten, die anderen das Wesen von Bitcoin, seine Vor- und Nachteile näher bringen. Zudem werden die Lernenden dazu aufgefordert, persönliche Entscheidungen zu treffen und zu artikulieren, wie sie die Zukunft des Bitcoins einschätzen und ob sie ihr Geld in dieser Form anlegen würden. Vorkenntnisse Vorkenntnisse über Kryptowährungen sind nicht erforderlich. Digitale Grundkenntnisse von Lernenden und Lehrkräften wären hilfreich, sind aber nicht unbedingt erforderlich, da Online-Präsentation und Recherche keine besonderen EDV-Kenntnisse erfordert. Didaktische Analyse Die Schülerinnen und Schüller sollen eine faktenbasierte persönliche Haltung zu Bitcoins entwickeln und praktische Verhaltensstrategien reflektieren und zur Diskussion stellen. Methodische Analyse Die Unterrichtseinheit kann auch vollständig online durchgeführt werden. Die Schülerinnen und Schüler müssen nur über einen Internetanschluss und Endgeräte verfügen. Zentral ist ein gemeinsames Netzlaufwerk für kollaborative Produkterstellung. Dies kann im einfachsten Fall eine Online-Pinnwand sein, auf der die Arbeitsaufgaben und alle Arbeitsergebnisse gepostet werden. Natürlich kann auch jede andere verfügbare Vernetzung genutzt werden. Dazu braucht man eine Kommunikationsplattform für den Unterricht und die Zusammenarbeit zwischen den Schülerinnen und Schülern. Dies kann eine Videoplattform oder eine andere Kommunikationsplattform sein. Wesentlich ist, dass die Lernergebnisse von den Lernenden eigenständig und konstruktivistisch in einem digitalen Umfeld, mit digitalen Mitteln entwickelt und in digitaler Form präsentiert und kommentiert werden Dennoch ist auch eine Durchführung im Präsenz-Unterricht problemlos möglich. Alle Materialien und Arbeitsblätter sind so gestaltet, dass sie im Unterricht innerhalb der Schule durchgeführt und besprochen werden können. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über das Wesen von Bitcoin, seine Funktion als Zahlungsmittel und seinen Charakter als dezentrale, anonyme neue Währung. sammeln die Vor- und Nachteile von Kryptowährungen. beurteilen die Zukunft des Bitcoins und seine Eignung als Geldanlage. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren und analysieren Informationen im Internet. kooperieren online auf digitalen Pinwänden, Abstimmungs- und Forenportalen. fertigen Videoclips an und führen Videokonferenzen durch. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren, entscheiden und präsentieren im Team. verständigen sich auf eine gemeinsame Haltungen zu ökonomischen Fragestellungen. präsentieren und begründen ihre persönliche Meinung in der Gruppe.

  • Wirtschaft
  • Berufliche Bildung, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Erwachsenenbildung

Depotkonto einfach erklärt

Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit "Depot einfach erklärt" zeigt, was sich hinter dem Begriff verbirgt und wie man ein Depotkonto eröffnet und verwendet. Der Kompetenzerwerb erfolgt in mehreren methodisch variierenden Lernrunden und zum größten Teil mittels Online-Simulationen, Internet-Recherchen und Erklär-Videos. Die Unterrichtseinheit möchte auf diesem Wege den jungen Menschen in zeitgemäßer Form die Handlungskompetenzen vermitteln, die die Voraussetzung für eine spätere individuelle und reflektierte Anlage-Entscheidung sind. Diese Fähigkeit zu einer vernünftigen und rentablen Verwendung des erzielten Haushaltseinkommens stellt einen Kernbaustein finanzieller Bildung dar. Thematischer Hintergrund Deutschland gilt als Land der Sparer, aber nicht als das der Aktionäre. Die meisten Deutschen scheuen auch jetzt noch riskantere Geldanlagen, obwohl man für sichere Anlagen praktisch keine Zinsen mehr bekommt. Mag das noch nachvollziehbar sein, so ist es doch sehr überraschend, dass sich viele Menschen in Deutschland schon deswegen keine Aktien oder Investmentfonds zu kaufen trauen, weil man dazu ein "Depot" braucht, sie aber nicht so recht wissen, was das ist, wie man zu einem solchen "Depot" kommt und wie es funktioniert. Dies ergab eine aktuelle Studie der Frankfurt School of Finance. Da man in der aktuellen Niedrigzinsphase mit traditionellen Spareinlagen nicht einmal mehr die Inflationsrate ausgleichen kann, müssen auch Kleinanlegerinnen und Kleinanleger wohl oder übel zu riskanteren Geldanlagen greifen. Höhere Renditen sind nur noch mit Wertpapieren zu erzielen, die die Anleger direkt oder indirekt an privatwirtschaftlichen Unternehmen beteiligen. Dies kann vor allem durch Aktien oder Investmentzertifikate erfolgen. Für den Erwerb solcher Wertpapiere ist aber ein Depotkonto erforderlich, in das die Wertpapiere dann eingebucht werden können. Neuere Untersuchungen haben nun überraschend gezeigt, dass viele Menschen in Deutschland überhaupt nicht wissen, was es mit Depotkonten auf sich hat. Schon diese Unkenntnis hält offenbar viele Menschen von renditestärkeren Geldanlagen ab. Die Unterrichtseinheit "Depotkonto einfach erklärt" möchte nicht nur die bestehende Unkenntnis beseitigen, sondern die Schülerinnen und Schüler darüber hinaus ganz praktisch in der Eröffnung und Nutzung von Depotkonten unterweisen. Dazu werden notwendige Bearbeitungsschritte simuliert und eingeübt, um die Lernenden praxisnah auf eine spätere selbstständige Geldanlage vorzubereiten. In einem zweiten Schritt treffen die Lernenden dann unter verschiedenen ETF eine konkrete Anlage-Entscheidung und verfolgen eine Kauforder bis zum Depotauszug. Themenblöcke Eröffnung eines Depotkontos: 2 Unterrichtsstunden Kauf eines börsengehandelten Fonds / Exchange-Traded Fund (ETF): 3 Unterrichtsstunden Technische Voraussetzungen Computerraum mit Internetzugang Videoplayer und Lautsprecher Beamer oder Smartboard für die Präsentation der Schüler-Ergebnisse Intention der Unterrichtseinheit "Depotkonto einfach erklärt" Dass für viele Deutsche die Börse weniger ein Ort der Chancen denn der Risiken ist, das ist verständlich und sicherlich auch realistisch. Dass aber viele Menschen nach einer neueren Studie eine Anlage in Wertpapieren schon deswegen scheuen, weil sie nicht wissen, wie man ein "Depot" eröffnet und sie daher Scheu vor einer Depot-Eröffnung haben, das ist wirklich überraschend. Die Unterrichtseinheit möchte den Schülerinnen und Schülern diese Scheu nehmen und ihnen ganz praktisch zeigen, wie einfach man ein Depot eröffnen und Wertpapiere kaufen kann. Damit dieses Wissen nicht in der Theorie stecken bleibt, werden die Eröffnung eines Depotkontos und der Kauf eines Wertpapiers ganz praktisch simuliert, reflektiert und eingeübt. Ziel ist eine praktische Handlungskompetenz im Bereich der Geldanlage als Kernstück einer notwendigen Finanzbildung. Eigenverantwortliches Arbeiten und Methodenvielfalt Jugendliche lernen nach neueren Untersuchungen außerhalb der Schule hauptsächlich mit Videoclips. Die Unterrichtseinheit "Depotkonto einfach erklärt" greift diese Entwicklung auf, um das digitale Lernen wieder in die Schule zurückzuholen. 80 % der Lernszenarien in dieser Unterrichtseinheit basieren auf Internet-Inhalten, vorzugsweise Erklär-Videos und Online-Simulationen. Der erste Teil der Unterrichtseinheit simuliert mit den Schülerinnen und Schülern die Eröffnung eines Depotkontos. Die Jugendlichen erwerben dabei ganz praktisch die Fähigkeit, ein Online-Depot zu eröffnen. Im zweiten Teil der Unterrichtseinheit sollen sich die Schülerinnen und Schüler für eine ganz bestimmte Geldanlage entscheiden und diesen Kauf dann in einer Simulation auf einem Online-Depot durchführen. Als mögliche Anlagen wurden gemäß der Empfehlung der Stiftung Warentest ETF auf den Welt-Index oder vergleichbare Indices ausgewählt. Die Schülerinnen und Schüler werden damit in eine komplexe realitätsnahe Entscheidungssituation hineinversetzt, in der sie das Erlernte anwenden und zugleich begründete finanzielle Entscheidungen treffen müssen, wie sie ihre späteren realen Lebenssituation entsprechen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über das Wesen von Depotkonten und simulieren die Anmeldung hierzu. eignen sich Fachbegriffe über Wertpapiere und Börse an. bewerten und beurteilen verschiedene Indexfonds und treffen eine begründete Kaufentscheidung. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren Sachverhalte und Fachbegriffe aus der Finanzwelt und beurteilen in diesem Kontext den Informationsgehalt von Erklär-Videos. führen Online-Simulationen zur Eröffnung von Depotkonten und zur Eingabe von Kauforders für Wertpapiere durch. erwerben Grundkenntnisse im Online-Banking. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler beurteilen gemeinsam den Informationsgehalt von Erklär-Videos. recherchieren und präsentieren im Team. einigen sich in der Gruppe auf bestimmte Anlage-Entscheidungen.

  • Wirtschaft
  • Berufliche Bildung, Sekundarstufe II

Richtig bewerben - aber wie?

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit leitet junge Menschen Schritt für Schritt an, sich auf eine erfolgreiche Bewerbung vorzubereiten. Steuerberaterin oder Steuerberater ist ein Beruf, der vielfältige Kompetenzen erfordert: Spaß am Umgang mit Menschen und Zahlen, Kommunikationsstärke und Empathie, Organisationstalent und Teamgeist. Es ist ein Beruf, der für Studieninteressierte ebenso in Frage kommt wie für Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die eine Ausbildung beginnen möchten. Am Beispiel der Steuerberatung erhalten die Schülerinnen und Schüler einen exemplarischen Einblick in mögliche Anforderungen an Bewerberinnen und Bewerber, um im Rahmen der Berufsorientierung die einzelnen Stationen einer Bewerbung einzuüben: Berufsrecherche, Selbsterkundung, Bewerbungsunterlagen verfassen sowie korrektes Verhalten im Vorstellungsgespräch und im Praktikum. Bewerbungen im Unterricht üben Diese Unterrichtseinheit unterstützt junge Menschen in der Berufsfindung beim Übergang von der Schule in eine Ausbildung oder in ein Studium. Am Beispiel des Berufsfelds Steuerberatung üben die Schülerinnen und Schüler in fünf Schritten: wie man sich über ein Berufsbild innerhalb einer Branche informiert, wie man ein Berufsprofil mit den eigenen Interessen und Fähigkeiten abgleicht, welche Regeln für Bewerbungsschreiben und Vorstellungsgespräche gelten, wie man eine passende Bewerbung zu einer Stellenausschreibung abfasst und worauf man achten muss, wenn man ein Praktikum absolvieren will. Die einzelnen Arbeitsaufträge der Arbeitsblätter decken hierbei eine Reihe unterschiedlicher Unterrichtsmethoden ab: (Internet-)Recherchen zum Berufsfeld in Einzel- oder Partnerarbeit, selbstreflexive Übungen zur Ermittlung der eigenen Kompetenzen, "Think-Pair-Share" , Plenumsdiskussionen, ein Bewerbungsquiz, Abfassen eines Bewerbungsanschreibens sowie Projektarbeit in Gruppen, beispielsweise zur Analyse von Stellenbeschreibungen in Jobbörsen. Vorkenntnisse Die Arbeitsblätter liefern Hintergrundinformationen, um die Arbeitsaufträge zu bearbeiten. Informationen zum Berufsfeld bietet zudem die Internetseite www.zahltsichausbildung.de , die bei Bedarf herangezogen werden kann. Die Schülerinnen und Schüler sollten eine ausreichende Medienkompetenz besitzen, um vorgegebene Rechercheseiten im Internet aufrufen und Informationen daraus ableiten zu können. Vorteilhaft, aber nicht zwingend, wäre eine vorausgehende Beschäftigung mit dem Thema Bewerbungsunterlagen. Umsetzung und Differenzierung der Unterrichtseinheit Die einzelnen Arbeitsblätter zu dieser Unterrichtseinheit sind modular konzipiert und in sich geschlossen. Je nach Zeitrahmen können einzelne Arbeitsblätter herausgenommen werden, auch müssen die vorgeschlagenen Arbeitsaufträge nicht vollständig abgearbeitet werden. Somit können die Materialien je nach Zeitrahmen und Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler individuell zusammengestellt und die Arbeitsblätter jeweils für eine Einzel- oder für eine Doppelstunde angepasst werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sind mit den wichtigsten Regeln für gute Bewerbungen und gelungene Vorstellungsgespräche und das Verhalten im Praktikum vertraut. sind in der Lage, Berufsprofile zu recherchieren und können ein aussagekräftiges Bewerbungsanschreiben hierzu formulieren. kennen das Aufgabengebiet und das Arbeitsumfeld einer Steuerberaterin und eines Steuerberaters und können konkrete Tätigkeiten und Anforderungen benennen und beschreiben. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler informieren sich in Jobbörsen über das Anforderungsprofil eines Berufes. nutzen branchenspezifische Internetseiten, um Informationen zum Berufsbild Steuerberater/in zu recherchieren. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich selbstreflexiv mit ihren Interessen und Fähigkeiten und gleichen ihr Profil mit den Voraussetzungen für das Berufsfeld Steuerberatung ab. nutzen die kooperative Methode "Think-Pair-Share" als Lernmethode, um alleine nachzudenken, Aufgaben in Teamarbeit zu klären und abzugleichen und anschließend die Arbeitsergebnisse in einer Großgruppe vorzustellen. diskutieren im Plenum Fragen zu Inhalte, Konfliktfeldern oder zukünftige Entwicklungen, die sich aus der Beschäftigung mit der Thematik ergeben.

  • Fächerübergreifend / Berufsvorbereitung /Berufsalltag / Arbeitsrecht / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Konsum und Kommerz zu Weihnachten: Wer profitiert vom Weihnachtsgeschäft?

Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit "Konsum und Kommerz zu Weihnachten: Wer profitiert vom Weihnachtsgeschäft?" nähert sich dem Thema Weihnachten aus wirtschaftlicher Sicht: Die Lernenden erarbeiten die Bedeutung von Weihnachten für den Einzelhandel sowie die zunehmende Kommerzialisierung. Dabei geht es auch um den Zusammenhang zwischen ökonomischen Entscheidungen und Emotionen.Für den Einzelhandel sind die Monate November und Dezember die umsatzstärksten des Jahres. Denn Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe – es ist auch ein Fest, an dem wir uns alle über Geschenke freuen. Die Zunehmende Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes ist unübersehbar. Diese Unterrichtseinheit für den Sozialkunde- oder den Wirtschaftsunterricht hinterfragt kritisch: Wer profitiert eigentlich vom Weihnachtsgeschäft? Dabei legt das Unterrichtsmaterial großen Wert darauf, neben der wirtschaftlichen Sicht auf das Weihnachtsgeschäft auch die Perspektive der Schülerinnen und Schüler einzubeziehen. Auf diese Weise sollen die Lernenden nicht nur emotional in das Unterrichtsthema einbezogen werden. Ökonomische Entscheidungen sind auch immer untrennbar mit Gefühlen, Vorlieben und Meinungen verbunden. Die Umsätze von Unternehmen resultieren also nicht nur aus rationalen, sondern auch gefühlvollen Entscheidungen. An Weihnachten gilt dies in besonderem Maße. In dieser Unterrichtseinheit untersuchen die Schülerinnen und Schüler das Weihnachtsgeschäft und dessen Bedeutung für den Einzelhandel aus ökonomischer Perspektive, bewerten aktuelle Entwicklungen und hinterfragen auch eigene Kaufentscheidungen bezüglich der Weihnachtsgeschenke. Weihnachten als Geschäft – dieser ungewöhnliche Blickwinkel ermöglicht eine Weihnachtsstunde der besonderen Art und entfacht dabei spannende Diskussionen. Das Thema "Konsum und Kommerz zu Weihnachten" im Unterricht Welche Bedeutung hat Weihnachten für den örtlichen Einzelhandel? Wie viel Geld geben die Menschen an Weihnachten für Geschenke aus? Erlaubt die umsatz- und gewinnstarke Weihnachtszeit sichere Kursgewinne an der Börse mit Einzelhandelsaktien? Und ist Ladendiebstahl vor Weihnachten milder als sonst zu beurteilen? Weihnachten ist unserer Gesellschaft nicht nur ein religiöses und familiäres Ereignis, es ist auch ein knallhartes Geschäft. Diese Unterrichtseinheit bietet daher die Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler mit der ökonomischen Dimension von Weihnachten zu konfrontieren. Neben den harten wirtschaftlichen Fakten haben die Schüler dabei aber auch Gelegenheit, ihre Meinung zum Weihnachtskommerz zu artikulieren und ihre Haltung zu Weihnachtsgeschenken und zum eigenen Einkaufsverhalten zu reflektieren. Als besondere Herausforderung werden die Lernenden mit der Frage konfrontiert, ob die umsatz- und gewinnstarke Weihnachtszeit auch Anlageerfolge an der Börse ermöglicht. Didaktisch-methodische Analyse Die Unterrichtseinheit bietet sieben methodisch variierende Lernrunden, die auch einzeln eingesetzt werden können. Sie sind stark auf eine hohe Lernendenaktivität ausgerichtet, da gerade in der Vorweihnachtszeit die Bereitschaft zu einer rein rezeptiven Wissensaufnahme meist gering ist. So müssen die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel in Lernrunde 5 ihre spätere Abstimmung selbst vorbereiten. Dabei bleibt ihnen überlassen, ob sie sich für ein Tafelbild, die Gestaltung einer Pinnwand oder die Ausgestaltung einer Online-Abstimmung entscheiden. Auch die Ergebnispräsentationen wurden kurz und offen gehalten, da es kurz vor Heiligabend sicher mehr um die Inhalte als um die Form geht. Die Szenarien reichen von der Text-, Schaubild- und Chartinterpretation bis hin zu Positionslinie und Podiumsdiskussion. Online-Tools für die Abstimmungen und die verwendeten Videoclips machen in einigen Lernrunden Smartboards oder Beamer beziehungsweise digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler erforderlich. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten die Bedeutung des Weihnachtsgeschäftes für den deutschen Einzelhandel. beschreiben die Entwicklung der Verkaufspreise im Online-Handel und im stationären Handel in der Vorweihnachtszeit. analysieren die Kursentwicklung bekannter Einzelhandels- und Logistikaktien in der Weihnachtszeit. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler interpretieren die Diagramme zum Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel. interpretieren Aktienkurse bekannter Unternehmen. erstellen Online-Abfragen mittels Google Drive oder vergleichbarer Apps, führen diese durch und präsentieren die Ergebnisse. spielen Online-Videoclips ab und erfassen sie inhaltlich. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich in der Gruppe Informationen und bewerten diese gemeinschaftlich. vertreten und kritisieren fremde und eigene Meinungen zur kommerziellen Dimension von Weihnachten in Talkshows und freien Diskussionen gegenüber anderen Menschen.

  • Wirtschaft / Fächerübergreifend / Politik / WiSo / SoWi
  • Berufliche Bildung, Sekundarstufe II

Kirch-Insolvenz: Warum der Kanzler eingreift

Unterrichtseinheit

Der Medienunternehmer Leo Kirch ist pleite. Sein Unternehmen hat er durch riskante Spekulationen in den Konkurs getrieben. Banken und Politiker, allen voran Gerhard Schröder, bemühen sich nun um eine „nationale Lösung“ des Falls. Die größte deutsche Wirtschaftspleite der Nachkriegsgeschichte ist zum Wahlkampfthema geworden. Der Mediengroßunternehmer Leo Kirch hatte monatelang um das Überleben seines mächtigen Imperiums gekämpft, doch am 8. April 2002 musste er die Insolvenz von KirchMedia anmelden. Mit immer neuen Krediten hatte Leo Kirch jahrelang das Wachstum seines Unternehmens "auf Pump" finanziert und wurde dabei von den Banken großzügig unterstützt. Allein die halbstaatliche Bayerische Landesbank gab dem hoch pokernden Unternehmer insgesamt 2,2 Milliarden Euro Kredit. Die Finanzkrise Kirchs, der schon des öfteren finanzielle Probleme hatte, war noch nie so schwer wie jetzt. Angesichts von rund 7 Milliarden Euro Schulden, entscheidet nun der Insolvenzverwalter, ob der Konzern weitergeführt, zerschlagen oder an neue Investoren veräußert wird, um die Verbindlichkeiten der Kreditgeber zu befriedigen. Fortsetzung Die Schülerinnen und Schüler sollen den Basistext gliedern und sinnvolle Überschriften finden. die wichtigsten Aussagen des Textes herausarbeiten und in Themengebiete gliedern. mithilfe von Online-Lexika unbekannte Begriffe kennen lernen und in eigene Worte fassen. sich ausführlich mit den Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft auseinander setzen und daraufhin die Eingriffe der Bundesregierung in Insolvenzfälle beurteilen. sich mit AnsprechpartnerInnen der beteiligten Gruppen in Kontakt setzen. einen Zeitungskommentar zum Eingreifen von PolitikerInnen in Insolvenzfälle wie Holzmann und Kirch schreiben. Der Mediengroßunternehmer Leo Kirch hatte monatelang um das Überleben seines mächtigen Imperiums gekämpft, doch am 8. April 2002 musste er die Insolvenz von KirchMedia anmelden. Mit immer neuen Krediten hatte Leo Kirch jahrelang das Wachstum seines Unternehmens "auf Pump" finanziert und wurde dabei von den Banken großzügig unterstützt. Allein die halbstaatliche Bayerische Landesbank gab dem hoch pokernden Unternehmer insgesamt 2,2 Milliarden Euro Kredit. Die Finanzkrise Kirchs, der schon des öfteren finanzielle Probleme hatte, war noch nie so schwer wie jetzt. Angesichts von rund 7 Milliarden Euro Schulden, entscheidet nun der Insolvenzverwalter, ob der Konzern weitergeführt, zerschlagen oder an neue Investoren veräußert wird, um die Verbindlichkeiten der Kreditgeber zu befriedigen. Fortsetzung des Basisartikels Die Pleite der KirchMedia AG ist ein Beispiel für die weitreichende Verquickung von Medien, Politik und Wirtschaft in Deutschland. Gleichzeitig ist sie ein Paradebeispiel für das Agieren von Politikern aus reinen Imagegründen, ohne sich an den Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft zu orientieren. Durch die Auseinandersetzung mit dem Basisartikel "Kirch-Insolvenz: Warum der Kanzler eingreift" sollen die SchülerInnen lernen, nicht kritiklos begeistert über das Retten von Arbeitsplätzen durch PolitikerInnen zu sein, sondern deren Beweggründe zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung über die Konsequenzen eins solchen Verhaltens zu bilden. Katrin Schaumann ist Mitarbeiterin von politik-digital Fortsetzung Döpfner beruft sich dabei auf vertragliche Abmachungen, gegen die Kirch jedoch Einspruch erhoben hat. Auch der australische Medienunternehmer, Rupert Murdoch, der seine Chancen zum Einstieg in den deutschen Medienmarkt gewittert hat, drohte daraufhin Kirch, sein Geld aus dem defizitäre Bezahlfernsehen Premiere World abzuziehen. Mitschuld der Banken Dem angeschlagenen Unternehmer versagten zuletzt auch die Banken ihre Loyalität. Rolf Breuer, der Chef der Deutschen Bank, brach ein Tabu und zweifelte die Kreditwürdigkeit seines Kunden, der Kirch-Gruppe, öffentlich an. Dies war allerdings ohnehin kein Geheimnis mehr, ist der Medienmulti doch bei fast allen namhaften deutschen Banken verschuldet: bei der Deutschen Bank, der Dresdner Bank, der Commerzbank, der HypoVereinsbank und der DG Bank. Auch die bayerische Landesbank, in deren Aufsichtsrat Mitglieder der Landesregierung sitzen, hatte Kirch bisher in seinen riskanten Wachstumsplänen mit Milliardenkrediten unterstützt und versagt ihm jetzt weitere Zugeständnisse. Für Kanzlerkandidat Stoiber ist es gegenwärtig heikel, sich noch weiter in den Fall zu verstricken. Die Banken ziehen sich nun von dem Unternehmer zurück, dem sie durch ihre bereitwillig zur Verfügung gestellten Kredite erst die Möglichkeit eröffneten, sein riesiges Imperium aufzubauen. Deutsche Medienlandschaft Die Pleite des Unternehmens wird weit reichende Auswirkungen auf die deutsche Medienlandschaft haben. Die Kirchgruppe zählte mit den Sendern Pro Sieben, Sat.1, Kabel 1, N24 und dem Pay-TV Premiere World neben den öffentlich rechtlichen Sendern (ARD, ZDF und die Landesrundfunkanstalten) und der dem Bertelsmann Konzern angehörenden RTL-Gruppe zu den tragenden Säulen der deutschen Fernsehlandschaft. Es wird demnach nicht nur um Geld und Arbeitsplätze gehen, sondern auch um Macht und Einfluss auf die öffentliche Meinung, da Kirchs Medienimperium auch 40 Prozent am Springer-Verlag (Bildzeitung) hält. Fortsetzung II Ein Motiv des Kanzlers dürfte sein, dass die Rettung eines großen Unternehmens medienwirksam inszeniert werden kann und ihm im Wahljahr Pluspunkte einbringt. Doch ist eine Intervention im Falle Kirch noch umstrittener als bei der Rettung des Baukonzerns Holzmann 1999, wo Schröder mit einer Bürgschaft des Bundes die Arbeitsplätze sicherte und seine Popularität schlagartig steigern konnte. Marktwirtschaft Ob der Staat bei großen Unternehmen, die vor dem Konkurs stehen, eingreifen sollte, ist jedoch umstritten, denn erstens werden in der Marktwirtschaft Firmenpleiten als notwendiges Übel angesehen, um den Markt zu reinigen und zweitens sollte der Staat in der Theorie der Sozialen Marktwirtschaft vielmehr die Rahmenbedingungen setzen und garantieren, als in den Wettbewerb einzugreifen. Dass der Eingriff weder für das Unternehmen noch für die Arbeitnehmer etwas gebracht hat, zeigt nun die Tatsache, dass Holzmann letztlich doch Konkurs anmelden musste. Dieses Scheitern war nach Darstellung des Präsidenten des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven, absehbar. Schon 1999 sei klar gewesen, dass die Intervention des Bundeskanzlers ein Strohfeuer sein würde. Ihn rege vor allem «die enorme Ungleichbehandlung» auf. Im Jahr vor der Pleite Holzmanns seien mehr als 6000 mittelständische Baubetriebe mit mehr als 150 000 Beschäftigten in Konkurs gegangen, um die sich niemand gekümmert habe. Vielfältige Gründe Da im Wahlkampf vor allem die Wirtschaftskompetenz der Kandidaten eine wichtige Rolle spielt, hat sich Gerhard Schröder nun doch für eine "nationale Lösung" zur Erhaltung des Konzerns und der Arbeitsplätze eingesetzt. Dies bringt ihm als Helfer in der Krise einerseits einen Imagegewinn gegenüber seinem Kontrahenten Stoiber, dem eine Mitverantwortung an der Kirch-Pleite vorgeworfen wird. Anderseits würde Schröder mit dem Erhalt des Münchner Medienkonzerns dem Bayerischen Ministerpräsiden aus der Patsche helfen. Doch sind die Arbeitsplätze und vermeintliche Wirtschaftskompetenz wirklich die einzigen Gründe für ein Eingreifen der Politik? Vielmehr stellt der Einstieg des konservativen australisch-amerikanischen Medienmoguls Rupert Murdoch in die deutsche Medienlandschaft, in den Augen vieler Politiker eine große Gefahr dar, da Kirch nicht nur Fernsehsender, sondern auch 40 Prozent am Springer-Verlag besitzt. Der Verlag ist mit Presseorganen wie der "Bild-Zeitung" oder der "Welt" im Meinungsbildungsprozess innerhalb Deutschlands zu mächtig, als dass es führenden Politikern egal sein könnte, ob ein ultrakonservativer Unternehmer dort die Finger im Spiel hat. Murdoch, der international operiert und der unter anderem den britischen Pay-TV-Sender BSkyB (British Sky Broadcasting) kontrolliert, hat beispielsweise in Großbritannien zuletzt den linken Premierminister Tony Blair durch seine Kampagnen und Meinungsmache in Bedrängnis gebracht. Medien und Politik Ist aber ein derartiges Eingreifen der Politik, das nicht zuletzt der eigenen Machtsicherung dient, legal? Und sind solche legendären Rettungsaktionen wie bei Philipp Holzmann nicht letztendlich Formen von symbolischer Politik, die nur auf die Außenwirkung setzten und der eigenen Popularität dienen sollen? An der Rolle der bayerischen Landesregierung, die Kirch immer wieder unterstützt hat, zeigt sich, dass die Politik ohnehin in den Fall verstrickt ist. Die Verquickung von Medien und Politik in der Bundesrepublik wird nicht nur an der Karriere Leo Kirchs besonders deutlich, dessen Aufstieg eng mit Namen konservativer Politiker wie Franz-Josef Strauss oder Helmut Kohl verbunden ist, die den Medienunternehmer stets gefördert haben. Ebenso sind die Vertreter von Staatsorganen und Parteien in den Gremien des öffentlich-rechtlichen Medien, den Rundfunkräten, präsent und vertreten dort auch parteipolitische Interessen. Deshalb forderte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Clement kürzlich in DIE ZEIT eine Reform des öffentlich-rechtliche Rundfunks, bei der sich vor allem die Politiker aus den Gremien zurückziehen sollen. Gliedern Sie den Text und finden Sie sinnvolle Überschriften für die einzelnen Kapitel. (In dem Basistext für die SchülerInnen wurden Absätze und Überschriften deshalb weggelassen) Arbeiten Sie die wichtigsten Aussagen aus dem Text und gliedern Sie diese in Themenbereiche, die Sie vertiefen möchten. Informieren Sie sich in dem Online-Börsenlexikon über die Bedeutung von Insolvenz, Intervention, Soziale Marktwirtschaft etc. Besuchen Sie die Website "Chancen für alle" und informieren sich dort ausführlicher über die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft. Erarbeiten Sie aus dem Text Motive für das Eingreifen der PoltikerInnen in die Wirtschaft und stellen Sie eine Liste ihrer Motive zusammen. Wie beurteilen Sie nach dem Besuch der Website "Chancen für alle" und dem vorliegenden Artikel die Eingriffe von PolitikerInnen in Insolvenzfälle wie Holzmann und Kirch? Schreiben Sie eine Stellungnahme zu dem Verhalten und senden Sie diese an verschiedene Parteien, aber auch an den Verband der Mittelständischen Unternehmer, die KirchMedia AG und die Holzmann AG. Werten Sie die Antworten aus und formulieren Sie einen Zeitungskommentar zum Eingreifen von PoltikerInnen in Insolvenzfälle wie Holzmann und Kirch. Gliedern Sie den Text und finden Sie sinnvolle Überschriften für die einzelnen Kapitel. (In dem Basistext für die SchülerInnen wurden Absätze und Überschriften deshalb weggelassen) Arbeiten Sie die wichtigsten Aussagen aus dem Text und gliedern Sie diese in Themenbereiche, die Sie vertiefen möchten. Informieren Sie sich in dem Online-Börsenlexikon über die Bedeutung von Insolvenz, Intervention, Soziale Marktwirtschaft etc. Besuchen Sie die Website "Chancen für alle" und informieren sich dort ausführlicher über die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft. Erarbeiten Sie aus dem Text Motive für das Eingreifen der PoltikerInnen in die Wirtschaft und stellen Sie eine Liste ihrer Motive zusammen. Wie beurteilen Sie nach dem Besuch der Website "Chancen für alle" und dem vorliegenden Artikel die Eingriffe von PolitikerInnen in Insolvenzfälle wie Holzmann und Kirch? Schreiben Sie eine Stellungnahme zu dem Verhalten und senden Sie diese an verschiedene Parteien, aber auch an den Verband der Mittelständischen Unternehmer, die KirchMedia AG und die Holzmann AG. Werten Sie die Antworten aus und formulieren Sie einen Zeitungskommentar zum Eingreifen von PoltikerInnen in Insolvenzfälle wie Holzmann und Kirch.

  • Politik / WiSo / SoWi / Wirtschaft
  • Sekundarstufe II

Finanzbildung: Quiz zum Thema Geldanlage

Kopiervorlage / Interaktives

Dieses Quiz zum Themenkomplex Geldanlage enthält 20 Multiple-Choice-Aufgaben sowie eine Musterlösung. Es liegt als Kopiervorlage und als Online-Quiz vor. Das Quiz bezieht sich auf folgende Inhalte: Anlageklassen und ihre Merkmale – vor allem Kosten und Volatilität Chancen und Risiken verschiedener Geldanlageformen Portfolio-Gestaltung – vor allem unter dem Aspekt Diversifikation Besteuerung von Gewinnen aus Wertanlagen in der Bundesrepublik Deutschland Konjunkturentwicklung Märkte und Marktlagen Börsen Aktienindizes Die Schülerinnen und Schüler beantworten zwanzig Fragen nach dem Multiple-Choice-Prinzip. Pro Frage sind jeweils vier Antworten vorgegeben, von denen immer nur eine korrekt ist. Fachkompetenz Zur Beantwortung der Quiz-Fragen kennen die Schülerinnen und Schüler gängige Formen der Geldanlage: Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld, ETFs, Aktienfonds, Aktien, Gold, Derivate, Kryptowährungen. die spezifischen Merkmale dieser Anlageformen – vor allem Kosten und Volatilität. die jeweiligen Gewinnchancen und Verlustrisiken bestimmter Formen der Geldanlage. Maßnahmen zur erfolgreichen Portfolio-Gestaltung – vor allem das Prinzip der Diversifikation. die Gewinnbesteuerung in der Bundesrepublik Deutschland (Abgeltungssteuer) sowie gesetzlich festgelegte Freibeträge. den Einfluss konjunktureller Faktoren auf die Wertentwicklung diverser Anlageformen. verschiedene Marktphasen und deren Auswirkung auf bestimmte Anlageentscheidungen. die Funktionsweise von Börsen. gängige Aktienindizes – zum Beispiel MSCI World.

  • Wirtschaft / Politik / WiSo / SoWi
  • Berufliche Bildung, Sekundarstufe II

November 2008: Die Finanzkrise

Unterrichtseinheit

Die aktuelle Finanzkrise ist in den Medien täglich präsent. Auch unsere Schülerinnen und Schüler werden mit dem Thema konfrontiert. Um ihnen den Zugang zu den Hintergründen der Krise und den Zielen des Rettungspakets zu erleichtern, eignet sich der Einsatz dieses Basisartikels.Seit mehreren Monaten hält uns die Krise an den weltweiten Finanzmärkten in Atem. Zunächst begann sie als Immobilienkrise in den USA, doch seit dem Frühjahr 2007 hat sie sich Schritt-für-Schritt zu einer weltweiten Bank- und Finanzkrise ausgeweitet. Einige Banken, vor allem in den USA, mussten Insolvenz anmelden, einige europäische - auch deutsche - konnten nur durch milliardenschwere Kredite oder Bürgschaften vor der Pleite bewahrt werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen das Ausgangsproblem und die Phasen der Zuspitzung der Finanzkrise nachvollziehen. Kernfragen kritisch betrachten und diskutieren. die Rettungsmaßnahmen der Politik in Umfang und Umsetzung verstehen und hinterfragen. sich aktiv an der Diskussion zur Finanzkrise beteiligen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Informationen, die sie für Diskussionen benötigen, online recherchieren. zu Annahmen oder Vermutungen, die sich in Diskussionen ergeben, online recherchieren. Thema Die Finanzkrise Autor Michael Bornkessel Fach Politik, Sozialwissenschaften Zielgruppe Sek I und II, ab Klasse 8 Zeitaufwand je nach Intensität und Schwerpunktsetzung 2 bis 6 Stunden Medien je ein Computer mit Internetzugang für zwei Schülerinnen und Schüler Dieser Beitrag widmet sich auf den Unterseiten bestimmten Teilaspekten des Themas. Diese einzelnen Seiten können Sie nutzen, um den Lernenden Texte zu diesen Teilaspekten zur Verfügung zu stellen. Zudem bieten die Unterseiten Anregungen zur weiteren thematischen Recherche. Der Anfang der Krise Mit geplatzten Immobilienkrediten in den USA fing alles an, und von Amerika aus schwappte die Finanzkrise nach Europa. Die Krise spitzt sich zu Der Weg der Krise, in die die Banken zu gleiten drohten, steuerte im letzten Jahr unaufhaltsam auf ihren Höhepunkt zu. Die Politik greift ein Um die Krise der Weltwirtschaft auszubremsen, haben sich die Regierungen verschiedenster Länder in der ganzen Welt eingeschaltet. Der Ursprung der Turbulenzen war, dass die US-Immobilienblase im Frühjahr 2007 endgültig geplatzt ist. Immer mehr, eigentlich nicht kreditwürdige, Amerikaner verschuldeten sich seit Ende der 1990er Jahre hoch, um sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen. Möglich gemacht haben dies unter anderem sehr niedrige Zinsen in den USA. Daher mussten die Hauskäufer anfangs nur kleine Raten für ihre Hypothekenkredite zahlen. Die Belastungen waren also auch für Menschen tragbar, die nur sehr wenig Geld hatten. Was viele dabei nicht beachtet hatten und was ihnen später zum Verhängnis wurde: Die Zinssätze dieser Kredite waren variabel. Banken verkaufen immer mehr Kredite ... Da die gesamte US-Immobilienbranche boomte und die "auf Pump" gekauften Häuser im Wert stetig wuchsen, boten die Hypothekenbanken immer mehr Menschen ihre Kredite an - denn sie hatten im schlimmsten Falls das immer wertvoller werdende Haus als Sicherheit. Immer mehr US-Amerikaner nahmen diese Angebote an und verschuldeten sich haushoch. Dies ging einige Zeit gut und der so genannte Subprime-Markt wuchs im Laufe der Jahre um ein Vielfaches. ... und machen daraus Wertpapiere Daher benötigten die Hypothekenbanken, auch wenn sie an den Kreditzinsen verdienten, immer mehr Geld, um die steigende Zahl an Krediten zu finanzieren. Da diese Kredite als sichere Anlage galten, schließlich wuchs der Immobilienmarkt und die-Preise stetig, begannen die Banken mit den Forderungen zu handeln. Sie fassten Tausende Immobilien-Kredite in Wertpapieren (Derivate) zusammen und boten sie mit hohen Renditeversprechen an den Börsen zum Kauf an - viele Banken in aller Welt griffen aufgrund der überdurchschnittlichen Gewinnaussichten begeistert zu. Kreditzinsen steigen Nachdem die US-Wirtschaft zu schwächeln begann und die US-Notenbank den Leitzins wieder anhob, gerieten immer mehr Hausbesitzer in Zahlungsschwierigkeiten. Denn die Hypothekenbanken erhöhten aufgrund des gestiegenen Leitzinses nun auch die Kreditzinsen. Die Folge: Sehr viele Menschen konnten ihre Kreditraten nicht mehr bezahlen und verloren die Häuser. Immobilienpreise fallen Da aufgrund des steigenden Angebots nun die Immobilienpreise fielen, gerieten auch die Hypothekenbanken in Schwierigkeiten. Denn sie blieben auf den Immobilien sitzen oder mussten deutlich niedrigere Erlöse als gedacht in Kauf nehmen. Die Folge war, dass im Frühling 2007 erste Hypothekenbanken in den USA pleite gingen. Doch dabei blieb es nicht: Denn nun verloren auch die Wertpapiere, die auf den geplatzten Immobilienkrediten basieren, drastisch an Wert. Der Wertverlust dieser Papiere war es, der die weltweite Lawine nun endgültig lostrat. Die folgenden Arbeitsaufträge können als Anregungen für die unterrichtliche Weiterarbeit genutzt werden. Warum konnten sich auch US-Amerikaner, die eigentlich nicht kreditwürdig waren, ein Haus auf Pump kaufen? Fasst die Gründe zusammen, wieso viele US-Bürger ihre Kreditraten irgendwann nicht mehr bezahlen konnten. Diskutiert in Dreierteams: Die Vergabe der vielen Kredite an schlecht verdienende US-Bürger hat die Finanzkrise ausgelöst. Vielen Banken geraten in den Strudel In den folgenden Monaten müssen zahlreiche Banken eingestehen, dass sie aufgrund der Krise am US-Hypothekenmarkt hohe Verluste oder Risiken verkraften müssen. In Deutschland war das erste Kreditinstitut die Düsseldorfer IKB Industriebank, die nur durch eine milliardenschwere Bürgschaft der Pleite entging. Das grundlegende Problem war, dass viele Banken zur Finanzierung einer langfristigen und hoch verzinsten Geldanlage, also den "Immobilien-Wertpapieren", auf kurzfristige und niedrig verzinste Kredite anderer Banken zurückgriffen. Sie mussten sich in regelmäßigen Abständen neues Geld von anderen Banken besorgen, um ihre langfristigen Verpflichtungen zu erfüllen. Das Misstrauen der Banken wächst Allerdings machte sich im Bankenwesen nun Misstrauen breit, denn niemand wusste so richtig, welche Bank welche Summe in die Immobilien-Wertpapiere investiert oder anderen Banken als Sicherheit für solche Käufe garantiert hatte. Die Folge war, dass sich die Banken untereinander keine Kredite mehr gaben - der sogenannte Interbankengeldmarkt drohte zusammenzubrechen. Daher stellte die Europäische Zentralbank Mitte August 2007 - erstmals seit den Anschlägen vom 11. September 2001 - den Banken 95 Milliarden Euro zur Verfügung - so viel wie nie zuvor in einer Krise. Doch diese Maßnahme linderte nur die größte Not. Bis zum Jahresende 2007 mussten zahlreiche Banken in aller Welt riesige Summen als Verluste abschreiben - das Misstrauen zwischen den Banken hielt an. Die Krise steuert ihrem Höhepunkt entgegen In den ersten Monaten des Jahres 2008 gab es immer neue Hiobsbotschaften aus dem (inter)nationalen Bankensektor. So musste beispielsweise in Deutschland die BayernLB im Februar 2008 eingestehen, vier Milliarden Euro in die hochriskanten Subprime-Papiere investiert zu haben. Auch Banken im Ausland drohten zusammenzubrechen, in Großbritannien wurde beispielsweise die Northern Rock - sie gilt als die achtgrößte Bank des Landes - vorübergehend verstaatlicht. Auch die IKB gerät aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten immer wieder in die Schlagzeilen. Im Juni 2008 gibt die US-Investmentbank Lehman Brothers bekannt, dass sie dringen mehr Geld benötige und sich durch eine Kapitalerhöhung mehr als fünf Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro) besorgen wolle. Der Börseneinbruch Der Weg zum Börsencrash am 15. September 2008 war gepflastert mit weiteren Bankenpleiten: So wurde beispielsweise im Juli 2008 die US-Hypotheken- und Bausparbank IndyMac geschlossen und am 8. September übernahm die US-Regierung wegen des drohenden Bankrotts die Kontrolle über die beiden größten Baufinanzierer in den USA, Fannie Mae und Freddie Mac. Am 15. September brachen die Börsen weltweit ein, der deutsche DAX rutschte auf den tiefsten Stand seit Oktober 2006. Der Grund: Die US-Investmentbank Lehman Brothers ging pleite, Merrill Lynch wurde von der Bank of America übernommen. Erste Rettungsmaßnahmen haben nur wenig Erfolg Um die weltweit ins Bodenlose fallenden Aktienkurse zu stabilisieren, griffen die Notenbanken ein: Sie pumpten fast 150 Milliarden in die Finanzmärkte, zunächst allerdings ohne Erfolg. Erst nachdem die US-Regierung am 19. September ankündigte, ein Rettungspaket für die Finanzbranche erarbeiten zu wollen, entspannte sich die Lage etwas. Allerdings sollte es noch bis zum 3. Oktober dauern, bevor auch das US-Repräsentantenhaus dem 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket für amerikanische Banken zustimmt. In Deutschland war es nun die Hypo Real Estate, die aufgrund von Fehlspekulationen ihrer irischen Tochterbank Depfa in finanzielle Schwierigkeiten geriet und nur durch milliardenschwere Bürgschaften gerettet werden konnte. Trotz aller Versuche, die Krise in den Griff zu bekommen, sanken die Aktienkurse weiter - nun reichte es vielen Regierungen, sie ergriffen die Initiative. Diese Leitfragen können als Ansatzpunkte für Arbeitsaufträge genutzt werden. Warum gerieten so viele Banken in aller Welt in den Sog der US-Immobilienkrise? Wieso drohte der Interbankengeldmarkt zusammenzubrechen? Was war der Problemkern? Recherchiert weitere Banken, die im Laufe der letzten Monate pleite gingen. Wie hoch waren ihre Verluste? Da sich die Finanzkrise ungebrochen fortsetzt, greifen immer mehr Regierungen in die Märkte ihrer Länder ein, um die Auswirkungen der Finanzkrise zu bekämpfen. Viele Länder folgen dabei dem Vorgehen der britischen Regierung und verstaatlichen ihre Banken teilweise. Zudem treffen sich die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industriestaaten (G7) am 11. Oktober 2008 in Washington und verständigen sich schließlich auf einen Fünf-Punkte-Plan. Das grundlegende Ziel: Sie wollen der Kreditklemme auf den internationalen Finanzmärkten ein Ende setzen. Gesamtumfang von 500 Milliarden Euro Auch die Bundesregierung erarbeitete ein Rettungspaket, das Gesetz zur Umsetzung eines Maßnahmenpakets zur Stabilisierung des Finanzmarktes (FMStG). Dieses verabschiedeten Bundestag und Bundesrat innerhalb von nur einer Woche, so dass es, nachdem es Bundespräsident Horst Köhler unterschrieben hatte, am 17. Oktober 2008 in Kraft treten konnte. Es umfasst ein Volumen von 500 Milliarden Euro. Allerdings sind 400 Milliarden Euro Garantien, um den Interbankengeldmarkt wiederzubeleben. Die Bundesregierung springt also für die Banken als Bürge für Kredite ein und hofft, dass diese Bürgschaft nicht in Anspruch genommen wird. Denn die Bundesregierung hat nur 20 Milliarden Euro als Vorsorge für mögliche Ausfälle aus diesen Garantieübernahmen eingeplant. 80 Milliarden Euro als Kapitalspritze für Banken Die restlichen 80 Milliarden Euro können von der Insolvenz bedrohte Banken dazu nutzen, ihren Eigenkapitalanteil zu erhöhen und damit ihre Abhängigkeit von anderen Kreditinstituten zu reduzieren. Allerdings verteilt der Staat das Geld nicht zum Nulltarif. Im Gegenzug erhält er damit Mitspracherechte bei der Geschäftspolitik und Managerbezahlung. So wird unter anderem von den hilfesuchenden Banken verlangt, besonders risikoreiche Geschäfte zu reduzieren und eine Höchstgrenze für Vorstandsbezüge in Höhe von 500.000 Euro einzuführen. Bislang (Stand: 5.11.2008) haben vier Banken - die BayernLB, die Hypo Real Estate, die Commerzbank und die HSH Nordbank - die staatliche Hilfe in Anspruch genommen. Gemeinsam die Krise bremsen Für den 15. November 2008 ist geplant, dass sich die G20, dies ist ein informelles Forum, das den Dialog der Industrie- und Schwellenländer mit dem Ziel weltweiter wirtschaftlicher Stabilität fördern soll, zu einem Weltfinanzgipfel treffen. Gemeinsam will man verhindern, dass sich die Finanzkrise auf weitere Teile der Weltwirtschaft ausdehnt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte im Vorfeld, dass die Krise der Märkte ein globales Problem sei, das nur multilateral gelöst werden könne. Der Erfolg des Weltfinanzgipfels hänge entscheidend davon ab, dass alle Teilnehmerländer in die Vorbereitungen einbezogen würden, sagte Merkel. Internationale Zusammenarbeit nötig Ein international koordinierter Ansatz sei der einzige Weg, um sicherzustellen, dass die Rettungsmaßnahmen der nationalen Regierungen tatsächlich wirkten. Vom Weltfinanzgipfel in Washington sollen nach dem Willen der Kanzlerin "klare Signale" ausgehen: für mehr Transparenz auf den Märkten, für einen stärkeren Internationalen Währungsfonds (IWF) und für eine "globale Arbeitsteilung". Der IWF soll dafür als Aufsichtsbehörde für die internationalen Finanzmärkte mehr Kompetenzen erhalten - und eine bessere Ausstattung. Die folgenden Arbeitsaufträge können als Anregungen für die unterrichtliche Weiterarbeit genutzt werden. Recherchiert weitere Einzelheiten über das Rettungspaket der Bundesregierung und stellt sie in einer Übersicht zusammen. Diskutiert die Aussage von Angela Merkel, dass die Krise der Märkte ein globales Problem sei und nur multilateral gelöst werden könne. Überlegt in Zweierteams: Was hätte geschehen können, wenn die Regierungen nicht eingegriffen hätten?

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